PU Blackout - NÖ Zivilschutzverband

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NÖ Zivilschutzverband
Presseabteilung
Langenlebarner Straße 106
A-3430 Tulln
Telefon 0664 2009057
Email: [email protected]
Presseunterlage
Präsentation des neuesten Ratgebers aus der NÖ Zivilschutzverband Edition:
BLACKOUT – stell dir vor, es geht das Licht aus!
Montag, 10. Juni 2013
10 Uhr
ORF Landesstudio Niederösterreich
LAbg. Ing. Johann Hofbauer, Präsident NÖZSV
Harald Besenböck, Senior Advisor & Crises Manager Austria AG Telekom A1
Dr.in Mag.a Veronika Gmeiner, Leiterin des AKUTeams NÖ
Andrea Wagner, Biohof Wagner
BLACKOUT
Stell dir vor es geht das Licht aus!
Der NÖ Zivilschutzverband (NÖZSV) informiert und schult Bevölkerung, Institutionen und
Gemeinden im Auftrag von Land und Bund in Sachen Sicherheit. Mit seinen Ratgebern gibt
der NÖZSV wichtige Hilfestellung in der Prophylaxe. „Die aktuelle Hochwasserlage zeigt, wie
wichtig gute Vorbereitung ist und um wie vieles besser Katastrophen gehändelt werden
können“, ist der Präsident des NÖ Zivilschutzverbandes, LAbg. Ing. Johann Hofbauer,
überzeugt.
Ein BLACKOUT kann alle treffen. Es schränkt unseren gewohnten Alltag enorm ein. Wie
damit umgehen? Wie sich darauf vorbereiten? Der neue Ratgeber des NÖZSV gibt
Hilfestellung und Lösungsmöglichkeiten.
Von einem BLACKOUT spricht man, wenn es sich um einen länger andauernden
großflächigen Stromausfall handelt. Die Ursachen für solch einen Stromausfall können ein
technisches Gebrechen, Naturkatastrophen oder auch menschliches Versagen sein.
Wenn der Strom wegbleibt ist nicht nur unser Alltag zu Hause eingeschränkt, kaum eine
Infrastruktur, die nicht davon betroffen ist. Ohne Strom funktionieren Zapfsäulen an
Tankstellen, Kassen und Türen in Geschäften nicht mehr, abgesehen davon, dass auch kein
Geld mehr behoben werden kann. Sogar die Wasserversorgung ist auf Strom angewiesen,
ebenso wie die Abwasserentsorgung.
Mit dem neuen Ratgaber „BLACKOUT“ zeigt der NÖ Zivilschutzverband auf, wie unser
modernes Leben funktioniert, und welche Alternativen es gibt, mit dem Wegfall des
Komforts, den wir durch Elektrizität erhalten, umzugehen.
Den wichtigen Teil der psychologischen Prophylaxe hat der NÖZSV gemeinsam mit dem
AKUTteam NÖ erarbeitet. Checklisten, die Hilfestellung geben, sich mit seiner persönlichen
Situation auseinanderzusetzen und Lösungen zu finden, runden den Ratgeber ab.
Als Ergänzung zum Ratgeber tourt der NÖ Zivilschutzverband durch die Bezirke und
informiert die Bevölkerung in Fachvorträgen.
Wir danken für die Unterstützung beim Erstellen des Ratgebers:
BM für Inneres, Land NÖ, ORF,EVN, A1 Telekom, ÖBB, SPAR AG, AKUTteam NÖ.
LAbg. Ing. Johann Hofbauer,
Präsident NÖ Zivilschutzverband
Der NÖ Zivilschutzverband informiert, schult und vernetzt Organisationen, Gemeinden und
Bevölkerung in Sachen Selbstschutz. Genauso wie Gemeinden oder Institutionen sich
Gedanken über Krisen- und Katastrophenmanagement machen und dementsprechende
Pläne anhand Worst Case Szenarien entwickeln, empfehlen wir der Bevölkerung sich ebenso
in die Recherche zu begeben und vom reinen Konsumenten den Schwenk zum
verantwortungsvollen Mitmenschen zu machen. Ein jeder von uns sollte wissen, wie sein
Alltag funktioniert, aufgrund welcher Infrastruktur erhalte ich Wasser, Wärme, Licht und
welche Alternativen habe ich, wenn diese Infrastruktur ausfällt. Ein BLACKOUT ist kein
lebensbedrohendes Szenario, aber die Vorstellung längere Zeit ohne den Komfort von Strom
leben zu müssen, macht nachdenklich und sensibel für Vorsorgemaßnahmen.
Und genau da, setzen wir an. Jeder, jede Einzelne ist für sein/ihr Hab und Gut selbst
verantwortlich. Die Einsatzkräfte in Katastrophenfällen haben alle Hände voll zu tun,
Infrastruktur zu retten, Kranke und Schwache zu versorgen, Allgemeingut wie Schulen,
Krankenhäuser, Kindergärten zu evakuieren. Wir unterstützen und entlasten sie am besten,
in dem wir in der ersten Gefahr selbst für uns sorgen können.
Harald Besenböck
Senior Advisor & Crises Manager A1 Telekom Austria AG
Zahlreiche Organisationen haben den NÖ Zivilschutzverband bei der Erhebung der Daten
rund um das Thema BLACKOUT unterstützt. Stellvertretend für diese Organisationen hat der
NÖZSV Harald Besenböck von der A1 Telekom Austria gebeten, bei der Präsentation des
BLACKOUT-Ratgebers am Podium Platz zu nehmen.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem Kommunikation via Handy oder Internet so
selbstverständlich wie „Zähneputzen“ oder „Kaffeetrinken“ ist. Doch, wie lange kann diese
Art der Kommunikation aufrecht erhalten werden, wenn der Strom flächendeckend ausfällt.
A1 Telekom ist der größte Anbieter von Sprachtelefonie und Breitband in Österreich und
verfügt über eine nahezu flächendeckende Infrastruktur.
Bei Störungen des öffentlichen Versorgungsnetzes sind je nach Priorität der Standorte,
Dieselaggregate zur Notstromversorgung, beziehungsweise Batterieanlagen vorhanden.
Bei Standorten mit Notstromanlagen ist die Dimensionierung der Tankanlage üblicherweise
für einen Betrieb von 72 Stunden ausgelegt. Kurzzeitige Unterbrechungen bei Netzausfall bis
zum Anlauf der Aggregate werden durch Batterie-Anlagen abgedeckt.
Bei Standorten ohne Notstromanlagen wird der Ausfall des Stromnetzes durch
Batterieanlagen für die kommunikationstechnischen Einrichtungen abgesichert. Während
der Entladezeit besteht die Möglichkeit, dass mit fahrbaren Notstromanlagen die Batterien
nach einem bestehenden Einsatzplan zyklisch nachgeladen werden, um somit auch längere
Störungen der öffentlichen Stromversorgung abdecken zu können.
Dr.in Mag.a Veronika Gmeiner
AKUTeam NÖ / BLACKOUT aus psychologischer Sicht
In dieser Broschüre geht es um den technischen Ausfall von Systemen, der durch einen
Stromausfall verursacht wird – und das für einen kürzeren oder längeren Zeitraum. Blackout
ist auch beim Menschen, aus medizinischer und psychologischer Sicht ein Ausfall der
Wahrnehmung und des Bewusstseins, eine - meist kurze - Zeit, in der wir nichts
mitbekommen, die Orientierung verlieren. Menschen können mit kurzen Störungen oder
Ausfällen im Allgemeinen recht gut umgehen. Wir bemerken
die kurze Veränderung manchmal gar nicht oder ordnen sie rasch als „lästige Kleinigkeit“ ein.
Dies tun wir mit allem, was so tagein-tagaus anfällt: der Computer, Verspätungen der
Verkehrsbetriebe, der Aufzug, der Strom usw. Wann wir ein Ereignis als bedeutsam
erachten, ist von Person zu Person sehr unterschiedlich, aber auch von der Tagesverfassung
abhängig. Wesentliche Aspekte sind unsere Gewohnheiten, unsere Flexibilität, wenn Dinge
mal nicht so laufen, wie wir es eingeplant haben. Die Fähigkeit, positiv mit Schwierigkeiten,
Veränderungen oder auch Krisen umzugehen und eventuell sogar gestärkt daraus
hervorzugehen, nennt man Resilienz. Weiters werden die Fähigkeiten, sich selbst zu
regulieren, Verantwortung zu übernehmen und Beziehungen und Zukunft zu gestalten, als
wesentliche Faktoren der Resilienz genannt. Betrachten Sie das Thema Blackout als
Herausforderung, sich gut vorzubereiten und dadurch für mehr Sicherheit im Ernstfall zu
sorgen. Vorbereiten – gedanklich und real vorbereiten und lernen sollte auf
zwei Ebenen stattfinden. Sie lesen diese Broschüre und erhalten wichtige Informationen, wie
Sie Stromausfälle bewältigen können. Mit diesem Wissen erforschen Sie Ihre Umgebung und
registrieren empfindliche Stellen für den Fall eines Stromausfalles. Danach können Sie
Vorbereitungen und Verbesserungen vornehmen. Die zweite Ebene des Lernens, die oft
vernachlässigt wird, ist die emotionale Auseinandersetzung mit der Situation.
Das Hineinfühlen, bzw. das Erleben einer Ausnahmesituation macht es uns erst möglich,
einen Zugang zu unseren Gefühlen, Einstellungen und Handlungen zu bekommen.
Versuchen Sie, einen Tag ohne Strom zu leben, und besprechen Sie mit ihrer Familie das
Erlebte. Oder nehmen Sie sich Zeit für eine gedankliche Zeitreise durch ein Blackout, in der
Sie den Tag vom Aufstehen bis zum Schlafengehen Schritt für Schritt durchgehen und
jeden Schritt prüfen, ob Sie dafür Strom brauchen und wie die Situation ohne Strom
aussehen würde. Solche Übungen sind mentales Training (Gedanken- und Gefühls training) um sich auf neue Herausforderungen einstellen und sie im Fall des Falles besser
meistern zu können
Der NÖ Zivilschutzverband
Zivilschutz
Zivilschutz ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung
vor natur- und zivilisationsbedingten Gefahren und für die Hilfeleistung in entsprechenden
Notlagen.
Durch den sicherheitspolitischen Paradigmenwechsel in Europa hat sich auch das
Zivilschutzbild in den letzten Jahren in der Praxis stark gewandelt. Zwischenstaatliche Kriege
sind in Westeuropa auf absehbare Zeit auszuschließen. Dementsprechend hat auch der
Schutz vor den Auswirkungen kriegerischer Handlung im Rahmen des Zivilschutzes
weitestgehend an Bedeutung verloren.
Zivilschutz ist somit als pluralistisches Katastrophenvorsorge- und Hilfeleistungssystem zu
verstehen, das in den Verantwortungsbereich von Bund, Ländern, Bezirken, Gemeinden,
Einsatzorganisationen und Bürger und Bürgerinnen fällt.
Zivilschutz umfasst Aktivitäten zur Bewältigung von Katastrophen und Krisensituationen
unterschiedlichster Art. Er umfasst
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Maßnahmen des Selbstschutzes,
Maßnahmen der alltäglichen Gefahrenabwehr,
Maßnahmen zum Schutz vor Naturkatastrophen und technischen Unglücksfällen,
ebenso wie Vorsorgen zum Schutz vor möglichen Auswirkungen des internationalen
Terrorismus.
In Notsituationen soll jeder/jede von uns selbst in der Lage sein, sich zu schützen und
notbedürftigen Menschen zu helfen, bis professionelle Hilfe eintrifft. Die
Einsatzorganisationen sind vorrangig dafür da, Allgemeingut zu bewahren und Kranken und
Schwachen zu helfen. Alle Maßnahmen, die dem Zweck des Eigenschutzes und des Schutzes
seiner Nächsten dienen, fasst man unter dem Begriff Selbstschutz zusammen.
Dafür ist es notwendig, das richtige Verhalten und Maßnahmen für eine Notsituation zu
erlernen, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Der NÖ Zivilschutzverband informiert
und schult den im Auftrag des Landes und des Bundes, um die Bevölkerung in ihrem
Selbstschutzvorsorgen zu unterstützen.
Bereits Kinder werden bei der Safety-Tour mit dem Selbstschutzgedanken vertraut gemacht.
Bei den Selbstschutzlehrgängen wird alles rund um die Sicherheit zu Hause, für die Familie,
das Verhalten in Krisen- oder Katastrophensituationen den Interessierten näher gebracht.
Am 12. Dezember 2001 beschloss der Nationalrat eine neue Sicherheits- und
Verteidigungsdoktrin. Damit wurde erstmals nach der 1975 beschlossenen Umfassenden
Landesverteidigung wieder eine grundsätzliche politische Leitlinie für die Gestaltung der
österreichischen Sicherheitspolitik festgelegt. In der Teilstrategie „Innere Sicherheit“
wird die Notwendigkeit von Selbstschutzmaßnahmen angeführt. Aufklärung, Werbung
und Information für diesen Selbstschutz sind dem Österreichischen Zivilschutzverband
zugewiesen. In Abänderung des Bescheides vom 30. März 1977, VI/9 -K- 2068/43-1977,
wird der NÖ Zivilschutzverband als juristische Person gemäß § 9 Abs.2 NÖ KHG, LGBL 4450-4,
verpflichtet, das Land NÖ im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes zu unterstützen.
Die Organisation
Landesebene: Das Präsidium und der Landesvorstand bilden die Führungsebene. Die operative
Zentrale des NÖ Zivilschutzverbandes ist das Landessekretariat in Tulln. 11 hauptamtliche
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind für die Planung und Koordination der Öffentlichkeitsarbeit,
sowie die Umsetzung der gesetzten Ziele des Zivilschutzverbandes zuständig. Die Verbindung
zwischen dem Landessekretariat und den Bezirks- und Ortsleitungen stellen fünf Bereichsleiter her.
Diese sind mit Einsatzfahrzeugen ausgestattet und unterstützen die Bezirksleitungen in der
Organisation und Ausübung der Aufklärungstätigkeit.
Bezirksebene: 25 Bezirksleiter verrichten ehrenamtlich die Tätigkeiten für die Verbandsstruktur
sowie die Aufklärungsarbeit in den Bezirken. Durch die Schaffung der Bezirksleitungen teilen sich die
Aufgaben auf mehrere Personen auf.
Ortsebene: In den Gemeinden und Städten gibt es eine Zivilschutzbeauftragte / einen
Zivilschutzbeauftragten. Diese/dieser wird im Regelfall durch die Gemeinde genannt und durch den
Zivilschutzverband bestellt. Wenn möglich kann auch die Ortsleitung durch mehrere Personen
verstärkt werden, insbesonders dann, wenn eine Großgemeinde aus mehreren Katastralen besteht.
Diese werden dann als Stellverteterin/-vertreter offiziell bestellt.
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