INNOVATIONEN IM TOURISMUS

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INNOVATIONEN IM TOURISMUSZUR LAGE IN TIROL
STUDIE IM AUFTRAG DER TIROLER ZUKUNFTSSTIFTUNG
INSTITUT FÜR STRATEGISCHES MANAGEMENT, MARKETING UND
TOURISMUS,
FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT DER
UNIVERSITÄT INNSBRUCK
PROJEKTLEITUNG: Ass. Prof. Dr. Birgit PIKKEMAAT
PROJEKTMITARBEIT: Mag. Ursula Susanna GRISSEMANN
INNSBRUCK, MAI 2009
Der globale Tourismus war in den letzten Jahren einem starken Wandel unterzogen. Die
Entwicklung von Onlinetechnologien, das vermehrte Aufkommen von Billigfluglinien, die
demographische Veränderung der Gesellschaft aber auch der verstärkte Trend in
Richtung
Gesundheitsbewusstsein
und
Erlebnisreichtum,
bewirkten
radikale
Veränderungen in der Tourismusbranche. Für den alpinen Tourismus bedeutet dies, dass
die alten Muster des klassischen Urlaubs in den Bergen nicht mehr zutreffen. Um mit
Destinationen weltweit konkurrieren zu können, bedarf es daher innovativer
Maßnahmen,
die
Tirol
für
den
Gast
weiterhin
attraktiv
machen.
Die
weltwirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Monate lassen ebenfalls die Vermutung zu,
dass nur jene Destinationen und Betriebe die derzeit schwierige wirtschaftliche Situation
überstehen werden, die den Mut und die Risikobereitschaft haben, neue Wege zu gehen.
Ziel dieser Studie war es daher, Möglichkeiten aufzuzeigen, in welchen Bereichen
Förderungsbedarf für Innovationen besteht und in welcher Form Unternehmer bei ihrer
Innovationstätigkeit
unterstützt
werden
Destinationsmanager,
Seilbahnbetreiber
und
können.
Befragt
wurden
Tourismusunternehmer
zu
37
folgenden
Themenschwerpunkten:
o
o
o
o
o
Triebkräfte und Auslöser von Innovationen
Aktuelle Innovationen und Innovationsbedarf
Erfolgsfaktoren und Hemmnisse von Innovationen
Kooperationen
Förderungsbedarf und Förderungsmaßnahmen
Die Interviewanalyse kam zu den folgenden Ergebnissen:
o
Die
wichtigsten
Triebkräfte
sind,
laut
Experten,
Reisen,
weltweite
Marktbeobachtungen und der Konkurrenzkampf mit anderen Destinationen. Die
Auslöser von Innovationen sind je nach Destination unterschiedlich. In jenen
Regionen,
die
ein
größeres
Skigebiet
beheimaten,
sind
es
meist
die
Seilbahnbetriebe, die Innovationen vorantreiben. Auch die Leitbetriebe sind
intensiv an der Weiterentwicklung der Region interessiert. In jenen Regionen, die
weniger
stark
von
den
Seilbahnbetrieben
geleitet
werden,
sind
meist
die
Tourismusverbände die Innovationstreiber.
o
Innovationen in die Technik sind wesentlich um überhaupt marktfähig zu bleiben.
Dienstleistungsinnovationen hingegen, werden als die ausschlaggebenden
Differenzierungsmerkmale für die Zukunft gesehen. Dennoch waren die meisten
Innovationen in den letzten Jahren baulicher Natur.
o
Innovationsbedarf besteht, laut den befragten Experten, besonders in folgenden
Bereichen:
Verkehrslösungen,
Mitarbeiterbeschäftigung,
infrastrukturelle
Maßnahmen für den Sommertourismus, Stärkung der Leitbetriebe, Qualitäts-
sicherung bei Hardware und Software, Wissensvermittlung im Bereich
Destinationsmanagement und im Marketing.
o
Der wesentliche Erfolgsfaktor bei der Umsetzung von Innovationen ist die
Kooperation
zwischen
den
einzelnen
Leistungsträgern.
Ein
Fehlen
an
Kooperationsbereitschaft, Unprofessionalität und ein schlecht ausgebildetes
Personal sind daher Hemmfaktoren für die Umsetzung von Innovationen. Auch
(umwelt-) politische Restriktionen und bürokratischer Aufwand, vor allem bei der
Bearbeitung von Förderungsanträgen, werden als innovationshemmend betrachtet.
Aus
den
Ergebnissen
der
Interviewanalyse,
wurden
Handlungsempfehlungen
erarbeitet, wie zukünftig Innovationen vorangetrieben werden können:
1. Förderung der Bearbeitung neuer Märkte: Förderung
Marktzutrittsmöglichkeiten, Förderung der Entwicklung
Angeboten für die neuen Herkunftsländer
von
von
2. Förderung zur Überbrückung von Anfangshürden: Förderung von
Initialkosten, Förderung von Detailstudien
3. Kooperationsförderung: Förderung der Kommunikation, Förderung
der gemeinsamen Angebotsentwicklung, Förderung destinationsübergreifender Projekte
4. Förderung der Wissensvermittlung: Wissenspools, Workshops
5. Förderung von innovativen Projekten: Förderung
Dienstleistungen und Projektentwicklungen
innovativer
6. Förderung der Mitarbeiter: Förderung der Innovationstätigkeiten,
Förderung neuer Berufsbilder
7. Förderung
der
Tourismusverbände
strategischen
Weiterentwicklung
der
8. Ausschreibung eines Innovationspreises
Zusammengefasst, lässt sich vermerken, dass die Wichtigkeit von Innovationen im
Tourismus durchaus von einigen Unternehmern schon erkannt wurde. Tirol beheimatet
viele touristische Unternehmer mit guten Ideen. Die in dieser Studie aufgezeigten
Förderungsmöglichkeiten, können dazu dienen, dass innovative Unternehmer ihren
Innovationsgeist an weniger innovative Unternehmen weitergeben. Klar ist jedoch, dass
die Destinationen in Tirol mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert sind und daher
kein Gießkannenprinzip bei den Förderungsmitteln zur Anwendung kommen kann.
Wesentliches Unterscheidungskriterium ist dabei die Finanzkräftigkeit der einzelnen
Regionen. Förderungsmaßnahmen müssen daher speziell auf die Probleme der einzelnen
Destinationen zugeschnitten werden.
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