21. September, 横浜市 nach 東京

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Samstag, 14. September 2013
Heute vor zwei JAhren
... begrüßen uns die Götterboten.
Donnerstag, 15. September 2011
14. September 2011, 410
14. September, von 大阪市 nach 奈良市
Wir erleben heute das erste Mal den Luxus von japanischen Zügen: sauber und pünktlich.
Interessant ist aber, dass
viele Bahnhöfe
ohne Aufzüge ausgestattet sind, so schleppen wir die Sachen die Treppen hoch.
In Nara angekommen, finden wir dank der hervorragenden Information am Bahnhof schnell
die Jugendherberge.
Wir sind in de
r „alten“ Jugendherberge untergebracht, die schön und total nett ist.
Nach einem guten Mittagessen besuchen wir die erste Sehenswürdigkeit. Den Nara Park,
in dem viele der zum
Weltkulturerbe
gehörenden Gebäude stehen und der vor allem belebt wird durch die lebenden Nationalschätze,
die Götterboten.
Die japanische Tourismusszene
bekommt dadurch ihren ganz eigenen Charme.
Es werden
unendliche Schulklassen durch das Gelände geführt und von weitem
sieht es aus wie ein „Konfirmandentag“.
Für die Massen an Menschen ist
es dennoch ruhig und gar nicht so schlimm. Die
Halle das großen Buddha ist als größtes Holzbauwerk der Welt beeindruckend,
mindestens so wie der बद्
ु ध
und die vielen Details.
Wir wandern weiter
zu dem Ort,
an dem zum ersten Mal die Vermischung von Buddhismus und
Shintoismus stattgefunden hat. Vieles ist Baustelle, so auch dieser Ort, ein
wenig ist dennoch zu sehen.
Letztes Ziel ist der 春日大社.
Er liegt mitten im Wald und sticht
durch die vielen Laternen hervor.
Auf dem Weg zurück begleiten
uns die Hirsche auch weiter.
Wir warten auf den Bus
, nehmen und Essen mit in die Jugendherberge und sind
ziemlich müde.
Sonntag, 15. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... kriegen wir die Bestätigung, dass Emirates unsere Räder nach Amsterdam mitnimmt.
Samstag, 17. September 2011
15. September, Himejii, 411
15. September, Himeji (jap. 姫路市, -shi)
Das wichtigste Ereignis heute: Unsere Räder werden den Weg nach Europa antreten. Ein wenig
neidisch sind wir schon: während wir Stunden mit unfreundlichen Chinesen verbringen werden,
werden unsere Räder edel mit den Emirates fliegen, Dubai sehen und in Amsterdam landen. Alex
fliegt mit einem Business-Ticket und alles unter 40 Kilo ist kostenfrei. Wir werden dann nach
Amsterdam fahren und dann mit dem Rad zurück. Uns fällt ein Stein vom Herzen und den Weg von
Amsterdam werden wir im Fluge zurücklegen, denn wir haben ja kaum noch Gepäck.
Bei strahlenden Sonnenschein und leeren Zügen machen wir uns auf den Weg nach Himeji, dem
Inbegriff einer japanischen Burg. In Osaka holt uns der Alltag des Zugfahrens ein und es wird richtig
voll. So stehen wir und können leider nicht so richtig aus dem Fenster sehen, denn der Zug geht –
jedenfalls auf der Karte – direkt am Meer entlang. Wir befinden uns aber in einem der dicht
besiedelten Gebiete, so dass wir Häuser über Häuser sehen. Hinter Kōbe (jap. 神戸市, -shi) wird es
leerer und schließlich ist das Meer zu sehen und mit ihm auch die große Brücke, die Honshū (
[hoɴɕuː] , jap. 本州 ‚Hauptprovinz‘; im Deutschen auch Honschu) mit Shikoku (jap. 四国 ‚vier
Länder‘; deutsch auch Schikoku) verbindet. In Himejii angekommen, begrüßt uns eine Großbaustelle
nach der anderen. Der Bahnhof ist eine Baustelle und so sind die Hinweisschilder erstaunlich unklar.
Dennoch ist es nicht schwer, die Burg ausfindig zu machen.
Mit dem strahlend blauen Himmel
sieht sie aus wie im Bilderbuch – wäre da nicht die zweite Großbaustelle, denn der Hauptturm ist
eingerüstet.
Aber die übrigen Türme und die Anlage selbst sind sehr
beeindruckend.
Wir werden in japanischer Manier durch die Anlage
geführt und dürfen in die Baustelle (für einen extra Eintritt) hinein. Auf diese Weise können wir die
Dachkonstruktion sehen und die Formen der Renovierung. Der Hauptturm selber ist zum Teil offen
und ohne Auslagen in den Schaufenstern in der Besichtigung schlicht, was schön ist, denn die
Konzentration ist dadurch auf das Gebäude selber gelenkt. Die Burg ist voller Winker. Für den
Innenbereich sind sie gleich zu zweit. Einer lenkt die Besucher mit einer Flüstertüte in seine Richtung,
der nächste, einen Meter entfernt, lenkt die Besuchenden dann die Treppe hinauf, nachdem er das
grüne Licht vom nächsten Winker auf der halben Treppe hat. Das setzt sich noch drei weitere Winker
fort und es ist erstaunlich, dass sie Art der „Stille Post“ zum Ziel führt. Wenn sich alle an das
japanische Besuchertemperament halten würden.
Tun wir aber nicht und bringen daher das
Durchschleusen ein wenig durcheinander. Aber dafür sind die Holzkonstruktionen zu schön.
Wir fahren im Massentransport wieder zurück, entscheiden, bis Kyōto (jap. 京都市, -shi, im
Deutschen meist Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben) zu fahren und von dort nach Nara (jap. 奈
良市, -shi).
Übrigens: Isabell und Uwe sind in Tibet!
Donnerstag, 15. September 2011
Flug und Fahrrad
Nachdem die beiden Fahrrräder mit China Eastern 2.500 € von Osaka nach Frankfurt gekostet hätten,
konnte Alex für diesen Preis ein Business-Ticket Amsterdam - Osaka - Amsterdam kriegen und nimmt
bei 40 kg Freigepäck die Fahrräder kostenlos nach Amsterdam mit.
Die in Kartons verpackten Räder wiegen jeweils 20 kg, da ihr persönliches Gepäck 8 kg wiegt, zahlen
wir 584 € für das Übergepäck.
Dinge, die wir für die Fahrt von Amsterdam nach Bonn nicht unbedingt brauchen, schicken wir in drei
Paketen per Post nach Bonn - insgesamt 52 kg (avon 5 kg von Alex) für 273 €. (Braucht 2 - 3 Monate).
Wir fliegen wie gebucht mit China Eastern nach Frankfurt (2 Pers. 1.104,10 € plus 96 € CO2Kompensierung bei www.atmosfair.de ) und fahren dann mt dem Zug nach Amsterdam und radeln
von Amsterdam nach Bonn. Nicht notwendiges Gepäck senden wir mit der Post nach Deutschland.
China Eastern erlaubt je 20 kg Gepäck; unsere beiden zusammen wiegen 45 kg, weren aber nicht
nachberechnet.
Die Gepäckaufbewahrung für die zwei verpackten Räder in Amsterdam kostet 30 €, das Ticket mit
BahnCard100 für zwei Personen Frankfurt - Amsterdam 39,60 € und die BahnCard100 anteilig für 6
Tage für 2 Personen 125 €.
Kosten zusammen:
584 €
273 €
1.104,10 €
96 €
30
39,60
125
---------------2.242,62 €
Montag, 16. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... müssen wir das Dreibettzimmer in der Jugendherberge wieder absagen.
Samstag, 17. September 2011
16. September, Kyoto, 412
16. September, Kyōto (jap. 京都市, -shi, im Deutschen meist Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben)
Vor dem Losfahren müssen wir erneut die Unterkünfte klären. Kyoto sagen wir als Übernachtung ab,
es wäre ein Dreibettzimmer gewesen und wir sind zu unterschiedliche Temperaturmenschen. Alex in
der Kälte, Wolfgang in der Mitte, Gunda in der Wärme. Kyoto ist voll, also bleiben wir hier, wir haben
noch den Rail-Pass. Die weitere Suche gestaltet sich, manchmal auch sprachlich, mühsam. Aber
unsere Jugendherbergs-Dame ist ein wahrer Schatz und macht die Telefonate auf japanisch für uns.
Nach drei Stunden sind wir nicht mehr obdachlos.
Die alte Kaiserstadt. Oder eine weitere. Denn genaugenommen sind wir ja auch in einer und
Wolfgang und Gunda waren schon in Kashihara (jap. 橿原市, -shi, wörtlich: Eichenebene).
Das Wetter ist immer trocken, wenn auch die Wolken bereits Regen ankündigen. Aber schon beim
Anschauen des Bahnhofs, besser des Vorgebäudes, fängt der Regen an. Es ist ein irres Gebäude.
Wir wandern durch die Stadt,
machen den empfohlenen Stadtspaziergang durch das südliche Higashiyama-ku (jap. 東山区, dt.
„östlicher Bergbezirk“). Mit uns tun das einige, es ist aber längst nicht so voll wie die ausgebuchten
Herbergen vermuten ließen. Die Beschreibung von Kyoto ist sehr passend. Die Umgebung um den
Bahnhof lässt in der Tat nicht das Gefühl aufkommen, dass es sich um eine besondere Stadt handelt.
Der Blick zum Tempel, der am Berg liegt, verändert die Wahrnehmung. Wir arbeiten uns die Stufen
hinauf und verstummen angesichts der schieren Größe und auch des Prunks von diesem Tempel.
Unser erster besichtigter ist der Otowasan Kiyomizudera (音羽山清水寺). Wir bleiben dort eine
ganze Weile, schauen den Tempel an und den Leuten zu.
Die Terrasse ruht auf hunderten
von Säulen.
Wir folgen mehr oder wenig
erfolgreich dem vorgeschlagenen Weg und schaffen es tatsächlich, ihn zu verlassen. So oder so ist
der Weg schön und geht an vielen alten Häusern vorbei. Mit dem Schließen der Tempel und Museen
schließt auch das touristische Leben selbst seine Pforten und so bestehen die Straßen bald nur noch
aus Holz und Licht.
Inzwischen regnet es leicht. Bald regnet es stärker und
wir entscheiden, einen Bus zum Bahnhof zu nehmen und nicht weiterzulaufen (es ist eh dunkel). Wir
warten auf dem Bus, im Regen, in einer Schlange. Hier steht man Schlange. Also kann sich keiner
unters Dach stellen, das einen halben Meter weiter hinten ist. Der erste Bus kommt, es steigen fünf
ein, dann sei er voll. Für japanische Verhältnisse. Der nächste kommt, wir sind an vierter Stelle, nass,
aber mit einer guten Chance. Es geht keiner im Bus durch und so wäre der Bus wieder „voll“
gewesen, wenn nicht Wolfgang die Leute im Gang weiter nach vorne geschoben hätte. Gunda schön
hinterher, empörte Blicke, dann folgen die ersten, dann alle und siehe da: bis auf zwei ist die
Haltestelle leer. Geht doch!
Im Bahnhofsgebäude gibt es einen Supermarkt und einen Bereich vorher mit Essen. Es wird kräftig
heruntergesetzt und so denken wir: steht 100 Yen, also wird es das wohl kosten und uns läuft das
Wasser im Mund zusammen. Wir nehmen drei gut aussehende, leicht überschaubare, Reis-BentoBoxen für „100“. Der Taschenrechner sagt: 1400 noch was. Danke, wir verzichten. Also doch in den
Supermarkt. Dort ist es nicht viel besser. Aber es gibt super Brot. Also essen wir -den wohl teuersten
Fisch, das beste Brot und Alex hat ein Omelette erstanden - im Zug, während draußen der erste
Starkregen hernieder geht.
Dienstag, 17. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... ist kein Wetter für Zen-Gärten!
Samstag, 17. September 2011
17. September, Kyoto, 413
17. September, Kyōto (jap. 京都市, -shi, im Deutschen meist Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben)
Es ist erstaunlicherweise sonnig und so fahren wir früher los. Den ersten Tempel, den Nishi Hongan-ji
(jap. 西本願寺), erreichen wir beinahe im Trockenen. Auch er eines der Weltkulturerbe, aber ganz
alltäglich in seinem Leben. Frisch renoviert erstrahlt er und die ersten beiden Tempel sind leer und
ruhig. So bekommen wir in einem der beiden Tempel ein Mittagsgebet inklusive
Unterweisungsstunde mit.
Das Hauptgebäude und Tempel ist noch hergerichtet für die 750 Jahr-Feier dieser buddhistischen
Glaubensform. Daher ist der Tempel in seiner Fassade nicht so gut zu sehen. Dafür aber sonst. Als wir
im großen Tempel sitzen, geht der Starkregen los und es schüttet ohne Ende. Den ersten warten wir
ab, dann laufen wir los. Wir wollen noch weitere Tempel im Norden sehen und müssen dafür die
Bahnstation finden. Vorbei am Großmarkt, wo netterweise zwischen den Hinweisschildern des
Marktes auch das der Bahn zu finden ist,
erreichen wir den Bahnhof. Einmal im Zug fängt es
wieder an zu regnen. Wir stehen am nächsten Bahnsteig und entscheiden: nein, das ist kein Wetter,
um weitere Tempel mit ihren Zen-Gärten zu erkunden, auch wenn wir wohl alleine wären. Also
fahren wir zurück und sind gespannt auf die Jugendherberge, die heute voll sein soll.
Der diensthabende erzählt, dass der Taifun Nummer 15 den Regen verursacht und in Okinawa (jap.
沖縄市, -shi) ist. Der Taifun Nummer 16 folgt ihm auf den Fersen, aber die nächsten zwei Tage sollen
ok sein.
Mittwoch, 18. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... steigen wir - ohne Alex - wieder in unserer Lieblingsjugendherberge ab.
Dienstag, 20. September 2011
18. September, 京都市bis Futamioura
18. September, 京都市 bis Futamioura
Heute Morgen ist der Himmel wieder klar und blau, die Wolken sind zerfetzt, es ist warm und
trocken. Ein wunderschöner Spätsommertag. Wir fahren mit dem Zug nach Süden, wieder nach
Futamioura, wo wir für Alex das letzte freie Hotelzimmer gefunden haben und Gunda und Wolfgang
in ihre Lieblings-Jugendherberge neben dem Tempel gehen.
Die Fahrt führt an den hohen Bergen nördlich vorbei, entlang zweier Flüsse und durch zwei PassTunnel, auch hier sind die Berge bis 1.000 m hoch. Die Reisernte ist noch nicht beendet, überall
trocknen die „Reis-Ähren“ vor sich hin. Auch hier wird Tee angebaut, dieses Jahr wird es mit der
Ernte schwierig (oder auch nicht), denn er ist verstrahlt. Das Meer kündigt sich nur dadurch an, dass
wir ab und an Schleusentürme sehen, Kräne und es am Horizont weit ist. Als die Berge dem Meer
immer näher kommen, wissen wir, dass wir bald da sind. Heute ist Sonntag und die Flüsse sind voller
Menschen mit (Tages-)Zelten neben ihren Autos. Auch einige Zeltplätze sind offen und belegt.
Morgen ist Feiertag.
In Futamioura angekommen, finden wir mit der Hilfe einer vor uns her laufenden Dame eines
anderen Hotels das Hotel von Alex und lösen dort eine ziemliche Verwirrung aus. Angemeldet ist nur
sie und nun stehen wir zu dritt vor dem Hotel. Jeder Versuch, pantomimisch die Damen zu
beruhigen, macht die Sache nur schlimmer. Schließlich wird das Reisebüro auf dem Handy eines eilig
herbei telefonierten jungen Mannes angerufen. Alex kann klären, dass nur sie dort bleibt (wir
überlegen in der Zwischenzeit, dass wir ja auch durchs Fenster einsteigen könnten und die zehn
Kinder, die hinter uns warten, dann mitnehmen und ebenso unsere Räder….). Wir gehen einkaufen
und kommen wieder, es ist immer noch eine kleine Aufregung. Als wir dann mit den Taschen
abziehen, beruhigt sich die Lage. Das Hotel ist ebenfalls ein traditionelles Haus und sehr schön.
Wir wandern an den Steinen vorbei, heute steppt hier selbst nach 17:00 der Bär, und wandern zur
Jugendherberge hinauf. Auch sie ist voll, nach und nach. Wir essen die Mikrowellen-Essen (leider gab
es keine Nudeln zum Kochen) und bringen Alex wieder hinab. Es ist ein warmer Abend und nun wird
es langsam leerer an der Strandpromenade.
Donnerstag, 19. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... stehen wir wieder vor dem Nichts, was den Rückflug unserer Fahrräder angeht.
Dienstag, 20. September 2011
19. September 2011
19. September, Futamioura
Es ist unglaublich voll. Heute ist Feiertag zur Ehre der älteren Menschen. So sind also wieder viele
Familien unterwegs. Beim Schrein ist es auch schon voll und selbst auf den Steinen ist kein Platz mehr
frei:
dort sitzen über 20 Kormorane
und trocknen vor sich hin.
Wir treffen Alex am Meer und
machen uns auf den Weg
zum „伊勢神宮“, dem heiligsten
Schrein in Japan. Er besteht aus einem inneren und einem äußeren Schrein. Der äußere Schrein ist
auch schon recht voll, für einen Feiertag beinahe beschaulich. Wir folgen den Scharen auf dem Weg
durch den wunderschönen Wald.
Die Gebäude werden – so ist es schintoistische Tradition
– alle 20 Jahre neu gebaut, direkt neben dem anderen Gebäude. Das Holz wird dann für andere
Schreine verwendet. Noch ist Zeit für den nächsten Bau, 2013 wird er fertig sein. Die Architektur ist
noch ohne buddhistische Einflüsse. Er beeindruckt uns sehr.
Wir fahren anschließend mit dem
wohl teuersten Bus Japans zum Inneren Schrein. Der Anweisung, man solle erst den äußeren und
dann den inneren Schrein anschauen, scheinen die wenigsten zu folgen, denn hier ist es brechend
voll. Busse über Busse, Autos, Massen an Menschen. Winker überall.
Die Lenkung der Pilgerströme
geschieht interessanterweise im Rechtsverkehr. Wir entscheiden, dass wir einem jungen Paar folgen,
die mehr oder weniger religiös und doch sehr andächtig durch den äußeren Schrein gegangen sind.
Es ist spannend zu sehen, dass er ihr vieles erklärt, sie
aber deutlich andächtiger ist. Dank ihrer Führung sehen wir auch die Nebengebäude und kleineren
Schreine am Rande. Nach all den Regenvorhersagen ist es dennoch ganz sonnig und heiß. Wir
überlegen, doch noch nach 鳥羽市 zu fahren und treffen die fatale Entscheidung, zur nächsten
Bahnstation zu laufen, die nah aussieht. Wir verlaufen uns, es wäre auch die falsche gewesen. Am
Ende ist es einfach nur heiß, die Umgehungsstraße hat noch nicht einmal einen Supermarkt und wir
sind alle genervt. Es gipfelt in der Ankündigung von Alex, dass sie ihren Flug umbuchen will, weil es
ihr zu heiß ist. Ratlos und allerseits irritiert fahren wir zurück. Es gibt lange Gespräche über
Missverständnisse, Erwartungen, Enttäuschungen. Es bleibt dabei, dass sie früher fährt. Daran
ändern auch die Gespräche nichts. Nun gut. Wir werfen die Planung um. Die Frage mit den Rädern
stellt sich neu. Es wird ein langer Abend. Irgendwann holt uns dann doch der Regen ein.
Freitag, 20. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... müssen Jugendherbergen wieder umgebucht werden.
Dienstag, 20. September 2011
20. September 2011
20. September, Futamioura nach 横浜市
Der Abend ist noch länger geworden, Wolfgang und Gunda gehen im Regen zum Tempel. Oben
begrüßt sie Ruhe und die Grillen. Kein weiterer Gast ist da. In der Nacht gehen die Planungen im Kopf
weiter. Klar ist, heute um 10:08 fährt der Zug nach 横浜市. Heute muss Alex entscheiden, wann sie
fliegt. Heute müssen wir klären, was bei einem früheren Rückflug mit den Rädern geschieht und wie
wir die Zeit bis dahin verbringen.
Die Zugfahrt ist entspannend und schön.
Draußen regnet es in Strömen, die
Züge sind nicht überfüllt, es ist ruhig und sie sind pünktlich. Wir sind schnell in 横浜市 und finden die
Jugendherberge, die hier Hotel heißt, und stehen fassungslos vor dem Haus: es hat 15 Stockwerke.
Im Foyer begrüßt uns das Zeichen der internationalen Jugendherberge. Wir sind richtig. Die Zimmer
sind echte Hotelzimmer, richtig klassisch westlich. Also zum ersten Mal seit langen wieder ein Bett,
ein eigenes Bad. Das Fenster lässt sich nicht öffnen.
Alex entscheidet, den nächstmöglichen Flug zu nehmen. Gunda und Wolfgang entscheiden, eine
weitere Nacht in 横浜市 zu bleiben, auch um einen Tag nach東京, wenigstens symbolisch, zu fahren.
Zwei Stunden später hat Wolfgang seine Tanzfrauen angeschrieben mit der Bitte, den Kontakt nach
Amsterdam zu den Mennoniten herzustellen. Gunda hat Jürgen und Theo geschrieben, mit der Frage,
ob sie einen Kurztrip nach Amsterdam machen würden und Alex hat ihren Flug auf den Samstag
umgebucht. Also müssen erneut die eben erst gebuchten Jugendherbergen abgesagt, neue gebucht
werden. Urlaub ist das nun wirklich nicht. Am Ende haben wir eine Reservierung, wieder in 奈良市,
vom Preis-Leistungs-Verhältnis her gut. Auch in der Internationalen Jugendherberge in 大阪市 war
ein Platz. Alex bleibt auch eine weitere Nacht hier, fährt aber mit dem schnellen Zug nach 京都市
zum Sightseeing, Wolfgang und Gunda für 100 Euro weniger mit dem Langsamen direkt nach 奈良市.
Dann haben wir einen gemeinsamen Tag in 京都市 bevor es ans Packen und dann mit Alex zum
Flughafen geht. Urlaub ist das nicht und wir haben uns nun wirklich nicht vorgestellt, die letzten zwei
Wochen am Telefon und im Internet mit organisatorischen Fragen zu verbringen. So scheint es aber
der Situation angemessen gelöst zu sein. Es regnet immer noch, soll aber doch bald wieder aufhören.
Samstag, 21. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... suchen wir verzweifelt nach einer Möglichkeit, wer unsere Räder in Amsterdam in Empfang nimmt.
Mittwoch, 21. September 2011
21. September 2011, 417
21. September, 横浜市 nach 東京
Nach weiteren Organisationsrunden und einem weiteren Anruf bei ‫ اإلمارات‬wegen der Räder fahren
wir nach 東京.
Der Taifun soll um 15:00 in 東京 sein und wir möchten
eigentlich nicht mitten drin sein. Wir sind so früh, dass es sogar trocken ist. Der Bonner Express
möchte ein Foto aus 東京 von uns. Also laufen wir zum Fernsehturm.
Vor dem
Fernsehturm ist ein Tempel, der eine riesige Anlage ist und eine gute Aussicht auf den Turm gibt. Die
Spitze ist tatsächlich verbogen, ein Ergebnis des schweren Erdbebens im März.
Die Versuche der Fotos sind nicht so leicht, denn schließlich tobt der Taifun heran. Also machen wir
verschiedene Probefotos
und schicken die dann nach Bonn.
Von dort geht es zum „Rathaus“ von Tokyo, der eine Aussichtsplattform bereitstellt, die umsonst ist.
Der Blick von oben überrascht. Soweit wir überhaupt in dem Regen, der inzwischen eingesetzt hat,
etwas sehen können,
ist Tokyo nur zum Teil mit
Wolkenkratzern
überzogen,
viele Häuser sind niedrige Häuser
mit kunterbuntem Design und Straßenzügen. Das überrascht dann doch.
Der schwarze Himmel lässt uns den nächsten Zug nehmen. Die Zahl der Zugausfälle mehrt sich. Wir
kommen gut nach 横浜市 und der Taifun geht doch weiter westlich an Land. Wir sind „nur“ in den
Ausläufern, aber auch die zerfetzten innerhalb weniger Sekunden die Schirme
und wir sind pladdernass.
Den restlichen Tag verbringen wir drinnen, das
Hochhaus schwankt immer wieder einmal und der Regen klatscht gegen die Scheiben. Die akustische
Kulisse bildet die Mischung aus Wind und Sirenen.
Der Taifun ist schnell, so dass er
morgen wohl vorbei sein wird.
Wir sind weiter damit beschäftigt, die Rückreise zu organisieren. Das Umbuchen von Alex macht
jeden „Urlaubsgedanken“ ebenso unmöglich wie jede Planung für die Ankunft in Bonn. Inzwischen
sind Jürgen und Sigrid dabei, eine Idee für den Fahrradtransport innerhalb von Amsterdam zu den
Mennoniten zu klären, nachdem wir den Kontakt dank der Tanzgruppe von Wolfgang haben. Daher
ist unsere Stimmung gerade gleich null und es ist schwer, sich daran zu erinnern, dass wir gerade
über 15.000 km mit dem Rad um die halbe Welt gefahren sind und eigentlich ganz andere Gedanken
goutieren dürften als die Frage, was machen wir mit dem Gepäck wo.
Das japanische Fernsehen ist wieder einmal ein Phänomen gewesen. Wenn ein Taifun ist, dann
werden viele Bilder mit Regen gezeigt. Oft auch dieselben Bilder vier oder fünfmal hintereinander.
Heute Abend wurde eine Sequenz gezeigt, die reif war für ein Kurzfilmfestival: gefilmt wurde einer
der vielen Männer in schwarzer Hose und weißen Hemd, der die Straße überquerte. Mitten im Orkan
und Starkregen hatte er das obligatorische Handy am Ohr und in der anderen Hand seinen Schirm.
Dieser wurde in dieser kurzen Frequenz vom Orkan zerfetzt während er mit den immer imposanteren
Fetzten seines Schirm unberührt weitertelefonierte. Das ist ein Teil von 日本!
横浜市
Mittwoch, 21. September 2011
東京
Mittwoch, 21. September 2011
Gesamtkilometer
Diagramm
Mittwoch, 21. September 2011
Übernachtungen
Diagramm
Mittwoch, 21. September 2011
China: Kilometer und Höhenangaben
Diagramm
Datum
Nr
Tag
max.
Tages
Höhe
Tagesziel/Ort
KmH Tageshöhenmeter
am
km
Tag
23
296
Nura
60,1
10,3
728
3723
24
297
Karabel
Daban
46,2
10,8
676
2683
25
298
Taktudulak
74,1
Daban
10,5
985
2991
26
299
Kashi
557
2806
139,2 17
Sonntag, 22. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... tut sich eine Lösung auf: Die Gepäckaufbewahrung in Amsterdam!
Freitag, 23. September 2011
22. September 2011, 418
22. September, Yokahama 横浜市 nach Nara 奈良市
Der Morgen ist strahlend blau, der Taifun hier verschwunden und direkt geht das alltägliche Leben
weiter. Wir wollen mit dem Bummelzug nach Nara fahren, es spart uns 100 Euro, während Alex mit
dem 新幹線 nach 京都市 fährt und vorher noch 横浜市 anschaut. Das Bummelzugfahren in Japan ist
eine sehr eigene Erfahrung.
Grundsätzlich sind die Züge
pünktlich und fahren in einem guten Anschlusstakt. Aber es sind im Grunde U-Bahnen von der
Bestuhlung her und sie haben z.B. keine Toilette. Bei einer Umsteigezeit von manchmal nur 3
Minuten heißt das also fürs Aufs-Klo-Gehen am Bahnhof den Zug sausen lassen. Aber bei neun
Stunden Fahrt geht das nicht anders. Wir machen eine kurze Mittagspause in einem der schönen
Orte an der Pazifikküste und fahren dann weiter. Der 富士山 ist zu sehen, wenn auch mit einigen
Wolken. Das ist der Vorteil des langsamen Zuges, er ist lange zu sehen und deswegen sind wir auch
nicht die einzigen Touristen im Zug. Als wir nachmittags um 16:00 in 浜松市 sind und noch weitere
fünf Stunden vor uns haben, geben wir auf und steigen in den Shinkansen um. Immerhin haben wir
40 Euro gespart. Nun sitzen wir also in einem Superexpress, der sich dadurch auszeichnet, dass er
überall hält und von anderen Shinkansen-Zügen überholt wird. Dennoch ist das Sitzen bequem, es
gibt Toiletten und spart uns alles in allem 2,5 Stunden. Auf diese Weise sind wir um 20:00 in 奈良市,
nicht erst gegen 23:00 Uhr. Alex ist schon länger da.
Wir wollen eigentlich den kaiserlichen Palast anschauen, aber morgen ist Feiertag, so dass das nicht
geht. Alex wird alleine hinfahren und wir werden durch 奈良市 laufen. Das Organisieren ist doch
ziemlich anstrengend. Es hat sich eine weitere heiße Spur aufgetan, die so simpel ist, dass wir vor
lauter Bäumen den Wald nicht gesehen haben: die Gepäckaufbewahrung am Flughafen. Sie scheint
auch nicht teuer zu sein. Sobald wir da Gewissheit haben, ist das Kapitel endlich abgeschlossen. Das
muss es auch, denn Alex fliegt ja nun morgen und die Räder kommen übermorgen an.
Übrigens: Vor 400 Tagen waren wir in Tamsweg, vor 300 Tagen in As Suleymaniya
Montag, 23. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... besprechen wir mit Alex das weitere Vorgehen für morgen.
Sonntag, 25. September 2011
23. September 2011, 419
23. September, 奈良市 Nara
Wir dürfen ausschlafen. Dann organisieren wir weiter und laufen um 12:00 los.
Nach einem guten Mittagessen
laufen wir los. Erst zur dreistöckigen Pagode. Sie ist klein und fein.
Heute ist Feiertag und es sind
viele Leute unterwegs.
Wir beschließen, zu den südlichen
Tempeln zu laufen.
Das Wetter ist wunderschön, es ist beinahe kühl. Die
Strecke führt uns durch die sogenannte Altstadt.
Dort suchen wir die Post und
fragen eine Dame, die uns fragt, ob wir etwas suchen. Als ihr deutlich wird, dass wir einen
Geldautomaten brauchen, beschreibt sie uns den Weg. Wir laufen, auf anderem Weg dorthin, sie
steht vor der Türe. Es ist einer „unserer“ Läden, aber dort gehen nur japanische Karten. Dann zeigt
sie uns einen anderen Geldautomaten, da die Post ja zu hat. Wir beschließen aber, morgen zu gehen
und bedanken uns.
Bald ist die Altstadt und damit auch jede Form eines wie auch immer gearteten Bürgersteigs
Vergangenheit. Dafür nehmen die Reisfelder wieder zu,
Baustellen, hier mit Hirschen als Absperr-Halterung.
Heute sehen wir gleich zwei
Läden, die einen anderen Blick auf Japan werfen: In den touristischen Gegenden und auf dem Land
kann man den Eindruck bekommen, dass es für den Durchschnittsjapaner finanziell kein Problem ist,
in den kleinen Läden den Morgenkaffee zu kaufen und die teuren Mitbringsel zu erstehen. Auch die
üblichen Supermärkte sind, wenn auch ein wenig günstiger, dennoch eher im gehobenen
Preisniveau. Dasselbe gilt für Bekleidungsläden. Heute sehen wir erst einen Supermarkt, der
ausschließlich aus Reihen mit Artikeln zum Einheitspreis besteht und außerdem alles hat, Kleider,
Haushaltssachen etc. Er ist überfüllt und die Menschen hier sehen nicht so aus, als würden sie an die
fünf Euro am Tag nebenbei für Kaffee etc. ausgeben. Danach gehen wir in einen Laden –auf der
Suche nach einer Winkekatze – der komplett aus Billig-Sachen besteht. Auch hier ein anderes
Publikum, als wir es sonst gesehen haben, auch hier total voll wohingegen in den anderen Läden eher
gemäßigter Andrang herrscht oder wenn nur bei den Comics.
Wir erreichen die Tempel, in die wir nicht gehen (der Eintritt ist horrende und sie sind voll), aber bei
einem schön über den Zaun schauen können und so eine Tempelanlage mit Doppel-Pagode sehen.
Wir laufen und laufen, vorbei an der Gegend, wo der
erste kaiserliche Palast stand. Irgendwann sind wir an die sechs Stunden gelaufen und reichlich
müde, so dass wir uns ein neue Ablenkung suchen; wir schauen in die neben uns im Schritttempo
fahrenden Autos, um die Videos zu sehen. Es ist ungefähr jedes dritte Auto, das an der Stelle, an der
sonst ein GPS-Gerät ist, ein Gerät mit Video-Funktion hat und dort auch Videos oder TV laufen, egal
wie viele oder besser wenige Menschen im Auto sind. Eines konnten wir ansatzweise fotografieren.
Wir erreichen die Jugendherberge mit müden Füssen und durchlüfteten Kopf und treffen auf Yumi
und Thomas aus London, die den Abschluss ihrer Weltreise nun in Japan mit dem Rad machen und
sich dafür in 東京 ein Rad gekauft haben. Sie sind nun auf dem Weg nach 四国 und 九州 und wir sind
ja doch ein wenig neidisch. Weiterfahren wäre eine schöne Option und viel leichter als Räder nach
Europa schaffen. Wir besprechen am Abend noch mit Alex – die irgendwie vorm Essen verschwunden
war, als wir noch kurz schnackten - das Vorgehen für morgen und versuchen zu schlafen. Ein eher
hoffnungsloses Unterfangen.
Dienstag, 24. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... können wir die Pedale nicht lösen: 6 €.
... haben wir 8 kg Übergepäck: 600 €.
Sonntag, 25. September 2011
24. September 2011, 420
24. September, 奈良市 Nara nach 大阪市 Osaka
Alex wird in Tibet von einem Baufahrzeug überfahren. Er ist tot.
Um 8:30 räumen wir das Zimmer und rechnen noch einmal aus, ob ein Tagespass sich lohnen würde.
Da es aber nur Zwei-oder Drei-Tagespässe geben würde, lohnt es sich nicht. In Osaka Namba holt
Gunda weitere zwei Kartons in dem Department-Store, wo die Radverkäuferin sie schon erkennt.
Zwei letzte gibt es. Mehr nicht. Mehr brauchen wir hoffentlich auch nicht. Im Gegensatz zum letzten
Besuch vor einer Woche (ist wirklich erst eine Woche her?) ist es viel kühler und das Licht ist
herbstlich geworden. Wir schleppen alles in die Jugendherberge, sortieren unsere Sachen und
müssen dann die Räder für den Flug vorbereiten. Die Pedale lassen sich nicht lösen. Also fahren wir
zum nächsten Radladen, der uns sechs Euro abknöpft. Wir schieben zurück. Wolfgang holt die
Kartons, Gunda schleppt die Räder zum Zug hinauf. Als wir mit den Kartons, der Tasche mit dem
Werkzeug und den Rädern – ohne Pedale und ohne Sattel – durch die Schranke gehen und Wolfgang
anfängt, das Zeug auf den Bahnsteig runter zu schleppen, kommt der Chef der Zugstation und erklärt,
dass Räder nicht mitgenommen werden dürfen. Gunda erklärt, dass Räder auf der einzigen
Zufahrtstraße zum Flughafen auch nicht erlaubt sind und daher nur der Zug bleibt. Das geht eine
Weile hin und her, aber an diesem Punkt ist Japan doch recht verlässlich: irgendwann gibt er auf und
wir fahren. Der Zug ist irre voll. Viele helfen uns aber, halten die Kartons, die auf dem Boden
rutschen, halten die Tasche, nehmen einen anderen Ausgang oder wurschteln sich an uns vorbei.
Helfen beim Aussteigen. Das tut gut, denn mit den zwei Rädern, der Tasche und den Radkartons in
einer gut schaukeligen Fahrt haben wir alle Hände voll zu tun. Am Flughafen selber ist es
unproblematisch, wir sind einfach Fluggäste. Wir finden Alex und fangen mit dem Verpacken an. Die
Räder können wir nicht verlässlich wiegen, wir müssen sie auf das Hinterrad stellen und halten. Das
Gewicht ist zu hoch und so bauen wir ab, was wir abbauen können: Sattel, vordere Gepäckträger,
Lenkstange, Getränkehalter, Fahrradständer. Es gibt wunderbare Radkartons, nur leider von einer
anderen Airline (Delta). Also verpacken wir die Räder in die Kartons, je vier Stück pro Rad und leider
viel zu klein und zudem ja auseinandergeschnitten. So schauen die Räder raus. Kommentar auf dem
Zettel: „not well packed bicycles“. Alex und Gunda gehen zum Einchecken. Die Räder werden von
Männern in blütend weißen Hemden auf die Waage gehievt: Zusammen 39kg. So ein Mist. Also sind
wir 8kg drüber und zahlen 600 Euro. Nun hoffen wir, dass die Räder wenigstens gut ankommen. Wir
nehmen die Einzelteile und die Sachen von Alex wieder mit, schleppen alles in die Jugendherberge, in
der wir vorausschauend schon ein Abendessen eingekauft hatten. Auf dem Weg zur Jugendherberge
stellen wir wieder fest, wie schön diese ist. Sie ist nicht in der direkten Achse des Zuweges gebaut,
sondern leicht schräg und erscheint daher eher wie ein Schiff, das durch dichte Bäume und Palmen
gesehen wird. Das Bad ist bis 24:00 offen und der Essensraum auch. So können wir essen (Gunda
nicht so) und noch baden.
Mittwoch, 25. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... sind wir total erschöpft und freuen uns auf Ludger und Joachim.
Sonntag, 25. September 2011
25. September 2011, 421
25. September 大阪市 Osaka
Wir wechseln das Zimmer. Die erste Nacht sind wir in einem „western style“ gewesen, ab heute im
„japanese“. Leider können wir in dieses erst um 15:00 Uhr. So packen wir alles aus und machen die
Dinge für die Post fertig. Es werden zwei schwere Pakete werden. Die beiden Taschen, die wir
aufgeben (der Wagen und eine Tasche), wird bei den zugelassenen 20kg leider wieder ÜbergewichtZahlung nach sich ziehen. Wir dürfen ins Zimmer, gehen ins Bad und versuchen zu schlafen.
Was eine Urlaubswoche werden sollte, ist anstrengender gewesen als jede Visa-Besorgung, vielleicht
noch vergleichbar mit der Woche in Kashgar. Jugendherbergen buchen, Buchungen absagen, neue
Buchungen machen, Buchungen absagen. Routen planen, Routen verändern. Dann alles einige Tage
vorverschieben, telefonieren, organisieren, rumärgern. Nicht wissen, wann wie wo. Abhängig sein
von Alex Planungen. Alle eigenen absagen, umschieben, neu terminieren. Wir sind alles andere als
erholt, Gunda die letzten Abend so erschöpft, dass sie nicht essen kann. Hoffentlich wird die Strecke
nach Bonn wenigstens nett. Wir freuen uns auf Ludger, der bis Freitag mit uns fährt, Joachim, der es
fürs Wochenende plant und Gertrud plant für die ganze Zeit. Wir wissen noch nicht so recht, wie wir
zu St. Cyprian kommen, freuen uns aber sehr, dass wir dort Willkommen sind.
Übrigens: Vor 200 Tagen waren wir in Бухоро , vor 100 Tagen in 上海.
Donnerstag, 26. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... schicken wir 37 kg mit der Post.
Montag, 26. September 2011
26. September 2011, 422
26. September, 大阪市 Osaka
Nachdem wir versuchen, uns langsam auf europäische Zeit umzustellen, haben wir erst gegen 22:00
Nudeln gekocht und sind gegen Mitternacht ins Bett gegangen. So schlafen wir heute aus. Auf dem
Programm stehen die beiden Pakete. In der Nachbarschaft ist eine Post, die mit unseren beiden
Paketen ganz gelassen umgeht. Das eine ist immerhin 23kg, das andere wieder – wie schon das erste
– 14kg, wobei davon 4kg von Alex sind. Das ändert nichts daran, dass wir um die 37 kg verschickt
haben und immer noch an die 40kg (ohne Wagen) haben. Und es war ja deutlich mehr, denn die
Ritzel sind getauscht, die Mäntel ausgewechselt und die hoffnungslosesten Schläuche weggeworfen.
Und das haben wir alles über den Pamir und die anderen Berge gefahren!
Der Herr an der Post ist sehr freundlich und nimmt unser Paket, als sei es ein normaler
Luftpostumschlag. Nun sind die Sachen also auch weg. Nach dem Mittagessen kommt die ersehnte
Mail von Alex, dass die Räder in Amsterdam in der Gepäckaufbewahrung sind (noch mal ein
herzliches Danke an Alex und an Petra und Sigrid, die sich um die Aufbewahrung der Räder
gekümmert haben, Richard, der uns den Kontakt zu den Mennoniten vermittelt hat und Jürgen, der
sogar nach Amsterdam gefahren wäre) und wohl unversehrt aussehen. Nun können wir
weiterplanen.
Unser Ankunftsort liegt in der absoluten Sperrzone des Deutschlandfestes. Da gibt es auch keine
Durchfahrtsgenehmigungen, noch nicht einmal Schiebegenehmigung. Sachen gibt es. So müssen wir
schweren Herzens uns von dem Ort verabschieden und nun außerhalb des Sperrgebietes die
Beethovenhalle wählen. Auf dem Weg nach Bonn haben wir auch einen Weg vorgeplant für die, die
mitfahren können.
Wäsche gewaschen, die verbleibenden Taschen gepackt, aber auch noch so gut gepackte Taschen
werden nicht leichter, nur kompakter. Heute ist es ein eher grauer Tag und erstaunlich kühl. Kein
Vergleich zum heißen Sommer, der noch vor einer Woche herrschte. Inzwischen sind wir fast alleine
in der Jugendherberge, nur am Samstag war es voll. Das ist schön, denn sie hat ein wirkliches schönes
Bad.
Nun sind 14 Monate vorbei. Unvorstellbar.
Montag, 26. September 2011
Kilometer- und Höhenangaben
Tage mit den schnellsten Anstiegen
Unsere größten Abfahrten
Graphik der täglichen Abfahrt in m
Steigung/Gefälle
Graphik der täglichen durchschnittlichen Steigung/Gefälle
Unsere höchsten Tagesetappen
Unsere niedrigsten Tagesetappen
Graphik der max. Höhe in NN jeden Tag
Unsere schnellsten Etappen
Unsere langsamsten Fahrtage
Graphik der täglichen Durchschnittsgeschwindigkeit
Unsere weitesten Tagesetappen
Graphik der täglichen Kilometerleistung
Unsere längsten Tagesetappen
Graphik der reinen Fahrzeit täglich in Bruchteilen von 24 h
Unsere größten Anstiege
Unsere geringsten Anstiege
Graphik der täglichen Anstiege in m
Pro-Kopf-Einkommen in $ (kaufkraftbereinigt) der Länder, die wir bereist haben
Geld, das wir auf unserer Reise in Händen hielten
Unsere höchsten Übernachtungsorte
Unsere Pausentage
Hier die höchsten Berge, die wir gesehen haben
Die höchsten Pässe, über die wir gefahren sind
Die längsten Flüsse, die wir überquert haben
Regen und Schnee
Japan
Kilometer- und Höhenangaben
3D-Anicht 横浜市
3D-Ansicht 東京
Reliefkarte Aso-san
Reliefkarte Aso-san 2
Reliefkarte Kyushu
Graphik Gesamtkiolometer bis Japan
Graphik der Übernachtungen bis Japan
Landkarte Pazifik
Unsere Reiseroute Shikoku
Unsere Reiseroute Insel Kyushu
Unsere Reiseroute Insel Honshu
Globus
Syoutyu-Road
China
Kilometer- und Höhenangaben
Diagramm max. Höhe
Diagramm km am Tag
Diagramm km/h
Diagramm reine Fahrzeit
Diagramm Anstieg
Landkarte China Bahnfahrt
Landkarte China Bahnfahrt 2
Landkarte China Bahnfahrt 3
Landkarte China Bahnfahrt 4
Unsere Reiseroute China
Kirgisistan
Kilometer- und Höhenangaben
Gaphik max. Höhe
Gaphik Kilometer am Tag
Gaphik km/h
Gaphik reine Fahrzeit
Gaphik Anstieg
Tadschikistan
Kilometer- und Höhenangaben
Gaphik max. Höhe
Gaphik Kilometer am Tag
Gaphik km/h
Gaphik reine Fahrzeit
Gaphik Anstieg
Landkarte Panjtal
Landkarte Pamir
Usbekistan
Kilometer- und Höhenangaben
10.000 km
Turkmenistan
Kilometer- und Höhenangaben
Unsere Reiseroute Landkarte
Unsere Reiseroute Landkarte 2
Unsere Reiseroute Landkarte 3
Iran
Kilometer und Höhenangaben
Kilometer und Höhenangaben 2
Kilometer und Höhenangaben 3
Unsere Reiseroute Iran
Unsere Reiseroute Ostiran
Unsere Reiseroute Ostiran 2
Landkarte Kurdistan Iran
Historische Landkarte Persien
Irak
Kilometer- und Höhenangaben
Türkei
Kilometer- und Höhenangaben
Griechenland
Kilometer- und Höhenangaben
Bulgarien
Kilometer- und Höhenangaben
Mazedonien
Kilometer- und Höhenangaben
Kosovo
Kilometer- und Höhenangaben
Albanien
Kilometer- und Höhenangaben
Montenegro
Kilometer- und Höhenangaben
Bosnien und Herzegowina
Kilometer- und Höhenangaben
Serbien
Kilometer- und Höhenangaben
Ungarn
Kilometer- und Höhenangaben
Kroatien
Kilometer- und Höhenangaben
Slowenien
Kilometer- und Höhenangaben
Österreich
Kilometer- und Höhenangaben
Deutschland
Kilometer- und Höhenangaben
Montag, 26. September 2011
Japan: Kilometer und Höhenangaben
Diagramm
Max.
Höhe
am Tag
DatumTagesziel
Tageskm Gesamt km
km/h
20
Osaka
43,04
11889,634
12
21
Osaka
0,0001
11889,6341
22
Osaka
0,0001
11889,6342
23
Osaka
0,0001
11889,6343
24
Wakayama 61,8
11951,4343
11,4
101
25
Kamiyama
52,2
12003,6343
11
251
26
Waki
47,7
12051,3343
10,7
679
27
Mino
23,2
12074,5343
12,3
80
28
Otoyo
50,6
12125,1343
11,9
181
29
Gohoku
75,54
12200,6743
12,8
474
30
Higashitsuno 64
12264,6743
10,6
751
1.7.
Taisho
12317,3543
14
375
52,68
2
Tosashimizu 74,32
12391,6743
12,3
466
3
Ashizurimisaki
16,1
12407,7743
9,9
107
4
Ashizurimisaki
0,0001
12407,7744
71
5
Ashizurimisaki
0,0001
12407,7745
71
6
Tatsukushi
29,41
12437,1845
7
Tatsukushi
0,0001
12437,1846
8
Saiki
51,21
12488,3946
12,5
84
9
Shonai
69,2
12557,5946
12,6
131
10
Kuju-san
43
12600,5946
7,9
862
11
Aso
32,7
12633,2946
11,3
1322
12
Aso
16,02
12649,3146
11,6
750
13
Aso-san
14,3
12663,6146
6
1147
14
Takamori
48,7
12712,3146
12,8
1149
15
Ichifusayama
64,2
12776,5146
10
1051
16
Nishimera
61,49
12838,0046
10
779
17
Kobayashi
39,4
12877,4046
11,7
775
18
Kobayashi
0,0001
12877,4047
19
Kirishimayama
37,8
12915,2047
20
Kirishimayama
0,0001
12915,2048
21
Kanoya
79,1
12994,3048
14
352
22
Kaimon
56,3
13050,6048
11,9
99
23
Kasasa
59,51
13110,1148
11
176
24
Fukiage
53,8
13163,9148
12,6
112
25
Kushikino
21
13184,9148
11,5
36
9,6
379
6
495
9,4
1120
353
26
Nagashima 78,98
13263,8948
13,7
73
27
Nagashima 0,0001
13263,8949
28
Reihoku
71,4
13335,2949
12,7
88
29
Nagasaki
14,2
13349,4949
10,4
136
30
Nagasaki
0,0001
13349,495
26
31
Nagasaki
0,0001
13349,4951
26
1.8.
Arita
71,4
13420,8951
13,4
79
2
Fukuoka
87,6
13508,4951
13,3
179
3
Ashiye
81
13589,4951
13,3
24
4
Höhoku
78
13667,4951
13,1
46
5
Hagi
68,8
13736,2951
11,9
81
6
Hagi
0,0001
13736,2952
2
7
Hagi
0,0001
13736,2953
2
8
Hagi
0,0001
13736,2954
2
9
Misumi
96,2
13832,4954
13
173
10
Taki
90,6
13923,0954
13,4
84
11
Sakaiminato 89
14012,0954
15,5
41
12
Ketaka
89,6
14101,6954
14,7
59
13
Hamasaka
72,88
14174,5754
11,3
153
14
Kinosaki
69,5
14244,0754
10,8
303
15
Myazu
76,8
14320,8754
14
63
16
Mihama
86,1
14406,9754
13,3
80
17
Mihama
0,0001
14406,9755
18
Fukui
76,7
14483,6755
13,2
197
19
Izumi
70,56
14554,2355
11,6
618
20
Shokava
57,3
14611,5355
9,9
1069
21
Takayama
34,5
14646,0355
13,6
1086
5
4
22
Takayama
0,0001
14646,0356
23
Herayu
34,4
14680,4356
8,3
1418
24
Suwa
88,33
14768,7656
11,7
1744
25
Suwa
0,0001
14768,7657
779
26
Suwa
0,0001
14768,7658
779
27
Kofu
84,9
14853,6658
14,3
945
28
Shiraito Falls 34,8
14888,4658
12
998
29
Shimada
85,29
14973,7558
15,8
526
30
Omaezaki
41,4
15015,1558
13,5
36
31
Omaezaki
0,0001
15015,1559
34
1.9.
Omaezaki
0,0001
15015,156
34
2
Omaezaki
0,0001
15015,1561
34
3
Omaezaki
0,0001
15015,1562
34
4
Omaezaki
0,0001
15015,1563
34
5
Hamamatsu 70,4
14
44
6
Toba
65,5
11,6
74
7
Toba
0,0001
8
Linan
71,6
12,6
182
9
Kashihara
67,1
11,6
613
10
Kashihara
0,0001
11
Sakai
45,3
Freitag, 27. September 2013
Heute vor zwei Jahren
... zahlen wir nichts für 6 kg Übergepäck!
Samstag, 1. Oktober 2011
27.-28. September 2011, 424, 423
614
19
72
12,4
285
27. - 28. September September Osaka nach Shanghai und Frankfurt
Wir können den Vormittag in der Jugendherberge bleiben und ziehen dann los. Wir werden herzlich
verabschiedet und uns fällt der Abschied von dieser Jugendherberge auch schwer. Es ist ein guter
Ort, der sowohl professionell als auch unkompliziert geleitet wird. Diesmal haben wir mit dem Zug
keine Probleme. Wir sind viel zu früh am Flughafen und können die Zeit nutzen, unsere „Favoriten 1“
Auswahl der Fotos weiterzumachen. Bis Shanghai sind wir gekommen.
Das Einchecken ist gar kein Problem. Wir haben zwar insgesamt fast sechs Kilo Übergewicht mit dem
Wagen und der einen Tasche, aber das wird nicht weiter beachtet. Unsere Sättel im Handgepäck
lösen Irritation aus, sonst ist alles kein Problem. Wir sind angenehm überrascht von der chinesischen
Fluggesellschaft, doch noch eine gute China-Erfahrung. Auch in Shanghai läuft alles wie am
Schnürchen. Dort ist der Gewichtsmesser am Gepäckband erst gar nicht eingeschaltet.
Der Langstreckenflug ist wirklich lang, viele Turbulenzen, es gab mal wieder einen Taifun wie wir
später erfahren. Durch den langen Flug können wir schlafen. Auch diesmal überrascht uns die
Fluggesellschaft. Wir werden mit der Durchsage der Beijing-Zeit begrüßt, die Frankfurter Ortszeit
kommt hinterher. Nun sind wir also wieder in Deutschland, fühlen uns aber eher exterritorial am
Flughafen. Wir kaufen die erste Bahncard und Wolfgang holt das Geld für die zweite, während Gunda
in der DB-Lounge die Zeitungen verschlingt. Hier treffen sich wie immer die Anzugherren mit den
Urlaubs-und Dienstreise-Zurückkommern. In der Lounge ist aber alles vornehm gedämpft und jede
Gruppe steckt ihre Köpfe in die Zeitungen oder die Computer (oder die Kaffee-Tassen). Am Bahnhof
ist das dann schon anders. Dort verläuft alles in der gestressten Weise, weil Züge ausfallen,
Verspätung haben oder in umgekehrter Wagenreihung eintreffen. Deutschland hat uns wieder.
Gunda fährt diesmal zum Hauptbahnhof, um dort in den ICE nach Amsterdam zu steigen und einen
Platz frei zu halten. Der Zug ist überfüllt, alles steht, bis auf in der ersten Klasse, die vorne ist. So
steht sie zwischen den Urlaubern, Anzugherren und zwei Theologen. Schön ist es, incognito zu
reisen!
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