Werdenfels-Gymnasium Erwartungshorizont zu den Übungsaufgaben Klasse 9d . __________________________________________________________________________________ Aufgaben zur Elektrotechnik Aufgabe 1 Die folgende Abbildung zeigt den in der Aufgabe besprochenen Versuch: a) Da am Beginn Kugel 1 und Kugel 2 sich berühren und damit mit ihrer leitenden Oberfläche in Kontakt sind, werden beide Kugeln durch das Aufließen von Elektronen negativ geladen. Daher kommt es zwischen Kugel 1 und Kugel 2 zu einer abstoßenden Kraftwirkung und man kann deshalb einen Ausschlag der zweiten Kugel beobachten. Man kann den isolierenden Faden nicht durch einen Kupferdraht ersetzen, weil die negative Kugel durch den Abfluss der negativen Ladungen in den Kupferdraht neutralisiert wird. b) Kommt Kugel 2 in die Nähe von Kugel 3, dann werden durch die negativen Ladung von Kugel 2 die negativen Ladungen der Kugel 3 abgestoßen und die positiven Ladungen von Kugel 3 angezogen. Daher kommt es auf der Kugel 3 zur Ladungstrennung. Berühren sich nun die beiden Kugeln, dann wird Kugel 2 durch den Abfluss von Elektronen auf die Kugel 3 neutralisiert und kehrt in ihre Ausgangsposition zurück. c) 𝑄 = 𝑛𝑒 ⇒ 𝑛 = 𝑄 𝑒 = 3,50∙10−9 C 1,6022∙10−19 C = 2,18 ∙ 1010 Aufgabe 2 a) Das Außenfeld der Spule und des Stabmagneten haben die gleiche Feldlinienverteilung. Das Innenfeld der Spule ist ein homogenes Magnetfeld. (Feld eines Stabmagneten siehe Grundwissens-Skript) b) Durch die Rotation des Stabmagneten ändert sich periodisch die Richtung des Magnetfelds gegenüber der stromlosen Spule. Dadurch wird auf die Elektronen der Spule eine Kraft ausgeübt, was eine Elektronenbewegung zur Folge hat. Deshalb entsteht auf der einen Seite der Spule ein Elektronenmangel und auf der anderen Seite ein Elektronenüberschuss. Somit liegt zwischen den Enden der Spule eine Spannung an, die man mit dem Spannungsmesser messen kann. c) Beim Einschalten baut sich das Magnetfeld der mit Gleichstrom betriebenen Spule auf. Dabei ändert sie gegenüber der stromlosen Spule ihr Magnetfeld und es wird auf die Elektronen wieder eine Kraft in der stromlosen Spule ausgeübt. Daher misst man in diesem Fall eine Spannung. Das gleiche gilt für den Ausschaltvorgang, nur dass dabei die Spannung entgegengesetzt gepolt ist. Bei Dauerbetrieb ändert die mit Gleichstrom betriebene Spule ihr Magnetfeld nicht mehr. Daher wird hier auch keine Spannung mehr gemessen. Werdenfels-Gymnasium Erwartungshorizont zu den Übungsaufgaben Klasse 9d . __________________________________________________________________________________ Aufgabe 3 a) Ein Elektromotor besteht aus einer drehbar gelagerten Ankerspule, die sich in einem homogenen Magnetfeld befindet. Wird die Ankerspule von elektrischem Strom durchflossen, dann beginnt sich der Anker aufgrund der wirkenden Lorentz- Kraft zu drehen. Allerdings kehrt sich im Totpunkt der Drehsinn des Motors um, was zum Stillstand führen würde. Darum benötigt man einen Kommutator, der im Totpunkt des Motors den Strom umpolt. Der Kommutator besteht aus zwei gegeneinander isolierten Kupferhalbringen, die jeweils mit einem Schleifkontakt – den sogenannten Bürsten- mit der Stromquelle verbunden sind. Dabei wird der eine Halbring positiv, der andere negativ geladen. Bei Überschreiten des Totpunktes werden die Schleifkontakte der Halbringe vertauscht und damit diese entgegengesetzt geladen. Daher wird die Stromrichtung im Anker umgekehrt. b) Berechnung der Stromstärke und des elektrischen Widerstands 𝑃 3,00 W 𝐼0 = = = 0,500 A 𝑈 6,00 V 𝑈 6,00 V 𝑅= = = 12,0 Ω 𝐼0 0,500 A c) Berechnung des Wirkungsgrads des Motors: Betriebsstromstärke 𝐼 = 0,95 ∙ 𝐼0 = 0,475 A Bestimmung des Wirkungsgrads: 3,00 W − 12,0Ω ∙ (0,475 A)2 𝜂= = 0,0975 = 9,75% 3,00 W Aufgabe 4 a) Bestimmung der Windungszahlen der Primärspule durch die Anwendung des allgemeinen Transfomatorengesetzes: 𝑛𝑠 10000 𝑛𝑝 = ∙ 𝑈𝑝 = ∙ 3,00 kV = 100 𝑈𝑠 300 kV b) Bestimmung des Wirkungsgrades der Hochspannungsleitung: 𝑃 300 ∙ 106 W 𝐼𝑠 = = = 1000 A 𝑈𝑠 300 ∙ 103 V Bestimmung der Verlustleistung: 𝑃𝑉 = 30,0Ω ∙ (1000 𝐴)2 = 3,00 ∙ 106 W 300 MW − 3 MW 𝜂= = 99,0% 300 MW