Demenzen Und aktuelle Therapieansätze Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Epidemiologie Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Diagnostische Kriterien nach ICD-10 Abnahme des Gedächtnisses Abnahme anderer kognitiver Fähigkeiten mit Verminderung der Urteilsfähigkeit und des Denkvermögens (z. B. Fähigkeit zu planen, Infomationsverarbeitung) Die o. g. Störungen müssen erheblich genug sein, um die Leistungsfähigkeit im täglichen Leben zu beinträchtigen Fehlen einer Bewusstseinseinstrübung Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Diagnostische Kriterien ICD 10 Verminderung von Affektkontrolle, Antrieb oder adäquatem Sozialverhalten, wobei mindestens eines der folgenden Merkmale vorhanden sein muss: (emotionale Labilität, Reizbarkeit, Apathie, Vergröberung des Sozialverhaltens) Es müssen alle fünf Kriterien erfüllt sein. Für eine sichere Diagnose müssen die unter 1. und 2. genannten Merkmale mindestens seit 6 Monaten nachweisbar sein, andernfalls kann die Diagnose nur vorläufig gestellt werden. Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs 1. Störung kognitiver Funktionen • • • • • • • • • • Gedächtnis Lernfähigkeit Orientierungsfähigkeit Sprache Praxie (Handlungs- und Bewegungsabläufe) Räumlich-konstruktive Fähigkeiten Rechnen Urteilsvermögen (wettergerechte Kleiderwahl) Logisches Denken (Probleme managen können) Auffassung (Sinn und Inhalt verstehen können) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs 2. Nicht kognitive Symptome der Demenz („Verhaltensstörungen“) • • • • • • • • • Apathie Enthemmung Aggressivität, Agitiertheit, Erregtheit Reizbarkeit/ Labilität Angst, Depression, Dysphorie „Wandern“ Wahn, Misstrauen Halluzinationen, Fehlidentifikationen Umkehrung des Schlaf-Wach-Rhythmus Werden 30- 40 Monate vor den kognitiven Störungen auffällig Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs 3. Alltagskompetenz • • • • • • • • • • • Termine einhalten Finanzielle Angelegenheiten regeln Zwei Dinge gleichzeitig tun Freizeitaktivitäten ausüben Verkehrsmittel benutzen Sich an Unterhaltung beteiligen Telefon benutzen Nachrichten entgegennehmen Einkaufen, Geld abzählen Essen zubereiten Körperpflege Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Demenz • Diagnostische Schritte (Mehrstufiger Entscheidungsprozess): - Liegt ein Demenzsyndrom vor? - Wie ist der Schweregrad, vor allem der kognitiven Einbussen? - Erkennen einer zu Grunde liegenden Hirnschädigung mit Suche nach Hinweisen auf andere spezifische Erkrankungen wie z. B. Hirntumor oder Hydrocephalus bzw. Differentialdiagnosen abklären - Einschätzung des Verlaufsstadiums - Bei z.B. vaskulärer Demenz Suche nach möglichen Ursachen wie entzündlichen Gefäßerkrankungen oder kardiogener Emboliequelle Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Weg zur Diagnose der Demenzursache Klagen über kognitive Beeinträchtigungen Eigen-, Fremdanamnese Demenz Screening Test Delir, Depression Demenz andere Demenzen Eigen-, Fremdanamnese Körperliche Untersuchung Labor Bildgebung Alzheimer-Krankheit Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Differentialdiagnosen des Demenzsyndrom • Delir („überlagert“ Demenz möglicherweise) • Amnestisches Syndrom (isolierte Gedächtniseinbußen, Wernicke-Korsakow-Syndrom) • Geistige Behinderung, Bildungsmängel • Kognitive Veränderungen im Alter (Geringerer Ausprägungsgrad der Leistungsdefizite: Leistungstempo, Gedächtnisfunktionen, optisch-räumliche Fähigkeiten • Leichte kognitive Störung (psychosoziales Schwellenkriterium einer nennenswerten Alltagsbewältigung wird nicht erreicht) • Depression („Pseudodemenz“) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Demenzursachen degenerativ vaskulär infektiös M. Alzheimer (AD) M. Parkinson (PD) M. Pick (FTD/PA/SD) Chorea Huntington Mikroangiopathien Makroangiopathien Strategische Infarkte Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung Herpes-simplex-Enzephalitis AIDS Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Demenzursachen traumatisch hypoxisch raumfordernd endokr./toxometab. Contusio cerebri Dementia pugilistica Z.n. Suizidversuch, Strangulation Z.n. Reanimation, Herzstillstand Subduralhämatom Normaldruckhydrocephalus Hirntumoren Lymphome thyreoidal medikamentös Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Potenziell reversible Ursachen von Demenzsyndromen • • • • • • • • • • • • • Normaldruckhydrozephalus Meningiom Subdurales Hämatom Schlafapnoe- Syndrom Benzodiazepine Alkohol Digitalis Depression (Pseudodemenz) Vitaminosen (B1, B6, B12, Folsäure) Metabolische Syndrome Elektrolytstörungen, Dehydratation Infektionskrankheiten (Borreliose, Syphilis) Hypothyreose Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Prävalenz der häufigsten Demenzformen AlzheimerDemenz (AD) Vaskuläre Demenz (VD) 5% nur VD 10% Mischform mit AD Lewy-body-Demenz (LBD) 3% nur LBD 12% Mischform mit AD Frontotemporale Demenz (FTD) Andere Demenzen Nach neueren Ergebnissen sind Mischformen heute am häufigsten! Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Zusammenspiel der Therapiekomponenten bei Demenz Lebensqualität Kognition Patienten- und Angehörigenberatung AntidementivaTherapie Andere Psychopharmaka Nicht-medikamentöse Therapie Kausale Therapie spezifischer zerebraler Erkrankungen Behandlung von Risikofaktoren (Hypertonie, Diab., Hyperlipidämie) Allg. Basisbehandlung (Infektion, Schmerzen, Sehverlust, Hörminderung) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Therapieprinzipien • Basistherapie: – Behandlung von Risikofaktoren, Miterkrankungen, senso-/motorischen Defiziten, Schmerzen etc. – Vermeidung von Risiken (falls möglich) • Therapie der kognitiven Störungen – Pharmakologisch – Nicht pharmakologisch • Therapie der nicht-kognitiven Störungen – Pharmakologisch – Nicht pharmakologisch • Beratung der Bezugspersonen, Angehörigengruppen, Selbsthilfegruppen, Alzheimergesellschaft kontaktieren • Strategien der Prävention • Mithilfe bei der Organisation sozialer Belange Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Kognitive Leistungsfähigkeit Richtungsweisende Verläufe kognitiver Defizite Delir Minderbegabung VD (MID) DAT Zeit Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Demenz • Sekundärfaktoren, die den Verlauf beeinflussen: - Zusätzliche somatische Erkrankungen (MultiMorbidität) - Unerwünschte Nebenwirkungen medikamentöser Behandlung, wie z. B. Delir - Sensorische Defizite ( Deprivation) - Soziales Umfeld und äußerer Lebensrahmen - Individuelle Nutzung noch erhaltener Fähigkeiten - Anpassungsreaktionen und Bewältigungsstrategien - Einstellung der Angehörigen Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Behandlung nicht-kognitiver Symptome Ursachen der Verhaltensstörungen bei Demenz • Demenzprozess • Körperliche Erkrankungen (Fieber, Dehydratation, • • • Schmerz, ....) Medikation (Benzodiazepine, anticholinerg wirkende Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva, ...) Verhalten der Bezugspersonen (Kritik, Ungeduld ...) Umwelteinflüsse (Änderungen des Tagesablaufs, Reizüberflutung, ...) Vor medikamentösem Therapieversuch Beseitigung behebbarer Ursachen! Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Therapieziele • Verbesserung der klinischen Symptomatik oder • Stabilisierung auf dem Niveau vor Behandlungsbeginn oder • Verlangsamung der Symptomprogression Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Leitsymptom der Alzheimer-Krankheit (Demenz vom Alzheimertyp - DAT) Schleichend beginnende, zunehmende Beeinträchtigung des Neugedächtnisses mit Störung des Speicherns und Abrufens neuer Informationen Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Zusätzliche Symptome der Alzheimer-Krankheit 1. Schwierigkeiten bei räumlicher und zeitlicher Orientierung 2. 3. 4. 5. 6. 7. Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, Konzentration Störung der sprachlichen Funktionen Einschränkung räumlich-zeichnerischer Fähigkeiten Abnahme der Urteilsfähigkeit Abnahme des Ideenflusses Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Kognitive Defizite im Alter – protektive und Risikofaktoren Kognitive Leistung Protektive Faktoren Risikofaktoren Genetik Apo E2,3 Demographie (männlich) Ausbildung, IQ Apo E4, Alpha2hohe Mikroglobulin, LebenserwarLRP, tung (weiblich) Mutationen: FamilienPräseniline, anamnese Amyloidvorläuferprotein, Trisomie 21 Kofaktoren Östrogene Vitamin A,C,E NSAID Epiphänomene Hypertonie, Diab. Mellitus, Leichte Cholesterin , Kognitive Cortison , Störung, SchädelHirnatrophie, Hirn-Trauma, veränderte Toxine, Liquormarker Altersdepression Zeit LRP – low density lipoprotein receptor-related protein Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Charakteristische pathologische Kennzeichen im post-mortem Hirngewebe (DAT) Neurofibrilläre Bündel Neuronen enthalten NFT (intrazellulär) Die NFT bestehen u.a. aus Tau Proteinen -amyloide Plaques Die -amyloiden Plaques sind extrazellulär Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Hypothetisches Modell der Entwicklung Alzheimer-Krankheit 100 % Kognitive Leistungsfähigkeit Therapeutische Intervention Amyloidablagerung Zeitverlauf 15 - 30 Jahre 5 - 10 Jahre Vorklinische Phase Klinische Phase Vorklinischer Beginn der Erkrankung Klinischer Beginn der Erkrankung Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Entstehung der Neurofibrillenbündel • Unvollständige Spaltung des Amyloid-Precursor-Protein (APP) • Membrantoxischer Effekt des APP • Störung der Membranfunktion auch in den Mitochondrien • Störung des oxidativen Metabolismus Antioxidantien (z.B. Vitamin E) • Bildung freier Radikale • Schädigung der Zellmembran Glutamatantagonisten (Ebixa, Axura) • Erhöhte intracelluläre Calciumkonzentration und erhöhte GlutamatVulnerabilität • Ca ++ Hyperphosphorylierung des tau-Proteins Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Therapierelevante Hypothesen zur Pathogenese • Acetylcholinmangelhypothese • Glutamathypothese • Hypothesen zur Störung der zellulären Homöostase Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Acetylcholinmangelhypothese 1. Acetylcholin ist notwendig für Lernen und Gedächtnis. 2. Alzheimer-Krankheit: 1. Verlust von nikotinergen Acetylcholinrezeptoren 2. Reduktion der Acetylcholinausschüttung 3. Neuronale Degeneration in neokortikale Gebieten cholinerger Projektionsbahnen Cholinerges Defizit Guan et al. ( 2000) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Glutamat-Hypothese Glutamat: • Physiologisch der wichtigste erregende Transmitter • Wesentlich an physiologischen Funktionen wie Lernen, Gedächtnis, Motorik und Wahrnehmung beteiligt Aber: • Überschuss der erregenden Aminosäure Glutamat triggert Prozesse, die zum neuronalen Zelluntergang führen. Müller et al. (1995) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Störung der zellulären Homöostase 1. Störung der zellulären Kalziumhomöostase 2. Hypothesen zur Ökonomisierung von Sauerstoffverbrauch und Glukoseutilisation im Gehirn Hoyer (1991) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Aus den Hypothesen abgeleitete Behandlungsansätze 1. Verbesserung der cholinergen Transmission 2. NMDA-Antagonisten (Glutamatantagonisten) 3. Nootropika Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Acetylcholinesterasehemmer (1. Wahl) Galantamin (Reminyl – 16 bis 24 mg/d) Donepezil (Aricept – 5 bis 10 mg/d) Rivastigmin (Exelon – 6 bis 12 mg/d) kaum noch klinische Bedeutung: Tacrin Knapp et al. (1994); Knopman et al.(1996) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Wirkung der AChE-Hemmer Bei Galantamin, Donepezil und Rivastigmin Wirkung auf: 1. Kognition 2. Alltagskompetenz 3. Globale klinische Beurteilung durch den Arzt Bei Galantamin und Donezepil wurde zusätzlich eine Wirkung gezeigt auf : 1. Psychopathologische Symptome 2. Verminderung der Pflegezeit Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Erkrankungspezifische Behandlung Antidementiva oder Nootropika • • • • • • Memantine (Ebixa, Axura) Ginkgo biloba (1. Wahl, AD) (Tebonin, …) Vitamin E 2. Wahl Selegelin Piracetam (Nootrop, Normabrain, …) Nimodipin Doody, Stevens ( 2001); American Psychiatric Association Practice Guidelines (1997); Patterson et al. (1999); Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ä rzteschaft (2001); Oken et al. (1998); Tabet et al. (2001); Birks et al. (2001); Flicker et al. (2001) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Die antidementive Therapie der Zukunft? (DAT) a-Sekretase-Aktivatoren NH2 a g - Sekretasen APP-Protein Sekretasehemmer gesund -Sekretase Neuritische Plaques Aggregationshemmung g-Sekretase Immunisierung -Amyloidpeptid NSAR krank Bildung von Oligomeren Neurotoxizität A Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Andere Demenzen Frontotemporale Demenzen • Verlaufsformen: – Frontotemporale Lobärdegeneration – Primär progressive nichtflüssige Aphasie – Semantische Demenz Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Primär progressive nichtflüssige Aphasie Therapiemöglichkeit! Anregung frontal serotonerger Bahnen 1. SSRI- Antidepressiva 2. Mirtazapin Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Lewy-Körper-Demenz • Konsensuskriterien (1) / McKeith, 1996 A.) Fortschreitender dementieller Abbau mit Störungen sozialer Beziehungen oder der beruflichen Leistungsfähigkeit B.) Zwei der folgenden Merkmale müssen für eine wahrscheinliche Diagnose vorhanden sein, bei einem Merkmal ist die Diagnose möglich. - Fluktuationen in der Kognition - Rezidivierende optische Halluzinationen - Parkinsonsymptomatik - Depressive Symptome Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Lewy-Körper-Demenz • Konsensuskriterien (2) / McKeith, 1996 C.) Weitere Diagnosemerkmale: - Wiederholte Stürze - Synkopen - Vorübergehende Zustände von Bewusstlosigkeit - Reagibilität auf Neuroleptika - Wahnsymptomatik - Halluzinationen anderer Qualität D.) Die Diagnose ist weniger wahrscheinlich bei: - Gleichzeitigen Bestehen eines Schlaganfalls - Hinweise auf eine mögliche internistische oder neurologische Krankheitsursache Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Vaskuläre Demenz • A.) Entwicklung multipler kognitiver Defizite in Form von: – Störungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses und – Einer oder mehrerer der folgenden Funktionsstörungen: – Aphasie – Apraxie – Agnosie – Störungen der Handlungsfähigkeit ( Planung, Organisation, abstraktes Denken) Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Vaskuläre Demenz • B.) Die kognitiven Defizite der diagnostische Kriterien A1 und A2 verursachen eine signifikante Beeinträchtigung sozialer Funktionen und führen zu einer signifikanten Verschlechterung vor Erkrankungsbeginn bestehender Fähigkeiten Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Vaskuläre Demenz • • C.) Fokale neurologische Symptome ( z. B. Reflexsteigerung, Gangstörung, Paresen ...) oder technische Zusatzuntersuchungen, die eine zerebovaskuläre Erkrankung anzeigen ( z.B. multiple Infarkte ) und die als ursächlich für die Erkrankung angesehen werden. D.) Die Symptomatik besteht nicht ausschließlich im Verlauf eines Delirs. Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs Behandlungsprinzipien bei vaskulärer Demenz (Modifiziert nach H.-J. Möller, Therapie psychiatrischer Erkrankungen, Thieme Verlag 2000, Seite 534) • Behandlung spezieller Ursachen – internistische oder neurologische Erkrankungen (Gefäßwandveränderungen - Vaskulitiden, Hk-Erhöhung) • Behandlung der Risikofaktoren – Hypertonus, kardiale Erkrankungen (VH-Flimmern, Myokardinfarkt) – Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie – Rauchen • Behandlung mit gerinnungshemmenden Substanzen – Thrombozytenaggregationshemmer (ASS, Clopidogrel - Plavix) – Antikoagulanzien (Phenprocoumon - Macumar) • Behandlung mit Antidementiva ? (Nootropika) ? {keine [klaren] Kriterien für Zulassung – Problem} • Nichtpharmakologische Behandlungsansätze!!! Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Fachbereich Gerontopsychiatrie, OA R. Röhrs