Social Innovation goes Mainstream

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Sozialforschungsstelle Dortmund
Zentrale wissenschaftliche Einrichtung
XV. Tagung für angewandte Soziologie
„Sozialwissenschaftliche Theorien und Methoden im Beruf“
Forum 8
Soziale Innovationen – Potenziale der Sozialwissenschaften bei der
Neukonfiguration sozialer Praktiken
"Social Innovation goes Mainstream - eine Einführung"
Dr. Michael Schwarz
Universität Hamburg, 6. Juni 2009
Name Autor | Ort und Datum
Sozialforschungsstelle Dortmund
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Social innovation moves from the margins to the mainstream
„Office of Social Innovation in the WhiteHouse“
50 Mio. US-Dollar für den „Social Innovation Fund“ –
„The Fund will focus on priority policy areas,
including education, health care, and economic opportunity.”
Name Autor | Ort und Datum
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Social innovation moves from the margins to the mainstream
Wie wird die Welt nach der Krise aussehen?
„Die Rahmenbedingungen für Wirtschaft und
Gesellschaft sind (…) nicht sonderlich
erfreulich. Sie könnten aber auch zum Anlass
einer veränderten Mentalität werden. Deren
Kern ist ein neues Verhältnis zur Zeit“ –
…und dementsprechend veränderte soziale
Praktiken/soziale Innovationen
Name Autor | Ort und Datum
Merkur, Mai 2009
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„Innovation als sozialer Prozess“ und die Rolle/Kompetenz
der Sozialwissenschaften im Innovationsgeschehen….
 Ein soziologisch aufgeklärtes Innovationsverständnis […] ist
inzwischen breit - bis in die Innovationspolitik hinein - diffundiert:
neues Innovationsmodell/-paradigma
 Dennoch: prioritäre Fokussierung auf (die Analyse) technischer
Innovationen
 Trotz Aufwertung des Sozialen im Innovationsgeschehen spielen
die SoWi kaum eine aktive Rolle bei der Erforschung, Entwicklung
und Gestaltung dieser Prozesse und von sozialen Innovationen
Name Autor | Ort und Datum
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Soziale Innovationen und Sozialwissenschaften – Unsere These

Paradigmenwechsel des Innovationssystems

Soziale Innovationen gewinnen an Bedeutung (auch unter „Vermarktungs“Gesichtspunkten) = Motor der Innovationsdynamik moderner Gesellschaften

Starker
Impuls
für
diese
Tendenz:
Neuartige
Probleme
und
Problemdimensionen, Dysfunktionalität etablierter Praktiken, Entwicklung neuer
Dienstleistungen

Neue Herausforderungen hinsichtlich einer Schärfung des Kompetenzprofils
speziell für soziale Innovationen

Aber: ein empirisch wie konzeptionell (auch in der sozialwissenschaftlichen
Innovationsforschung) weitgehend unterbelichtetes Feld
Name Autor | Ort und Datum
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Soziale Innovationen in den Sozialwissenschaften




Im Schatten einer weitgehend technik/technologiefixierten
Innovationsforschung bzw. des soziotechnisches Paradigmas der
Techniksoziologie
Als eigenständiges Phänomen kaum untersucht; viel zitierte Ausnahmen:
Wolfgang Zapf (1989) und Katrin Gillwald (2000);
Modernisierungstheoretischer Kontext; wertbezogen; Nutzengenerierung
Nur wenige theoretisch fundierte Konzeptionen und Definitionsvorschläge
Breites bzw. uneindeutiges Bedeutungsspektrum –
normative, voluntaristische, deskriptive, heuristische Konzepte
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Versuch einer theoriegeleiteten und praxistauglichen Definition
Soziale Innovation = eine
- von bestimmten Akteuren/Akteurskonstellationen ausgehende
- intentionale, zielgerichtete
- Neukonfiguration
- sozialer Praktiken
- in bestimmten Handlungsfeldern/sozialen Kontexten
- insb. an den Schnittstellen unterschiedlicher Rationalitäten
(CSR, SU, Microfinance, Nachhaltigkeitsinnovationen….)
-
mit dem Ziel, Probleme/Bedarfe anders zu lösen/zu befriedigen,
die breit in die Gesellschaft bzw. bestimmte gesellschaftliche
Teilbereiche diffundieren,
mit i.d.R. ambivalenter, keineswegs zwangsläufig „positiver“
Wirkung
Name Autor | Ort und Datum
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 „ein Prozess kollektiver Schöpfung (…), in dessen Verlauf die
Mitglieder einer bestimmten Gesamtheit (…) eine neue Praxis
erlernen, d.h. erfinden und festlegen, und in dessen Verlauf sich die
dafür notwendigen kognitiven, relationalen und organisatorischen
Fähigkeiten aneignen.“ (Crozier/Friedberg 1993, 19)
Name Autor | Ort und Datum
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Die Rolle/Kompetenz der Sozialwissenschaften im Innovationsgeschehen
Trotz ihrer Bedeutung bei der Konturierung eines neuen Innovationsmodells hat es
die Sozialwissenschaft nicht geschafft, als gleichbedeutender Innovationsgestalter
neben den Natur- und Ingenieurwissenschaften Anerkennung zu finden.
Die Natur- und Ingenieurwissenschaften schaffen die Voraussetzungen für
Innovationen. Die Sozialwissenschaften versuchen das Auftauchen von
Innovationen (verstehend) zu erklären (Blättel-Mink, 2006).
(Selbst)Beschränkung
Innovation(-spolitik).
auf
unterstützende
Funktion
technologiebasierter
„Die Bedeutung sozialwissenschaftlicher Expertise für die Analyse und Gestaltung
von Innovationsprozessen (ist) nicht obsolet, sondern aktueller denn je“.
(Bullinger/Bienzeisler 2007)
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Soziale Innovationen, Kompetenz und Potenziale der Soziologie
 Fachliche Kernkompetenz für die Analyse, Entwicklung,
wissenschaftliche wie praktische Unterstützung, Transformation und
Gestaltung von Sozialen Innovationen
 Bei technischen Innovationen bleibt die technische Seite selbst eine
black box – aus sowi Perspektive geht es hier (analytisch und
gestaltend) um die mit den technischen Aspekten/Artefakten
verbundenen sozialen Praktiken
 Die stoffliche Seite sozialer Innovationen aber sind die sozialen
Praktiken, der elementare Gegenstand der Soziologie, selbst.
 „Soziale Innovation ist (…) als Schnittstelle zwischen soziologischer
Reflexion und sozialer Aktion zu sehen, da sie die Reflexion
gesellschaftlicher Problemstellungen und ein zielgerichtetes Eingreifen
voraussetzt.“ (Kesselring/Leitner 2008, 14 f.)
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Leitfragen der Diskussion in Forum 8
 Gewinnen soziale Innovationen und damit die analytische und
praktische Innovationskompetenz der Soziologie künftig in der
Praxis wie innovationspolitisch an Bedeutung?
 Ist soziale Innovation als ein eigenständiges Thema (für Forschung
und angewandte Soziologie im Beruf) überhaupt relevant?
 (Wie) Können die Potenziale/Kompetenzen der SoWi für soziale
Innovationen in bestimmten Feldern praktisch genutzt werden?
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