Dorf in Aktion 250 Forellen tummeln sich jetzt in Fischelbach 21.10.2013 | 20:15 Uhr 250 Forellen tummeln sich jetzt in Fischelbach Gemeinsam mit vielen Kindern aus dem Dorf setzen Mitglieder des Fischelbacher Heimatvereins und des Fischereivereins WittgensteinFoto: Manfred Reuter Fischelbach. Was könnte man noch Gutes fürs Image des Dorfes tun? Das fragt sich Fischelbachs Ortsvorsteher Karl-Heinz Lehmann oft. Und weil die Forelle gerade „Fisch des Jahres 2013“ ist, kam ihm die Idee: Wir machen den Fischelbach mitten im Dorf zum Tummelplatz für die Bachforelle – „einfach, um die Art zu erhalten“, betont Lehmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Gesagt, getan: Jetzt haben 250 Tiere ein neues Zuhause. Mit Würstchen und Getränken wird das Ereignis „Am Brandweiher“ gefeiert. Neugierig geworden, haben viele Kinder aus dem Dorf eifrig mitgeholfen, die Fische aus dem Transportbehälter der Züchter Wolfgang und Heinz Jürgen Rameil aus Schmallenberg ins Wasser zu befördern – per Kescher. Natürlich unter fachkundiger Anleitung. Die kam von Dieter Schaumann, Gewässerwart des Fischereivereins Wittgenstein. Bei der Sache ebenfalls mit im Boot: der Fischelbacher Heimatverein, dessen Vorsitzender Ortsvorsteher Lehmann ist. Züchter gaben einige Tiere gratis ab Von der Idee bis zur Umsetzung habe es nur wenige Wochen gedauert, verrät Lehmann. Und der Vorstand des Fischereivereins sei auch sofort überzeugt gewesen. Termin für die Einsetzung vereinbart – „und dann ging alles ratzfatz“, freut sich der Ortsvorsteher. Für etwa 15 Jungen und Mädchen aus dem Dorf im Alter zwischen vier und 14 Jahren ist die Aktion eine gute Gelegenheit, die Fische wirklich hautnah kennenzulernen. „Wir können ihnen die Forelle quasi in die Hand geben“, sagt der Ortsvorsteher. Anschaulicher geht’s nicht. Überhaupt wolle man die Kinder nicht nur bei solchen Aktionen „verstärkt einbinden“ – auch, um ihnen mehr Heimatgefühl zu vermitteln. Angler höchstens aus der Luft „Fischelbach und Sohlerbach sind reine Laichgewässer“, weiß Lehmann. Das Angeln ist hier verboten. Nur so sei es möglich, dass sich die Bachforellen ungestört vermehren können. Und damit das auch so bleibt, darum kümmert sich Manfred Reuter vom Heimatverein – als gewählter „Poolwart“. Von seinem Wohnhaus aus hat er das Gewässer ohnehin stets gut im Blick. Haben die Fischelbacher keine Angst vor wilden Anglern? „Da gibt’s höchstens die Jäger aus der Luft, die da abfischen“, sagt Ortsvorsteher Lehmann – und meint damit vor allem den Fischreiher. Zwar komme entlang der Eder auch den Kormoran vor, doch der sei am Fischelbach zum Glück bislang noch nicht beobachtet worden. Die Kosten für die neuen Forellen teilen sich Heimat- und Fischereiverein. Dass es 250 und nicht nur 200 Tiere sind, die sich jetzt im Fischelbach tummeln, ist übrigens den Züchtern Rameil zu verdanken: „Die waren so begeistert“, berichtet Ortsvorsteher Lehmann, „dass sie uns einige der Fische einfach geschenkt haben.“ Eberhard Demtröder