Mündliche Reifeprüfung in Geographie und Wirtschaftskunde 2012

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Fachdidaktik Wirtschaft und Europa
LV Leiter: Mag. Koller, Dr. Sitte
SS 2012
Erstellen einer kompetenzorientierten Maturaaufgabe
Winter Bernhard (0721540)
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Mündliche Reifeprüfung in Geographie und Wirtschaftskunde 2012
Erfüllen Sie die folgenden Arbeitsanweisungen und präsentieren Sie Ihre Ergebnis in einer 20
minütigen Präsentationsrunde. Für die Vorbereitung stehen Ihnen 20-30 Minuten zur
Verfügung.
THEMENBEREICH:
Produktionsgebiete im Wandel – Außerwert- und Inwertsetzung als sozioökonomische
Problemstellung
THEMA:
Tourismus in Europa
SITUATIONS-UND PROBLEMBESCHREIBUNG:
Millionen Reisende machen sich jährlich auf den Weg in ihre erklärten Urlaubsparadiese.
Eine mögliche Erklärung dafür liefert die sogenannte „Fluchtthese“ – „Weg von hier, das ist
mein Ziel!“ Mit mühsam verdientem oder erspartem Geld sollen die wertvollen Urlaubstage
in einer fernen Gegenwelt zum als anstrengend empfundenen Alltag verbracht werden.
Dabei ginge es vor allem um ein Nachspüren von Fantasien und Wunschbildern. So kann der
Tourismus auch als „Traumfabrik“ (ähnlich der Filmindustrie) gesehen werden. Das
Aufsuchen der (oft künstlich gemachten) Fantasiewelten hat allerdings massive
Nebenwirkungen: auf die Reisenden, die „Bereisten“, deren Kultur und auf den Naturraum.
AUFGABENSTELLUNG:
1.
a) Nennen und erklären Sie wesentliche Motive, die im Zusammenhang mit
Urlaub und Reise von Bedeutung sind, und
b) veranschaulichen Sie an konkreten Beispielen einige Sparten des Tourismus
und die dazugehörigen Motive.
2. Erkläre den Regionslebenszyklus einer ausgewählten Tourismusregion und erläutere
mögliche Ursachen für den Verlauf dieser Region.
3. Erläutere die Wirkungen und Nebenwirkungen des Tourismus mit Hilfe der Bilder M1
und M2.
4. Erörtere die zukünftige Entwicklung des Tourismus und nehmen Sie dazu kritisch
Stellung.
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MATERIALIEN:
M1
(Quelle: linkes Bild: http://www.walo.co.uk/; rechtes Bild: http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Datei:Speichersee_Altenmarkt01.jpg)
M2
(Quelle: linkes Bild: Holidaycheck.at; rechtes Bild: alpinforum.com))
KOMMENTAR (nur für Lehrkräfte):
Erwartungshorizont:
Teilaufgabe1:
a) Verschiedene Motive wie Erholungs- und Ruhebedürfnis, Bedürfnis nach
Abwechslung und Ausgleich, Befreiung von Bindungen, Erlebnis- und
Interessenswünsche, Suche nach einer Gegenwelt zum Alltag, Wunsch nach
zwischenmenschlichen Kontakten, Suche nach sportlichen Herausforderungen,
Wunsch nach Naturerlebnissen, Suche nach Bildungsmöglichkeiten nennen und
erklären. Dabei kann die Begriffsvielfalt individuell festgelegt werden.
(Anforderungsbereich I)
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b) Sporttourismus – Erlebnis- und Interessenwünsche & Suche nach sportlichen
Herausforderungen – Skiurlaub in den Bergen; Abenteuertourismus – Wunsch nach
Naturerlebnissen, Erlebnis- und Interessenswünsche – Safari in Tansania;
Städtetourismus – Wunsch nach zwischenmenschlichen Kontakten.
(Anforderungsbereich I)
Teilaufgabe 2:
Tourismusregionen haben, wie andere Produkte auch, eine begrenzte Lebensdauer auf den
Märkten und sind einem Produktlebenszyklus unterworfen.
Abb.1) Modellhafter Verlauf (Quelle: bmw-syndikat.de)
In der Phase der Markteinführung kommen die ersten Gäste, TrendsetterInnen und
AbenteurerInnen, die das Neue suchen. Der Nachahmungseffekt bringt in der
Wachstumsphase viele TouristenInnen in die Region. Dieser Trend lässt in der Reifungs- und
Sättigungsphase nach, die Nachfrage geht zurück, die TouristenInnenkarwane zieht weiter.
Die Degenerationsphase führt zum Niedergang. Marktaufgabe oder eine mit neuen
Marketingmethoden eingeleitete Phase der Regeneration sind die Wahlmöglichkeiten.
Als Beispiel könnte Ski Amadè angeführt werden, die den deutschen wie auch den
osteurpäischen Markt derzeit stark bewerben (Skihalle in Neuss wird von der SLT und Ski
Amadè als Werbeträger in Deutschland genutzt). Aber auch der inländische Markt wird stark
beworben mit Wochenendaktionen für Familien.
(Anforderungsbereich II)
Teilaufgabe 3:
Die Bilder M1 und M2 sind nur eine Möglichkeit der Darstellung der Wirkungen und
Nebenwirkungen. Mögliche Wirkungen: Arbeitsbeschaffung in der Bau- und Gastgewerbe.
Aber auch indirekte Einfluss auf z.B. Beschäftigung von SkilehrerInnen, Bergführer u.v.a.m.
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Mögliche Nebenwirkungen: Zerstörung der Natur, Beeinflussung von Wildtieren und deren
Verhalten, Lärmbelästigung während der Saison (aber auch in der Nebensaison durch
Modernisierungs- und Umbauten), erhöhter Energieverbrauch durch z.B. künstliche
Beschneiung und Flutlichtanlagen, Umweltbelastung durch Schadstoffe (Emission durch
Anreiseverkehr mit dem PKW aber auch zur Pistenpräparierung durch Pistengeräte,..). (Vgl.
Schulbuch Kompass 5/6: Dobler, Fassmann, Pichler 2008:247f).
(Anforderungsbereich II)
Teilaufgabe 4:
Mögliche Ansatzpunkte zur Entwicklung des Tourismus wären u.a.: zukünftige Konkurrenz
nimmt stark zu, vor allem im asiatischen, afrikanischen und pazifischen Raum. Aber auch der
osteuropäische Raum wird sich stark entwickeln. Versuch, Attraktionen zu den Kunden zu
Bringen am Beispiel von Skihallen und Freizeitparks. Als alternative Form des Urlaubs
„Urlaub auf Balkonien“ auf Grund des klimatischen Wandels. Dies sind nur einige Beispiele,
der/die S/S kann auch andere Beispiele anführen.
(Anforderungsbereich III)
LEHRPLANBEZUG:
Lehrstoff: 5. und 6. Klasse:
Vielfalt und Einheit - Das neue Europa
Produktionsgebiete im Wandel – Außerwert- und Inwertsetzung als sozioökonomische
Problemstellungen
-die Abhängigkeit landwirtschaftlicher Nutzung vom Naturraumpotential und den
agrarsozialen Verhältnissen erkennen
- die Eignung von Naturräumen für die Tourismusentwicklung sowie die Folgen der
Erschließung vergleichend bewerten
Regionale Entwicklungspfade im Vergleich
- anhand ausgewählter Beispiele die Veränderungen in Raum, Wirtschaft und Gesellschaft
nach einem Beitritt zur Europäischen Union aufzeigen
- Erfassen der Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit für die Raumentwicklung
ANGESPROCHENE KOMPETENZBEREICHE:
Synthesekompetenz
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 Einsicht in das Wirkungsgefüge und die Dynamik des Raumes, der Gesellschaft und der
Wirtschaft sowie in die zugrunde liegenden Machtstrukturen vermitteln
 die räumlichen Gegebenheiten und deren Nutzung sowie die Regelhaftigkeiten
menschlichen Verhaltens in Raum, Gesellschaft und Wirtschaft aufzeigen
 die Komplexität von Beziehungsgeflechten zwischen Natur- und Humanfaktoren
erkennen und zu den Auswirkungen menschlicher Eingriffe Stellung nehmen können
 Raum, Gesellschaft und Wirtschaft auch fächerübergreifend mit benachbarten naturund sozialwissenschaftlichen Disziplinen betrachten können
Umweltkompetenz
 die Bedeutung der Wahrnehmung und Bewertung von Umwelt im weitesten Sinn für
das menschliche Handeln erkennen
 Kenntnis der Probleme des Umweltschutzes aus betriebs- und volkswirtschaftlicher
Sicht unter Berücksichtigung technologischer Aspekte
 Landschaften als Lebensräume ökonomisch und ökologisch einschätzen;
Interessensgegensätze bei der Nutzung von Räumen erkennen und somit auch die
Notwendigkeit von Raumordnungsmaßnahmen begründen
 Festigung der Erziehung zur globalen Verantwortung für die „eine Welt“
Gesellschaftskompetenz
 die persönliche Rolle als Konsument bzw. Konsumentin kritisch durchleuchten und die
volkswirtschaftliche Bedeutung des Konsumverhaltens erkennen
 Motivation zur persönlichen Auseinandersetzung mit lokalen, regionalen und
globalen Fragestellungen
 die Qualifikationen erwerben, an der Entwicklung des „Neuen Europa“ aktiv
mitzuwirken
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