8 typische Fehler auf dem Weg zur radikalen Innovation

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Management / Marketing
8 typische Fehler auf dem Weg
zur radikalen Innovation
Innovationen sind der Motor unserer Wirtschaft. Überall werden Innovationen
gefordert und jedes Unternehmen würde hie und da gerne mit radikal neuen
Lösungen aufwarten können. Doch auf dem Weg zu radikalen Innovationen
passieren viele Fehler und ich bin überzeugt, dass Ihnen die einen oder anderen
dieser 8 typischen Fehler bekannt vorkommen werden.
1. In unserem Unternehmen sind alle
für innovative Ideen zuständig
Viele Unternehmen behaupten stolz, dass
alle Mitarbeiter dafür verantwortlich sind,
mit neuen Ideen aufzuwarten. Glauben Sie,
es wäre eine gute Idee, wenn alle Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen fürs Marketing
oder für den Verkauf zuständig wären? Es
braucht eine Person, die für Innovationen
verantwortlich ist! Und dies muss nicht die
Entwicklungsleiterin oder der technische
Leiter sein. Die Aufgabe der Innovationsmanagerin ist es immer wieder – routiniert – neue Innovationen zu generieren.
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Radikale Ideen sind nicht intuitiv, sondern
ecken an, stossen auf Unverständnis und
auf Widerstand. Es muss also auch der
Geschäftsleitung bewusst sein, dass die
für die Innovation verantwortliche Person
provozieren soll und wird. Innovation ist
das Verschieben von Ansichten.
2. Unser Innovationsteam besteht nur
aus Experten
Je tiefer das Wissen in einem bestimmten Bereich, desto schwieriger ist es, aus
gewohnten Denkbahnen auszubrechen.
Erfahrungen und Fachwissen fördern
interview Magazin, Nr. 4 / 2013
das schnelle Lösen von Problemen,
blockieren aber überraschende Lösungen. Scheuen Sie sich deshalb nie
davor fachfremde Querdenker mit ins
Innovationsteam zu nehmen. Denn deren
wilde, ja sogar naive Lösungsvorschläge
ermöglichen es den Experten ihre Komfortzone zu verlassen.
3. Wir investieren jeweils in nur eine
vielversprechende Idee
Es ist wichtig, mehreren Ideen eine Chance
zu geben. Die ersten Schritte eines Innovationsprozesses – testen der Annahmen,
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einfache und günstige Prototypen, bei
Kunden Rückmeldungen einholen – dauern nicht lange und kosten nicht viel. Nur
wenn man nicht eingleisig fährt, bewahrt
man sich die Flexibilität und Lockerheit
auf Herausforderungen zu reagieren und
allenfalls Projekte frühzeitig fallen zu lassen. Anfänglich vielversprechende Ideen
können sich rasch in Sackgassen verlaufen.
Nur wenn Sie nicht auf lediglich ein Pferd
setzen, werden Sie gewinnen. Lassen Sie
auch Fehlschläge zu. Um es mit Woody
Allen zu sagen: „Wer nicht hie und da auf
die Nase fällt, ist nicht wirklich innovativ.“
4. Der Weg von der Idee bis zum
Endprodukt ist bei uns klar definiert
Wenn Sie etwas Bestehendes verbessern
möchten, macht es Sinn, den Prozess von
der Idee bis zur Umsetzung zu planen. In
solchen Fällen können Sie auf frühere Erfahrungen zurückgreifen. Ungewöhnliche
Ideen jedoch sind der Beginn von ungewöhnlichen und oft sehr langen Prozessen.
Diese Prozesse von vornherein bestimmen
zu wollen ist nicht realistisch und führt
zwangsläufig zu Fehlplanungen, denn Sie
stehen am Anfang einer noch nie begangenen Reise. Um auf innovative Ergebnisse
zu kommen ist es essentiell, immer nur die
nächsten kleinen Schritte zu planen und so
eine hohe Flexibilität aufrecht zu halten.
5. Zuerst müssen die Ressourcen zur
Verfügung stehen bevor wir mit einem
Innovationsprojekt starten
Oft werden mangelnde Ressourcen – allen voran das fehlende Geld – als Grund
für ausbleibende Innovationen genannt.
Natürlich brauchen Innovationen Ressourcen. Aber meistens gibt es einfache, gar
primitive Arten, eine radikale Annahme zu
testen. Und diese rudimentären Prototypen
kosten wenig Geld und nehmen wesentlich
weniger Zeit in Anspruch, als aufwendige
Funktionsmodelle oder grossangelegte Pilotprojekte und haben den grossen Vorteil,
Schwachstellen schnell und günstig auszumachen. Kreative Köpfe finden Möglichkeiten, mit wenigen Ressourcen Projekte zu
starten. Auch die grösste Abenteuerreise
beginnt mit einem ersten kleinen Schritt.
6. Die Idee muss alle überzeugen
Wenn alle von Beginn an von einer Idee
begeistert sind, ist die Idee wahrschein-
lich nicht neu. Es liegt in der Natur von radikalen Ideen, auf Widerstand zu stossen.
Radikale Innovationen widersprechen per
Definition der Intuition. Um ein Innovationsprojekt zu starten genügt es somit,
eine kleine Gruppe zu finden, die an die
Idee glaubt. Aber es müssen bei Weitem
nicht alle im Unternehmen vom Erfolg der
Idee überzeugt sein, denn sonst werden
viele kreative Ideen im Keim erstickt.
7. Natürlich wissen wir, was die Kunden wollen und was sie nicht wollen
Alle Unternehmen glauben Ihre Kunden
zu kennen. Doch stimmt das wirklich? Wie
oft hören Sie Ihren Kunden zu? Wenn Sie
sich in eine neue Idee verlieben, fällt es
Ihnen schwer zu glauben, dass Ihre Kunden anders darüber denken könnten. Reden Sie direkt mit Ihren Kunden darüber.
Jedes mal wenn Sie mit einem Kunden
sprechen werden Sie neue Einsichten
gewinnen. Lassen Sie Ihre Idee von Ihren Kunden weiterentwickeln. Es ist viel
bequemer aber auch gefährlich im Büro
zu sitzen und anzunehmen Ihre Kunden
zu kennen und somit bereits die perfekte
Lösung gefunden zu haben.
8. Radikale Innovationen sind in unserem Bereich kaum möglich
Radikale Lösungen sind unerwartete und
überraschende Lösungen. Dies bedeutet,
dass die natürliche Reaktion auf die zu
Beginn gestellte Herausforderung lautet: „Es ist nicht möglich“. Aus diesem
Grund fühlen sich Innovationsteams sehr
wohl mit realistischen Herausforderungen
interview Magazin, Nr. 4 / 2013
wie zum Beispiel: Unser Produkt soll 5%
günstiger hergestellt werden. Für radikal
neue Lösungen ist es aber wichtig vermeintlich unrealistische Ziele zu fordern.
Das Produkt soll nicht bloss 5% günstiger
werden, sondern dreimal günstiger! Mit
Sicherheit stossen Sie damit auf grossen
Widerstand und Ihr Innovationsteam wird
Ihnen versichern, dass dies nicht möglich
ist. Wenn Sie nun aber Ihrem Team erzählen, es sei Ihnen zu Ohren gekommen,
dass Ihr bedeutendster Konkurrent dabei
ist ein ähnliches Produkt zu einem Drittel
Ihrer Kosten zu entwickeln, dann sollten
Sie nicht erstaunt sein, wenn Ihr Team in
zwei Wochen mit einer radikal neuen Lösung auf Sie zukommt. Getrauen Sie sich,
den Bereich des Möglichen in den Köpfen
Ihrer Innovatoren grosszügig zu erweitern.
Kontakt
Jean-Philippe Hagmann
Innovator und
Kreativitätstrainer
Denkmotor GmbH
Creativity. Innovation. Simplicity.
Militärstrasse 90
CH-8004 Zürich
Tel. Fax
+41 (0)44 450 28 28
+41 (0)44 450 28 29
[email protected]
www.denkmotor.com
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