Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHD)

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Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHD)
Aus Möller/Laux, Psychiatrie und Psychotherapie (2001)
ICD-10
DSM IV
Hyperkinetische Symptome
Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung
(F90.1-F90.8)
Dauer der Störung mindestens 6 Monate.
Überaktivität und beeinträchtigte Beginn vor Vollendung des 7. Lebensjahres
Aufmerksamkeit
Zappeln mit Händen und Füßen, Ruhe- und
Distanzlosigkeit,
Impulsivität
Rastlosigkeit,.Ablenkbarkeit,
und
Missachtung
sozialer - Sprunghaftigkeit, Ungeduld und kurze
Regeln
Aufmerksamkeit, unruhiges und störendes
Lernstörungen und motorische
Spielverhalten, Logorrhö
Ungeschicklichkeit
Kinder hören nicht zu, verlieren häufig
Gegenstände,
unternehmen
riskante
Aktivitäten
Symptome müssen in mehreren Situationen auftreten (Schule, Familie,
Gleichaltrige)
Führen zu einer deutlichen Fkt.beeinträchtigung des Kindes.
Comer:
Prävalenz: ca. 5% der Schulkinder (80% Jungen). Bei einem Drittel hält die
Strg. bis ins Erwachsenenalter.
 Differentialdiagnose:
Geistige Behinderung
Tiefgreifende Entwicklungsstörung
Psychotische Störung
Andere psychische Störung (affektiv, Angst, dissozial)
 Komorbidität: mit Störungen des Sozialverhaltens (49%), Anpassungsstörungen (35%), depressiven Strgen., (0%) und Lernstörungen (60%)
Bei einem Drittel der Kinder mit ADHD bleibt die Störung bis ins
Erwachsenenalter bestehen!! Erhöhtes Risiko für Kriminalität und
Substanzmissbrauch! Folgen des negativen Selbstwerts!!
 Ätiologie
Minimale cerebrale Dysfunktion
 neurologische Auffälligkeiten (soft signs: Gleichgewichtsstörungen, EEGAuffälligkeiten)
 neuropsych. Auffälligkeiten (visomotor. Koodrinationsschwierigkeiten,
mangelnde Bewegungskontrolle, unzureichende Blickkoordination, Teil1
leistungsstörungen als Zeichen einer Entwicklungsverzögerung (Dennoch nicht
spezifisch für ADHD, s. Charney)
Übererregungs-Hypothese (Reizüberflutung)
Hirnorgan. begründete Defizithypothese: Wahrnehmungsprobleme, dadurch
unzureichende Fähigkeit, irrelevante externe Reize auszublenden/zu
unterdrücken (gestörte selektive Aufmerksamkeit). Auf der Verhaltensebene
führt dies zu desorganisierten instabilen Verhaltensmustern mit erhöhter motor.
Aktivität.
Underarousal-Hypothese (zu geringe Aktivierung)
Chronisch kortikale Untererregung (deshalb wendet man äußeren Reizen mehr
Aufmerksamkeit zu, Bedürfnis nach Stimulierung, sensation seeking, um
günstigeres Aktivierungsniveau herzustellen. Unterregung führt auch zu
unzureichenden zentralnervösen Hemmungskontrolle  vorschnelles
unbedachtes Verhalten
Imbalance verschiedener fkt. Systeme (gestörte Aktivierungsmodulation) 
Defiziten bei
der
Anpassung
an
Anforderungen von außen,
Leistungsbeeinträchtigung, Verhaltensprobleme
Ernährungshypothese
familiäre Merkmale/Genetik
(welche Komponenten sind ursächlich und welche nur aufrechterhaltende
Faktoren (hohes Stressniveau oder dysfkt. Familien)
Margraf:
Die Behandlung erfordert in der Regel ein multimodales Vorgehen, je nach
vorliegender Symptomatik neben kognitver Therapie des Kindes auch
verhaltenstherapeutische Behandlungen der Familie. Helfen diese
Behandlungsansätze nicht, sollte eine Ritalinbehandlung in Erwägung gezogen
werden.
Kognitive
und
VT-Therapie:
Man
unterscheidet
kindzentrierte
(Selbstinstruktions-training, Lauth & Schlottke, 1997) und Eltern- oder
Familienzentrierte Ansätze (systematische Verstärkung, Kontingenzmanagment)
Problem bei Pharmakatherapie: Methylphenidat (Ritalin) zwar kurzfristig
wirksam, aber langfristige Auswirkungen noch nicht erforscht.
Nebenwirkungen: Durchschlafstrgen, verminderter Appetit, seltener Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, vegetative Nebenwirkungen und psychische
Symptome: Angst, Depressivität .Eine bedeutende Nebenwirkung ist die
Wachstumsverzögerung! Kontraindikation bei Tic-Störungen.
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