STÄDTISCHES GYMNASIUM BEVERUNGEN Die Waldprojekte des Städtischen Gymnasiums Beverungen auf dem Eis-, Mühlen- und Selsberg 1999 bis 2012 „Klimawald“ Anpflanzung wärmeliebender Baumarten 355 Schülerinnen und Schüler 5,69 ha 6350 Bäume Beverungen, im Februar 2013 WALDPROJEKTE AM STÄDTISCHEN GYMNASIUM BEVERUNGEN Zeitra um 1999/ 2001 Standort Bezeichnung Baumarten Schülerinnen und Schüler Eisberg 1,03 ha Elsbeeren-Projekt 36 ProjektteilnehmerInnen 5 Klasse 5a 2001/ 2002 2003/ 2004 Eisberg 1,03ha Mühlenberg/ Rotzberg 2,85ha Auspflanzung von 75 Eibensämlingen / Anlage einer EibenBaumschule am Klüsserath-Platz 28 GrundschülerInnen 14 ProjektteilnehmerInnen 2003/ 2004 Mühlenberg 0,40ha Elsbeeren-Projekt/ Tubexröhren-Projekt Eibenprojekt I Kooperation GS Amelunxen und Herstelle – Städtisches Gymnasium Eibenprojekt II 900 Elsbeeren, 2 500 Traubeneichen, 500 Rotbuchen, 250 Hainbuchen 160 Elsbeeren (Heisterpflanzen) 145 mehrjährige, verschulte Eiben aus der Staatlichen Baumschule bei Hann.-Münden 14 Biologie-GrundkursSchüler/Jahrgangsstufe 12 8 ProjektteilnehmerInnen 2004/ 2005 Selsberg 0,40 ha Projekt „Wärmeliebende Baumarten“ I 26 Schülerinnen und Schüler Klasse 7c 2008/ 2009 Selsberg 0,33 ha Projekt „Wärmeliebende Baumarten“ II 2009/ 2010 Selsberg 0,13ha Klimawald I 2010/ 2011 Selsberg 0,20 ha Klimawald II 2011/ 2012 Selsberg 0,20 ha und 0,15 ha Selsberg 0,20 ha und 0,15 ha Klimawald III-IV 350 Elsbeeren, Speierlinge, Traubeneichen, Wildäpfel, Wildbirnen, Wildkirschen, Esskastanien, Nussarten 400 Elsbeeren, Speierlinge, Traubeneiche, Wildäpfel, Wildbirnen, Wildkirschen, Esskastanien sowie Nussbäume 250 Elsbeeren, Speierlinge, Traubeneichen, Wildäpfel, Wildbirnen, Wildkirschen 320 Elsbeeren, Speierlinge, Traubeneichen, Wildäpfel, Wildbirnen, Wildkirschen 500 Elsbeeren, Speierlinge, Traubeneichen, Wildäpfel, Wildbirnen, Wildkirschen 400 Elsbeeren, Wildäpfel, Wildbirnen, 100 Traubeneichen 50 Hainbuchen 8 ProjektteilnehmerInnen Jahrgangsstufe 5 (25 Schülerinnen und Schüler) 2012/ 2013 Klimawald V 36 ProjektteilnehmerInnen 25 ProjektteilnehmerInnen 7 ProjektteilnehmerInnen Klasse 5b (28 Schülerinnen und Schüler) 8 ProjektteilnehmerInnen Jahrgangsstufe 6 (37 Schülerinnen und Schüler) 25 ProjektteilnehmerInnen Jahrgangsstufen 5 (68 Schülerinnen und Schüler) In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Waldgruppen des Städtischen Gymnasiums Beverungen in 5 Phasen am Wandelnsberg/Wäschen Weide ein Arboretum mit 35 verschiedenen fremdländischen Laub- und Nadelbaumarten angelegt haben. Neben den dendrologischen Aspekten sind insbesondere Fragen der Wachstumsleistungen Gegenstände besonderer Untersuchungen. Idealtypische Pflanzengesellschaft Wildobstarten am Mühlenberg der Elsbeere Haupt-Charakterarten Sorbus torminalis (Elsbeere) Fagus sylvatica (Rotbuche) Acer campestre (Feldahorn) Quercus robur (Stieleiche) Hepatica nobilis (Leberblümchen) Mercurialis perennis (Waldbingelkraut) Anemone nemoralis (Buschwindröschen) Lilium martagon (Türkenbundlilie) Lathyrus vernus (Frühlings-Platterbse) Viola hirta (Behaartes Veilchen) Campanula persicifolia (Pfirsichblättrige Glockenblume) Primula veris (Echte Primel) Dactylis polygama (Wald – Knäuelgras) Charakterarten II. Ordnung Fraxinus excelsior (Gemeine Esche) Acer pseudoplatanus (Bergahorn) Carpinus betulus (Hainbuche) Crataegus monogyna (Eingriffliger Weißdorn) Crataegus laevigata (Zweigriffliger Weißdorn) Hedera helix (Efeu) Lamiastrum galeobdolon (Goldnessel) Anemone rapunculoides (Gelbes Buschwindröschen) Orchis mascula (Stattliches Knabenkraut) Galium sylvaticum (Wald – Labkraut) Fragaria viridis (Frühlings – Erdbeere) Vicia sepium (Zaun – Wicke) Melica uniflora (Einblütiges Perlgras) Melica nutans (Nickendes Perlgras ) Begleiter Malus sylvestris (Wildapfel) Rosa canina (Hunds-Rose) Buglossoides purpurocaerulea (Purpurblauer Steinsame) Geum urbanum (Gemeine Nelkenwurz) Hordelymus europaeus (Waldhaargerste) Brachypodium sylvaticum (Wald-Zwenke) (Sorbus torminalis) sowie der Auszug aus dem Schulprogramm des Städtischen Gymnasiums Beverungen Waldprojekte am Städtischen Gymnasium Beverungen Hans Barth In Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt Hochstift und der Stadt Beverungen, den Revierförstereien Hohenstein und Karlsbrunn sowie der Kreisverwaltung Höxter haben Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Beverungen für den Zeitraum von 1999 – 2012 fünfzehn Projekte zur Konzeption und Realisierung der naturnahen Waldwirtschaft im Rahmen der Lokalagenda 21 durchgeführt. Auf einer Fläche von 7,59 ha haben 575 Schüler-innen und Schüler rund 9 000 Bäume gepflanzt. Hierfür hat die Stadt Beverungen in Absprache mit den zuständigen Revierleitern, Herrn Mathias und Frau Frederike Wolff, kleine Flächen zur Wiederaufforstung zur Verfügung gestellt. Dabei hat es sich meistens um Flächen von durch Rotfäule abgängigen Fichtenbeständen gehandelt. Das Städtische Gymnasium Beverungen verfügt zurzeit über fünfzehn Waldprojekte: Waldrandstreifen-Projekt im Solling / Forstamt Winnefeld Elsbeeren-Traubeneichen-Hainbuchen-Buchen-Mischwald-Projekt am Eisberg Eiben-Projekte I-II am Mühlenberg Wärmeliebende Baumarten I-II Klimawald-Projekt I-IV – Aufbau einer wärmeliebenden Waldgesellschaft am Selsberg Arboretum I –VI bei Wäschen Weide Die Schülerinnen und Schülern erfahren bei ihren Kartierungen und Geländeuntersuchungen, dass vor allem die Fichte auf für sie ungünstige Standorte gebracht wurde und deshalb die Waldungen mit Fichte keine hohe Stabilität und somit nur über eine geringe Lebenserwartung verfügen. Sie stellen sehr schnell die Auswirkungen eines nicht standortgerechten Waldbaus fest. Auf diese Weise wird bei den Schülerinnen und Schülern das selbsttätige Erschließen eines Sachverhalts geweckt. Dieser Problemaufwurf initiiert bei ihnen Lösungsvorschläge und regt sie zwangsläufig zur Suche von vergleichbaren Standorten mit stabilen Waldformationen an. Insofern können die Gruppenteilnehmer nach einer Erörterung mit den verschiedenen außerschulischen Partnern und der Akzeptanz ihrer Lösungsansätze den Auftrag erhalten, kreativ gestaltend zu wirken. Auf der Grundlage des wissenschaftspropädeutischen Ansatzes werden sie befähigt, ökologische Strukturmängel zu beseitigen, weil sie durch die Anwendung des Prinzips der naturnahen Waldwirtschaft die Grundlage für die Überführung zweier Waldflächen in standortgerechte Waldungen legen. Jedes der genannten Projekte verfügt über eine andere Zielsetzung in seiner Konzeption und Realisierung. Während das Waldrandstreifen-Projekt als Ziel die Integration eines Biotopstrukturelements innerhalb eines Fichten-Wirtschaftswaldes hat, steht im Rahmen der naturnahen Waldwirtschaft die Integration der Elsbeere als bedrohte Baumart in Verbindung mit Traubeneichen und Hainbuchen im Vordergrund. Der Schutz der Eibe, einer autochthonen Baumart an den Einhängen im Wesertal, findet beim Eiben-Projekt seinen besonderen Stellenwert in der Art, dass den verschiedenen Formen des Einzelschutzes erste Präferenz zuteil wird. Bei der Begründung des Arboretums stehen dendrologische Gegebenheiten und standörtliche Fragestellungen bei der Anlage eines Klimawaldes dagegen die Anpflanzung wärmeliebender Baumarten auf forstlichen Grenzertragsböden im Vordergrund des Vorhabens. Die Waldprojekte besitzen jeweils eine andere Struktur. Die Anlage eines Waldrandstreifens hebt sich von der Anpflanzung einzelner Waldflächen mit seltenen Baumarten genauso ab, wie die Förderung einzelner Baumarten im Vergleich zu Schutzmaßnahmen von Waldgesellschaften. Ähnlich variabel gestaltet sich die Arbeitsmethode, indem jahrgangsstufenübergreifend oder klassenspezifisch gearbeitet wird. Darüberhinaus hat sich die Arbeitsweise mit Mentoren vor allem bei jüngeren Jahrgängen bewährt, indem Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler den jüngeren Schülerinnen und Schülern hilfreich zur Seite stehen. Die Projektstruktur steht in einem direkten Zusammenhang mit den Unterrichtsinhalten der Rahmenrichtlinien für das Fach Biologie in den Jahrgangsstufen 8 und 12. Während in der Klasse 8 das Thema Wald als Ökosystem einen thematischen Schwerpunkt darstellt, werden die Beziehungsgefüge abiotischer und biotischer Faktoren in der Jahrgangsstufe 12 Gegenstand ökologischer Untersuchungen. Da sich das Städtische Gymnasium Beverungen in einem waldreichen Raum befindet, wobei verschiedene Waldformationen auf engstem Raum nebeneinander vorkommen, bietet sich die Behandlung ökologischer Sachverhalte gerade am Beispiel des Themenbereichs Wald in hervorragender Weise an. Grundlegendes fachliches Ziel der Projekte ist es, den Schülerinnen und Schülern die Komplexität von Ökosystemen am Beispiel des Waldes zu vermitteln, indem sie eigenständig die Wechselwirkungen zwischen den abiotischen und biotischen Faktoren und die Beziehungs-gefüge der Faktoren untereinander erfahren können. Dabei sollen die Projektteilnehmer sensibilisiert werden, sich den anthropogenen Einfluss auf die Ökosysteme zu vergegenwärtigen. Nur durch eine direkte Begegnung mit diesem Sachverhalt kann eine Mitverantwortung gegenüber der belebten und unbelebten Umwelt bei den Schülerinnen und Schülern erzielt werden. Die Zielsetzung der Waldprojekte basiert auf den Dimensionen für nachhaltige Entwicklung, denn nur über die Sensibilisierung ökologischer Gegebenheiten vor Ort kann bei Schülerinnen und Schülern der Agendaprozess initiiert werden. Dabei spielt das Alter der Jugendlichen keine Rolle, weil jede Schülerin und jeder Schüler aktiv einen Beitrag leisten kann. In diesem Sinn bieten gerade die Geländearbeiten eine solide Grundlage für das soziale Lernen. Verständlich erscheint die Realisierung der anderer Dimensionen, was sich zum einen bereits aus der Problem- und Aufgabenstellung ableiten lässt, zum anderen auf der Möglichkeit des Transfers auf vergleichsweise Situationen basiert. Ein wesentliches Merkmal, was diese Projekte kennzeichnet, ist ihre handlungsorientierte Ausrichtung, indem die Projekteilnehmer nach dem Konzept vom „Wissen zum Handeln“ ihre Kenntnisse und Erfahrungen praktisch anwenden können. Indem sie im Gelände Phänomene beobachten und diese hinterfragen, entwickeln sie selbständig Fragen, deren Lösung sie wiederum zu einem ökologisch sinnvollen Handeln führen. Die fachlichen Inhalte verharren somit nicht auf einer reinen Vermittlung theoretischen Wissens, sondern führen durch die Praxisorientierung des Projekts zu ihrer Umsetzung. Zum Gelingen des Vorhabens bedarf es einer Kooperation mit verschiedenen Partnern. Hierbei müssen sich die Projektteilnehmer mit verschiedenen Personenkreisen unterschiedlicher Interessen arrangieren, um das Projekt zu realisieren. So müssen die Schülerinnen und Schüler eine enge Zusammenarbeit mit dem regionalen Forstamt als Aufsichtsbehörde und der Stadt Beverungen als Waldeigentümerin suchen, wobei andere Institutionen und Interessenverbände mit einzubinden sind. Dies stellt hohe Anforderungen an die Projektgruppe, weil die Projektteilnehmer ihre Untersuchungsergebnisse und Vorstellungen zur waldbaulichen Gestaltung der Schulöffentlichkeit und den jeweils zuständigen Behörden und Verwaltungen mitteilen müssen. Durch dieses Vorhaben leisten Schülerinnen und Schüler ganz im Sinne der Agenda einen Beitrag. Sie bringen sich in den Prozess der Lokalagenda ein, indem sie ihre Kenntnisse mit dem Ziel, pflanzensoziologische Gefüge des Waldes zu fördern, praktisch umsetzen. Bericht über die Waldprojekte der Jahrgangsstufen 5 und 6 des Städtischen Gymnasiums Beverungen auf dem Selsberg Die Stadt Beverungen verfügt mit über 1500 ha Wald über einen hohen Waldanteil. Dieser prägt den Naturraum im Bereich der Oberweser. Obwohl die Region als das BuchenOptimum in der Bundesrepublik Deutschland charakterisiert wird, beherbergen die Waldungen eine Vielzahl unterschiedlicher Baumarten. Doch nicht nur die Vielzahl verschiedener Baumarten, sondern vor allem die in ihrem Bestand bedrohten Baumarten, wie Eibe, Elsbeere, Speierling sowie Wildbirne und Wildapfel sind es, die für ein hohes Artenspektrums in den Waldungen sorgen. Folgt man den Thesen, dass der Klimawandel auch Einfluss auf die Waldentwicklung nimmt, so werden andere Baumarten wieder verstärkt in Erscheinung treten. Hierzu gehören solche Baumarten, die im Rahmen der modernen Forstwirtschaft durch die Förderung der Buche ausgedunkelt wurden. Hierzu gehören Elsbeere, Speierling sowie Wildapfel und Wildbirne. Diese Baumarten verfügen über eine große Toleranz gegenüber trockenanfälligen Standorten. Dafür wachsen diese sehr langsam, was sich auf die Holzproduktivität negativ auszuwirken scheint. Ihr großer Vorteil ist es aber, überhaupt solche Standorte für sich zu erschließen. Andere Baumarten, auch wenn diese Anwachsen und anfänglich hohe Wachstumsraten aufweisen, sterben urplötzlich ab, was auf die unzulängliche Wasserversorgung zurückzuführen sein dürfte. Das Weserbergland verfügt insbesondere in den Eingängen zur Weser und deren Nebenflüsse, wie Diemel und Nethe, über südexponierte, flachgründige und daher trockenanfällige Steillagen. Gerade diese Standorte sind es, die extreme Standortbedingungen aufweisen und somit für viele Baumarten als Grenzertragsstandorte zu bezeichnen sind. Sie sind es, die für die genannten Baumarten konkurrenzlose Standorte darstellen. 25 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 sowie 32 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 haben sich zum Ziel gesetzt, die ihrem Bestand bedrohten Baumarten im Stadtwald Beverungen anzupflanzen und somit einen Beitrag für die Bestandssicherung und Förderung zu leisten. Damit wird nicht nur der Anreicherung des Artenspektrums, sondern auch der Veränderung klimatische Gegebenheiten Rechnung getragen. Ein weiterer Gesichtspunkt, der es rechtfertigt, die genannten Baumarten anzupflanzen, ist ihr Seltenheitswert. Bereits anfälligen Standorten der Bundesrepublik Deutschland können sie nicht mehr nachgewiesen werden, sind sie also von anderen wüchsigeren Baumarten verdrängt worden. Mit dem Waldprojekt, Elsbeere, Speierling und den Wildobstarten wieder einen Lebensraum zu bieten, bemühen sich die Schülerinnen und Schüler um die Erhaltung von in ihrem Bestand bedrohten Baumarten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden zunächst in Absprache mit der Forstverwaltung Standorte ausgewählt, die solche extremen Bedingungen aufweisen. Den Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmern wurden zunächst anhand von Waldbegehungen die besonderen Lebensbedingungen für Pflanzen an solchen Extremstandorten aufgezeigt. Erst über die Sensibilisierung dieser für Pflanzen bedeuten Stressfaktoren kann die Einsicht für einen standortgerechten Waldbau geweckt werden. Mit ihrem Vorhaben entsprachen Schülerinnen und Schüler dem Konzept der naturnahen Waldwirtschaft. Bei der Umsetzung des Vorhabens galt es für die Projektgruppe, sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Mittels Fluchtstäben und Maßband haben die Schülerinnen und Schüler das Gelände erfasst und die einzelnen Standorte für die Teilpflanzungen eingemessen. Die Areale wurden mit markierten Holzstäben gekennzeichnet, so dass die einzelnen Schülergruppen sich im Gelände gut orientieren konnten. In zwei Abschnitten, nämlich im Frühjahr 2010 und im Frühjahr 2011, haben sie 250 und 370 Bäume gepflanzt. Dabei handelte es sich vornehmlich um Elsbeeren, denen Speierling sowie Wildapfel und Wildbirne beigemengt wurden. Die jungen Pflanzen hatten eine Höhe von 5080 cm. Während Elsbeere und Speierling als Containerpflanzen geliefert wurden, waren die Birne und Wildapfel wurzelnackt, d.h. ohne Wurzelballen. Damit verfolgte man das Ziel, über ein Mischungsverhältnis einen artenreichen Bestand wärmeliebender Baumarten zu schaffen. Die Kosten des Plans beliefen sich auf 2500 €. Zur Deckung dieser Kosten spendeten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe ihre Preis- und Fördergelder, die sie als Anerkennung für die erfolgreiche Teilnahme an dem Wettbewerb Jugend forscht erhalten haben. Darüber hinaus spendete der Förderverein des Städtischen Gymnasiums Beverungen einen beträchtlichen Betrag für dieses Projekt. Die Bäume wurden in kleinen Trupps mit sechs und zehn Individuen gepflanzt. Ein Trupp hat einen Durchmesser von 6-8 m. Gepflanzt wurde mit einer Wiedehopfhaue. Über die einzelnen Jungpflanzen wurde eine sogenannte Tubexröhre gestülpt, die mit einem Stock im Boden verankert wurde. Die Tubexröhren haben die Funktion kleiner „Minigewächshäuser“, die sowohl die Feuchtigkeit halten, als auch vor Kälte und starkem Windeinfluss schützen. Auf diese Weise sollte ein gewisses Maß an Sicherheit für das Anwachsen der jungen Bäume gewährleistet werden. Für die Pflanzaktion wurden Kleingruppen von jeweils drei Schülerinnen und Schüler gebildet, die jeweils von einem erfahrenen „Waldbauer“ betreut wurden. Hierbei handelte es sich um Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12, die seit Jahren Kenntnisse und Fertigkeiten über die Anpflanzung von Bäumen haben. Sie haben die Funktion von Mentoren übernommen, indem sie Hilfestellungen geleistet haben. Ein weiterer, nicht unwesentlicher Beitrag war, auf mögliche Gefahren hinzuweisen und diese gegebenenfalls abzuwenden. Das Pflanzen war ein schwieriger Vorgang, denn die Flachgründlichkeit des Bodens erforderte einen großen Kraftaufwand, die Wiedehopfhaue in den Boden zu bringen. Nachdem das Pflanzloch bzw. die Pflanzspalte gesetzt wurde, wurde die Pflanze in diese hinein gesteckt. Im Anschluss daran zog man die Wiedehopfhaue heraus und trat die Pflanze im Boden fest, sodass der junge Baum direkt Kontakt Boden hatte Waldgruppe c/o Städtisches Gymnasium Beverungen Birkenstr. 4 37688 Beverungen Tel. u. Fax : 05273 / 21796 (privat) Tel. : 05273 / 5228 (Schule) Beverungen, den 11.03.2011 Waldprojekt am Selsberg Liebe Waldbauerinnen, liebe Waldbauer, am 17.03. 2011 findet von 08.00 Uhr – 13.15 Uhr unsere Pflanzaktion auf dem Selsberg statt. Zum Ablauf der Arbeitsschritte an beiden Projekttagen sind nachstehend folgende Informationen: Wir treffen uns an beiden Tagen morgens um 08.00 Uhr in der Schule am „Schwarzen Brett“. Wir arbeiten in Dreier- bzw. Vierergruppen. Jede Gruppe hat einen Betreuer. Jede Gruppe muss 45 Bäume pflanzen. Wir fahren mit dem Bus direkt an die Waldfläche. Für das leibliche Wohl (Getränke / warmes Essen / Kuchen) wird gesorgt. Die Kleidung sollte der Waldarbeit und der Witterung angepasst sein (derbe Kleidung, festes Schuhwerk, Arbeitshandschuhe, je nach Witterung Regenkleidung). Nach Möglichkeit sollte ein Hammer mitgebracht werden. Die Arbeiten werden von Herrn Wolff sowie einem Waldarbeiter betreut. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entstehen keine Kosten. Bis zum Donnerstag, 17.03.2011. Hans Barth Julian Behler, Nicole Blachut, Matthias Hachmeyer, Jan-Hendrik Schrick, Viktoria Stromberg, Anna Topp Informationen für die Betreuer der beiden Waldprojekte Projekt am Selsberg 17.03.2011 - Beginn 08.00 Uhr Ende gegen 13.15 Uhr Anfahrt/Rückfahrt: voraussichtlich Bus 26 Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b Teilnehmende Lehrerinnen/Lehrer: Menge, Schrader, Barth Betreuer Forst: Wolff, Werner Gepflanzt werden sollen: 1 2 3 4 5 6 Insge. - Elsbeere Traubeneiche Speierling Mehlbeere Wildapfel Wildbirne 100 100 50 20 50 50 370 Vier Schülerinnen und Schüler / eine Betreuerin bzw. Betreuer Gepflanzt wird in Vierer- bzw. Dreier-Gruppen (8 Gruppen) Jede Gruppe hat rund 45 Bäume zu pflanzen Vorgehensweise: „Trupppflanzung“ 4 Trupps à 25 Elsbeeren 4 Trupps á 25 Traubeneichen 5 Trupps á 10 Speierlinge 5 Trupps á 10 Wildbirne 5 Trupps á 10 Wildapfel 2 Trupps á 10 Mehlbeere Arbeitsgerät: Wiedehopfhaue Hammer Tubexröhre Stock Hans Barth, StD Waldgruppe Zum Wandelnsberg 20 37688 Beverungen c/o Städtisches Gymnasium Beverungen Birkenstr. 37688 Beverungen Tel. u. Fax : 05273 / 21796 (privat) Tel. : 05273 / 5228 (Schule) Beverungen, den 17.02.2011 Eltern der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 Information über Waldprojekte auf dem Selsberg Anpflanzung von Speierling, Elsbeere, Wildapfel und Wildbirne am Donnerstag, 17.03.2011 Liebe Eltern, wie Sie vielleicht aus der Presse in der vergangenen Zeit erfahren haben, engagiert sich die Schülerschaft des Städtischen Gymnasiums Beverungen seit nunmehr 11 Jahren für die Umwandlung von Waldflächen im Beverunger Stadtwald. Dabei haben weit mehr als 300 Schülerinnen und Schüler auf acht verschiedenen Waldflächen 6100 seltene, zum Teil in ihrem Bestand bedrohte Baumarten angepflanzt und somit einen Beitrag für die Artenvielfalt in der Baumartenzusammensetzung des Beverunger Stadtwaldes geleistet. Diese Aktivitäten, die im Schulprogramm verankert sind, sollen durch ein weiteres Projekt auf dem Selsberg ihre Fortführung erfahren, indem Ihre Kinder Heisterpflanzen des Speierlings, der Elsbeere, des Wildapfels der Wildbirne und der Wildkirsche setzen dürfen. Dabei handelt es sich um eine außerunterrichtliche, freiwillige Schulveranstaltung. Mit diesem Projekt nehmen die Schülerinnen und Schüler an dem Wettbewerb „Schule der Zukunft“ teil. Dabei vertreten sie unsere Schule auf Landesebene. Unter Aufsicht des zuständigen Revierleiters Herrn Forstamtmann Wolff und mir sowie der Betreuung durch Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler unserer Schule werden Ihre Kinder Baumarten sowie die Baumartenzusammensetzung des Beverunger Stadtwaldes und seine Funktionen kennenlernen sowie einige Einblicke in die Arbeit eines Försters und dessen Waldfacharbeiter erfahren. Ein großer Vorteil der Projekte besteht auch darin, dass die Akteure die Entwicklung der kleinen Waldflächen über ihre Schulzeit am Städtischen Gymnasium Beverungen beobachten und sich somit mit dem Wald vor Ort identifizieren können. Schließlich soll der Anspruch dieses Vorhabens, die Förderung des Umgangs der Kinder miteinander, nicht unberücksichtigt bleiben. Ende Februar/Anfang März 2011 werde ich alle Klassen der Jahrgangsstufe 5 und 6 besuchen und Ihnen die Waldprojekte vorstellen. Gerne bin ich bereit, bei Elternabenden oder Elternstammtischen Ihnen dieses Vorhaben vorzustellen. Verbunden mit dem Wunsch für einen gelungenen Start Ihrer Kinder, grüßt sie recht herzlich Hans Barth Julian Behler Nicole Blachut Matthias Hachmeyer Jan-Hendrik Schrick Viktoria Stromberg Anna Topp Hans Barth Waldgruppe des Städtischen Gymnasiums Beverungen Zum Wandelnsberg 20 37688 Beverungen Tel. u. Fax : 05273 / 21796 (privat) Tel. : 05273 / 5228 (Schule) Beverungen, den 17.02.2011 Information über Waldprojekte auf dem Selsberg Anpflanzung von Speierling, Elsbeere, Wildapfel und Wildbirne am Donnerstag,17.03.2011 Liebe Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 wie Ihr vielleicht schon gehört habt, haben Schülerinnen und Schüler unserer Schule schon mehrfach im Wald gearbeitet. Dabei haben sie gerodete Waldflächen gesäubert und wieder mit Bäumen bepflanzt. Trotz der körperlichen Arbeit hat uns dies im Allgemeinen viel Freude gemacht. Darüber hinaus ist es spannend zu sehen, wie die Bäume wachsen und schnell wieder die Fläche zu einem Wald werden lassen. Insofern können wir auch etwas über die einheimischen Baumarten erfahren. Mit Unterstützung des zuständigen Försters, der Waldfacharbeiter und Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler könnt auch Ihr Euren „eigenen Wald“ auf dem Selsberg pflanzen. Dabei ist vorgesehen, dass Ihr auch nicht so bekannte Baumarten, wie die Elsbeere oder die Wildbirne selbst in den Boden bringt. Mit diesem Projekt nehmen wir an dem Wettbewerb „Schule der Zukunft“ teil. Jede Schülerin und jeder Schüler, die in der 5. und 6.Klasse des Städtischen Gymnasiums Beverungen sind, können an diesem Projekt teilnehmen. Alle von Euch, die an der Anpflanzung interessiert sind, werden Mitglieder der Wald-Arbeitsgemeinschaft. Die Teilnahme ist freiwillig. Wie wir den Wald anpflanzen und zu welchem Zeitpunkt wir dies machen wollen, werde ich Euch bei meinem Besuch in Eurer Klasse erzählen. Einen guten Start am Städtischen Gymnasium Beverungen wünscht Euch Eure Waldgruppe Hans Barth Zum Wandelnsberg 20 37688 Beverungen Mathias Wolff Forsthaus Hohenstein 37688 Beverungen Beverungen, den 30.06.2011 WALDPROJEKT AM SELSBERG Liebe Waldbauerinnen, liebe Waldbauer, nach der ersten Begehung der von Euch bepflanzten Fläche möchten wir Euch alle zu Eurer Leistung am 13.04.2010 beglückwünschen. Nach Aussagen der Fachleute habt Ihr sehr sorgfältig gearbeitet, sodass die Pflanzen gute Voraussetzungen zum Anwachsen haben. Zudem hat es Euch, so glauben wir, Freude und Spaß gemacht, denn Klagen oder missmutige Gesichter haben wir nicht wahrgenommen. Wir gehen davon aus, dass Ihr in den Zeitungen die Artikel über Eure Arbeit gelesen habt. Eure Pflanzaktion ist wirklich gut beschrieben und gewürdigt worden. Mit Eurer Pflanzaktion habt Ihr einen großen Beitrag für den Beverunger Stadtwald geleistet. Neben Traubeneiche und Feldahorn habt Ihr mit Elsbeere, Speierling und Wildbirne nämlich seltene, in ihrem Bestand bedrohte Baumarten angepflanzt. Dadurch habt ihr Euch zum einen für die Sicherung dieser Baumarten eingesetzt, zum anderen habt Ihr die Vielfalt der Baumarten im heimischen Wald gefördert. Nun hoffen wir, dass die jungen Bäume anwachsen, damit die Fläche, wie der Förster sagt, voll bestockt ist, das heißt vollständig mit Waldbäumen bepflanzt ist. Kurz vor den Sommerferien werden wir uns an den zwei Waldflächen erneut treffen, um uns einen Überblick zu verschaffen, ob die Bäume in den Tubexröhren alle angewachsen sind. Wir werden uns dann darüber unterhalten müssen, ob wir die Fläche pflegen, das heißt, Sträucher und Kräuter um die angepflanzten Bäume entfernen, und die abgestorbenen Bäume ersetzen müssen. Dass die Pflanzaktion so erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist Euer Verdienst. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung, die Schulgemeinde kann stolz auch Euch sein. Mathias Wolff (Revierleiter des Beverunger Stadtwaldes) Hans Barth (Leiter des Waldprojekts) STÄDTISCHES GYMNASIUM BEVERUNGEN REGIONALFORSTAMT HOCHSTIFT Städtisches Gymnasium Beverungen StD Hans Barth Birkenstr. 37688 Beverungen Tel.: 05273/5228 (Schule) Tel./Fax: 05273/21796 (Privat) Beverungen, den 27.08.2010 F.-O. Lürssen Baumschulen GMBVH & CO. KG Ahrensdamm 53 27616 Beverstedt FAX 0 47 47 83 50 Angebote Position I: Ergänzungspflanzung – Arboretum (320 Exemplare) Position II : Wärmeliebende Baumarten (370 Exemplare) Position III: Allee-Anpflanzung Sehr geehrte Damen und Herren, für die Ergänzungsanpflanzung im Beverunger Arboretum bitten wir Sie um ein Angebot für die unten aufgeführten fremdländischen Baumarten: Position 1 2 4 5 6 7 7 8 9 10 11 12 Anzahl 50 30 15 15 25 50 25 20 20 20 20 30 Baumart Echter Tulpenbaum Baum-Magnolie Echter Fächer Ahorn Zucker-Ahorn Esskastanie Zerreiche Roteiche Weymouths-Kiefer Schwarzkiefer Gelbkiefer Japanische Lärche Mammutbaum Insgesamt 320 Darüber hinaus bitten wir um ein Angebot für ein weiteres Schulwaldprojekt. Dabei sollen auf einer südexponierten Fläche wärmeliebende Baumarten angepflanzt werden. Unseres Erachtens kommen folgende Laubbaumarten hierfür in Betracht: Position 1 2 4 5 6 7 Gesamt Anzahl 100 50 20 50 50 100 370 Baumart Elsbeere Speierling Mehlbeere Wildapfel Wildbirne Traubeneiche Schließlich sollen entlang des Weges in Allee-Form die nachfolgenden Baumarten angepflanzt werden: Position 1 2 3 4 5 6 7 8 Insgesamt Anzahl 10 10 10 10 10 10 10 10 80 Baumart Walnussbaum Hickory Bitternuss Schwarznuss Kaukasische Flügelnuss Roter Ahorn Französischer Maßholder Baummagnolie Tulpenbaum Baumart Juglans regia Carya cordiformis Juglans nigra Pterocarya fraxinifolia Acer rubrum Acer monspessulanum Magnolia kobus Liriodendron tulipifera Auch für diese Position bitten wir um ein Angebot. Die Anpflanzungen sollen im Februar/März 2011 durchgeführt werden. Herr FAM Wolff, Forsthaus Hohenstein, 37688 Beverungen (05273/35610) betreut erneut diese Schülervorhaben. Für Ihre Bemühungen danken wir Ihnen schon jetzt recht herzlich und verbleiben mit freundlichen Grüßen Hans Barth Zum Wandelnsberg 20 37688 Beverungen c/o Städtisches Gymnasium Beverungen Birkenstr. 37688 Beverungen Tel. u. Fax : 05273 / 21796 Tel. 05273 / 5228 Beverungen, den 16.11.2002 Ernennung des Städtischen Gymnasiums Beverungen zur Umweltschule in Europa 1. Auszeichnungsfeier in Jugendhof in Vlotho am 18.11.2002 1.1. Begrüßung, Ansprache über die Agenda 21 / Lokalagenda 21, wobei der Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit gelegt wurde 1.2. 48 Schulen haben sich im RP-Bereich beworben, 33 Schulen wurden ausgezeichnet 1.3. Im Kreis Höxter wurde noch eine Schule in Höxter ausgezeichnet 1.4. Erstaunlich: es waren rund 10 Gymnasium an der Auszeichnungsfeier beteiligt 1.5. Schüler präsentieren ihre Arbeit mit einer Ausstellung 1.6. Als Auszeichnung erhält die Schule eine Urkunde, eine Fahne sowie einen Stempel. Der Stempel darf für offizielle Schrieben verwendet werden 1.7. Das Städtische Gymnasium Beverungen ist ab sofort berechtigt, den Namen „Umweltschule in Europa“ zu tragen 1.8. Die Ehrung hat der Regierungspräsident persönlich vorgenommen 1.9. Die Beverunger Schüler überreichen dem Regierungspräsidenten eine Elsbeerenscheibe zur Erinnerung an diese Auszeichnungsfeier 1.10. Die Beverunger Schüler verteilen an die anderen Teilnehmer junge Buchenpflanzen aus dem Stadtwald. Damit dokumentieren sie die Bedeutung des Baumes sowie des Waldes und weisen u.a. daraufhin, dass das Weserbergland das Buchenoptimum der Bundesrepublik Deutschland darstellt. 1.11. Zur Erinnerung an die erfolgreiche Teilnahme an diesem Wettbewerb überreichen die Schülerinnen und Schüler dem Schulleiter des Städtischen Gymnasiums eine quer geschnittene Elsbeerenscheibe mit einer Messingplakette – Aufschrift : „ElsbeerenProjekt 1996 – 2002 – Städtisches Gymnasium Beverungen“ 1.12. Ein Geschenk für das große Engagement wird FAM Wolff sowie das Staatliche Forstamt Bad Driburg zu einem späteren Zeitpunkt erhalten 2. Anmerkungen zum Projekt 2.1. Zeitraum des Projekts : 1996 –2002 2.2. Projekt eingebunden in eine Trilogie von Waldprojekten : 1. WaldrandstreifenProjekt, 2. Elsbeeren-Projekt, 3. Eibenprojekt 2.3. Zielsetzung : Umwandlung eines nicht-standortgerechten Fichtenbestandes in einen Elsbeeren-Traubeneichen-Buchen-Hainbuchen-Bestand 2.4. Angepflanzt wurden auf einer Fläche von 1,2ha rund 4000 Bäume 2.5. Teilnehmer : 28 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7-13 2.6. Weitere Aufgaben : Maßnahmen der Bestandssicherung durch Pflegeeinsätze 3. Weitere Planungen 3.1. Waldprojekte sind nicht abgeschlossen, sondern bedürfen einer fortwährenden Betreuung 3.2. Städtisches Gymnasium Beverungen nimmt mit dem Eiben-Projekt erneut an dem Wettbewerb „ Umweltschule in Europa“ teil 3.3. Mit den drei Waldprojekten nimmt die Schule aktiv am Lokalagenda-Prozess teil, indem sie einen Beitrag im Sinne der Nachhaltigkeit leistet. Schulchronik Bericht über die Waldprojekte der Jahrgangsstufen 5 des Städtischen Gymnasiums Beverungen auf dem Selsberg Die Stadt Beverungen verfügt mit über 1500 ha Wald über einen hohen Waldanteil. Dieser prägt den Naturraum im Bereich der Oberweser. Obwohl die Region als das Buchen-Optimum in der Bundesrepublik Deutschland charakterisiert wird, beherbergen die Waldungen eine Vielzahl unterschiedlicher Baumarten. Doch nicht nur die Vielzahl verschiedener Baumarten, sondern vor allem die in ihrem Bestand bedrohten Baumarten, wie Eibe, Elsbeere, Speierling sowie Wildbirne und Wildapfel sind es, die für ein hohes Artenspektrums in den Waldungen sorgen. Folgt man den Thesen, dass der Klimawandel auch Einfluss auf die Waldentwicklung nimmt, so werden andere Baumarten wieder verstärkt in Erscheinung treten. Hierzu gehören solche Baumarten, die im Rahmen der modernen Forstwirtschaft durch die Förderung der Buche ausgedunkelt wurden. Hierzu gehören Elsbeere, Speierling sowie Wildapfel und Wildbirne. Diese Baumarten verfügen über eine große Toleranz gegenüber trockenanfälligen Standorten. Dafür wachsen diese sehr langsam, was sich auf die Holzproduktivität negativ auszuwirken scheint. Ihr großer Vorteil ist es aber, überhaupt solche Standorte für sich erschließen zu können. Andere Baumarten, auch wenn diese Anwachsen und anfänglich hohe Wachstumsraten aufweisen, sterben urplötzlich ab, was auf die unzulängliche Wasserversorgung zurückzuführen sein dürfte. Das Weserbergland verfügt insbesondere in den Eingängen zur Weser und deren Nebenflüsse wie Diemel und Nethe über südexponierte, flachgründige und daher trockenanfällige Steillagen. Gerade diese Standorte sind es, die extreme Standortbedingungen aufweisen und somit für viele Baumarten als Grenzertragsstandorte zu bezeichnen sind. Sie sind es, die für die genannten Baumarten konkurrenzlose Standorte darstellen. 38 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5haben sich zum Ziel gesetzt, die ihrem Bestand bedrohten Baumarten im Stadtwald Beverungen anzupflanzen und somit einen Beitrag für die Bestandssicherung und Förderung zu leisten. Damit wird nicht nur der Anreicherung des Artenspektrums, sondern auch der Veränderung klimatische Gegebenheiten Rechnung getragen. Ein weiterer Gesichtspunkt, der es rechtfertigt, die genannten Baumarten anzupflanzen, ist ihr Seltenheitswert. Bereits an vielen Standorten der Bundesrepublik Deutschland können sie nicht mehr nachgewiesen werden, sind sie also von anderen wüchsigeren Baumarten verdrängt worden. Mit dem Waldprojekt, Elsbeere, Speierling und den Wildobstarten wieder einen Lebensraum zu bieten, bemühen sich die Schülerinnen und Schüler um die Erhaltung von in ihrem Bestand bedrohten Baumarten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden zunächst in Absprache mit der Forstverwaltung Standorte ausgewählt, die solche extremen Bedingungen aufweisen. Den Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmern wurden zunächst anhand von Waldbegehungen die besonderen Lebensbedingungen für Pflanzen an solchen Extremstandorten aufgezeigt. Erst über die Sensibilisierung dieser für Pflanzen bedeuten Stressfaktoren kann die Einsicht für einen standortgerechten Waldbau geweckt werden. Mit ihrem Vorhaben entsprachen Schülerinnen und Schüler dem Konzept der naturnahen Waldwirtschaft. Bei der Umsetzung des Vorhabens galt es für die Projektgruppe, sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Mittels Fluchtstäben und Maßband haben die Schülerinnen und Schüler das Gelände erfasst und die einzelnen Standorte für die Teilpflanzungen eingemessen. Die Areale wurden mit markierten Holzstäben gekennzeichnet, so dass die einzelnen Schülergruppen sich im Gelände gut orientieren konnten. In zwei Abschnitten, nämlich im Frühjahr 2010 und im Frühjahr 2011, haben sie einmal 250 und 370 Bäume gepflanzt. Dabei handelte es sich vornehmlich um Elsbeeren, denen Speierling sowie Wildapfel und Wildbirne beigemengt wurden. Die jungen Pflanzen hatten eine Höhe von 50-80 cm. Während Elsbeere und Speierling als Containerpflanzen geliefert wurden, waren die Birne und Wildapfel wurzelnackt, d.h. ohne Wurzelballen. Damit verfolgte man das Ziel, über ein Mischungsverhältnis einen artenreichen Bestand wärmeliebender Baumarten zu schaffen. Die Kosten des Plans beliefen sich auf 2500 € und 2260 € zur Deckung dieser Kosten spendeten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe ihre Preis- und Fördergelder, die sie als Anerkennung für die erfolgreiche Teilnahme an dem Wettbewerb Jugend forscht erhalten haben. Darüber hinaus spendete der Förderverein des Städtischen Gymnasiums Beverungen einen beträchtlichen Betrag für dieses Projekt. Die Bäume wurden in kleinen Trupps mit sechs und zehn Individuen gepflanzt. Ein Trupp hat einen Durchmesser von 6-8 m. Gepflanzt wurde mit einer Wiedehopfhaue. Über die einzelnen Jungpflanzen wurde eine sogenannte Tubexröhre gestülpt, die mit einem Stock im Boden verankert wurde. Die Tubexröhren haben die Funktion kleiner „Minigewächshäuser“, die sowohl die Feuchtigkeit halten, als auch vor Kälte und starkem Windeinfluss schützen. Auf diese Weise sollte ein gewisses Maß an Sicherheit für das Anwachsen der jungen Bäume gewährleistet werden. Für die Pflanzaktion wurden Kleingruppen von jeweils 3 Schülerinnen und Schüler gebildet, die jeweils von einem erfahrenen „Waldbauer“ betreut wurden. Hierbei handelte es sich um Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12, die seit Jahren Kenntnisse und Fertigkeiten über die Anpflanzung von Bäumen haben. Sie haben die Funktion von Mentoren übernommen, indem sie Hilfestellungen geleistet haben. Ein weiterer, nicht unwesentlicher Beitrag war, auf mögliche Gefahren hinzuweisen und gegebenenfalls von ihnen abzuwenden. Das Pflanzen war ein schwieriger Vorgang, denn die Flachgründlichkeit des Bodens erforderte einen großen Kraftaufwand, die Wiedehopfhaue in den Boden zu bringen. Nachdem das Pflanzloch bzw. die Pflanzspalte gesetzt war, wurde die Pflanze in diese hineingesteckt. Im Anschluss daran zog man die Wiedehopfhaue heraus und trat die Pflanze im Boden fest, sodass der junge Baum direkt Kontakt Boden hatte gez. Julian Behler Nicole Blachut Matthias Hachmeyer Jan-Hendrik Schrick Viktoria Stromberg Anna Topp