Klinikum Gütersloh Reckenberger Str.19 33332 Gütersloh Klinik für Allgemein-, Viszeralund Unfallchirurgie Chefarzt Prof. Dr. med. Manfred Varney Facharzt für Chirurgie, Viszeral- und Unfallchirurgie Telefon Fax E-Mail Auskunft erteilt Unser Zeichen Datum Seite 05241 83-23 200 05241 83-23 203 [email protected] Prof. Dr. med. Varney 16. Mai 2016 1/8 Weiterbildungskonzept zur Erlangung des Facharztes für Viszeralchirurgie (Spezielle Viszeralchirurgie) in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikums Gütersloh gemeinnützige GmbH In der Klinik für Allgemeine und Viszeralchirurgie des Klinikums Gütersloh wird Weiterbildung als eine wesentliche Aufgabe verstanden. Das von uns durchgeführte Weiterbildungsprogramm gliedert die Weiterbildung in sinnvolle Einzelschritte mit Vorgabe von Weiterbildungsinhalten entsprechend der Ausbildungsdauer und des Ausbildungsbereiches. Zusätzlich sind in der Ausbildung zahlreiche Personalentwicklungsgespräche integriert. Die Weiterbildung zur Erlangung des Facharztes für Viszeralchirurgie orientiert sich an der aktuellen Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und basiert auf der Basisweiterbildung Chirurgie („Common-Trunk“). Klinikum Gütersloh gGmbH Reckenberger Straße 19 33332 Gütersloh Tel. 05241 83-00 Fax 83-29 083 [email protected] www.klinikum-guetersloh.de Sparkasse Gütersloh: Konto-Nr. 25181 BLZ 478 500 65 Geschäftsführerin: Dipl-Ök. Maud Beste Aufsichtsratvorsitzender: Hans-Dieter Hucke Amtsgericht Gütersloh HRB 7717 USt-IdNr. DE264886235 Weiterbildungsverantwortliche und - beteiligte Die Weiterbildung wird dabei von dem Klinikleiter und seinen 4 Oberärzten wahrgenommen. Alle Beteiligten besitzen den Facharzt für Chirurgie, drei der vier Oberärzte verfügen über die Schwerpunktbezeichnung Viszeralchirurgie, der Chefarzt darüber hinaus auch die Qualifikation Chirurgische Intensivmedizin. Zusätzlich stehen als Tutoren weitere Fachärzte für Chirurgie auf Assistentenebene zur Verfügung, so dass zur Erfüllung der Weiterbildungsinhalte bzw. zur Durchführung der Untersuchungs- und Behandlungsmethoden durch den weiterzubildenden Assistenten stets Facharztstandard gewährleistet ist. Leitlinien Für die wichtigsten Kernprozesse bzw. Abläufe haben wir Verfahrensweisen erstellt. Diese formulierten klinischen Leitpfade, Leitlinien sowie chirurgische Standards der Klinik werden zu Beginn der Weiterbildung zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wird der Weiterbildungsassistent mit den klinikinternen Abläufen vertraut gemacht, ebenso wie mit den weiteren Abteilungen und Abläufen in Gesamtklinikum. Hierzu wurde eine weitere separate Einarbeitungsrichtlinie entwickelt . Mentor Darüber hinaus wird jedem neuen Mitarbeiter ein sog. Mentor zugeordnet. Dieser unterstützt gemeinsam mit dem zuständigen direkten Weiterbildungsleiter die Verantwortung für eine qualifizierte Einarbeitung und Weiterbildung. Eine erstellte Leitlinie unterstützt hierbei die Weiterbildung zu strukturieren und stellt sicher, dass alle wesentlichen Punkte eingehalten werden. Jedem neuen Mitarbeiter wird eine Übersicht über die zu erwartenden Weiterbildungs- und Lerninhalte überreicht. Diese stellt mit dem Plan über die zu vermittelnden Weiterbildungsinhalte entsprechend der Musterweiterbildungsordnung bzw. der Klinikum Gütersloh 16. Mai 2016, Seite 2/8 Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Westfalen-Lippe die Grundlage der zielorientierten und systematischen Einarbeitung und der weiteren Ausbildung dar. Strukturierte Mitarbeitergespräche Die Einhaltung der Vorgaben und die Qualität werden regelmäßig überprüft, so dass Gelegenheit gegeben wird ein Feedback zur Weiterbildung zu geben. Im Verlauf der Weiterbildung werden zwischen dem Weiterzubildenden und dem Chefarzt, unter Einbeziehung des persönlichen Mentors regelmäßig strukturierte Gespräche geführt. Diese Gespräche dienen dem Informationsaustausch beider Seiten, bieten Gelegenheit sich über den Entwicklungsstand des Weiterzubildenden zu informieren, ihm Feedback zu geben und frühzeitig Fragen und Probleme, die in der Ausbildung entstehen, zu klären. Desweiteren gilt es den Weiterzubildenden regelmäßig Gelegenheit zu geben den Weiter- und Ausbildern eine Rückmeldung bzgl. Aufgabenerfüllung und auch Unterstützung durch Mentoren, Kollegen und Vorgesetzte zu geben. Darüber hinaus erfolgt zumindest jährlich ein weiteres Mal ein sog. „Jährliches Mitarbeitergespräch“ entsprechend § 5 des TVöD. Hier stehen insbesondere die Themenfelder Arbeitsabläufe, Zusammenarbeit, Soziales Umfeld, Personal-entwicklung und –förderung im Mittelpunkt: - Wie können oder sollen die Aufgaben und die Arbeitssituation verändert werden, um eine weitere Optimierung bzw. Verbesserung der Arbeitsabläufe und –ergebnisse zu erzielen. - Wie kann die Zusammenarbeit miteinander verbessert werden. - Welche Weiterbildungsmaßnahmen können die Arbeit im Hinblick auf die jetzige oder künftige Aufgabe unterstützen und - Welcher Qualifizierungsbedarf besteht zur Erreichung des Weiterbildungszieles. Klinikum Gütersloh 16. Mai 2016, Seite 3/8 Besprechungen, Konferenzen, interdisziplinäres Tumorboard, PJ- Studentenausbildung Es finden täglich eine Morgen- und Nachmittagsbesprechung statt, in denen die elektiven- und Notfallaufnahmen bezüglich diagnostischer, geplanter oder auch bereits durchgeführter Operationen diskutiert werden (Indikationsstellung mit Patientenvorstellung) einschließlich des Komplikationsmanagement. Ebenfalls täglich findet werktags eine gemeinsame Demonstration und Besprechung der Röntgen und Kernspintomographischen Befunde – Röntgendemonstration - durch die Klinik für diagnostische Radiologie statt. Klinikinterne Fortbildungsveranstaltungen einschließlich Komplikations-besprechungen (M & M Konferenzen) finden regelmäßig im 14 tägigen Abstand statt unter aktiver Einbeziehung aller Mitarbeiter auch der in Weiterbildung befindlichen unter anderem durch vorbereitete Referate bzw. Vorträge der Mitarbeiter. Wöchentlich findet eine interdisziplinäre Tumorkonferenz (von der Ärztekammer WestfalenLippe als Fortbildungsveranstaltung mit 3 Punkten zertifiziert) unter Beteiligung weiterer Krankenhäuser der Region, Niedergelassener Ärzte, sowie der eigenen Kliniken für HämatoOnkologie, Gastroenterologie, Allgemeine Innere Medizin, Gynäkologie, Urologie, Diagnostischer Radiologie, Strahlenklinik und Nuklearmedizin statt. Alle Mitarbeiter sind darüber hinaus eingebunden in die Ausbildung unserer PJ Studenten als Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Neben dem bedside teaching auch in der systematischen Vermittlung von Lerninhalten anlässlich der wöchentlichen PJ Seminaren. Dokumentation, Gutachten, Literatur, Kongresse, Kurse Neben der klinischen Tätigkeit wird die Einarbeitung in die verschiedenen Dokumentationsysteme bzw. DRG Abrechnung ermöglicht. Ebenso besteht die Möglichkeit, wissenschaftlich begründete Gutachten zu erstellen bzw. mit zu erarbeiten. Klinikum Gütersloh 16. Mai 2016, Seite 4/8 Im Rahmen der Weiterbildung wird das Studium der Fachliteratur und die Teilnahme an regionalen wie auch überregionalen Symposien und Kongressen nicht nur gefördert sondern erwartet. Hierzu liegen zahlreiche Journale zur Einsichtnahme aus, des weiteren besteht an allen ärztlichen Arbeitsplätzen ein Internet-Zugang mit entsprechenden Zugangsberechtigungen zu Internetplattformen medizinischer Zeitschriften bzw. Bibliotheken. Zudem ist ein jährliches Budget zur Kostenerstattung bzw. Unterstützung von Fortbildungsveranstaltungen eingerichtet (Allg. Kliniksbudget sowie eigene Drittmittel). Referate der Weiterzubildenden nach entsprechender eigenen Literaturrecherche werden erwartet und sind anläßlich der eigenen Fortbildungsveranstaltungen vorzutragen, gleichfalls wird eine Vortragsübernahme auf regionalen Kongressen gefördert. Geförderter Bestandteil der Ausbildung sind von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie bzw. Viszeralchirurgie und auch von der Industrie angebotene Weiterbildungsseminare, beispielsweise zur Erlernung oder Training von speziellen Naht- oder minimalinvasinen Operationstechniken wie auch (einschl. längerfristige) Hospitationen in entsprechend ausgewiesenen externen Kliniken. Logbücher, Weiterbildungsabschnitte Bei Vermittlung der Weiterbildung werden individuelle, mindestens aber zweimal pro Jahr sog. Weiterbildungsgespräche einschließlich der Durchsicht der Logbücher durch die Chefärzte bzw. Oberärzte zur Sicherstellung einer adäquaten und zeitgerechten Weiterbildung durchgeführt (vergleiche auch weiter oben). Entsprechend der Struktur in unserem Klinikum erfolgt der Bereitschaftsdienst auf Assistentenebene fachübergreifend in der Chirurgie unter Einbeziehung der Allgemeinen, Vizeral-, Unfall-, Gefäß- und Handchirurgie. Dementsprechend besteht u.a. während des Dienstes die Möglichkeit, auch fachübergreifende Eingiffe zu assistieren bzw. selbst unter Assistenz der entsprechenden Klinikoberärzte und CÄ durchzuführen. Klinikum Gütersloh 16. Mai 2016, Seite 5/8 Diagnostische u. interventionelle Verfahren Die in der Weiterbildungsordnung geforderten Weiterbildungsinhalte mit Erwerb, Erfahrungen und Fertigkeiten im Bereich der Viszeralchirurgie bzw. interdisziplinären Konzepten werden parallel zu den unter Anleitung durchgeführten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden vermittelt. Sonographische Untersuchungen wie auch Rektoskopie und Sigmoidoskopie erfolgen in der eigenen Klinik , weitere endoskopische Untersuchungsverfahren, wie Kolo- oder OesophagoGastro- Duodenoskopie, ERCP sowie interventionelle Verfahren des Gastrointestinaltraktes werden in Abstimmung und in Kooperation mit der Klinik für Gastrenterologie und HämatoOnkologie durchgeführt, wie auch mit der Radiologischen Klinik. Bezüglich der zu erlernenden Behandlungsmaßnahmen in der Viszeralchirurgie sind nachfolgende Richtlinien und zeitliche Abfolgen in der eigenen Klinik vorgesehen: Selbständige Durchführung nachfolgender operativer Eingriffe: Erstes Weiterbildungsjahr Appendektomien Hernien Einfache Eingriffe an Bauchwand und Bauchhöhle inklusive explorativer Laparotomie bzw. Laparoskopie Eingriffe an Haut- und Weichteilen bei entzündlichen und Tumorerkrankungen Prokto-, Rektoskopien Zweites Weiterbildungsjahr Lymphknotenbiopsien Kopf und Hals Pleuradrainagen Eingriffe an der Schilddrüse Cholezystektomien Eingriffe am Dünndarm, Hernienoperationen einschl. Narbenhernien Minimalinvasive Eingriffe Hernien, Appendektomien Proximale Intestinoskopien, Sigmoidoskopien Klinikum Gütersloh 16. Mai 2016, Seite 6/8 Drittes und viertes(bzw. erstes Spezielle Viszeralchirurgie) Weiterbildungsjahr Größere Eingriffe an der Schilddrüse und Nebenschilddrüse Thorakotomien Magenteilresektionen Resezierende Verfahren am Dickdarm und Mastdarm Transanale Rektumresektionen Anlage und Rückverlagerung Anus praeter Kleinere Eingriffe an der Leber und Milz (PE, Blutstillung, Naht. u.a. Trauma) Minimalinvasive Eingriffe (Oesophagus, Magen, Dünn- und Dickdarm) Ab zweitem Ausbildungsjahr Spezielle Viszeralchirurgie Größere und komplexere Eingriffe in der onkologischen Chirurgie Eingriffe am Oesophagus Gastrektomien Pankreasdrainagen und -resektionen Resezierende Eingriffe an Leber und Milz Multiviszerale interdisziplinäre Eingriffe Obige Weiterbildungsinhalte stellen Richtlinien dar, die u.U. individuell anzupassen sind jedoch, ohne die Entwicklungsperspektiven entscheidend zu verändern. Weitere Fachabteilungen des Klinikums Gütersloh: Allgemeine Innere Medizin Allgemeine und Viszeralchirurgie Anästhesie Diagnostische Radiologie Gastroenterologie Gefäßchirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe Hämato-Onkologie Kardiologie Plastische und Handchirurgie Strahlentherapie und Nuklearmedizin Unfallchirurgie Urologie HNO Belegabteilung Klinikum Gütersloh 16. Mai 2016, Seite 7/8 Kurze Beschreibung der häufigsten Krankheitsarte, die im letzten Jahr behandelt wurden: Der Schwerpunkt liegt in den Erkrankungen des Gastrointestinal-Traktes. Als Standardeingriffen etwa die Bauchwandhernien, die Schilddrüsenresektionen, Eingriffe am Gallensystem oder bei entzündlichen Darmerkrankungen bis einschl. Proktologie. Schwerpunktmäßig werden darüber hinaus die gastrointestinalen Tumore behandelt einschl. Speiseröhre, Leber oder Pankreas und insbesondere die bösartigen Erkrankungen des Dickdarms und des Enddarms einschl. transanaler Resektionen. Die Klinik ist zertifiziertes Darmkrebszentrum der Deutschen Krebsgesellschaft. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in Zusammenarbeit mit der Gefäßchirurgie bei den Therapien chronischer Wunden. Zusätzlich sind in einem hohen Maße notfallchirurgische Baucheingriffe zu versorgen, wie auch ausgedehnte interdisziplinäre bzw. multidisziplinären Eingriffen gerade auch in Kombination mit dem gynäkologischen Krebszentrum (zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum) und der Urologie (zertifiziertes Prostatazentrum). Vorliegende Weiterbildungsermächtigungen: Common Trunk Viszeralchirurgie Chirurgie 24 Monate 48 Monate 60 Monate Prof. Dr. med. M. Varney Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Chirurgische Intensivmedizin Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Klinikum Gütersloh gemeinnützige GmbH Klinikum Gütersloh 16. Mai 2016, Seite 8/8