VWL Zusammenfassung 2 Begriff: Geld Allg. anerkanntes Tausch- und Zahlungsmittel Formen des Geldes Bargeld und Buchgeld 1. Guthaben auf einem Bankkonto 2. Münzen 3. Einen Gutschein für ein Getränk Buchgeld Bargeld Bargeld Zahlungsmittel Recheneinheit Wertaufbewahrungsmittel Zahlungsmittel Wertaufbewahrungsmittel Funktionen Wertaufbewahrungsmittel, Wertmassstab, Zahlungsmittel 1. 2. 3. 4. 5. Begleichen der Hotelrechnung mit EC-Karte Mein Chef verdient 4x so viel wie ich 1000.- zu Hause dienen mir als Notgroschen Einlösen eines Gutscheines Lottogewinn in Immobilien investieren Anforderungen Muss akzeptiert werden, vertrauen zwischen den Beteiligten, Haltbarkeit (nicht verderbliche Ware), handlich, knapp Kaufkraft: Menge an Gütern und Dienstleistungen, die mit einer bestimmten Menge Geld gekauft werden kann. Verkleinert sich die Kaufkraft des Geldes, kann mit der gleichen Hundertfrankennote weniger gekauft werden. Landesindex (LIK) Der Landesindex der Konsumentenpreise misst die Preisentwicklung der für die privaten Haushalte wichtigen Waren und Dienstleistungen. Er gibt an, wie die Konsumenten bei der Preisänderungen die Ausgaben erhöhen oder senken müssen, um sich immer noch die gleichen Güter leisten zu können. 1. Schritt: Warenkorb festlegen Der LIK misst die Preisentwicklung anhand des sogenannten Warenkorbes. Der Warenkorb ist entsprechend den 12 wichtigsten Ausgabenkategorien des Haushaltes unterteilt und gewichtet. 2. Schritt: Die Preiserhebung Der Landesindex wird monatlich vom BFS berechnet. Dazu werden rund 50‘000 Preise durch das BFS beauftragte Marktforschungsinstitut oder direkt vom BFS erhoben. 3. Schritt: Die Preisberechnung (Gewichtung Die Waren- und Dienstleistungsgruppen werden unterschiedlich gewichtet. Innerhalb der Gruppe werden wiederum Gewichtungen durchgeführt. Dem sich im Zeitablauf verändernden Konsumverhalten der Haushalte wird durch eine jährliche Anpassung und Neugewichtung des Warenkorbs Rechnung getragen. Die Anwendungen des LIK und damit die an ihn gestellten Anforderungen sind sehr vielfältig. Er bildet z.B. eine Basis für: Die Nationalbank zur Geldmengensteuerung Die Senkung oder Erhöhung der Hypothekarzinsen Die Anpassung der Renten und der Löhne Die Berechnung der Teuerungsrate Basisjahr: bestimmtes festgelegtes Jahr, welches als Bezugsgrösse bzw. Vergleichsmassstab zu Folgejahren dienen soll. Alter Index Aktueller Index = = alter Preis aktueller preis Die Geldpolitik der Schweizer Nationalbank Bank / Staat beziehen Geld von der SNB. Je tiefer der verlangte Zinssatz, desto mehr Geld beziehen sie, und desto mehr Geld wird in Umlauf gebracht. Die Notenbank bringt Geld in Umlauf, wenn sie: Ausl. Währung kauf Wertpapiere kauft Kredite vergibt Die Notenbank entzieht eigenes Geld, wenn sie: Ausl. Währung verkauf Wertpapiere verkauft Kredite auslaufen lässt Repo-Geschäft Eine Bank verkauft der SNB Wertpapiere1 gegen Giroguthaben2. Gleichzeitig wird ein vereinbart, dass die Bank dieselbe Menge gleichartiger Wertpapiere zu einem anderen Zeitpunkt zurückkauft3. (Dauer zwischen einem Tag und wenigen Monaten) Verkauf Wertpapiere Gutschrift von Giroguthaben SNB Vertrag zum Rückkauf UBS Verkauf Wertpapiere Rückgabe des Zinses Devisenswap Eine Bank verkauft der SNB ausländische Währungen gegen Giroguthaben und kauft die ausländische Währung gleichzeitig auf Termin wieder zurück. (Dauer zwischen einem und sechs Monaten) Mindestreserve-Vorschriften Im Nationalbankgesetz gibt es eine Mindestreserve-Vorschrift, durch welche die Geschäftsbanken verpflichtet werden, einen Minimalbestand an Guthaben bei der SNB zu halten. Das Geldpolitische Konzept der SNB besteht aus 3 Elementen: 1. Preisstabilität 2. Inflationsprognose 3. Dreimonate-Libor Libor Der Libor ist der Zinssatz, welche Banken für 3-Monats-Anlagen in CHF untereinander verlanden und der tägl. In London um 11.00 Uhr fixiert wird. Die SNB kann den Libor nicht direkt beeinflussen, seine Steuerung erfolgt indirekt über Repo-Geschäfte, mit denen dem Markt Liquidität zugeführt oder abgezogen wird. Libor-Zinssatz erhöhen: Die SNB verringert die Geldmenge und Kredite werden dadurch verteuert (Die Geschäftsbanken werden untereinander einen höheren Zinssatz verlangen) Die SNB erhöht den Repo-Zinssatz. Die Banken werden darauf weniger Geld nachfragen. Libor-Zinssatz senken: Die SNB vergrössert die Geldmenge und Kredite werden dadurch günstiger (Die Geschäftsbanken werden untereinander einen tieferen Zinssatz verlangen) Die SNB senkt den Repo-Zinssatz. Die Banken werden darauf mehr Geld nachfragen. Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken Heute erfolgt ein grosser Teil des Zahlungsverkehrs bargeldlos über Bankkonti. Daher benötigen die Banken nur einen kleinen Teil der Bareinlagen ihrer Kunden für Barauszahöungen. Den grössten Teil geben sie in Form von Krediten weiter, wodurch sich die Geldmenge vergrössert. 1 / R = 1 / 20% = 1 / 0.2 = 5 2000.- wurde auf die Bank gebracht 5 * 2000 = 10‘000.- (Kreditsumme aller Banken) Merke: Je höher der Reservesatz, desto geringer die verliehene Kreditsumme und desto geringer der Geldschöpfungsmultiplikator. Gleichgewicht des Geldes Eine Volkswirtschaft befindet sich im Gleichgewicht, wenn der Geld- und der Güterstrom gleichgross sind. Das heisst. Es ist genau so viel Geld vorhanden, wie zum Erwerb von Sachgütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft benötigt wird. Es gibt drei Arten von Geldwertstörungen Inflation Deflation Stagflation Die Inflation Preisniveau erhöht sich, der Wert des Geldes sinkt. 1. Wenn die Geldmenge steigt, dann wird der Geldstrom grösser. 2. Wenn weniger Güter produziert werden, dann wird der Güterstrom kleiner. Wenn sich der Geldstrom vergrössert und / oder der Güterstrom verkleinert, dann steigen die Preise und die Kaufkraft sinkt. Ursachen der Inflation Von der Güterseite Verringerung der Gütermenge: Arbeitszeitverkürzung Missernten Folge von Krieg Weitere Ursachen Nachfrageinflation Angebotsinflation Lohn-Preis-Spirale Importierte Inflation Von der Geldseite Erhöhung der Geldmenge: Definanzierung des Staates Stützungskäufe Zu lockere Geldpolitik Geschäftsbanken vergeben zu viel Kredite Umlaufgeschwindigkeit steigt Massnahmen gegen die Inflation Massnahmen der SNB Massnahmen des Staates Geldmenge verkleinern Leitzinsen erhöhen Einschränkung der öffentlichen Aufträge Gewinner und Verlierer der Inflation Gewinner Schuldner Eigentümer Unternehmen Staat Begründung Schulden werden real kleiner Eigentum ist Wertbeständig Nachfrage steigt Mehr Nachfrage Preiserhöhung Kleinere Staatsschuld Höhere Steuereinnahme (Steuerprogression) Verlierer Begründung Gläubiger Leihgabe wird real kleiner Sparer Das Ersparte nimmt real ab Rentner Die Rente wird nicht (genug) angepasst Arbeitnehmer Löhnen hinken der Teuerung hinterher Die Deflation Das Preisniveau sinkt, der Wert des Geldes steigt. 3. Wenn die Geldmenge sinkt, dann wird der Geldstrom kleiner. 4. Wenn mehr Güter produziert werden, dann wird der Güterstrom grösser. Wenn sich der Geldstrom verkleiner und / oder der Güterstrom vergrössert, dann sinken die Preise und die Kaufkraft steigt. Ursachen der Deflation Von der Güterseite Die Unternehmen produzieren zu viel (Überproduktion) Rekordernte Erhöhte Produktivität Flucht aus Sachwerten Importüberschüsse Von der Geldseite Die SNB verfolgt eine restriktive Geldpolitik (hohe Repo-Zinsen) Geschäftsbanken vergeben weniger Kredite Konsumenten sparen mehr und konsumieren weniger Lohnkürzung Hohe Steuern Geringere Staatsausgaben Gewinner und Verlierer der Deflation Gewinner Arbeitnehmer Gläubiger Sparer Begründung Die Löhne hinken der Teuerung immer hinterher und werden nicht sofort angepasst. Da das Geld nun mehr Wert hat, können Sie sich mit Ihrem Lohn mehr leisten. Der Wert des Geldes und des Darlehens steigt. Bekommt Herr Müller das Geld jetzt zurück, kann er sich mehr kaufen, als zum Zeitpunkt, als er es ausgeliehen hat. Das Geld hat jetzt mehr Wert. Sie kann sich damit mehr kaufen als vor der Deflation Verlierer Begründung Unternehmer Es herrscht ein Überangebot auf den Märkten. Die Preise sinken. Die Konsumenten kaufen weniger. Die UN sind gezwungen weniger zu produzieren, die Gewinnen nehmen ab. Schuldner Der Wert des Geldes und des Darlehens steigt. Die Stagflation Stagflation STAGnation inFLATION Das BIP stagniert, das heisst die Wirtschafft wächst nicht mehr. Zusätzlich herrscht in einer solchen Zeit Arbeitslosigkeit. = Geldmenge > Gütermenge Die Preise steigen, die Kaufkraft des Geldes sinkt. Wie können Sie die Arbeitslosigkeit bekämpfen? Staatsaufträge Unternehmensteuer senken Geldmenge erhöhen Beschäftigungsprogramme Geldmenge senken Welche Gefahr entsteht dadurch? Inflation Welche Gefahr entsteht dadurch? Arbeitslosigkeit Es entsteht ein Zielkonflikt