PowerPoint-Präsentation

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Winfried G. Rossmanith
Frauenklinik
Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe
Myome im Brennpunkt:
Anmerkungen zur
Myomembolisation
Fragestellungen der Arbeit
• Was bedeutet individualisierte Therapie von
Myomen?
• Wer profitiert von welcher Therapie?
• Welche Myome sollten therapiert werden?
• Welche Vorteile und Ergebnisse durch
Myomembolisation?
• Welches sind Nebenwirkungen / Komplikationen
dieser Therapie?
Diagnose: Leiomyom des Uterus
100.000
stationäre Patientinnen/Jahr
Rang 12
in den stationären Diagnosen insgesamt
Rang 3
in den gynäkologischen Diagnosen
(nach „Geburt“ und „Mammakarzinom“)
Destatis (statistisches Bundesamt) 2003
Symposion „Individualisierte Myomtherapie“
5. Mai 2006 Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe
Was bedeutet individualisierte
Therapie?
• Therapie zugeschnitten nach
–
–
–
–
–
Wünschen der Patientin
Notwendigkeiten des Beschwerdebildes
Sitz des Myoms
Vorstellungen des Arztes
Indikationen /Kontraindikationen für den jeweiligen
Befund und die jeweilige Patientin
– Verträglichkeit der Therapie
Individualisiertes
Therapiekonzept
versus
aktuelle Realität
„ ... obgleich gerade bei jungen Frauen
der Erhalt des Organs wünschenswert
wäre ...
... ist die Entfernung der Gebärmutter
oft praktikabler ...“
Therapiedeterminanten
• Die Therapienotwendigkeit von Myomen ist abhängig
von
– Beschwerdesymptomatik!
– Frauen mit beschwerdefreiem Uterus myomatosus werden
nicht behandelt!
– Ausnahme: Myome mit starker Wachstumstendenz?
Submuköse Myome bei Frauen mit potentiellem
Kinderwunsch
– Sitz und Größe der Myome
– Wunsch der Patientin
Lokalisation von Myomen
•
•
•
•
Submukös (5 %)
Intramural (55 %)
Subserös (46 %)
Intraligamentär (4 %)
Beschwerden durch Myome
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Hypermenorrhoe
Metrorrhagien
Dysmenorrhoe
Azyklische Blutungen
Dyspareunie
Druckgefühl im Unterleib
Reizblase, Stuhldrang
Nierenschmerzen oder Pyelonephritis bei Ureterenstau
Versagen eines intraunterinen Kontrazeptivums (Spirale)
Frustraner Kinderwunsch
Abortneigung
Therapieoptionen von Myomen
• Medikamentös
• Operativ
– Operative Hysteroskopie
– Myomenukleation durch
Laparoskopie / Laparotomie
– Hysterektomie
– Laparoskopische Gefäßligatur
Therapieoptionen von Myomen
• Minimal-invasiove
Verfahren
– Myomembolisation
– NMR-kontrollierter
fokussierter Ultraschall
Therapieoptionen
Wo steht die
Myomembolisation?
Therapiebeispiel
• Frau U.W., 49 Jahre:
Druck auf Blase, Hypermenorrhoe,
multiple subseröse und intramurale
Myome, Wunsch nach Organerhalt
– Welche Therapie?
•
•
•
•
•
LNG-haltiges Intrauterinsystem
Kombinationspille
Depot-Gestagene
Operative Myomenukleationen
Myomembolisation
Myom-Embolisation
TV - ARD-Ratgeber: Gesundheit
Myomembolisation, eine neue, in den letzten Jahren
entwickelte Behandlungsform,
... Sollten die guten Ergebnisse der Myomembolisation auch
mittel- und ...
Internet
Google
Myom
Myomembolisation
85600
994
Durchführung der Myomembolisation
Einseitige Femoraliskathetereinlage
Invasive Therapiemöglichkeiten
Myomuterus
Abgeschl.Familienplanung
prosp. Kinderwunsch
Wunsch nach Organerhalt
submukös
Hysterektomie
andere Lokal.
nicht gestielt
Resektion
Enukleation
hysteroskopisch
laparoskopisch/
nicht
ausschliesslich
submukös
Zyto o.p.B.
BB intakt
offen
Embolisation
Wunsch nach 100% Lösung
Zervixpathologie
Deszensus
suprazervikal
total
Patientinnen und Methodik
170 Patientinnen
- zwischen 1999-2004
- Alter: 22 – 56 Jahre, mittleres Alter: 39 Jahre
- 18 Patientinnen nach früherer chirurgischer Myomentfernung
- Alle Patientinnen waren symptomatisch (Hypermenorrhoe,
Dysmenorrhoe, Druckgefühl, Grössenzunahme des Uterus)
Vordiagnostik:
- MRT, nativ und T2-gewichtet
- Gynäkologische Untersuchung einschliesslich Sonographie
Befunde:
- einzelne oder multiple Myome
- submuköse, transmurale, subseröse Myome
- Myomdurchmesser bis 13 cm, Volumen bis 2100 cm3
Klinische Ergebnisse
1/2 bis 1 Jahr nach Embolisation:
Über 90 % (157 von 170) der Patientinnen hatten:
- Keine oder deutlich geringere klinische Symptome
- Hypermenorrhoe in 82 % gebessert
- Dysmenorrhoe in 73 % gebessert
- Drucksymptome in 84 % gebessert
- Beschwerdeminderung unabhängig von der Grössenreduktion
des Uterus oder der Myome
- Über 90 % der Patientinnen waren mit dem Eingriff zufrieden,
würden ihn weiterempfehlen oder wieder machen lassen
Reduktion des Uterusvolumens / MRT-Befunde
cm3
n = 19 Pat.
1600
1400
1200
17 von 19 Pat.:
2 von 19 Pat.:
Reduktion um 0 – 88 %
(im Mittel 39 %)
Wachstum bis zu 12,5 %
1000
800
600
400
200
0
vor Embolisation
nach Embolisation
Reduktion des Myomvolumens / MRT-Befunde
cm³
1200
n = 15 Pat.
1000
14 von 15 Pat.:
1 von 15 Pat.:
Reduktion um 0 – 100 %
(im Mittel 59 %)
Wachstum um 4 %
800
600
400
200
0
vor Embolisation
nach Embolisation
Reduktion des Myomvolumens / Sono-Befunde
cm³
n = 39 Pat.
1000
900
Reduktion um 0 – 100 %
(im Mittel 58 %)
800
700
600
500
400
300
200
100
0
vor Embolisation
nach Embolisation
Komplikationen
Postembolisation-Syndrom (1/170)
Pat. I.A., 30 Jahre
- Mehrere intramurale Myome bis zu 13 cm Durchmesser,
- Nach Embolisation exzessiv Analgetikaverbrauch
- Ödem und Ischämie des Uteringewebes:
Krämpfe, Schmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit
- 10 Tage nach Embolisation:
Akutes Nieren- und Leberversagen
Aufgrund eines schnellen Zerfalls von Myommasse?
Komplikationen
Expulsion von Myomen (4/170)
Submuköse Myome mit intracavitärer Lokalisation
Spontane Ausstossung von Myomen
Vor
Status 1/1999
3 Monate nach Embolisation
Komplikationen
Komplizierte Ausstossung (4/170)
Pat. A.R.., 46 Jahre.:
- 10 Tagen bis 2 Monate nach Embolisation rezidivierend
Schmerzen, Fieber, Endometritis
- Fötide vaginale Sekretion: Antibiose
- Keine transzervikale Ausstossung
- Hysteroskopische Entfernung
Komplikationen
Schwangerschaften (6/170)
Pat. W.R. 42 Jahre:
ungewollte Schwangerschaft 4 Monate nach Embolisation, unauffälliger Verlauf
Pat. B.D. 38 Jahre:
Konzeption 21 Monate nach Embolisation, Schwangerschafts- und Geburtsverläufe
normal, keine Auffälligkeiten an Fetus und Plazenta
Komplikationen
Schwangerschaftskomplikation (1/6 SS)
Pat. I.D., 30 Jahre:
- Mehrere kleinere und mittlere transmurale Myome,
erfolgreiche Embolisation
- 1 Jahr nach Embolisation erneutes Myomwachstum,
deshalb auswärts laparoskopische Myomektomie
- Unerwartete Schwangerschaft 4 Wochen nach MyomChirurgie
- Uterusruptur in der 20. Schwangerschaftswoche,
intrauteriner Fruchttod, Notfall-Hysterektomie
Individualisiertes Therapiekonzept
Uterus myomatosus
Diagnose:
Uterus myomatosus
symptomatisch
asymptomatisch
•Anäm.Blutungsstörungen
•Schmerzen
•Verdrängung
Größenprogredienz
bei Kontrolle idem
•Sterilität/Infertilität
Invasive Therapie
Exspektatives Vorgehen /
endokrine Therapie
Individualisiertes Therapiekonzept:
Behandlungsalternativen
Organentfernende Verfahren
Teil- oder Komplettentfernung des Uterus
organerhaltende
Therapieverfahren
Medikamentöse Behandlung
Embolisation
Myomenukleation
Zusammenfassung für die Praxis
• Die Myomembolisation ist eine sichere und effektive Alternative zu
operativen Interventionen in einer Patientinnengruppe ohne
Kinderwunsch.
• Sie verlangt in der Indikationsstellung, Durchführung und
Nachsorge die enge Zusammenarbeit zwischen Radiologen und
Gynäkologen.
• Eine Myomembolisation muss gut indiziert sein, denn sie muß bei
auftretenden Komplikationen gerechtfertigt werden.
• Kontraindikationen müssen beachtet werden (vor allem aktiver
Kinderwunsch!).
• Die Erfolgsraten sind hoch bei vertretbar geringen
Nebenwirkungen und Komplikationen.
Ein weiterer
kleiner Schritt ..
Tangoschule in Buenos Aires
Empfehlungen - Konsensuskonferenz
• Myomembolisation - bei wem?
–
–
–
–
–
Bei Frauen mit symptomatischem Uterus myomatosus
Bei Frauen mit multiplen Myomen
Bei Frauen mit eingeschränkter Operabilität
Nach Voroperationen am Uterus wegen Myomen
Bei symptomlosen Frauen mit schnell wachsendem
Uterus myomatosus??
Empfehlungen - Konsensuskonferenz
• Myomembolisation - bei wem nicht?
–
–
–
–
–
Bei Beschwerdefreiheit
Bei Nieren- oder Leberinsuffizienz
Bei Konstrastmittelallergie
Bei aktivem Kinderwunsch
Malignomverdächtiger Prozess im Myom (Sarkom) oder
Endometrium (Karzinom)
– Schwangerschaft
– Nicht zur Grössenreduktion vor geplanter operativer Entfernung
der/des Myoms
Empfehlungen - Konsensuskonferenz
• Myomembolisation - bei wem besser nicht?
–
–
–
–
–
Uterusmyome über 8-10 cm Durchmesser??
Gestielte subseröse oder submuköse Myome
Zervix-Myome oder Myome im Lig. latum
Myome über 8 cm Durchmesser
Wachstum nach der Menopause
(cave: Malignome!)
– Keine Kontraindikation: Zahl der Myome!
– Floride Unterbauchinfektionen
Empfehlungen - Konsensuskonferenz
• Vor Myomembolisation - welche Befunde?
–
–
–
–
–
Gynäkologische Anamnese und Untersuchung
Abdominal-vaginale Sonographie
Ggf. Hysteroskopie und Abrasio
Gegebenenfalls Planungs-MRT
Laborwerte: Blutbild, Kreatinin, Gerinnung, CRP,
Leukos, SS-Test
Empfehlungen - Konsensuskonferenz
• Nach Myomembolisation - welche Befunde?
– Evaluation des Embolisationsergebnisses nicht vor
einem halben Jahr nach Eingriff!
– Gynäkologische Anamnese und Untersuchung
– Abdominal-vaginale Sonographie
– Kein MRT in der Nachsorge notwendig!
– Keine Laborwerte!
Empfehlungen - Konsensuskonferenz
• Nach Myomembolisation welche Nebenwirkungen und Risiken?
– Nekrose des Uterus
– Funktionsverlust der Ovarien
(Klimakterium präcox)
– Vaginaler Abgang von Myommaterial
– Vaginaler Ausfluss
– Strahlenbelastung
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