Technisches_Handeln - Bildungsserver Berlin

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Förderung und
Entwicklung technischen
Denkens in der
Grundschule
PD Dr. Dieter Mette
Gliederung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Standards zeitgemäßer Bildungsarbeit in der
Grundschule
Zum Technikbegriff
Phasen des technischen Handelns
Erkenntnisperspektiven der Technik im Unterricht
Elementare Erfahrungen und Denken in Strukturen
und Funktionen
Warentests
Zusammenfassung – Merkmale technischen
Handelns
PD Dr. Dieter Mette
Standards zeitgemäßer
Bildungsarbeit in der Grundschule
Erfahrungsfelder:
Soziales und kulturelles Lernen
Historisches Lernen
Raumbezogenes Lernen
Naturbezogenes Lernen
Technisches Lernen
PD Dr. Dieter Mette
• Lebensbereiche des Menschen in der modernen Gesellschaft
• Allgemein notwendige Kompetenzen, abgeleitet aus dem
Handeln in den Lebensbereichen.
• Sachbereiche innerhalb der Lebensbereiche.
• Allgemeine Zielsetzungen der schulischen Bildung
• Gegenstandsbereich Technik im Unterricht, abgeleitet aus den
Sachbereichen.
• Spezifische Lernzieleinrichtungen, die durch den
Gegenstandsbereich Technik verfolgt werden.
• Handlungsfelder des Unterrichts, abgeleitet aus den
Gegenstandsbereichen.
• Bildungsinhalte, abgeleitet aus den Handlungsfeldern.
PD Dr. Dieter Mette
Zum Technikbegriff
- Technik als Ding
- Technik als Mittel/Verfahren
- Technik als Fertigkeit, Geschick
- Technik als Prozess
PD Dr. Dieter Mette
Technikgenese
Kognition
• Forschung
(Erkenntnis)
Invention
• Konzipierung
(Erfindung)
Innovation
• Realisierung
• Verwendung
(Einführung)
Diffusion
(Verbreitung)
PD Dr. Dieter Mette
Struktur technischen
Handelns
Bedarfsanalyse
Planung
Bewertung:
Entwicklung
• technisch
• ökonomisch
• ökologisch
Fertigung
PD Dr. Dieter Mette
Technisches Handeln
Formulieren von Zielen, Aufgaben
Bedarfsanalyse, Zielfestlegung,
Randbedingungen
Entwickeln von Ideen, Lösungen
Entsorgen der Produkte
Deponieren, Verbrennen,
Rückführen
Innovieren, Gestalten, Konstruieren,
Berechnen, Dokumentieren
Herstellen, Testen und
Verbessern von Mustern
Experimentieren,
Optimieren
Verwenden der Produkte
Nutzen, Wartung, Reparatur
Distribution
Werben, Transportieren,
Lagern, Verkaufen
Herstellen der Produkte
Technologie auswählen,
Herstellen, Qualitätskontrolle
PD Dr. Dieter Mette
04-12-08
Technisches Denken:
• An technische Sachverhalte gebunden (künstliche
Gegenstände)
• Begrifflich – bildhaft – praktisch (Kudrjawzev, T. W. 1972)
• exekutive Handlungen
•Bedürfnis als Ausgangspunkt der Technikentwicklung
• (Praxis) Erfolg als Kriterium (der Wahrheit)
PD Dr. Dieter Mette
Technischfunktionales
Denken
Technischkonstruktives
Denken
Technisch-konstruktives
Denken ist gerichtet auf
das Schaffen bzw.
Verändern technischer
Gebilde. Im Vordergrund steht die zweckgerichtete Synthese
vorhandener Erkenntnisse
und Erfahrungen
Technisch-funktionales
Denken ist gerichtet auf das
Ermitteln der Gesamt- bzw.
Teilfunktion vorhandener
technischer Gebilde. Im
Mittelpunkt steht die
Analyse von Funktionsabläufen und funktionellen
Zusammenhängen.
PD Dr. Dieter Mette
Theoriebildung
Alltagserfahrung
Gestalten
Pragmatische
Lösungen
Sprache
Umgangssprache
Verstehen
Alltagserfahrung
Gestalten
Systematisches Problemlösen
(Experiment und Konstruktion)
Sprache
Norm- und Formalsprache
(Mathematisierung)
Verstehen
Werkstatterfahrung
Theoriebildung
Modellbildung
Gestalten
Werkregeln
Gestalten
Lösungsstrategien
Sprache
Werkstattsprache
Sprache
Fachsprache
Verstehen
Werkstatterfahrung
Verstehen
Modellbildung
PD Dr. Dieter Mette
Betrachtungsweisen
Z
(Zweck)
VG
(Vorgang)
Die das menschliche Handeln bestimmende Zielvorstellung, die durch
technische Gebilde und technologische Verfahren verwirklicht wird.
Wird durch die Arbeitskraft bewirkt, die nach bestimmten
Informationen mit Arbeitsmitteln auf den Arbeitsgegenstand einwirkt
und ihn im Vorgang zielgerichtet qualitativ und/oder quantitativ
verändert.
(GVG)
(Grundvorgang)
PD Dr. Dieter Mette
WPr
Betrachtungsweisen I
(Wirkprinzip)
WW
(Wirkungsweise)
WS
(Wirkungsstelle)
Beinhaltet das Zusammenwirken naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten,
das auf eine Zustandsänderung des Arbeitsgegenstandes durch
technologische Vorgänge gerichtet ist.
Umfasst in einem abgrenzbaren Raum (Stelle, Ort...) die zur
Vorgangsrealisierung und Funktionserfüllung notwendigen
Wirkungspartner sowie die Art und Weise ihrer Wechselbeziehungen.
Stellt einen funktional und/oder geometrisch abgrenzbaren Raum der
Vorgangsrealisierung dar. Erzwingt mit ihrer Struktur die Vorgänge in der
für die Funktion notwendigen Verknüpfung.
PD Dr. Dieter Mette
Betrachtungsweisen II
WM
(Wirkungsmechanismen)
WP
(Wirkungspartner)
WK
(Wirkungskette)
Bringen Wirkungsweise hervor. Gleiche Wirkungsweise kann durch unterschiedliche WM hervorgebracht werden, z.B. eine geradlinige Bewegung.
Umfassen Organe, Medien, Energien sowie die Arbeits- oder Wirkungsgegenstände Stoff, Energie und Informationen.
Umfasst mehrere einander folgende WM. Eine Maschine umfasst alle WM, die
für die Vorgangsrealisierung erforderlich sind.
PD Dr. Dieter Mette
Betrachtungsweisen III
WB
Gesamtheit der Bedingungen, die zur Vorgangsrealisierung notwendig sind.
(Wirkbedingungen)
VH
(Verhalten)
Schließt die Beziehungen zwischen Eingangsgrößen und Ausgangsgrößen
ein (abschließende Betrachtung). Vergleich Zweck (Zielvorstellung)
PD Dr. Dieter Mette
Systemanalyse im Unterricht
1.
Analyse einer bekannten Arbeitsmaschine
2.
Reaktivieren des technologischen Vorgangs und
der notwendigen Arbeitsbewegungen
3.
Bestimmen der wesentlichen Bauteile zur
Realisierung des technologischen Vorgangs
4.
Vergleichen der Bauteile hinsichtlich der zu
erfüllenden Funktion
PD Dr. Dieter Mette
5. Gruppieren der Bauteile gleicher Funktion
6. Zusammenfassen zu Funktionsorganen
(Bestimmen der Funktionsorgane an einer weiteren
Maschine)
7. Analyse des Zusammenwirkens der Funktionsorgane
8. Ermitteln z.B. des Energieflusses und
Prinzipiendarstellung
9. Abstraktion zur Darstellung im Blockschema
PD Dr. Dieter Mette
Werkaufgabe
Auswahl eines geeigneten AG
Konstruktive Gestaltung
Materialauswahl u. -planung
Phasen des
Arbeitsprozeses:
(1) A-vorbereitung
(2) A-durchführung
(3) A-kontolle
Arbeitsablaufplanung
Materiell-techn. Vorbereitung
Ausführung der Arbeit
Kontrolle und Bewertung der Arbeit
PD Dr. Dieter Mette
Variante Erkennen
Untersuchung des Originals
nicht möglich
Original
Neue Erkenntnisse über
das Original
Überprüfen der Ergebnisse
am Original
Herauslösen
wesentlicher Merkmale
Übertragen der Ergebnisse
auf das Original
Modellhafte Darstellung
des Originals
Ergebnisse der
Modelluntersuchung
Modelluntersuchung
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Variante Entwickeln
Notwendiges Mittel
nicht vorhanden
Bedürfnis/Zweck
Brauchbares Mittel (Original)
Optimierter technischer Entwurf
Präzisieren der
Aufgabenstellung
(Gesamt- und Teilfunktionen)
Ermitteln zweckmäßiger
Strukturen und
funktionaler Beziehungen
Bewerten/Erproben/Variiren
des Modells
Modell als Fertigungsmuster
Modellentwicklung
PD Dr. Dieter Mette
Funktionen eines
Produkts aus
Konsumentensicht
Praktische Funktion
Benutzerebene
Ästhetische Funktion
Betrachterebene
Wirtschaftliche Funktion
Käuferebene
Symbolische Funktion
Besitzerebene
PD Dr. Dieter Mette
Funktionen eines
Produkts aus
Konsumentensicht
Praktische Funktion
Benutzerebene
Kriterien: Brauchbarkeit, Sicherheit …
Ästhetische Funktion
Betrachterebene
Kriterien: Gestalt, Farbe …
Wirtschaftliche Funktion
Käuferebene
Kriterien: Kosten,
Wiederverkaufswert …
Symbolische Funktion
Besitzerebene
Kriterien: Status, Zeitgeist …
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Rallye durch das Unterrichtsvorhaben
„Warentest“
Start:
Was soll getestet werden?
Welches Produkt?
Welche Dienstleistung?
1
Markterkundung:
Wer stellt das Produkt her?
Wer bietet die Dienstleistung an?
Preise, Verkaufsstrategien,
Beratung, Service, Qualität …?
2
Auswertung der Erkundung:
Vergleich von Preisen,
Verpackung,
Mengen,
bei Dienstleistungen Umfang …
3
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Test
(Einzelaspekte/Kriterien):
Material, Handhabung,
Verpackung, Inhaltsstoffe,
Gebrauchsanweisung,
Gesundheitsgefahren,
Verarbeitung.
4
Durchführung:
Testaufbau, Zeitdauer,
Technik,
Raumbedarf,
Vergleichbarkeit,
Übertragbarkeit, Gewichtung.
Ergebnisse:
Rangfolge erstellen,
Kaufkriterien ermitteln,
Testberichte bewerten,
Verbraucherberatung nutzen.
6
Zieleinlauf:
Marktübersicht gewinnen,
bewusst und zielgerichtet
konsumieren.
5
PD Dr. Dieter Mette
7
Der
Gebrauchswert –
Qualität auf dem
Prüfstand
Grundsätzlich lassen sich textile Materialien unterscheiden
• nach der Faserart (Baumwolle, Wolle, Hanf, Seide, Leinen,
regenerierte Zellulose, synthetische Chemiefasern),
• nach der Technik der Flächenherstellung (Gewebe, Gestricke,
Gewirke),
• nach der Ausrüstung (Hochveredelung, antimikrobielle
(sanitized), filzfrei, Färbung, stone-washed etc.).
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Ausrüstung
PFLEGEEIGENSCHAFTEN
technische Qualität
 Waschbarkeit oder
ausschließliche
Anwendung chemischer
Reinigung
 Schweiß- und
Wasserechtheit
 Reibechtheit
 Anschmutzneigung
(Verhalten bei
Verschmutzung)
 Bügelerfordernis
 Maßbeständigkeit
TRAGEEIGENSCHAFTEN
gesundheitliche bzw.
physiologische Qualität
entscheidend durch die
verwendeten Materialien
vorgegeben
 Schutz vor Wettereinflüssen
 Saugfähigkeit
 hautsympathischer Griff
 Freiheit von allergenen
oder kanzerogenen
Chemikalien (AzoFarbstoffe, Formaldehyd,
Schwermetalle)
 Freiheit von allergenen
Werkstoffen (z.B. Nickel)
abhängig von der Art der
Verarbeitung
 Schnitt und Passform
 Kleideröffnungen
 Verschlüsse
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MATERIELLE
DAUERHAFTIGKEIT
durch die
Verarbeitung bestimmt
 Qualität der Nähte und
Versäuberungen
(Randverwahrungen)
 Dauerhaftigkeit der
Säume (geklebt,
genäht)
 Befestigung von
Polstern
 Qualität von
Knopflöchern, Knöpfen
und Reißverschlüssen
 zusätzliche Sicherung
von Nähten durch Nieten
oder Riegel
 die Möglichkeiten der
Gebrauchswerterhaltung
-
Menschliches Handeln ist bedürfnisgetrieben,
-
die Knappheit der Güter zwingt den Menschen zu
wirtschaftlichem Handeln,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln ist
konfliktgeprägt,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln ist
entscheidungsbestimmt,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln ist risikobehaftet,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln ist nutzenrespektive gewinnorientiert,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln impliziert
Arbeitsteilung,
PD Dr. Dieter Mette
-
wirtschaftliches und technisches Handeln schafft
Interdependenz,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln bedarf der
Koordination,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln führt zu
Ungleichheit,
-
Ungleichheit induziert Leistungsstreben,
-
Leistungsstreben bewirkt Fortschritt und Wohlstand,
-
Wohlstand bedeutet Freiheit,
-
wirtschaftliches und technisches Handeln vollzieht sich in
Kreislaufprozessen.
PD Dr. Dieter Mette
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