Geld und Konjunktur

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Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur Geld und Konjunktur Das Geld: Aufgaben: Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel, Wertmassstab (Vergleich) Wert: Kaufkraft des Geldes: Wie viel kann man mit einem Franken kaufen. Binnenwert des Geldes: Wie viel inländische Sachgüter können mit z.B. 10.‐ gekauft werden. Aussenwert des Geldes: Wie viel ausländische Sachgüter können mit z.B. 10.‐ gekauft werden. Zeigt welchen Wert das inländische Geld gegenüber fremdem Geld hat. Formen: Bargeld, Buchgeld (Vermögen auf Bank) und Devisen (Buchgeld in ausländischer Währung) Der Wechselkurs: Bildung: Der Wechselkurs bildet sich auf dem Devisenmarkt. Verkauf und Ankauf von fremder Währung: Briefkurs  Verkauf von fremder Währung (Sicht Bank) Geldkurs  Ankauf von fremder Währung (Sicht Bank) Der Landesindex der Konsumentenpreise: Definition: Der Massstab welcher die Preisveränderung misst. Der LIK gibt den Wert an, den eine bestimmte Warenmenge (Warenkorb) zu einem bestimmten Zeitpunkt hat. Preisstatistik: Zur Ermittlung braucht es 3 Elemente: Den Warenkorb: Verbrauchsgewohnheiten der Konsumenten müssen ermittelt werden. Die Preiserhebung: Jemand muss Preisentwicklung mitverfolgen und festhalten. Den Berechnungsmodus: Die Preisveränderungen müssen gewichtet werden. Warenkorb: Die wichtigsten konsumierten Waren eines privaten Durchschnittshaushaltes. Der Warenkorb umfasst 12 Hauptgruppen (Nahrungsmittel, Tabakwaren, Bekleidung, Wohnung, Einrichtungsgegenstände, Gesundheit, Verkehr….). Teuerung und Lohn: Im Lohn wird in häufigen Fällen als „Teuerungsausgleich“ die Teuerung die sich ergibt, ausgeglichen. So kann hat man mehr Lohn, jedoch sind auch die Güter teurer, was sich ausgleicht. Die Berechnung der Teuerung wird anhand des LIK gemacht. Pablo Hirsbrunner 1 Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur Die Banken: Definition SNB: Eigenständige staatliche Institution, die aufgrund der Bundesverfassung das Notenmonopol (alleiniges Recht Herstellung und Herausgabe von Banknoten) hat. Die SNB soll eine Geldpolitik führen, die der gesamten Schweiz dient. Ist von Regierung (Bundesrat) unabhängig. Aufgaben: 
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Geldumlauf der Schweiz regeln (tauscht altes Geld gegen neues aus, ohne Geldmenge zu erhöhen.) Zahlungsverkehr erleichtern (Einheitliches Abwicklungssystem zwischen Geschäftsbanken.) Eine im Gesamtinteresse dienende Geld und Währungspolitik führen (SNB versucht durch Steuerung der Geldversorgung Inflation niedrig zu halten und Wirtschaftswachstum zu fördern) Ein stabiles Finanzsystem (analysiert Entwicklung und trifft mit Bund Entscheidungen über diverse Vorhaben.) Geldpolitik der SNB: Versorgt die Schweizer Wirtschaft so mit Geld, dass diese wachsen kann und das die Preise möglichst stabil bleiben. Die geldpolitischen Elemente sind: 1. Preisstabilität (oberstes Ziel!): Wer des Geldes stabil halten. (LIK zw. 0 – 2 %) 2. Inflationsprognose: Voraussage wie sich Inflation mittelfristig entwickeln dürfte. 3. 3‐Monats Liber: Wichtigster Geldmarktsatz (Leitzins der SNB). Beeinfluss allgemein Zinsniveau der Schweiz. Umsetzung: Repo Geschäft (Hauptinstrument): 1. Geschäftsbank verkauft Wertschriften an SNB. 2. Dafür bekommt Geschäftsbank Kredite der SNB. 3. Zeitpunkt der Rückgabe fix vereinbart. Geschäftsbanken müssen der SNB Zins bezahlen(Repo‐Zins). 4. Rückkauf Wertschriften. Der Devisenswap: Geschäftsbank kauft Ausländische Währung bei SNB Rückkauf wird fix vereinbart (Gegenpartei Risiko). SNB Bills: Die SNB gibt regelmässig eigene Schuldverschreibungen (verzinsliche Wertpapiere) heraus, um die Liquidität am Geldmarkt zu verringern. Pablo Hirsbrunner 2 Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur Wirkung: Inflationsgefahr: Wenn SNB Zinsen zu stark senkt, schöpfen die Geschäftsbanken vermehrt Geld. Geldmenge wird aufgebläht  es droht eine Inflation.  Durch Erhöhung der Zinssätze vermag die SNB die Nachfrage nach Sachgütern und Dienstleistungen zu dämpfen. Rezessions‐ oder Deflationsgefahr: Wenn SNB Zinsen zu stark erhöht, steht der Wirtschaft zu wenig bzw. zu teures Geld zur Verfügung  Es drohen Rezession oder sogar Deflation. Geldschöpfung: Durch die Gewährung von Krediten, schaffen die Geschäftsbanken neues Geld. Bsp. Remo Valentin Bank Bezahlt 100.‐ in Bank ein. Erhält Kredit von 80.‐ Mindestreserve ist 20 % Die Geldschöpfung beträgt 20 Pablo Hirsbrunner 3 Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur Die Inflation: Definition: Kontinuierlicher Preisanstieg = Anhaltender Geldwertverlust. Meist wird Inflation anhand des Jahresdurchschnitt Wertes vom LIK gemessen. Geldmenge wird grösser als Gütermenge. Für gleiche Summe Geld erhält man weniger Sg oder DL. Kaufkraft des Geldes sinkt. Die Preise steigen. Gefahren: 
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Sinkt Kaufkraft des Lohnes ständig, sind untere und mittlere Einkommensschichten am meisten betroffen. Familien und Rentner mit kleinem Einkommen können teure Güter für täglichen Bedarf nicht mehr bezahlen. Durch Geldentwertung verlieren Ersparnisse an Wert. Hält der Prozess der Teuerung an, kann dies zu Unruhen im Volk führen. Ursachen: 
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Erhöhung der Geldmenge durch die SNB: ‐ Defizitfinanzierung des Staates (SNB gleicht Staats‐Defizite aus, durch das Produzieren von mehr Geld. ‐ Stützungskäufe (z.B. Dollar verliert an Wert = Schweizer Produkte au Internationalem Markt teurer  SNB kauft grosse Menge an Fremdwährung um dies zu verhindern = Geldmenge (Geldstrom) vergrössert sich. ‐ Zu lockere Geldpolitik der SNB (Weitet Geldmenge in Folge einer zu lockeren Geldpolitik aus) Geldschöpfung durch Banken: Banken gewähren zu viele Kredite, weil die Wirtschaftslage optimistisch eingeschätzt wird. Durch Kreditvergabe wird Geldmenge ausgeweitet und Geschäftsbanken können zusätzliches Buchgeld schaffen. Erhöhung Umlaufgeschwindigkeit: Desto schnelle das Geld fliesst, desto grösser ist der Geldstrom. Verringerung der Gütermenge: ‐ Arbeitszeit wird verkürz und Lohn bleibt gleich aber nicht gleiche Leistung wie zuvor wird erbracht = weniger Sachgüter werden produziert. ‐ Bei Missernten geht viel Geld verloren. ‐ Ausfall von einheitlichen Arbeitstagen durch Streiks. ‐ Aus Folge von Kriegen. Nachfrageinflation: Allgemeiner Gütermangel kann entstehen wenn Nachfrage nach SG und DL überdurchschnittlich zunimmt. Angebotsinflation: Produktionskosten für Unternehmen Steigen = Produkte teurer. Lohn‐Preis‐Spirale: Ist ein Prozess, bei dem sich die Erhöhung der Löhne auf die Preise und die gestiegenen Preise sich wiederrum auf die Löhne auswirken. Pablo Hirsbrunner 4 Volkswirtschaft 
Zusammenfassung Geld und Konjunktur Importierte Inflation: Im Ausland werden Sachgüter teurer, dadurch wird die Importierte Ware im Inland ebenfalls teurer. ‐ Im Ausland höhere Inflation als im Inland. ‐ Ausländische Währung wird teurer. Folgen:  Vorteile haben: ‐
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Eigentümer  Sachwerte sind wertbeständig. Leute wollen Geld in Sachgüter anlegen, darum steigt deren Wert. Schuldner  Schulden bleiben zwar gleich, jedoch durch den Erhalt von mehr Lohn sind sie schneller zurück zu bezahlen. Der Staat  Höhere Einkommen = Höhere Steuereinnahmen. Unternehmen  Weil private Haushalte in Sachwerte fliehen, können Unternehmen mehr produzieren.  Nachteile haben: ‐
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Arbeitnehmer  Kaufkraft des Lohnes nimmt ab. Teuerungsausgleich bewirkt höhere Steuerzahlungen. Gläubiger  Da Geld an Wert verliert, vermindert sich Wert der Darlehen. Rentner  Kaufkraft der Rente nimmt ab. Sparer  Kaufkraft der Ersparnisse nimmt ab. Lohn‐Preis Spirale: 4 Lohnforderungen Pablo Hirsbrunner Löhne steigen Löhne 5
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Produktionskosten steigen 2 3 Preise steigen 5 Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur Die Deflation: Definition: 
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Anhaltender Rückgang des Preisniveaus. Der Wert des Geldes steigt. Gütermenge ist grösser als Geldmenge. Für gleiche Summe Geld erhält man mehr Sachgüter. Kaufkraft des Geldes steigt.  Die Wirtschaft befindet sich in der Phase des Abschwungs. Gefahren: Ursachen: 
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1 Preise 6 Anzahl Beschäftigte 2 Einkommen 3 Konsum Haushalte 5 Unternehmen stoppen Institutionen 4 Überkapazität Unternehmen SNB Hält sich im Repo‐Geschäft zurück, tauscht weniger Devisen und erhöht den Leitzins. Geschäftsbanken vergeben infolge der Verteuerung des Geldes weniger Kredite. Private Haushalte und Unternehmen sparen mehr und konsumieren weniger. Durch Lohnkürzungen und viele Arbeitslose sinkt das Volkseinkommen. Um Einnahmen zu sichern erhöht Staat Steuern für Unternehmen, diese können so weniger investieren. Staat muss Staatsausgaben senken. Kann weniger Geld für Sozialwesen ausgeben. Die Unternehmen haben übermässige Investitionen getätigt. Es herrscht eine Überproduktion ohne höhere Nachfrage. Durch Flucht aus Sachwerten wird nicht mehr viel Produziert = Entlassungen. Importüberschuss = Erhöhte Gütermenge steht gleichbleibender Geldmenge gegenüber. Pablo Hirsbrunner 6 Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur Folgen:  Vorteile haben: ‐
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Arbeitnehmer  Kaufkraft des Lohnes nimmt zu. Teuerungsausgleich bewirkt höhere Steuerzahlungen. Gläubiger  Da Geld an Wert steigt erhöht sich Wert der Darlehen. Rentner  Kaufkraft der Rente nimmt zu. Sparer  Kaufkraft der Ersparnisse nimmt zu.  Nachteile haben: ‐
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Eigentümer  Sachwerte verlieren ständig an Wert. Wegen tiefer Preise, kann gespart werden. Schuldner  Wert des Geldes steigt = Wert der Schulden nimmt zu. Der Staat  Tiefere Einkommen = Tiefere Steuereinnahmen. Staatsausgaben bleiben aber gleich, was bedeutet dass der Staat Schulden anhäuft. Unternehmen  Weil private Haushalte aus Sachwerte fliehen, können Unternehmen weniger produzieren. Die Konjunktur: Definition: Wiederspiegelt die Gesamtsituation einer Volkswirtschaft. Sie bezeichnet den schwankenden Verlauf der Wirtschaft bzw. des Wirtschaftswachstums. Das Wirtschaftswachstum wird anhand des realen Bruttoinlandproduktes gemessen. Zyklus: Es wird ein Zeitraum (eine ganz bestimmte Phase) der Wirtschaftsentwicklung betrachtet, entweder eine Periode von einem Wellental oder von einem Wellenberg zum nächsten Wellenberg.  Die Wirtschaftslage, kann man mittels einer wellenförmig verlaufenden Kurve darstellen, genannt Konjunkturzyklus.  Realität folgt nur bedingt dem Zyklus. In Länge (Zeitdauer) und Intensität (Ausschlag nach oben oder unten) können variieren.  In der CH werden Zyklen anhand der Veränderungsraten des BIP gemessen. Hauptelemente:  Der Konjunkturaufschwung: eigentliche Erholung (Aufschwung) und Hochkonjunktur (Boom).  Der Konjunkturabschwung: Rezession (schrumpfendes BIP, Abschwung) und Depression (Konjunkturtief ist der Tiefstand / Kriese).  Zusätzlich S. 94 und S. 95 lesen und verstehen. Indikatoren: Sind Grössen, die auf Konjunkturschwankungen hinweisen und die auf einzelne Konjunkturphasen schliessen lassen.  Entwicklung anhand der Indikatoren eingeschätzt.  3 Konjunkturindikatoren: Früh‐, Präsenz‐ und Spätindikatoren. Pablo Hirsbrunner 7 Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur  Frühindikatoren (Sind vorauseilende Indikatoren. Sie zeigen die wirtschaftliche Entwicklung vorzeitig an, bevor sie wirklich eintritt. Sie sind vor allem für die Prognose wichtig und basieren häufig auf Umfragen): ‐
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Baubewilligungen  Zuverlässiger Frühindikator. Gehen Baubewilligungen hoch = Aufwärtsbewegung Konsumentenstimmung  Positive Stimmung = Aufwärtsbewegung. Auftragslage der Unternehmen Offene Arbeitsstellen Unternehmen glauben an gute Auftragslage. Investitionsverhalten  Unternehmen planen mit Gewinnen. Geschäftsklimaindex  Allgemeine Lage und Erwartung der Unternehmen.  Präsenzindikatoren (Sind gleichlaufende Indikatoren, das heisst, sie zeigen die gegenwärtige wirtschaftliche Situation ): ‐
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BIP  Schwankungen geben gute Hinweise auf Verlauf der Konjunktur. Monatliche Branchenumsätze Umsätze der Unternehmen Privater Konsum  nimmt ab oder zu Exporte / Importe Aufschwung Ausland = Mehr Exporte / Abschwung Ausland = mehr Importe  Spätindikatoren (Sind nachhinkende Indikatoren. Sie zeigen die wirtschaftliche Entwicklung mit einer zeitlichen Verzögerung an): ‐
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Arbeitsmarkt Konkurse der Unternehmen Arbeitslosenquote Steigende Zinsen Konjunkturpolitik: Summe aller staatlichen Massnahmen zur Steuerung der Konjunktur. Ziel ist es, allzu grosse Schwankungen im Wirtschaftsverlauf zu verhindern oder sie zumindest gering zu halten und so ein möglichst ausgeglichenes Wirtschaftswachstum zu erreichen.  Der Konjunkturartikel in der Verfassung: ‐
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Verfassung gibt Bund das Recht, ins Wirtschaftsgeschehen einzugreifen. Hauptziel: Massnahmen treffen für ausgeglichene konjunkturelle Entwicklung. Teilziele. Verhütung und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Geldmenge betreffende Massnahem (monetäre Konjunkturpolitik) Geldmenge nicht betreffend ( nicht monetäre Konjunkturpolitik)  Regelung der Geldmenge: ‐
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SNB versucht Zinsen, Wechselkurse und Inflation optimal zu gestalten. In Zeiten der Inflation Geldmenge verkleinern. In Zeiten der Deflation Geldmenge vergrössern. Preisstabilität durch SNB. Pablo Hirsbrunner 8 Volkswirtschaft Zusammenfassung Geld und Konjunktur  Finanzpolitik/Fiskalpolitik: ‐
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Öffentliche Hand (Bund, Kantone und Gemeinden) soll sich bei der Ausgaben und Einnahmenpolitik konjunkturgerecht (antizyklisch) verhalten. Antizyklisches Verhalten: Finanzpolitische Massnahmen, mit denen genau das Gegenteil von dem gemacht wird, was sich im Konjunkturzyklus abspielt.  Regelung der Geldmenge: ‐
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Indem Staat Zölle hebt bzw. senkt, hemmt oder fördert er Importe bzw. Exporte. WTO  Internationale Handelsorganisation. Pablo Hirsbrunner 9 
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