Ungebrochene Schweizer Kaufkraft Internationale Studie zu Löhnen und Preisen In Zürich und Genf muss man für seinen Lebensunterhalt mehr zahlen als in den meisten anderen Weltstädten. Allerdings liegen auch die Löhne auf einem Spitzenniveau. In puncto Kaufkraft rangiert die Schweiz daher trotz hohen Preisen ganz vorne, wie eine Studie zeigt. vkö. Das Leben in Zürich und Genf ist teuer. Dass dies mehr ist als ein subjektiver Eindruck, zeigt die am Mittwoch veröffentlichte Studie «Löhne und Preise» der Grossbank UBS. Laut der Studie, die alle drei Jahre die Kaufkraft in den bedeutendsten Städten der Welt vergleicht, bezahlen die Einwohner der beiden Schweizer Städte derzeit rund 20% mehr für ihren Lebensunterhalt als Bewohner anderer westeuropäischer Grossstädte. Weltweit gesehen sind die Preise für Waren und Dienstleistungen in Kopenhagen, Genf und Tokio am höchsten. Berücksichtigt man die Mieten mit, lebt es sich in New York, Oslo und Genf am teuersten. Zürich steht dann unter den 73 verglichenen Städten an vierter Stelle. Am niedrigsten ist das Preisniveau in Manila, Delhi und Mumbai. untersuchten Städte, vor Sydney, Luxemburg, Dublin, Miami und Los Angeles sowie, an siebter Stelle, Genf. Am schlechtesten schneiden Manila, Nairobi und Jakarta bei der Kaufkraft ab. Dabei ist allerdings anzumerken, dass sich der Nettolohn nicht immer unmittelbar mit dem frei zur Verfügung stehenden Geld gleichsetzen lässt. So müssen Schweizer beispielsweise ihre Krankenversicherung vom Nettolohn berappen, während diese andernorts Teil der Sozialabgaben ist. Dennoch ist der Vergleich von Netto-Stundenlohn und Preisen ein allgemein anerkanntes Mass für die Konsumfähigkeit. Besonders anschaulich wird der Kaufkraftvergleich, wenn man berechnet, wie viel Arbeitszeit aufgewendet werden muss, um sich ein bestimmtes Gut kaufen zu können. So zeigt der sogenannte Big-Mac-Index der Studie, dass ein Zürcher nur 15 Minuten für einen Big Mac arbeiten muss, während die Einwohner Jakartas dafür 136 Minuten an der Arbeit verbringen. Einen iPod können sich Arbeitnehmer laut der Untersuchung in Zürich oder New York bereits nach 9 Arbeitsstunden leisten. In Mumbai müssen Lohnempfänger hingegen 180 Stunden für das Gerät arbeiten. Der Preis entspricht in der indischen Stadt somit einem Monatssalär, in New York und Zürich hingen nur etwa einem Tageslohn. Kaufkraft in Osteuropa weiterhin niedrig Teuer und dennoch günstig Hohe Preise bedeuten jedoch nicht, dass sich die Bewohner der genannten Städte wenig leisten können - gerade in Bezug auf Zürich und Genf. Denn die beiden Schweizer Städte stehen auch bei den Bruttolöhnen ganz oben auf der Rangliste. Noch mehr verdient man nur in Kopenhagen. Betrachtet man statt der Brutto- die Nettolöhne, besitzt Zürich gar die höchste Kaufkraft der Vergleicht man die jüngsten Daten mit den Resultaten der letzten Studie von 2006, findet sich nur wenig Veränderung. Bei der Kaufkraft führte schon damals Zürich die Rangliste an, und Jakarta war Schlusslicht. Genf ist allerdings vom zweiten auf den siebten Platz abgerutscht. Auffällig ist vor allem, dass London von der zweitteuersten zu einer mittelmässig teuren Stadt geworden ist. Die englische Hauptstadt liegt bei den Preisen nur noch an 21. Stelle, was die Autoren der Studie mit der starken Abwertung des Pfundes erklären. Zudem fällt auf, dass sich die Preis- und Lohnniveaus in Ost- und Westeuropa trotz EUOsterweiterung und Euro weiterhin stark unterscheiden. Die Preise klaffen um 35% auseinander und haben sich damit im Vergleich zu 2006 nur um 3 Prozentpunkte angeglichen. Die Löhne sind allerdings in Westeuropa gar dreimal höher, weshalb Osteuropa in Sachen Kaufkraft weiterhin hinterherhinkt.