Die histrionische Störung (Bayerisch: Hati-dati-wari

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Ego-State-Therapie
bei (histrionischen)
Persönlichkeitsstörungen
Dr. med. Dipl.-Psych. Dieter Trautmann
Praxis für Psychotherapeutische Medizin, Landsberg
Das Dilemma des histrionischen
Patienten
• Will es jedem recht machen
• Die Therapie läuft problemlos,
• Aber der Patient wird nicht sein Problem
los!
Aus der Stellungnahme des MDK zum stationären Aufenthalt von Frau J. vom
5.8. bis 4.11.04
Frau J. wurde am 22.3.04 von der Nervenärztin in der Klinik angemeldet. Damals
lautete die Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung. In einem ausführlichen
Bericht bat die Nervenärztin um Aufnahme zur differentialdiagnostischen Abklärung
des psychischen Krankheitsbildes und Behandlung einer erheblichen
Begleitdepression.
Aus den vorliegenden Unterlagen ist ersichtlich, dass Frau J. seit 1991 immer wieder
in ambulanter psychiatrischer Behandlung war. Erstmalig wurde sie von 29.7.18.11.1993 in einem psychiatrischen Krankenhaus behandelt. Damals wurde die
Diagnose einer angstneurotischen Entwicklung gestellt. 1994 war sie zweimalig
kurzfristig im Christoph Dornier Zentrum. Dort wurde die Diagnose einer
Zwangsstörung und dysthymen Störung gestellt.
1996 anlässlich eines dreimonatigen stationären psychosomatischen Aufenthaltes in
der Klinik Bad Pyrmont wurde die Diagnose einer neurotischen Depression mit
Somatisierung gestellt und einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ambulante
Psychotherapie wurde von 1992 bis 1993 durchgeführt, von 1993 bis 1996 und auch
wieder in den letzten Jahren.
Insgesamt hat Frau J. ca. 250 Sitzungen psychoanalytische Therapie hinter sich
gebracht und 105 Sitzungen ambulante Verhaltenstherapie.
Es wurde jetzt die Diagnose einer histrionischen Persönlichkeitsstörung mit
erheblichen passiv-aggressiven Anteilen gestellt.
Gliederung
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•
Ego-State-Therapie
Definition Persönlichkeitsstörung
Passiv-aggressive Störung
Histrionische Störung
(Narzisstische Störung)
Das Kontinuum der Dissoziation
tagträumen
Auto fahren
Musik hören
Texte tippen
einen Film
anschauen
kreativer/
künstlerischer
Prozess
normale
Reaktionen
auf Traumata
und
Katastrophen
der
"zerstreute
Professor"
hysterische
Blindheit oder
Lähmung
Amnesie
nach
Hirntrauma
(abnorme
organische
Dissoziation)
dissoziative
Störung "nicht
näher
benannte DS"
Depression
Essstörung
Zwangsstörung
nachts zur
Toilette
gehen, ohne
es zu merken
(normale
organische
Dissoziation)
normale Dissoziation
exzessives
Tagträumen
Panikstörung
pathologische Dissoziation
MPS/
DIS
Das Differenzierungs-Dissoziations-Kontinuum
Ich-Zustände
A
C
A
B
C
normal
gut aufgepasst
adaptive Differenzierung
A
B
C
A
B
C
A
B
C
B
multiple
Borderline-Persönlichkeit
Persönlichkeit
an der Grenze zur
multiplen Persönlichkeit
neurotisch
Abwehr
pathologische Dissoziation
Das ego-state-Modell
Situationsanforderungen
egostates
Ich will
Ich muss
Ich muss
Beschreibungsebenen für einen Ego-State
Typische Situationen, die den ego-state aktivieren
Gedanken
Gefühle
Körperliche Empfindungen
Ausdruck (Mimik, Gestik, Körperhaltung)
Verhaltenstendenz oder -impuls
Interaktionstendenz (wie würden andere Personen auf
diesen Persönlichkeitsanteil reagieren?)
IDCL-Kriterien für die histrionische
Persönlichkeitsstörung
(1) Dramatische Selbstdarstellung, theatralisches Auftreten oder übertriebener Ausdruck von Gefühlen
(2) Suggestibilität, leichte Beeinflussbarkeit durch andere oder durch
Ereignisse (Umstände)
(3) Oberflächliche und labile Affekte
(4) Sucht ständig nach aufregenden Erlebnissen und Aktivitäten, in denen
die Betroffenen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen
(5) Unangemessen verführerisch in Erscheinung oder Verhalten
(6) Ist übermäßig damit beschäftigt, äußerlich attraktiv zu erscheinen
Beachten Sie: Egozentrik, Selbstbezogenheit, dauerndes Verlangen nach
Anerkennung, fehlende Bezugnahme auf andere, leichte Verletzbarkeit der
Gefühle und andauerndes manipulatives Verhalten vervollständigen das
klinische Bild, sind aber für eine Diagnose nicht erforderlich
Gliederung
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•
Ego-State-Therapie
Definition Persönlichkeitsstörung
Passiv-aggressive Störung
Histrionische Störung
(Narzisstische Störung)
Was antworten „Psycho“- Professoren auf die Frage:
Was ist eine Persönlichkeitsstörung?
Der Paranoide:
Das ist eine Fangfrage.
Der Schizoide:
Damit will ich nichts zu tun haben.
Der Schizotype:
Die wurden von einem UFO eingeschleppt.
Der Antisoziale:
Was zahlen Sie für die Antwort?
Der Narzisstische:
Haben Sie meine Veröffentlichungen darüber nicht gelesen?
Der Histrionische:
Darüber könnte ich Ihnen einen langen Vortrag halten.
Der Borderliner:
Die DBT sagt, das kann man so oder so sehen.
Der Ängstlich-vermeidende
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die 100 % korrekte
Definition weiß
Der Dependente:
Also, DSM-IV definiert sie so...
Der Zwanghafte:
DSM-IV interessiert überhaupt nicht, bei uns gilt nur ICD-10.D
Der Passiv-aggressive:
Das ist eine gute Frage.
Der Depressive:
Was soll man sich mit Definitionen aufhalten, ändern kann
man sie sowieso nicht.
Grundsätzliche Kriterien für die Diagnose
einer Persönlichkeitsstörung
DSM IV
ICD 10
Merkliche Abweichung in Denken,
Affektivität, Beziehungsgestaltung
oder Impulskontrolle von der
Umgebung
Deutliche Unausgeglichenheit in den
Einstellungen und im Verhalten in
mehreren Funktionsbereichen wie
Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle,
Wahrnehmen und Denken sowie in
den Beziehungen zu anderen
Dieses Muster ist in einem weiten
Bereich persönlicher und sozialer
Situationen unflexibel und
tiefgreifend
Das abnorme Verhaltensmuster ist
tiefgreifend und in vielen persönlichen
und sozialen Situationen eindeutig
unpassend
Es führt in klinisch bedeutsamer
Weise zu Leiden oder zu Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen
Funktionsbereichen
Die Störung führt zu deutlichen
subjektiven Leiden, manchmal erst
im späteren Verlauf. Die Störung ist
meistens mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und
sozialen Leistungsfähigkeit verbunden
Grundsätzliche Kriterien für die Diagnose
einer Persönlichkeitsstörung
DSM IV
Das Muster ist stabil und
langdauernd und sein Beginn kann
zumindest bis zur Adoleszenz oder
bis zum frühen Erwachsenenalter
zurückverfolgt werden
ICD 10
Die Störungen beginnen immer in der
Kindheit oder Jugend und
manifestieren sich auf Dauer im
Erwachsenenalter
Das Muster kann nicht besser als
Das abnorme Verhaltensmuster ist
Manifestation oder Folgeerscheinung andauernd und nicht auf Episoden
einer anderen psychischen Störung
psychischer Krankheiten begrenzt
erklärt werden
Der Weg zur Diagnose
Symptome
Beobachtung, Psychopathologie
Anamnese
Klinische Erfahrung
Verdachtsdiagnose
„aus dem Bauch raus“
Überprüfung mit ICD-10 und/oder DSM-IV
Objektivität, Reliabilität
Therapieschulenspezifische Erklärungs(Ätiologie-)modelle
(Konstrukt-) Validität
Behandlungsdiagnose
Spezifische Therapie
Therapieerfolg
+
Therapieerfolg
-
Vorhersage- Validität
Verhaltensstil
beobachtbar
Persönlichkeitsstil
theoretisches
Konstrukt
1. Dimension: Existenz
Schmerzvermeidung
Persönlichkeitsstörung
(Ich muss ..., sonst ist meine
Existenz bedroht)
Wohlbefinden
Persönlichkeitsstil
(Ich möchte)
negative Verstärkung
(ständige Angstvermeidung)
positive Verstärkung
Gliederung
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•
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Ego-State-Therapie
Definition Persönlichkeitsstörung
Passiv-aggressive Störung
Histrionische Störung
(Narzisstische Störung)
Die passiv-aggressive
(negativistische) Störung
(Ja, aber …-Störung)
Was ich brauch, das krieg ich nicht,
was ich krieg, das brauch ich nicht.
Ich will doch nur dein Bestes.
Vermischung von Motiven
Patient hilflos
Therapeut hilflos
Problem: Der schwierige Patient
Depression/
Resignation
Aggression
Problemlösen
Hilflosigkeit
Irgendwas tun
Gliederung
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Ego-State-Therapie
Definition Persönlichkeitsstörung
Passiv-aggressive Störung
Histrionische Störung
(Narzisstische Störung)
Die histrionische Störung
(Bayerisch: Hati-dati-wari-Störung)
Kindheit
Sicherheit
von außen
Erwachsener
Vertrauen
von innen
„Mut“
Angst
Panik
Hilflosigkeit
Ich werde als Person nicht ernst (wahr-)genommen
Hilflosigkeit
keine Bedürfnisse
spüren
Resignation
lauter „schreien“
Modell der doppelten
Handlungsregulation (R. Sachsse)
• Motivebene
• Spielebene
Machen Sie sich erst
einmal unbeliebt, dann
werden Sie auch ernst
genommen.
Konrad Adenauer
Verhaltenstherapeutisches Vorgehen in der
Therapie der histrionischen Störung
- Frühe begründete Verdachtsdiagnose
- Aufklärung über die Diagnose und Vermittlung
eines plausiblen Erklärungsmodells
- Klärung der Behandlungsbedingungen (Verträge)
 Umgang mit evt. Suizidalität
 Umgang mit der Symptomatik (z.B. Panikattacken)
 Umgang mit therapiegefährdendem Verhalten
 Umgang mit therapiestörendem Verhalten
 Umgang mit Konfrontationen
 Vereinbarungen zur Beendigung der (stationären) Therapie
und Organisation der ambulanten Nachbehandlung
- Störungsspezifische Behandlung:
 Verhaltenstherapeutische Ego-State-Therapie
„aus dem Bauch heraus“
Welche „Interaktionsgefühle“ löst der Patient beim Team aus?
Typische interaktionelle Gefühle, die durch bestimmte
Persönlichkeitsstörungen ausgelöst werden
Persönlichkeitsstörung
Interaktionsgefühl
Paranoide
Vorsicht
Schizoide
keins
Schizotypische
„komisch“
Antisoziale
Aggression
Narzisstische
angegriffen (z.T. Mitleid)
Histrionische
gelangweilt, genervt
Borderline
helfen wollen
Zwanghafte
mühsam
Dependente
sagen, wo´s lang geht
Vermeidende
„Vertrau mir“
Passiv-aggressive
hilflos
Depressive
„Ich kann dir helfen“
Situation 1
D
Situation 2
Beschreibungsebenen für einen
Ego-State
•
•
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•
•
•
•
Situation
Gedanke
Subjektive Ebene (Gefühl)
Körper
Ausdruck
Verhaltenstendenz
Interaktionstendenz
Eine Situation aktiviert parallel mehrere Ego-States
Situation: Störender Schüler
Der
kompetente
Lehrer
Der, der
für Disziplin
sorgen
kann
Der
Verständnisvolle
Der, der
den Lehrplan durchkriegen will
Der
Selbstfürsorgliche
Der kompetente Lehrer
Situation: Schüler stören den Unterricht
Gedanke: Ich muss eine Entscheidung treffen, welches Ziel
für mich im Vordergrund steht: Die Disziplin in der Klasse,
das Durchpeitschen des Unterrichtsstoffs, das Verständnis
für die Störer, meine eigene Befindlichkeit.
Gefühl: Kompetenz
Körper: Stärke
Ausdruck: Emotional unbeteiligt, sachlich
Verhaltenstendenz: Klares, eindeutiges Verhalten
Interaktionstendenz: Die Störer stören noch mehr, da sie
das coole Verhalten provoziert.
Der, der für Disziplin sorgen kann
Situation: Schüler stören den Unterricht
Gedanke: Bevor ich sinnvoll mit dem Stoff weitermachen
kann, muss ich eine Maßnahme ergreifen, die die Störer
zur Ruhe bringt. Was wäre angemessen?
Gefühl: Sachliche Stärke (ohne sich persönlich angegriffen
zu fühlen)
Körper: Stärke
Ausdruck: Kontrollierter Wutausdruck (d.h. der Patient
sollte nicht persönlich wütend sein, er muss aber soviel
Emotion zum Ausdruck bringen, dass die Schüler davon
beeindruckt sind.)
Verhaltenstendenz: Die Schüler energisch zurechtweisen.
Interaktionstendenz: Schüler sind ruhig, aber sauer auf
den Lehrer
Der Verständnisvolle
Situation: Schüler stören den Unterricht
Gedanke: Ich muss erstmal verstehen, warum die
Schüler stören. Vielleicht haben sie ein
persönliches Problem.
Gefühl: Nachsicht, Empathie
Körper: Weich
Ausdruck: Nachfragend
Verhaltenstendenz: Die Schüler fragen, warum
sie stören
Interaktionstendenz: Unklar, je nach dem. was
gerade das Motiv der Schüler ist zu stören
Der, der den Lehrplan durchkriegen will
Situation: Schüler stören den Unterricht
Gedanke: Die Störer sind mir egal, ich wende mich halt an
diejenigen mit dem Unterrichtsstoff, die nicht stören.
Gefühl: Angespannt, unter Druck
Körper: Versuch, die Störung zu ignorieren, was
anstrengend ist.
Ausdruck: Genervt
Verhaltenstendenz: Lauter reden, ganz auf die Inhalte des
Lehrstoffs konzentrieren, die Reaktionen der Schüler
ignorieren
Interaktionstendenz: Es fangen noch mehr Schüler an zu
stören.
Der Selbstfürsorgliche
Situation: Schüler stören den Unterricht
Gedanke: Ich muss erstmal dafür sorgen, dass es mir
selbst gut geht
Gefühl: Positives Selbstwertgefühl
Körper: Wahrnehmende Anspannung
Ausdruck: Gelassen
Verhaltenstendenz: Mit allen Schülern das Problem
besprechen, dass keine Inhalte vermittelt werden können,
solange die Störung besteht, und mit ihnen gemeinsam
nach Lösungen suchen.
Interaktionstendenz: Sämtliche Schüler fühlen sich ernst
genommen.
Die, die alles unter Kontrolle haben muss
Situation
Hilflosigkeit, Überforderung
Gedanke
Ich muss mich zusammenreißen, es irgendwie
hinkriegen (erzeugt wieder Hilflosigkeit)
Gefühle
Panik
Körperliche Ebene
Migräne
Ausdrucksverhalten
Augen auf Halbmast
Verhaltenstendenz
Nicht mehr anwesend sein
Interaktionstendenz
Emotionaler Rückzug, blinder Aktionismus
Die, die Verantwortung teilen kann
(sich selbst schützt)
Situation
Hilflosigkeit, Überforderung
Gedanke
Ich habe ein Problem; ich brauche Hilfe; ich kann
mich selbst schützen; es wäre schön, Hilfe zu
erhalten (Bsp. Umzug)
Gefühle
Achtsamkeit, „achtsame Angst“ (vermitteln
können, dass man Angst hat)
Körperliche Ebene
Leichte Anspannung, dicke Haut
Ausdrucksverhalten
Hinschauen, in Kontakt sein (will er/sie helfen?)
Verhaltenstendenz
Rechtzeitig um Hilfe bitten
Interaktionstendenz
Emotionale Unterstützung
Die 9-jährige
Situation
Vater von Diana
Gedanke
Ich kann das nicht
Gefühle
Hilflosigkeit, Lähmung, Schrecken,
Überforderung
Körperliche Ebene
Mauer, Anspannung, Erkältung
Ausdrucksverhalten Weinen, Zurückgeschreckt
Verhaltenstendenz
Abwenden, um emotionalen Ausdruck zu
vermeiden
Interaktionstendenz
Mitgefühl, Entsetzen, Hilflosigkeit
Die, die nicht SEIN darf
(nicht ich sein darf)
Situation
Ich will etwas von jemandem, ich beanspruche
meinen Platz
Gedanke
Es gibt mich nicht – außer als Helfer (Opfer)
Gefühle
Verloren sein, hilflose Wut
Körperliche Ebene
Atmung eng, ganz oben, halte still
Ausdrucksverhalten
Blutleer
Verhaltenstendenz
Weglaufen
Interaktionstendenz
Neben meinen Platz, überschreiten meine
Grenzen „Du hast keinen Anspruch!“
Die Getriggerte
Situation
Trigger, Telefon, Schreien
Gedanke
Katastrophe
Gefühle
Existenzangst
Körperliche Ebene
Völlige Verkrampfung, Totstellreflex (Hase –
Fuchs)
Ausdrucksverhalten
Starre
Verhaltenstendenz
Übersensibel
Interaktionstendenz
Beschützen, trösten
Die Hilflose
Situation
Keiner hilft mir, weil ich allein bin
Gedanke
Ich habe keine Wahl
Gefühle
Einsamkeit, Leere, Verzweiflung
Körperliche Ebene
Trauerkloß
Ausdrucksverhalten
heulen
Verhaltenstendenz
Leute suchen
Interaktionstendenz
Unterstützung
Das Täterintrojekt
Situation
Unvorhergesehen, unkontrollierbar
Gedanke
Ich habs Dir doch gleich gesagt
Gefühle
Schuldgefühl (klügerer Gedanke: zuständig??)
Körperliche Ebene
Schein-Stärke
Ausdrucksverhalten
Faust, das-macht-mir-nix-aus
Verhaltenstendenz
Selbstschädigendes Verhalten
Interaktionstendenz
Entschuldige Dich dafür, dass Du da bist
Verhaltenstherapeutisches Vorgehen in der
Therapie der histrionischen Störung
- Frühe begründete Verdachtsdiagnose
- Aufklärung über die Diagnose und Vermittlung
eines plausiblen Erklärungsmodells
- Klärung der Behandlungsbedingungen (Verträge)
 Umgang mit evt. Suizidalität
 Umgang mit der Symptomatik (z.B. Panikattacken)
 Umgang mit therapiegefährdendem Verhalten
 Umgang mit therapiestörendem Verhalten
 Umgang mit Konfrontationen
 Vereinbarungen zur Beendigung der (stationären) Therapie
und Organisation der ambulanten Nachbehandlung
- Störungsspezifische Behandlung:
 Verhaltenstherapeutische Ego-State-Therapie
Fremde
Bekannte
Freunde
P
Partner
Selbst
65
Fremde
Bekannte
Freunde
P
Partner
Selbst
66
Unterschiede
histrionisch:
• möchte wahrgenommen
•
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•
•
•
•
•
•
•
•
•
werden
gesehen werden
es jedem recht machen
versteckter Egoismus (ich will
doch nur dein Bestes)
evtl. monotone Stimme
gesellig
Angst vor Alleinsein
genaue Erwartungen
„Vertrauen“
suggestibel
Fähnchen im Wind
sensibel (auch Medikamente
betreffend
• rez. depressive Störung
narzisstisch:
• möchte wertgeschätzt werden
• gut sein (Leistung, Erfolg)
• rücksichtslos
• offener Egoismus
• dramatisch
•
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•
•
Einzelgänger
gerne allein
hohe Erwartungen an andere
Misstrauen
eher stur
verfolgt Ziele
unsensibel
bipolare Störung
Gemeinsamkeiten:
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egozentrisch
Somatisierung
leicht kränkbar
Angst vor Kritik
zwanghaft, ansprüchlich
emotional instabil (Wutausbrüche)
Störung der Impulskontrolle (Fehldiagnose emotional instabile Störung)
LFT: Low frustration tolerance (Wünsche/Bedürfnisse müssen sofort erfüllt werden)
Ungeduld
•
•
•
•
Abhängig von anderen (Bewunderung – Aufmerksamkeit)
legen Wert auf Äußerlichkeiten (Kleidung)
grenzüberschreitend
Probleme, enge emotionale Beziehungen einzugehen und zu halten
(Partnerwechsel)
viele „Freunde“, wenige echte Freunde
ständig auf der Suche nach den Idealen (Beruf, Partner etc.)
intolerant (andere müssen sich genauso verhalten, wie man es sich vorstellt)
in Partnerschaften ständiges Gefühl, zu wenig zu bekommen
•
•
•
•
• durch (stationäre) Therapie wird die Störung aufrecht erhalten
Name
Der Zurückgelassene
Situation
Mutter ist ausgezogen
Gedanke
Ich bin immer alleine
Gefühle
Traurigkeit
Körperliche Ebene
Kann nicht ohne Unterstützung gehen, klein
Ausdrucksverhalten
In sich gekehrt, jammrig
Verhaltenstendenz
Kindliches Hilfesuchen
Interaktionstendenz
Rückzug, Stell Dich nicht so an
Name
Der Beziehungssuchende
Situation
Noch nie Beziehung gehabt
Gedanke
Ich bin nicht liebenswert
Gefühle
Einsamkeit, Sehnsucht
Körperliche Ebene
schwer
Ausdrucksverhalten
zugewandt
Verhaltenstendenz
Signalisiert Bedürftigkeit
Interaktionstendenz
Rückzug
Name
Der Sehnsüchtige
Situation
Allein sein
Gedanke
„Ich will Liebe und Geborgenheit“ „Ich will gesehen
werden.“
Gefühle
Beklemmung, Wut, Verzweiflung, Hoffnung
Körperliche Ebene
Ziehen in der Brust, Druck, Schmerz
Ausdrucksverhalten
Hundeblick
Verhaltenstendenz
Klammern, nicht gehen wollen
Interaktionstendenz
Rückzug, Ablehnung
Name
Der Beziehungsfähige
Situation
Begegnung
Gedanke
„Ich bin liebenswert“
Gefühle
Gelassenheit, Selbstwirksamkeit
Körperliche Ebene
Entspannung, Körperpflege
Ausdrucksverhalten
Lebendige Mimik und Gestik (lächeln), offen, zugewandt
Verhaltenstendenz
Humorvoll, Einfühlungsvermögen, Leichtigkeit,
Selbständigkeit
Interaktionstendenz
Echter Kontakt
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