Sozialpsychologie

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Sozialpsychologie &
Verhaltenstherapie
14.04.08
„Klinische Sozialpsychologie“
Dipl.-Psych. Martin Fischer
Psychologisches Institut IV
Sozialpsychologie...

„...ist definiert als die Wissenschaft, die untersucht, auf welche
Art und Weise menschliches Denken, Fühlen und Verhalten von
der realen oder vorgestellten Gegenwart anderer Menschen
beeinflusst wird.“Aronson, Wilson, Akert: Sozialpsychologie. Pearson Studium Verlag 2004

„...ist ein Teilgebiet der Psychologie, das sich mit der Analyse des
Verhaltens unter dem Einfluss anderer Menschen beschäftigt.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf den psychischen
Grundfunktionen (Wahrnehmung, Motivation, Verhalten). Es
lassen sich u.a. zwei verschiedene Ansätze in der
Sozialpsychologie ausmachen: die „soziologische
Sozialpsychologie“, die sich stärker auf Inter- und
Intragruppenprozesse ausrichtet und die Psychologie der
"sozialen Kognition„, die stärker auf das Individuum fokussiert.
“ Gekürzt nach: http://de.wikipedia.org/wiki/sozialpsychologie
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Dipl.-Psych. Martin Fischer
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Sozialpsychologie...

„... ist die empirische Wissenschaft vom individuellen und kollektiven
Erleben und Verhalten in Abhängigkeit der jeweiligen sozialen
Situation. Auf individueller Ebene beschäftigt sie sich mit der
Verarbeitung sozialer Information, der Wirkung sozialen Einflusses,
und dem individuellen Verhalten in Dyaden und sozialen Gruppen.
Soziales Verhalten wird dabei als Funktion der subjektiv
wahrgenommenen sozialen Situation betrachtet, wobei deren
subjektive Wahrnehmung durch Merkmale des Individuums als auch
durch soziale Prozesse bestimmt wird. Auf kollektiver Ebene
beschäftigt die Sozialpsychologie sich mit der Struktur, der Dynamik
und dem Verhalten sozialer Gruppen und dem Entstehen und der
Dynamik sozial geteilter Konstrukte (z.B. kollektiv übergreifende
Werte und Einstellungen).“ Gekürzt nach: Fachgruppe Sozialpsychologie in der Deutschen Gesellschaft
für Psychologie
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Sozialpsychologische Themen
Wahrnehmung von Personen
 Wahrnehmung des Selbst
 Wahrnehmung von Gruppen
 Bewertung der sozialen Welt
 Einfluss in Gruppen
 Interaktion mit anderen
 Interaktion in Gruppen
 Interpersonelle Attraktion
 Aggression und prosoziales Verhalten

Nach Bierhoff: Sozialpsychologie: ein Lehrbuch. Kohlhammer 2000
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
Zwei zentrale Bereiche der Sozialpsychologie,
die für die Klinische Psychologie wichtig sind:
– Soziales Verhalten und Interaktion
– Soziale Kognitionen:
 Soziale Wahrnehmung
 Einstellungen
 Urteilsbildung
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Konzept psychischer Störungen
"klinisch bedeutsames Verhaltens oder psychisches Syndrom oder Muster,
das bei einer Person auftritt und das mit momentanem Leiden (Symptom)
oder einer Beeinträchtigung (Einschränkung in einem oder mehreren
wichtigen Funktionsbereichen) oder einem stark erhöhten Risiko
einhergeht, zu sterben, Schmerz, Beeinträchtigung oder einen
tiefgreifenden Verlust an Freiheit zu erleiden."
 "nicht nur eine verständliche und kulturell sanktionierte Reaktion auf ein
bestimmtes Ereignis"
 "Unabhängig vom Auslöser muss gegenwärtig eine verhaltensmäßige,
psychische oder biologische Funktionsstörung ... zu beobachten sein."
 "Weder normabweichendes Verhalten ... noch Konflikte des Einzelen mit
der Gesellschaft sind psychische Störungen, solange die Abweichung oder
der Konflikt kein Symptom einer ... Funktionsstörung ... darstellt."

APA 1998, DSM-IV
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Elemente einer psychischen Störung
Persönliches Leid
 Abweichung von Normen (statistisch,
gesellschaftlich, individuell)
 Funktionseinschränkung und/oder Behinderung
 Selbst- oder Fremdgefährdung

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Psychische Störung =

Resultat prädisponierender, auslösender und
aufrechterhaltender Faktoren

Funktioneller Zusammenhang des
problematischen Verhaltens, Denkens und
Erlebens mit den vorausgehenden und
nachfolgenden Bedingungen
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Sozialpsychologische Themen
Wahrnehmung von Personen
 Wahrnehmung des Selbst
 Wahrnehmung von Gruppen
 Bewertung der sozialen Welt
 Einfluss in Gruppen
 Interaktion mit anderen
 Interaktion in Gruppen
 Interpersonelle Attraktion
 Aggression und prosoziales Verhalten

Nach Bierhoff: Sozialpsychologie: ein Lehrbuch. Kohlhammer 2000
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Welche Bedeutung haben diese Themen für
das Konzept von psychischen Störungen
und ihre Behandlung?
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...für die Entstehung
Ätiologie: biologische (genetische),
lerngeschichtliche und soziokulturelle Faktoren
 Vulnerabilitäts-Stress-Modell: akute
Belastungssituation als Auslöser

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...für die Ausprägung

Merkmale/Dimensionen einer psychischen
Störung:
– Auf Symptomebene: Sozialverhalten als Kriterium
– Beeinträchtigung im sozialen Funktionsniveau =
Fähigkeit zum Ausüben des Berufs, Gestalten von
Interaktionen mit anderen etc.
– Abweichung in Verhalten, Empfinden etc. von
allgemein üblichem Maß  normabhängig
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...für die Aufrechterhaltung
Eigenes Verhalten
 Reaktion auf Verhalten anderer
 Empfinden und Ausdruck von Emotionen

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Kognitive Verhaltenstherapie

Verhalten = alle Aktivitäten und körperlichen
Reaktionen, auch innere Erlebensprozesse

4 Ebenen: affektiv/emotional, kognitiv-verbal,
motorisch, physiologisch

Grundsatz: psychische Störungen sind durch
Anwendung der Lerntheorien veränderbar
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Allgemeine Merkmale der KVT
Eher Symptome statt Ätiologie im Mittelpunkt
 "Breitbandbehandlung": Verwendung
verschiedener Methoden
 Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe
 Störungsorientiertes Vorgehen
 Prinzip des ergebnisorientierten Optimierens

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Allgemeine Merkmale der KVT

Spezifische Orientierung:
– Problemorientierung
– Bedingungsorientierung
– Handlungsorientierung
– Zielorientierung
 3 zentrale Fragekomplexe: Bedingungsanalyse,
Zielanalyse, Therapieplanung
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Grundlagen der KVT

Anwendung von Theorien und Technologie:
– Wissenschaftliche Lerntheorien: Zusammenhang
zwischen Reiz und Reaktion:
 Klassische und operante Konditionierung
 Stimuluskontrolle
 Verhaltenskonsequenzen (pos./neg. Verstärkung,
direkte/indirekte Bestrafung)
 Modelllernen
– Technologisches Wissen: Mittel, mit denen die Ziele
erreichbar sind
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Methoden der KVT
Diagnostik
 Entspannungsverfahren
 Expositionsverfahren
 Aktivierung
 Rollenspiele/Verhaltensübungen
 Kognitive Methoden
 Operante Verfahren

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Verhaltensanalyse

Horizontal: SORKC-Schema
 S: Stimulus
 O: Organismusvariablen
 R: affektive, kognitive, motorische oder vegetative Reaktion
 K: Kontingenzverhältnis
 C: Konsequenzen

Vertikal: lebensgeschichtliche Entwicklung, Ziele,
Regeln, Pläne, Einstellungen
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