Apfel (Malus domestica) Wildapfel (Malus sylvestris)

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Baumartensteckbrief
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Apfel (Malus domestica)
Wildapfel (Malus sylvestris)
Kurzportrait
Verwendung: Schnittholz, Furnier, Möbel, Interieur, Drechselwaren. Holzeigenschaften: das Holz ist schwer, hart, fest
und gut zu bearbeiten, neigt beim Trocknen zum reißen. Splitbereich weiß, Kern rötlich bis dunkelbraun. Vorkommen:
Mitteleuropa, Zentralasien, Indien, Australien, Nordamerika. Daher: immer Holz von Hier Zertifikat nachfragen.
Der Kulturapfelbaum ist ein maximal 10 bis 15 m hoher Baum mit kurzem Stamm, ausladenden Ästen und tief angesetzter
breiter und unregelmäßiger Krone. Der Stamm kann einen Durchmesser von 30 bis 40 cm erreichen, ist oft drehwüchsig
und spannrückig. Die Borke ist rot bis graubraun und blättert in dünnen unregelmäßigen längsrissigen Schuppen ab.
Junge Äste sind bei manchen Sorten leicht befilzt. Die Winterknospen sind bis 1 cm lang, eiförmig, zugespitzt und kastanienbraun. Die Endknospen der Langtriebe (Blatttriebe) sind immer ausgebildet und oft weißlich befilzt. Die Blätter sind
breit-elliptisch, kerbig gesägt und unterseits filzig behaart. Die Blüten (April bis Mai, fünf Blütenblätter) sind weiß, rosa
überlaufen, außen dunkler rot und in kleinen armblütigen Doldentrauben angeordnet. Die Früchte (September bis Oktober) sind je nach Kultursorte sehr verschieden in Größe, Form und Geschmack. Das Wurzelsystem ist i.d.R. in Flachwurzeln und wenigen Senkerwurzeln ausgebildet, nur selten in Form eines Herzwurzelsystems. Apfelbäume werden selten
älter als 100 Jahre, da sie im hohen Alter kernfaulig werden und leicht hohl sind. Der Wild- oder Holzapfelbaum ist mit
maximal 10 m Wuchshöhe und maximal 30 cm Durchmesser kleiner als seine Kulturform. Die Borke, Winterknospe und
das Wurzelsystem ähnelt weitestgehend der des Kulturapfels.
Standortpräferenzen
Der Wildapfel findet sich zerstreut in lichten Laub- und Kiefernwäldern, Auenwäldern, Gebüschen, an Waldrändern, auf
sonnigen, felsigen Abhängen und auf Felsschutt. Sein Optimum
liegt im submediterranen Laubmischwald und steppennahen
Wildobstgebiet. Das Vorkommen ist stark rückgängig und schützenswert. In Europa gibt es fünf Wildapfelarten, nur eine davon,
der Holz- oder Wildapfel (Malus sylvestris) ist auch im gemäßigten Mitteleuropa in planaren bis kollinen Lagen verbreitet. Sein
Areal reicht von Westasien bis nach Mittelskandinavien, von
der Atlantikküste bis in den Alpenraum. Seine vertikale Ausbreitung in den Alpen reicht bis 1100 m Höhe. Die Temperaturansprüche des Apfelbaums sind. Der Wildapfel ist eine Licht- bis
Halbschattbaumart. Empfindlich gegenüber starker oder später
Kälte sind besonders die Blüten, beim Kulturapfel spielt auch
die Sorte eine Rolle. Unter den Kulturapfelsorten gibt es auch
solche, bei deren die Früchte erst einen Frost benötigen, damit
sie im Laufe des Winters als Lageräpfel geschmackvoll reifen.
Der Wildapfelbaum besiedelt flachwurzelnd frische, nährstoffund basenreiche Böden. Beste Leistungen werden auf mittelgründigen, humosen und frischen Lehmböden erzielt.
Waldbauliche Behandlung
Der Kulturapfel wird entweder intensiv in Plantagen oder extensiv in Streuobstwiesen sowie in Haus- und Kleingärten angebaut. Die Vermehrung der Sorten erfolgt vegetativ. Zieräpfel
werden wegen ihrer Blütenpracht im Frühjahr sowie wegen des
bunten Frucht- und Blätterschmucks im Herbst in vielen Gärten
und Parks angepflanzt. Der Wildapfel ist als Nebenbaumart in
lichten Laub-, Kiefern-, sowie Auenwäldern heimisch. Forstlich
ist er bisher ohne Bedeutung, besitzt aber wegen seiner kräftigen Krone und seiner Ausschlagsfähigkeit eine wichtige Rolle
zur Stabilisierung von Waldrändern und Feldgehölzen.
Verwendung
Der Holz- oder Wildapfel wird häufig als Pfropfunterlage für den
veredelten Kulturapfel (Malus domestica) verwendet. Die Kultursorten gehen überwiegend auf aus Kirgisien und Kasachstan
stammende Wildapfel-Arten zurück. In den gemäßigten Zonen
der Erde, auch auf der Südhalbkugel, ist der Apfel die meist geschätzte Obstsorte. Die jährliche Weltproduktion der Obstsorte
liegt über 40 Millionen Tonnen. Der Kulturapfel ist auch wegen
seiner guten Lagerfähigkeit beliebt. Das Holz des Wildapfels
ist bisher von untergeordneter Bedeutung. Dagegen ist das
Holz des Kulturapfels stark geschätzt. Allerdings sind starke
und kernfeste Apfelstämme selten, da Obstbäume erst gefällt
werden, wenn sie nicht mehr ertragreich genug sind, dann aber
bereits vielfach Kernfäule aufweisen. Das Holz ist schwer, hart,
fest und gut zu bearbeiten. Wegen Unregelmäßigkeiten im Faserverlauf neigt es während des Trocknens oft zu Reißen und
Werfen. Der Splintbereich ist weiß bis hellbraun, der Kern ist
rötlichbraun bis dunkelbraun. Das Holz wird in der Tischlerei,
Bildhauerei, Drechslerei, für Schnittholz und Furniere, Möbelund Innenausbau verwendet.
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