Wirtschaftsschule Bad Wörishofen Abschlussprüfung 2012

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Wirtschaftsschule Bad Wörishofen
Abschlussprüfung 2012 – Texterfassung
Geschichte des Tauschens
Viele Tausend Jahre lang haben sich die Menschen selbst versorgt.
Jede Sippe produzierte alles, was sie für ihr Leben brauchte. Brot,
Milch, Käse, Eier, Felle, Werkzeuge usw. Alle Mitglieder der
Gemeinschaft halfen mehr oder weniger fleißig bei der Bestellung
des Ackerlandes, bei der Jagd und bei der Versorgung der Haustiere.
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Das funktionierte über lange Zeit ganz gut, bis die menschlichen
Gemeinschaften zu groß wurden. Je stärker sie wuchsen, desto mehr
teilten die Menschen die Arbeit untereinander auf. Je nach Talent
wurde einer Bauer und erntete Getreide, ein anderer Viehzüchter,
und erzeugte Fleisch oder jemand wurde Schmied und baute Geräte.
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Das stellte die Menschen vor ein neues Problem. Von dem allein,
was jeder Einzelne herstellte, konnte er nicht mehr leben. Also
musste er seine Waren gegen die Produkte der anderen tauschen. Der
Bauer gab sein Getreide an den Viehzüchter und der gab dafür Milch
und Fleisch. Das Gleiche konnten beide mit dem Schmied verabreden.
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Nur dass der Schmied als Gegenleistung natürlich nichts anderes
als seine Werkzeuge anbieten konnte. Das System des Warentausches
funktionierte so lange reibungslos, wie jemand immer genau das
wollte, was der andere ihm anbieten konnte. Die Ökonomen nennen
das Prinzip des Tauschens "die doppelte Zufälligkeit der Wünsche".
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Kompliziert wurde es, wenn jemand seine Produkte nicht gegen etwas
Angebotenes eintauschen wollte. Je komplexer die Gesellschaft
wurde, desto komplizierter wurde dieser Warentausch. Nehmen wir in
unser Modell einen neuen Beruf dazu: einen Fischer. Wenn dieser
zum Beispiel einen neuen Hammer brauchte, so ging er zum Schmied.
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Er konnte ihn nach einem Hammer fragen und ihm als Gegenleistung
frischen, leckeren Fisch anbieten. Dumm nur, wenn der Schmied gar
keinen Fisch haben wollte. Dann musste der Fischer einen anderen
Weg finden, um an das begehrte Werkzeug zu kommen. So konnte er
seinen Fisch vielleicht gegen Fleisch beim Viehzüchter eintauschen.
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Damit würde er dann beim Schmied vielleicht den Hammer bekommen.
Immer mehr Berufe kamen im Laufe der Zeit dazu. Der direkte Tausch
von Waren wurde dadurch immer komplizierter. Die Suche nach einem
Handelspartner erforderte ständig größeren Aufwand. Also brauchten
die Menschen etwas, das sie untereinander austauschen konnten.
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Schon vor rund 4 500 Jahren wurde im Süden des heutigen Iraks mit
abgewogenem Metall, mit Silber, bezahlt. Eintausend Jahre später
nutzten u. a. die Chinesen, Inder und Thailänder Kauri-Schnecken
als Zahlungsmittel. In Äthiopien konnte man auch mit Salz bezahlen.
Noch vieles andere haben die Menschen als Tauschmittel eingesetzt.
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So haben die Menschen über die Jahrhunderte unterschiedliche Dinge
ausprobiert. Der umständliche Umweg des Tauschens blieb von nun an
den Käufern und Verkäufern erspart. Schnell bewährten sich die
neuen universellen Tauschmittel. Das "Geld" war geboren. Jeder
Einzelne profitierte davon, denn es erleichterte den Handel sehr.
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