Der Gewohnheitsknacker - Basis-Strategien zum Austausch von erwünschten Gewohnheiten gegen unerwünschte Tilda Awick Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden, und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen. Horace Mann Inhaltsverzeichnis: 0. Einführung 1. Der erste Schritt – Der Entschluss 2. Der zweite Schritt – Unterstützung finden 3. Der dritte Schritt – die Zusammenhänge erkennen 4. Der vierte Schritt - Anfangen 5. Das Handwerkszeug – Basis-Strategien 5.1 Nur fünf Minuten 5.2 Kleinschrittig vorgehen 5.3 Perfektionismus vermeiden 5.4 Visualisieren 5.5 Kontinuität – das Dabei bleiben 5.6 Glaubenssätze und Affirmationen 5.7 Das Visionboard 5.8 Aktivitäten-Liste –Das Büffet 5.9 Aktivitäten ersetzen 5.10 Auslöser vermeiden 5.11 Erinnerungsmechanismen einsetzen 5.12 Sich zusammentun 5.13 Die Welle reiten 5.14 Verlockungen aus dem Weg gehen 6. Zusammenstellung der Strategien 7. Gute Gewohnheiten 7.1 Sich viel Wasser gönnen 7.2 Sich Zeit für ein gesundes Frühstück nehmen 7.3 Sich Teepausen gönnen 7.4 Neue Freundschaften aufbauen und alte wieder auffrischen 7.5 Dankbarkeit und Glücklichsein üben 7.6 Mehr Fitness und Vitalität in das Leben bringen 7.7 Den Zugang zur Natur finden und genießen 7.8 Produktiv sein 7.9 Den Körper dehnen 7.10 Neues lernen 7.11 Zeit für ein Buch 7.12 Das Wohlfühlgewicht erreichen 7.13 Auf den Säure-Basen-Haushalt achten 8. Motivational Quotes / Durchhalteparolen/ Motivationssprüche 9. Affirmationen 10. Ausblick 0. Einführung Eine Frau wacht auf, verlässt das Bett, geht unter die Dusche, zieht sich an und verlässt das Haus. Sie nimmt den Bus zum Bahnhof, steigt in den Zug und fährt zur Arbeit. Dort angekommen, wird sie sofort aktiv. Nach einem endlos langen Tag fährt sie nach Hause und legt sich auf das Sofa. Eine andere Frau wacht auf, verlässt das Bett, geht unter die Dusche, zieht sich an und geht in die Küche, um eine Tasse Kaffee zu trinken und ein leichtes Frühstück einzunehmen. Dabei schaut sie in die Zeitung. Später am Bahnhof hat sie noch ein bisschen Zeit und geht, wie jeden Morgen, in die Buchhandlung zum Schmökern. Als sie bei der Arbeit ankommt, setzt sie sich zum morgendlichen Informationsaustausch mit ihren Kollegen zusammen. Danach startet sie durch und macht sich an die Arbeit. Nach dem 10-Uhr-Frühstück geht sie für zehn Minuten hinaus und vertritt sich in der frischen Luft die Beine. Mittags geht sie mit Kollegen zusammen essen. Für eine halbe Stunde reden sie so wenig über die Arbeit wie möglich. Sie achtet darauf, dass sie ungefähr jede Stunde etwas trinkt, sei es ein erfrischendes Glas Vitaminwasser (s. u.), einen Smoothie oder einfach ein Glas Wasser. Um 15.00 Uhr gönnt sie sich die „FrischeÜberraschung“, eine Portion in mundgerechte Stücke geschnittenes Obst, das sie mit zur Arbeit gebracht hat. Als sie nach Hause kommt, schlägt sie noch einmal die Zeitung auf und liest sie bei einer Tasse Tee. Danach kümmert er sich um die Dinge, die ihr in ihrem Privatleben wichtig sind. Sie wissen sicher schon, worauf ich hinaus will. Ein mit bereichernden Ritualen versehener Tag ist guter Tag, ein weitaus besserer als der, den wir im ersten Beispiel gesehen haben. „Gute“ Gewohnheiten helfen uns, den Tag in überschaubare Einheiten zu teilen. Sie geben uns einen Rahmen vor, in dem die Arbeitszeit schneller zu vergehen scheint, unliebsame Pflichten schneller erledigt sind und auch genug Zeit für die sogenannte quality time da ist, für die Zeit also, die wir mit Spaß-Aktivitäten und Hobbies verbringen. Gute Gewohnheiten, das sind die Gewohnheiten, die uns Energie geben, mit denen wir Inseln für Entspannung und Erholung schaffen, unserem Körper die Nahrung und Flüssigkeiten zukommen lassen, die ihm nützen und Geist und Seele mit Spaß und Abwechslung bei Laune halten. Im Gegensatz dazu bewirken eine ganze Reihe von „schlechten“ Gewohnheiten genau das Gegenteil. Während die guten Gewohnheiten die gefühlte Lebenszeit verlängern, scheinen die schlechten sie zu verkürzen. Eine Woche im Urlaub, in der so gut wie gar nichts geschieht, kommt den meisten Menschen im Nachhinein kurz vor. Eine mit Eindrücken und Erlebnissen und vor allem Freude angefüllte Woche dagegen kann einem wie ein Jahresurlaub vorkommen, an den wir noch lange gerne denken. Schlechte Gewohnheiten können dafür sorgen, dass unser Leben freudlos ist, dass wir müde durch den Tag gehen und nach Feierabend antriebslos auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzen und allenfalls davon träumen, unser Leben hätte dieses Bisschen mehr Pfiff, diesen kleinen Kick. Wenn wir nur mehr Energie hätten, dann würden wir! Das vorliegende Buch ist für diejenigen gemacht, die die eine oder andere Gewohnheit in ihr Leben integrieren wollen und unliebsame Gewohnheiten gegen bereichernde austauschen. Dazu bietet es eine vielfältige Palette von Tricks und Tipps, die dabei helfen sollen, dies so einfach und locker wie möglich zu erreichen. Wenn Sie sich an das Um- und Neugestalten von Gewohnheiten machen, geben Sie sich Zeit! Sie wissen schon, Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. Und fangen Sie kleinschrittig an. Manche Gewohnheiten stellen sich erst ein, wenn Sie sie nach und nach in den Tag einbauen. Andere integrieren sich mit der Zeit wie von selbst, weil Körper und Geist wissen, was gut für sie ist. Vor allem aber gilt: Seien Sie geduldig mit sich! Auch wenn Sie nicht gleich so erfolgreich darin sind wie Sie es sich wünschen, es ist nicht die Selbstkritik, die Sie ans Ziel bringt. Gewohnheiten sind keine Apps, die wir installieren und deinstallieren können. Dementsprechend geht es uns nicht darum, von Beginn an alles so zu machen, wie wir es wollen, sondern am Ende die Gewohnheiten zu haben, die wir wollen. Dafür geben wir uns Zeit und werten Missgeschicke, Rückschritte und das Zurückfallen in unerwünschte Gewohnheiten als das, was sie sind: kleine Stolpersteine auf dem Weg zum Erfolg.