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Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 2

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 3

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 4

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 5

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 6

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 7

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 8

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 9

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 10

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 11

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 12

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 13

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 14

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 15

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 16

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 17

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 18

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 19

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 20

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 21

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 22

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 23

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

Teilnehmer 1004 Seite 1 /5
Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

Teilnehmer 1004 Seite 2 /5
Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

Teilnehmer 1004 Seite 3 /5
Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

Teilnehmer 1004 Seite 4 /5
Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

Teilnehmer 1004 Seite 5 /5
Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


Slide 24

Mehrfachbeauftragung:
Neubau Gemeindehaus
gegenüber der Kirche Michelfeld
Evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal

Auslober:
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelischer Oberkirchenrat - Kirchenbauamt
Blumenstrasse 1-7
76133 Karlsruhe

Preisrichter:






Herr Pfarrer Michael Dahlinger, Angelbachtal
Frau Benecke, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Frau Stößlein, Mitglied des Kirchengemeinderats Angelbachtal
Bürgermeister Fritz Brandt, Angelbachtal
Dipl.-Ing. Jürgen Keller,
Leiter der Bauabteilung Kirchengemeinde Mannheim
• Dipl.-Ing. Anne Sick,
Leiterin Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe
• Dipl.-Ing. Jürgen Schlechtendahl,
Evangelisches Kirchenbauamt, Karlsruhe

Weitere Teilnehmer:
Als Vorprüfer:
• Dipl.-Ing. A. Rogge
Kirchenbauamt
• Dipl.-Ing. H. Dunke
Kirchenbauamt

Als Beobachter:
• Dipl.-Ing. (FH)
Thomas Schramm
Baurechtsbehörde der Stadt
Sinsheim, Architekt
• Herr Kallweit, Frau Ulrich, Frau
Rudisile, Frau Schroth-Scheck,
Herr Bender (zeitweise)
alle Kirchengemeinderat
Angelbachtal

Wettbewerbsaufgabe:
Die evangelische Kirchengemeinde Angelbachtal - kurz: evKiAn - plant den Neubau eines
Gemeindehauses. Die evKiAn besitzt zwei Kirchen: eine im Ortsteil Eichtersheim, eine im
Ortsteil Michelfeld. Geplant ist der Neubau eines Gemeindehauses im Ortsteil Michelfeld
direkt vor der ev. Kirche, welche ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes
ist. Das Grundstück liegt direkt neben der viel befahrenen Ortsdurchgangsstraße
(Friedrichstraße).
Das geplante Raumprogramm ist sehr kompakt gehalten und auf das Wesentliche und
nur auf das absolut Notwendige beschränkt:
• Ein Gemeindesaal für ca. 80 Personen

• Ein Gemeinschaftsraum
• Ein Jugendcafe, das separat vom Gemeindehaus erschlossen werden soll
• Dazugehörige Funktionsräume wie Küche, Lager, Toiletten etc.
• Grundvoraussetzung ist die Barrierefreiheit des Gemeindehauses nach § 39 LBO und
DIN 18024
• Schaffung eines Platzes für Freiveranstaltungen der Kirchengemeinde

Beurteilungskriterien:
Für die Beurteilung der Arbeiten werden vom Preisgericht folgende Kriterien
aufgestellt:

a)

Städtebauliche Einbindung

b)

Funktion

c)

Wirtschaftlichkeit

d)

Qualität der Innen- und Außenräume

e)

Entwicklungsfähigkeit des Konzepts

Vorstellung der Entwürfe der
Wettbewerbsteilnehmer
Auf den nachfolgenden Seiten werden die Entwürfe 1001 bis 1004
der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt.
Modell-Fotos, Skizzen, Perspektiven, Simulationen wurden nicht
verlangt, wurden aber - sofern vorhanden - zugelassen.
Die Bearbeitungstiefe sollte der eines 1 : 200 Maßstabes
entsprechen, jedoch im Maßstab 1:100 dargestellt werden.
Darüber hinaus war ein Lageplan 1:500 gefordert.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 1 /4
Idee
Für eine Stadt ist ein öffentlicher Raum ein wichtiges soziales
Element. Wir sehen in der Aufgabe die Chance, einen öffentlichen
adäquaten Platzraum für Michelfeld zu schaffen.
Die Kirche steht hier an der richtigen Stelle als primäres
raumbildendes Element, so dass es sehr schade wäre, dieses für
eine Stadt einmalige Element nicht für einen öffentlichen Platz mit
einer individuellen Identifikation zu nutzen.
Städtebau
Schaffung eines Platzraumes mit raumbildenden Elementen
Das sowieso geplante Wohn- und
Geschäftshaus wird in die Planung bereits integriert, so dass dies
für einen Investor zusätzlich interessant werden wird.
Einstellen eines solitären Pavillons in den Platz (Kristall)
Sekundäre Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität wie
Baumgruppen, Bänke, Beleuchtung, Brunnen, Treppen, usw.

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 2 /4
Haus
Gruppen- und Nebenräume im platzraumbildenden Riegel
Jugendcafe und Mutter-Kind-Raum zeigen zum Platz und beleben
diesen.

Großer Saal als Identifikation des Platzes und des Ortes als
starke Geste gegenüber der Kirche, was die Kirche sehr
aufwerten wird.
Material und Detail
Saal mit Glasflächen ringsum, farbige Vorhänge strahlen nach
außen und innen
Langhaus als weißer schlichter Kubus mit Lochfassade
Mögliches Eingangstor vor dem Kircheneingang als „weicher“
Übergang vom Platz in die Kirche wird mit warmen Licht
beleuchtet und dient als Wetterschutz

Teilnehmer Nr. 1001 Seite 3 /4
Einzelbewertung 1001:
Die suggerierte städtebauliche Platzsituation ist im Moment nicht vorhanden und wird wohl kaum
verwirklicht werden können.
Als Folge davon wird sich der freigestellte Pavillon nicht als Kristallisationspunkt herausbilden. Die
bestehende Situation entspricht nicht der Idee eines verkehrsberuhigenden Platzes. Die stark befahrene,
dominante Straße führt zu nah am Pavillon vorbei. Die Topographie ist nicht berücksichtigt.
Die gewünschte Transparenz des Gemeindelebens und die Gebäudekubatur ist architektonisch
überzeugend umgesetzt. Die unterschiedliche Ausbildung der Dächer ist ansprechend.
Die großzügige Kirchplatzgestaltung und der damit erzielte freie Blick auf die Kirche gefällt, wird aber durch
den großen Flächenverbrauch kritisch gesehen.
Die Trennung von Gemeindesaal und Funktionszäunen ist positiv gelöst. Nicht optimal ist die Lage des
Jugendraumes.
Die Vorgaben sind wirtschaftlich und architektonisch sehr attraktiv umgesetzt.
Der große Flächenverbrauch und die nicht realisierbare städtebauliche Situation lässt aber keine
Weiterentwicklung des Entwurfs zu.

Teilnehmer 1002 Seite 1 /4
Städtebau
Das geplante Gemeindehaus steht axial gegenüber der
Kirche, wodurch ein sehr starker Bezug zur bestehenden
historischen Kirche hergestellt wird. Durch die östliche
Hauptverglasung des Gemeindesaales blickt man direkt auf
die schöne historische Eingangsfassade der Kirche.
Zwischen der Kirche und dem geplanten Gemeindehaus
entsteht dadurch eine gemeinsame Freifläche, die für viele
Aktivitäten (Flohmarkt, Weihnachtsmarkt) Platz bietet.
Der südöstlich gelegene Haupteingang des Gemeindehauses
führt ebenfalls auf diesen Platz und ist gleichzeitig der
Ortsmitte und dem Schloss zugewandt. Auf diese Weise bildet
das Foyer des Gemeindehauses eine neue Raumkante nach
Süden und schließt die Baulücke zwischen Oberer Kirchgasse
und L551 (Ortsdurchfahrt).

Teilnehmer 1002 Seite 2 /4
Erschließung
Das Gemeindehaus wird von der Oberen Kirchgasse bzw.
Fabrikweg und der L551 (Friedrichstraß) erschlossen. 5 PKW
Stellplätze befinden sich im Nordosten des Zur Verringerung des
Flächenverbrauches des Gebäudes wurde der Jugendbereich und
der Gruppenraum im DG des Gemeindehauses untergebracht.
Dadurch ist ein späterer Ausbau der Räume sehr leicht
durchführbar, ohne den Betrieb des Gemeindesaales zu stören.
Des weiteren ist das DG in Leichtbauweise geplant, wodurch die
vorgesehenen Eigenleistungen vereinfacht werden.
Durch die südwestliche Lage dieser Räume ist eine
Beeinträchtigung der angrenzenden Wohnbebauung minimal. Die
geplanten Dachgärten mit Freisitz sind eine zusätzliche
Bereicherung für das Gemeindehaus und für die Jugendarbeit von
großem Vorteil.
Technik
Zur Beheizung des Gemeindehauses ist eine
Gasbrennwertheizung geplant, die auf Grund der günstigen
Ausrichtung des Baukörpers durch Solarzellen unterstützt werden
könnte. Dadurch sind Kosteneinsparungen im Bereich Heizung
und Brauchwassererwärmung möglich.

Teilnehmer 1002 Seite 3 /4
Im Bereich der Stromversorgung sind
Kosteneinsparungen durch Photovoltaiktechnik
geplant.

Baukörper
Der dominante Rechtecksaal des Gemeindehauses
bestimmt die Gesamtform des Gebäudes. Die axiale
Ausrichtung des Gesamtgebäudes wird noch
unterstützt durch das lang gezogene Satteldach des
Gemeindehauses. Das Gebäude wird dadurch
seiner Funktion als Haus für die Kirchengemeinde
gerecht.
Alle untergeordneten Funktionen sind an den
Gemeindesaal angelagert. Kurze Wege bestimmen
die Lage von Küche, Stuhllager, Materiallager und
Technik. Wobei Technik und Küche von außen
separat für Anlieferungszwecke zugänglich sind.

Der Eingangsbereich mit Foyer befindet sich im
Südwesten des Saales und ist über einen
Glasabschluss mit dem WC-Bereich verbunden.
Hier befindet sich auch der Nebeneingang zum
Jugendbereich, der, Wie auch der Gruppenraum,
über eine Treppe im DG erschlossen wird. In der
Halle des Jugendeinganges ist eine Garderobe für
den Gemeindesaal vorgesehen.
Der Jugendbereich im DG des Gemeindehauses
wird über einen getrennten Zugang von
Südwesten her erschlossen. Ein geplanter Weg
verbindet beide Eingänge. Auf der Nordwestseite
befindet sich ein Fahrradabstellplatz für den
Jugendbereich.

Teilnehmer 1002 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1002:
Die Verfasser schlagen an der früheren Eingangssituation in den historischen Ortskern von Michelfeld eine
städtebauliche Dominante vor. Diese wirkt aufgrund ihres Volumens weit in die Friedrichstraße hinein. Dadurch wird
das Gemeindehaus im Ortsbild deutlich präsentiert. Problematisch wird der Versuch gesehen, der Kirche ein analoges
Volumen zur Seite zu stellen.
Die Außenräume sind wenig ausgearbeitet, der Übergang zur Kirche ist räumlich nicht gefasst. Eine ausformulierte
Hinführung zum Haupteingang wird vermisst. Es wird bedauert, dass keine Aussage über das an der Ecke liegende
Flurstück Nr. 17 getroffen wurde. Die mögliche getrennte Nutzung der Gemeinderäume im Obergeschoss mittels
eigener Erschließung wird positiv bewertet. Aufgrund öffentlich-rechtlicher Bestimmungen wird jedoch für die oberen
Räume der Kostenintensive Einbau eines Aufzugs erforderlich sein. Die oben angeordneten Dachterrassen
gewährleisten eine intimere Freiraumnutzung. Die Form des Foyers ist schlecht nutzbar, die Saalecke engt hier zu
stark ein.

Die städtebaulich entwickelte klare Großform wird in der Umsetzung durch zahlreiche Einschnitte und Ausbauten
aufgerissen. Die Fassaden erhalten dadurch eine gewisse Beliebigkeit. Der insbesondere in der Ostansicht
angedeutete basilikale Charakter dürfte aufgrund unterschiedlicher Gebäudekonturen der Ausbauten in der Realität
wenig spürbar sein.
Die Überlegungen zur Realisierung mit Eigenleistung sowie die ökologisch ausgerichtete Gebäudekonzeption werden
ausdrücklich begrüßt. Der Entwurf weist insgesamt eine geringe Wirtschaftlichkeit auf. Der Baukörper beansprucht das
komplette Baugrundstück, Kubatur und Flächen liegen im oberen Bereich aller Teilnehmer.
Eine Realisierung des Entwurfs mit den vorhandenen Ressourcen wird nicht möglich sein, eine Weiterbearbeitung kann
nicht empfohlen werden.

Teilnehmer 1003 Seite 1 /4
Städtebau/ Lage auf den Grundstücken
Das neue Haus der evangelischen Gemeinde wird direkt
gegenüber dem Hauptportal der Kirche angeordnet. Entlang des
Oberen Kirchweges wird die Gebäudeflucht der kleinteiligen
Bebauung aufgenommen. Das Haus orientiert sich gleichermaßen
zur Kirche und zum Dorf. Mit dem Gebäude entsteht ein neuer
attraktiver Mittelpunkt für Michelfeld.
Die Form des Gebäudes lässt erkennen, dass es kein
gewöhnliches Haus ist. Alle Funktionsbereiche sind von außen gut
ablesbar unter einem Dach vereint. Der Gemeindesaal hebt sich
als wichtigster Raum hervor.
Funktionen
Eine vielfältige Nutzung der einzelnen Bereiche innerhalb des
Gebäudes, Störungsfreiheit und ein hohes Maß an Flexibilität
prägen die Anordnung der Räume unter einem Dach.

Teilnehmer 1003 Seite 2 /4
Der Eingangsbereich liegt sowohl zur Kirche als auch zum Ort
gerichtet an der südlichen Ecke. Hier ist die gestaltete Freifläche
auf Flurstück 17 in einen geschützten Vorplatz integriert. Über
diesen Vorpiatz betritt man das Foyer, das aufgrund seiner
zentralen Lage auf unnötige Verkehrsflächen verzichten lässt.
Hier befinden sich das Jugendcafe und der Mehrzweckraum.
Beide sind sowohl zum Foyer als auch untereinander zu öffnen.
Das Jugendcafe besitzt einen separaten Zugang von außen.
Der Saal liegt Jugendcafe und Mehrzweckraum gegenüber.
Er ist höher als die anderen Räume. Der Zuschnitt erlaubt
vielfältige Nutzungen. Eine Bühne kann aufgestellt werden, der
Raum kann zu 1/3 und 2/3 Größe geteilt werden.
Die Kirche wird wichtiger Bestandteil des Entwurfes. Der Saal ist
zur Kirche hin komplett verglast. Die Glasfassade ist mit großen
Schiebeelementen zu öffnen. Eine kleine, überdachte Freifläche
erweitert den Saal ins Freie.
Bei Öffnung aller Elemente besteht das Haus nur aus einem
großen, schützenden Dach, Außen - und Innenraum verzahnen
sich intensiv miteinander.
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten
von außen über einen separaten Zugang genutzt werden.

Teilnehmer 1003 Seite 3 /4
Die Nebenräume schließen das Haus nach Norden zur
Wohnbebauung ab. Bei Festen Im Freien können die Toiletten von
außen über einen separaten Zugang genutzt werden.
Wirtschaftlichkeit














eingeschossige Bauweise mit sehr guten Werten
Keine herkömmlichen Flure
geringes Volumen
alle Funktionen zentral erschlossen
= multifunktionales Foyer für höchste Flexibilität
Wirtschaftliche Unterhaltungskosten durch Materialwahl:
Begrünung der flachgeneigten Dächer schützt die Haut
verwitterungsfreie Holz-Aluminium Fassaden

Parkplätze direkt an der Straße ersparen Zufahrten (Reduktion
Flächenverbrauch)


Teilnehmer 1003 Seite 4 /4
Einzelbewertung 1003:
Städtebaulich fügt sich das neu geplante Gebäude in die
vorhandene dörfliche Umgebung gut ein. Durch die Anordnung des
Gemeindesaals gegenüber dem Hauptportal der Kirche entsteht
nicht nur räumlich, sondern auch funktional eine Nähe, die vom
Auslober positiv bewertet wird. Es wäre wünschenswert, wenn der
Kirchplatz klarer ausformuliert würde und die Einmündung in die
Obere Kirchgasse mit in die Platzgestaltung einbezogen würde.
Die Idee, das Dach zum Teil zu verglasen und dadurch das
Blickfeld auf die Fassade der Kirche zu vergrößern und den
Lichteinfall in den Gemeinderaum zu erhöhen, überzeugt. In einer
weiteren Bearbeitung sollten Betrieb und Wartung der verglasten
Dachfläche besonders berücksichtigt werden.
Die kompakte Grundrissform, die kurzen Wege, das vielfach
nutzbare Foyer und die unterschiedliche Schaltbarkeit der Räume
untereinander entsprechen den Nutzungsanforderungen der
Kirchengemeinde voll und ganz vom Auslober.
Das Grundstück ist aufgrund des sehr sparsamen Flächenverbrauchs im Verhältnis zu den anderen Lösungen bezüglich
auf den Erwerb am günstigsten. Die vom Auslober vorgegebenen Hauptnutzflächen wurden eingehalten, die BGF liegt im
mittleren Bereich. Der Wert des Bruttorauminhaltes ist aufgrund der Saalhöhe relativ hoch.
Insgesamt ein gelungener Beitrag, der Entwicklungsmöglichkeit zulässt und die wesentlichen Anforderungen der Auslober
hervorragend umsetzt.

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Gemeindehaus
Wie der Name schon sagt, soll das Gemeindehaus ein Stück
Haus, ein Stück Gebäude sein; kein Arrangement von
Gebäudeteilen. Das Gemeindehaus ist zur Kirche leicht verdreht
angeordnet, dadurch öffnet sich zum einen die Platzfläche
zwischen Kirche und Gemeindehaus, der Blick auf die Kirche wird
freigelegt Zum Anderen leitet die Straßenfassade den von Süden
kommenden Verkehr sanft nach Norden ab.
Grundstück
Bei dem Entwurf bleibt ein Grundstücksanteil von ca. 400 qm, mit
einem noch nutzbarem Parzellenzuschnitt von 17,00 x 23,50 m
unbebaut.
Eingang / Foyer
Der Eingang des Gemeindehauses liegt dem der Kirche direkt
gegenüber. Man schreitet durch einen großzügigen Windfang und
betritt darauffolgend das Foyer. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt
des Gemeindehauses. Hier legt man ab und verteilt sich in die
einzelnen Bereiche.
Schon beim Betreten des Gebäudes eröffnet sich der Durchblick
auf den Innenhof des Jugendcafes wieder hinaus ins Freie.

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Im Foyer finden sich zwei „Möbelkisten“ unterschiedlicher Größe.
In der kleinen ist die Garderobe und notwendiger Stauraum
untergebracht. Das Möbelstück ist nur 2,00 m hoch, die Decke
läuft durch, Oberlichtverglasungen bilden den notwendige
Raumabschluß. Im großen Möbelstück findet sich die Küche mit
Abstellraum, der Durchgang zum Gemeindesaal und ein weiterer
Lagerraum.
Gemeindesaal
Als der repräsentativste Raum des Gemeindehauses liegt der
Gemeindesaal direkt an der Hauptstraße, ausgerichtet ist er
allerdings durch die geschosshohe Verglasung eindeutig zur
Kirche. Über große Schiebeelemente in der Fassade lässt sich
der Raum komplett öffnen. Außen - und Innenraum fließen
beinahe nahtlos ineinander über.
Der besonderen Bedeutung des Raumes wird durch Höhe und
Konstruktion Rechnung getragen. Das umlaufende Oberlicht wird
mit feststehenden Holzlamellen verschattet. Das Sonnenlicht wird
gebrochen und dringt dadurch in warmem Ton in den Raum.
Nachts wird sich dieser Effekt von außen gesehen umdrehen und
warme Lichtlinien werden in festlichen Charakter die Dachfläche
schweben lassen.

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Als Maßstab für die Höhenentwicklung des
Gemeindesaals dient in etwa die Traufkante
gegenüberliegenden Hotels.

Entwurfskonzept - städtebaulicher Kontext

Gruppenraum

Die zwei selbstbewußten Solitärbauten Kirche und Gemeindehaus
bilden auf einer durchgängigen Platzfläche eine institutionelle und
bauliche Einheit.

Der Gruppenraum, ein introvertierter Raum für
intensive Gespräche, liegt an zentraler Stelle mit
Einsicht auf den Haupteingang und Blick auf die
Kirche.

Beide stehen gegenüber dem Straßenniveau jeweils auf einem
Plateau etwas erhaben. Beide biedern sich nicht an die
vorhandene dörfliche Bebauung an, sondern geben sich für die
Gemeinde als besondere Bauten deutlich zu erkennen.

Jugendcafe

Dennoch ist es ein ungleiches Paar, die Kirche vertikal
dominierend mit historischer Erscheinung zwischen bestehender
dörflicher Bebauung, das Gemeindehaus mit horizontaler
Ausdehnung und zeitgemäßer Gestalt in exponierter Lage,
welches in permanentem, durchaus kontroversen Dialog zur
Kirche steht. Dennoch entsteht keine Konkurrenz untereinander,
die Hierarchie innerhalb der Kirchengemeinde ist eindeutig. Für
Michelfeld jedoch bildet sich durch die zwei Bauten ein neuer,
zentraler Ort.

Das Jugendcafe erhält einen arkadenartigen,
separaten Zugang von der Hauptstraße aus, der in
einem Innenhof mündet. Dieser dient gleichzeitig
als Raucherecke.
Sowohl der Zugang als auch das Cafe selbst
wenden sich von der Wohnbebauung ab, eine
Lärmbelästigung wird dadurch ausgeschlossen.
Die Toiletten können direkt erreicht werden, so dass
das Jugendcafe auch bei geschlossenem
Gemeindehaus genutzt werden kann.

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Material

Innere Gestaltung:

Es sollen weitestgehend natürliche, ökologisch
vertretbare Materialien zum Einsatz kommen. Auf
homogene und durchgängige Ausführung mit
zurückhaltendem, nur akzentuierende
Farbeinsatz, wird Wert gelegt.Äußere Gestaltung:

Bodenbeläge aus massivem, geöltem Eiche Stabparkett bzw.
Schiefer. Mit diesem Material kann der Belag vom Innen - in den
Außenbereich weitergeführt: werden. Die "Möbelkisten" sowie die
weiteren Einbaumöbel und Türen werden mit Spessart Eichefurnier ausgeführt. Wände und Decken werden teilweise mit
einfachen mineralischen Farben beschichtet.

Die äußere Erscheinung ist massiv mit
großflächigen Verglasungen. Die Holzfenster aus
Eiche werden nur farblos lasiert. Als Baustoff für
die Wände ist glattgeschalter Sichtbeton in
Verbindung mit Holzlamellen aus Eiche
vorgesehen, da diese Baustoffe in ihrer
Ursprünglichkeit ohne weitere Beschichtungen
und Verkleidungen bleiben können. Diese
Eigenschaften decken sich mit dem Leitgedanken
des Entwurfs, sich in der Vielfalt zu beschränken,
damit das Wesentliche stärker zum Ausdruck
kommt.

Konstruktion
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Einzige Ausnahme
stellt die Dachkonstruktion des Gemeindesaals dar, die als
teilsichtbare Stahlkonstruktion vorgesehen ist.
Dach
Die Dachflächen sollen aus ökologischen Gründen extensiv
begrünt werden. Teilweise werden diese von oben einsehbar
sein. Die „5. Fassade" soll entsprechend der darunterliegenden
Nutzung in verschiedenen Blütenfarbfelder gegliedert werden.

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Einzelbewertung 1004:
Der Entwurfsverfasser stellt dem Solitär Kirche den Solitär Gemeindehaus gegenüber, der aus der Mittelachse der
Kirche herausgedreht ist. Ein weiterer städtebaulicher Bezug zur Umgebungsbebauung ist nicht erkennbar Darüber
hinaus wirkt das Gebäude in seiner typologischen Ausformulierung ortsfremd. Die vorhandene Topografie wurde sehr
gut berücksichtigt.
Das Gebäude ist sehr schlicht gestaltet. Es lebt von innen heraus. Es wirkt introvertiert und öffnet sich nur zur Kirche
als wichtigsten Bezugspunkt. Durch die geringen Gebäudehöhen entsteht der Eindruck, dass der neue Baukörper sich
zu sehr gegenüber der Kirche und einer möglichen Bebauung an der Westseite der Parzelle zurücknimmt.
Trotz der Introvertiertheit wird es sehr positiv bewertet, dass der Außenraum nicht ausgeschlossen, sondern gezielt
über den offenen arkadenartigen Zugang zum Jugendcafe und der Öffnung des Saales zum Platz hin miteinbezogen
wird.
Die Funktionalität der Räume ist in hohem Umfang gegeben und entspricht voll den Vorgaben des Raumprogramms.
Die Fassaden- und Grundrissgestaltung, weiche sehr schöne Details enthält, ist fest definiert und komplett
ausformuliert.
Das Gebäude ist in Kubatur und Flächenverbrauch sparsam.
Der Entwurfsverfasser schafft es trotzt der geringen Gebäudehöhe dennoch, durch rundumlaufende Lichtbänder eine
attraktive Belichtung des Saales zu ermöglichen. Leider wird die Intimität der Arbeit durch die räumliche Nähe des
Saales zu der stark befahrenen Straße gestört.

Entscheidung des
Preisgerichts
In einem ersten Arbeitsgang wird in einer ausführlichen Diskussion eine kritische Beurteilung und Bewertung der
Arbeiten vorgenommen.
Für die weitere Bewertung werden Kleingruppen gebildet, die die Arbeiten eingehend untersuchen und
beurteilen. Die in der Auslobung enthaltene Aufgabenstellung wird ebenso wie die oben genannten Kriterien zur
Grundlage der Bewertung gemacht.
Die schriftlichen Beurteilungen (Einzelbewertungen) werden vorgelesen, diskutiert und genehmigt.
Das Preisgericht beschließt nach eingehender Diskussion einstimmig, die Arbeit 1003 auf den ersten Rang zu
setzen. Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern, die Arbeit mit dem ersten Rang zur Grundlage der weiteren
Bearbeitung zu wählen.
Nach der Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:
1001:
1002:
1003:
1004:

Architekturbüro Grube Jakel Löffler, Karlsruhe
Architekturbüro Kaiser, Bad Rappenau
Architekturbüro Link-Schmitt, Heidelberg
Architekturbüro Lenzstrasse 13, Karlsruhe

Ausstellung der Entwürfe
Die Ausstellung der Arbeiten erfolgt ab 01.12.2002 in den evangelischen Kirchen der Gemeinde Angelbachtal
(Eichtersheim: Hauptstraße 6, Michelfeld:Obere Kirchgasse). Ein Stadtplan ist unter der Homepage der Gemeinde
Angelbachtal unter „Lage - Infos“ abgebildet:
http://www.angelbachtal.de
Eine Präsentation des Entwurfes mit dem ersten Platz durch die Architekten und die Stellungnahme des Preisgerichts
erfolgt auf der Gemeindeversammlung, am Dienstag, 10. Dezember, 20°° Uhr im Gemeindehaus, Wilhelmstraße.

Die Entwürfe können auch auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Angelbachtal betrachtet werden.


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