Geschichte der HWP - ba

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G ESCHICHTE
Geschichte der HWP und des DWP
Nach dem Zweiten Weltkrieg regen die Gewerkschaften und Genossenschaften bei der
damaligen Hamburger Stadtregierung die Gründung einer Akademie an, die
Führungsnachwuchs für die Gemeinwirtschaft ausbilden soll. Am 1. November 1948 ist es
soweit. Der Studienbetrieb beginnt mit 71 Frauen und Männern in einer alten Villa in der
Mollerstraße im Hamburger Viertel "Rotherbaum".
Von Beginn an werden auch Personen ohne Abitur zum Studium zugelassen. Grund dafür ist
die Annahme, dass auch Berufsausbildung und Berufserfahrung zum Studium befähigen
können. Den Beweis dafür müssen die "Nicht-AbiturientInnen" in einem Eingangstest
erbringen. Mit der "Akademie für Gemeinwirtschaft" ist der Grundstein für die spätere HWP
gelegt.
1952 gründet sich die Gesellschaft der Freunde und Förderer (GdFF), die bis heute das
Department Wirtschaft und Politik (DWP) finanziell und ideell unterstützt. Zur Zeit umfasst
die GdFF rund 1000 Mitglieder, darunter auch Studierende der ersten Stunde.
1961 erfolgt die Umbenennung von "Akademie für Gemeinwirtschaft" in "Akademie für
Wirtschaft und Politik". Ab 1963 vollzieht sich ein umfangreicher Ausbau: Der Abschluss
wird aufgewertet. Statt eines Zertifikates erhalten die AbsolventInnen eine Graduierung und
nennen sich nun Betriebs-, Volks- oder SozialwirtIn (grad.). Außerdem wird die
Forschungsstelle erweitert, die regional wie überregional einen guten Ruf erworben hat. 1967
wird das Studium im Zuge einer Lehr- und Prüfungsreform von vier auf sechs Semester
verlängert und die Zahl der StudienanfängerInnen pro Jahr auf 150 erhöht. Heute sind es
dagegen rund 500 pro Jahr.
1970 ändert die Akademie ihren Namen in "Hochschule für Wirtschaft und Politik". Bald
danach zieht die HWP in das Gebäude Von-Melle-Park 9 um. Die HWP startet 1981 den
erfolgreichen Modellversuch, neben den sechssemestrigen Abschlüssen einen
neunsemestrigen Universitätsabschluss, der/die Diplom-SozialökonomIn, zu etablieren. Das
HWP-Studium gliedert sich jetzt in zwei aufeinander aufbauende Studienabschnitte: das
sechssemestrige Studium und das dreisemestrige Projektstudium. Die HWP-AbsolventInnen
bekommen ab 1979 statt der Graduierung einen Diplom-Titel.
Nachdem die HWP 1991 das Promotions- und Habilitationsrecht erhalten hat, wird sie 1993
von der Hochschulrektorenkonferenz in die Gruppe der Universitäten aufgenommen. 1992
wird das erste weiterführende Master-Programm "Europäische Wirtschaft" eingeführt, ein
dreisemestriges Programm mit umfangreichem Auslandsaufenthalt. Im Rahmen der
Studienreform hat die HWP beschlossen, im zweiten Studienabschnitt weitere MasterStudiengänge einzuführen. Den Anfang machte in 2001 das Master-Programm
"Europastudien." Im gleichen Jahr stand eine erneute Namensänderung bevor: Die HWP hat
beschlossen, Ihren Universitätsstatus auch in ihrem Namen zu dokumentieren. Seit August
2001 hieß sie "HWP - Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik". Im Oktober 2003
hatte die HWP ihre Studienreform abgeschlossen. Neben einem interdisziplinären
Bachelorstudiengang und 7 Masterstudiengängen verfügte die HWP als erste der Hamburger
Hochschulen über ein komplett umgesetztes konsekutives Bachelor-Masterstudienmodell.
Fusion mit der Universität Hamburg
Im Januar 2003 wird in den Empfehlungen der Strukturkommission für die Entwicklung der
Hamburger Hochschulen (Dohnanyi-Kommission) vorgeschlagen dass unter dem Dach der
Universität Hamburg eine weitgehend eigenständige Fakultät Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften, bestehend aus der HWP und den Fachbereichen
Wirtschaftswissenschaften und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg mit etwa 6.000
Regelstudienzeit-Studierenden gebildet werden soll. Der Senat schließt sich diesem Vorschlag
in seinen Leitlinien vom 17.06.2003 an.
Bei der Fusion sollten gerade die innovativen Ansätze der HWP Berücksichtigung finden
(z.B. die Zugangsmöglichkeiten auch ohne Abitur, der modulare Aufbau des Studiums, die
internationalen Studienabschlüsse, starker Praxisbezug, Studierenden- und
Alumniorientierung) (Dohnanyi-Kommission, Bericht S. 80).
Die Fragen der Entwicklung der Fakultät sind im anschließenden Moderationsprozess unter
der Leitung des CHE erörtert worden und in das WiSo-Gesetz vom 08. Februar 2005
eingeflossen. Aufgabe der neuen Fakultät ist es danach insbesondere, das neue
Studienangebot für die Fakultät zu entwickeln, Forschungsschwerpunkte zu bestimmen und
die neue Organisationsstruktur der Fakultät vor-zubereiten, die nach Ablauf der
Gründungsphase Geltung erlangen soll. Dabei ist sicherzustellen, dass das Profil der
bisherigen HWP in der Lehre und bei der Zusammensetzung der Studierenden berücksichtigt
wird.
Die Fusion war weder von der HWP noch von den betroffenen Fachbereichen der Universität
gewünscht, sie war jedoch als politischer Wille des Senats der FHH und der Mehrheit in der
Bürgerschaft umzusetzen.
Seit dem 1. April 2005 ist die HWP Teil der Universität Hamburg. Sie bildet als Department
Wirtschaft und Politik (DWP) gemeinsam mit den früheren Fachbereichen
Wirtschaftswissenschaften (jetzt Department Wirtschaftswissenschaften) und
Sozialwissenschaften (jetzt Department Sozialwissenschaften) eine der sechs Fakultäten der
Universität Hamburg: die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die Studiengänge
der HWP bleiben auch nach der Fusion der HWP mit der Universität Hamburg erhalten.
Bildungspolitisch hat damit ein neues Kapitel begonnen, in dem es darum gehen wird,
Anspruch und Leistung der HWP auch in Zukunft fortzuführen.
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