Die dissoziative Störung und die Borderline

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Dissoziative
Identitätsstörung
Referat: Judith Zupp
1
Gliederung
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




Grundlagen
Die dissoziative Störung und die BorderlineStörung
Traumata und die dissoziative Störung
Diagnostik
Klassifikation
Die interaktionsreiche und die interaktionsarme
Form der Dissoziativen Störung
Therapieformen
2
Grundlagen:
Definition und
subjektiver Nutzen
3
Definition: Dissoziation

Lat. Trennung

krankhafte Entwicklung, in deren Verlauf
zusammengehörende Denk-,
Handlungs- oder Verhaltensabläufe in
Einzelheiten zerfallen,
wobei deren Auftreten weitgehend der Kontrolle des
Einzelnen entzogen bleibt


Grundlagen
4
Definition: Dissoziation
Lexikon der Psychologie:
Dissoziation ist ein Prozess, durch den
bestimmte Gedanken, Einstellungen und
andere psychologische Aktivitäten ihre
normale Reaktion zu anderen, bzw. zur
übrigen Persönlichkeit verlieren, sich abspalten
und mehr oder minder unabhängig
funktionieren.
So können logisch unvereinbare Gedanken ,
Gefühle und Einstellungen nebeneinander
beibehalten und doch ein Konflikt zwischen
diesen vermieden werden.
Grundlagen
5
Dissoziative Phänomene
Tagtraumzustände
 Trance
 Dämmerzustände
 Ohnmacht
 Fugue (Flucht, Flashback)
 Unwirklichkeitserlebnisse
 Depersonalisation und
Derealisation

Grundlagen
spielerische,
subklinische Phänom
schwerste
Bewußtseinsänderungen
6
Subjektiver Nutzen dissoziativer
Reaktionen




Zeit subjektiven Wohlbefindens
bewußtes oder unbewußtes Entfliehen aus
ängstigenden Situationen
Trancezustand eliminiert belastende
Außenwelterfahrung
Autohypnose
Grundlagen
7
Nutzen und Erklärung der Multiplizität



Reduktion der Angst, die während einem
Kindheitstrauma empfunden wurde
Lösen aus dem Körper während traumatischer
Ereignisse – dadurch wird die Mißhandlung nur
als „Außenstehender“ wahrgenommen
Regressive Phantasien lassen das Geschehen um
das Opfer unwirklich erscheinen
Dissoziation des Körpers von der Psyche
Grundlagen
8
Die dissoziative
Störung und die
Borderline-Störung
9
Ein und das Selbe?


Franklin:,,Die Diagnose der multiplen
Persönlichkeit ist der Borderline-Störung
untergeordnet“
Lauer, Black und Keen: ,,Eine Trennung beider
Störungen ist auf Grund soziodemografischer
und klinischer Daten nicht möglich, die Multiple
Persönlichkeitsstörung ist ein Epiphänomen der
Borderline-Persönlichkeitsstörung“
die dissoziative Störung und die
Borderline-Störung
10
Zwei getrennte Störungen?

Multiple
Persönlichkeitsstörung
Borderline
 Spaltung um gute von bösen Objekten zu
trennen
 Spaltung des Selbst in getrennte
psychische Gruppen
 Geringe Kapazität zur Symbolisierung
 hohe Kapazität zur Symbolisierung
 Fehlende Integration der Teilobjekte
 Spaltung als Folge eines überwältigenden
in ganze Objekte
 schlechte Prognose
Traumas
 gute Prognose
die dissoziative Störung und die
Borderline-Störung
11
Traumata
12
Traumata


Trauma in der frühen Kindheit: Multiple
Persönlichkeit
Trauma im Erwachsenenalter: PTBS
dissoziative Störungen sind eine
regelhafte Folge von schweren
aggressiven und sexuellen Mißhandlungen
in der Kindheit
Traumata
13
Statistik
Unter 100 Patienten mit multipler
Persönlichkeit finden sich:
83, die sexuell mißhandelt wurden
 68, die inzestiöse Erfahrungen
machten
 75, die körperlich mißhandelt
wurden

Traumata
14
Diagnostik
15
Der ,,Fragebogen zu dissoziativen
Symptomen“ (FDS)





,,Welche dissoziativen Zustände kennen sie?“
,,Wie oft befinden sie sich prozentual am Tag in solchen
Zuständen?“
Addition der Prozentzahlen von allen Items
Errechnen des Mittelwertes
Bei 25-30% sollten die Ausmaße der Dissoziation
genauer erfaßt werden
(FDS durchsprechen/halbstrukturiertes Interview)
Diagnostik
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Klassifikation
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DSM-IV und ICD-10
 Borderline-Störung als Untertyp der ,,emo-
 beschrieben wird die Dissoziative
tional instabilen Persönlichkeitsstörung“
Identitätsstörung
 schwere dissoziative Symptome gelten als
Kriterium für die Borderline-Persönlich-
 Dissoziative Persönlichkeitsstörungen
fallen unter ,,Neurotische Störungen“
keitsstörung
Folgende klinische Phänomene gehören zu
den dissoziativen Störungen:
 dissoziative Amnesie
Es wird keinerlei Verbindung zwischen der
Borderline-Störung und der Multiplen
Persönlichkeit hingewiesen.
 dissoziative Fugue
 dissoziative Identitätsstörung
 Depersonalisationsstörung
Klassifikation
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Die interaktionsreiche und die
interaktionsarme Form der
Dissoziativen Persönlichkeitsstörung
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Die interaktionsreiche Form
„Wir sind im
Fallbeispiel: Frau A.
Moment
verunsichert!“
 Sehnt sich nach Versöhnung ihrer
„Das wußten einige
Persönlichkeiten
von uns nicht.“
 Multiplizität als Schutzschild
„Die meisten wollen,
und die anderen
 Keine Verzweiflung
können nicht.“
 14 interne Personen
 Tagebücher mit unterschiedlichen Schriften
die interaktionsreiche Form
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Diagnose der Frau B.



Dissoziative Zustände
Hohe Suggestibilität
Dramatisierungsneigungen
Borderline-Störung auf hysteroidem
Symptomniveau (FDS-Wert 64%)
die interaktionsreiche Form
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Die interaktionsarme Form
Fallbeispiel Frau C.
 Schamgefühl bezüglich Multiplizität
 Sprache immer in Ich-Form
 verängstigt und zurückhaltend
 auto- und fremdaggressive Tendenzen
die interaktionsarme Form
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Therapie
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Angst der Patienten
„Integration läßt wesentliche Persönlichkeitsanteile
verschwinden.“
reduzierte Person, Mutation zu einem Nichts
nur Wunsch nach Koordinierungsverbesserung
der Persönlichkeitszustände
Verweigerung neuroleptischer Medikation
Therapie
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Therapiestrategien



Patient wird im Singular
angesprochen
Ignorieren der
Multiplizität
Rundumbehandlung
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Therapieziele
Versöhnung einzelner Anteile mit
der persönlichen Geschichte
 Reduzierung der Ich-Schwäche
 Reduzierung der frei flottierenden
Angst
 Störung wird als verständlich für
Therapeuten dargestellt

Therapie
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Therapieerfolge


Angstreduktion macht Dissoziation unnötig
Entlastung des Patienten durch seine normaleres
Enpfinden der Störung
Therapie
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Eine Patientin hatte während einer Gesprächsrunde zur
Wochenendgestaltung lustig rumgeblödelt. Anschließend stand sie im
Schwesterzimmer und bat um eine Kopfschmerztablette. Ich sprach sie an:
„Nanu, eben noch so lustig und jetzt
eine Kopfschmerztablette?“ Sie
grinste: „Tja, haben ja nicht alle
Kopfschmerzen.“ Ich grinste
zurück: „Wie praktisch!“
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