Psychosexuelle Entwicklung nach Sigmund Freud

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Einführung in die
Psychoanalyse (PSA)
nach Sigmund Freud
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Begriffsbestimmung
Grundannahmen der Psychoanalyse
Das topographische Modell
Instanzenmodell
Dynamik der Persönlichkeit
Angst und Abwehr
Abwehrmechanismen
Die psychoanalytische Trieblehre
Entstehung psychischer Störungen
Freud und die Gehirnforschung
Carsten Püttmann © 12/2006
Unter PSA verstehen wir sowohl eine
Therapie als auch eine Theorie
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 2
•
Als Theorie umschreibt und erklärt sie
sowohl Entwicklungs- als auch
Persönlichkeitsprozesse.
•
Als Behandlungstechnik (Therapie)
versucht sie, Ursachen neurotischer
Störungen mittels der „Freien Assoziation“,
der „Traumdeutung“ bzw. der „Hypnose“
zu ergründen.
1. Begriffsbestimmung
Die PSA fußt auf vier Grundannahmen
1.
Bestimmte seelische Vorgänge sind dem Bewusstsein verborgen
(= unbewusst), wirken sich jedoch auf unser Erleben und Verhalten aus.
2.
Menschliches Verhalten wird durch Triebe erzeugt und gesteuert.
3.
Jedes Verhalten ist seelisch bedingt – festgelegt – und lässt sich nur aus
der individuellen Lebensgeschichte eines Menschen erschließen.
4.
Die seelischen Kräfte und Motive, die das Verhalten einer Person
steuern, sind dieser in der Regel nicht bewusst.
Zwei grundlegende Hypothesen
•
Prinzip der psychischen Determiniertheit
•
Nicht alle Gründe für unser Handeln sind bewusst.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 3
2. Grundannahmen der PSA
Das topographische Modell unterscheidet bewusste,
vorbewusste und unbewusste Anteile der Persönlichkeit,
die alle Auswirkungen auf das Verhalten haben können
Das Unbewusste (UBW)
Das Vorbewusste (VBW)
Das Bewusste (BW)
Mit unbewusst bezeichnen
wir alle seelischen
Vorgänge, die nicht bzw.
nicht mehr in das
Bewusstsein dringen, das
Erleben und Verhalten aber
maßgeblich beeinflussen.
Das VBW umfasst
Erinnerungen und
Wissensinhalte, die durch
aktive Aufmerksamkeit in
das Bewusstsein gebracht
werden können.
Das BW ist das im Moment
bewusst erfasste Erleben,
die augenblickliche
Wahrnehmung und die
aktuellen Gedanken.
Unbewusst ist alles (Motive,
Ängste), was nicht
unmittelbar erinnert werden
kann.
Das UBW kann durch
Psychoanalyse bewusst
gemacht werden.
Vorbewusst bedeutet, dass
die Inhalte und Vorgänge im
Augenblick zwar nicht
bewusst sind, aber jederzeit
problemlos bewusst
gemacht werden können.
Vorbewusst ist alles, was
aktiv erinnert werden kann.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 4
Bewusst ist alles, was
gerade gedacht wird.
Bewusstsein umfasst alle
Zustände, die von einem
Individuum erlebt werden,
und tritt in einer Vielzahl
unterschiedlicher Zustände
auf.
3. Das topographische Modell
Bewusstsein umfasst alle Zustände, die von einem
Individuum erlebt werden, und tritt in einer Vielzahl
unterschiedlicher Zustände auf
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 5
•
Sinneswahrnehmungen von Vorgängen in
der Umwelt und im eigenen Körper;
•
mentale Zustände und Tätigkeiten wie
Denken, Vorstellen und Erinnern;
•
Emotionen, Affekte, Bedürfniszustände;
•
Erleben der eigenen Identität und
Kontinuität;
•
„Meinigkeit" des eigenen Körpers;
•
Autorschaft und Kontrolle der eigenen
Handlungen und mentalen Akte;
•
Verortung des Selbst und des Körpers in
Raum und Zeit;
•
Realitätscharakter von Erlebtem und
Unterscheidung zwischen Realität und
Vorstellung.
3. Das topographische Modell
Das Unbewusste kennt (noch) keine
Widersprüche, keine Logik, keinen Zeitbegriff
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 6
•
Wie im Traum können Gegensätze und
logisch, also nach dem Prinzip der
Wirklichkeit (Realitätsprinzip), sich
Ausschließendes gleichzeitig nebeneinander
bestehen.
•
Das Unbewusste ist noch erhaben über die
einengenden und zugleich differenzierenden
Dimensionen der Vergangenheit und
Zukunft. Anthropomorph gesprochen ist es
daher zugleich infantil und zugleich uraltweise, je nach Blickwinkel.
•
Im Unbewussten sind Triebe und alle
Erlebnisse der persönlichen Vergangenheit,
die emotional bedeutsam waren, enthalten.
•
Der psychopathologisch bedeutsamste Teil
ist der Bereich des Verdrängt-Unbewussten,
jene Inhalte, die in irgendeiner Lebensphase
ins Bewusstsein vordringen wollen bzw.
vordrangen, jedoch abgewehrt und ins
Unbewusste verdrängt wurden.
3. Das topographische Modell
Das Instanzenmodell trennt das Triebhafte, das
Moralische und das dazwischen vermittelnde
Realitätsorientierte
Die Persönlichkeit
eines Menschen
besteht aus
drei Instanzen
ES
die Instanz der Triebe,
Wünsche und
Bedürfnisse
ICH
die Instanz, die die
bewusste Auseinandersetzung mit der
Realität leistet
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 7
ÜBER-ICH
die Instanz, welche
die Wert- und Normvorstellungen umfasst
und das Verhalten des
ICHs im Sinne der
geltenden Moral führt
4. Instanzenmodell
Die Psyche differenziert sich in den ersten
Lebensjahren
ES (ab 0 Jahre)
ICH (ca. 0,5-3 Jahre)
ÜBER- ICH (3-6 Jahre)
Das ES, ist bereits vom ersten
Lebenstag an vorhanden und
beinhaltet alle Triebe, Wünsche und
Bedürfnisse eines Individuums.
Das ICH ist die Instanz der
bewussten Auseinandersetzung mit
der Realität: bewusstes Leben und
Wahrnehmen, Denken und Handeln,
Planen, Wählen, Fühlen, Wollen,
Urteilen und Werten.
Das ÜBER-ICH ist diejenige Instanz,
welche die Wert- und
Normvorstellungen umfasst und das
Verhalten und Handeln des ICHs im
Sinne der geltenden Moral führt.
Die Triebwünsche des ES richten sich
immer auf ein bestimmtes Ziel und
auf ein bestimmtes Objekt, das auch
eine Person bzw. Personengruppe
sein kann.
Im ES gelten keine Gesetze des
logischen Denkens, es kennt keine
Wertungen, kein Gut und Böse, keine
Moral.
Es hat nur ein Ziel: das blinde
Streben nach Befriedigung der
Triebe, Wünsche oder Bedürfnisse,
die als lustvolle Entspannung erlebt
wird.
Das ES vertritt das Lustprinzip.
Das ES hat nur durch das Ich einen
Zugang zu Außenwelt.
Das ES ist unbewusst.
Es enthält alle zur Anpassung an die
Umwelt kognitiven Fähigkeiten und
Funktionen, die der Aufnahme, der
Verarbeitung und der Speicherung
von Informationen dienen. Hierzu
gehören zum Beispiel die Intelligenz,
die Kreativität, das Gedächtnis, die
Sprach- und Lernfähigkeit, die
Wahrnehmung, das Denken, das
Urteilen, das Erkennen, das
Vorstellen usw.
Das ICH versucht einen
„Kompromiss" zwischen den
ungehemmten Ansprüchen des ES
und den Anforderungen der
Außenwelt herbeizuführen.
Das ÜBER-ICH vertritt das
Moralitätsprinzip: Es bewertet die
Triebwünsche, ob sie zugelassen
werden oder nicht.
Folglich liegt das ÜBER-ICH, als
Repräsentant der Gesellschaft im
Individuum, oft im Konflikt mit dem
ES, dem Repräsentanten
individuellen Überlebens.
Das ÜBER-ICH hat nur durch das Ich
einen Zugang zu Außenwelt.
Das ÜBER-ICH enthält auch das
ICH-IDEAL, das Bild einer Person
von dem, was sie zu werden anstrebt.
Wie das ICH teilweise bewusst.
Das ICH arbeitet nach dem
Realitätsprinzip.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 8
4. Instanzenmodell
Das ICH steht im Mittelpunkt des Freudschen Persönlichkeitsmodells und
hat eine zentrale Aufgabe: Es muss versuchen, den verschiedenen
Ansprüchen und Forderungen des ES, des ÜBER-ICHs und der Realität
gerecht werden.
ÜBER-ICH (Moralitätsprinzip)
• bewertet die Wünsche des ES
• gibt Anweisungen, ob diese
zugelassen werden oder nicht
ICH (Realitätsprinzip)
• vermittelt zwischen ÜBER-ICH und ES
Realität
• überprüft die Realität
Beschaffenheit und Forderung der
Außenwelt
• verwirklicht zugelassene Wünsche
• wehrt nicht zugelassene Wünsche ab
ES (Lustprinzip)
• kündigt bestimmte Wünsche und
Bedürfnisse an
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 9
Sigmund Freud hat das Verhältnis des ICHs zum ES mit dem
des Reiters zu seinem Pferd verglichen: Das Pferd (= ES)
liefert die Energie, der Reiter (= ICH) bestimmt die Richtung,
wohin es gehen soll, und leitet auch die Bewegungen des
Pferdes. Gelegentlich kann es jedoch vorkommen, dass der
Reiter (= ICH) die Macht über das Pferd (= ES) verliert und
dieses selbst bestimmt, wohin es galoppiert. Das ICH ist also
nicht immer - wie es wünschenswert wäre - Herr über das ES.
5. Dynamik der Persönlichkeit
Arbeitsauftrag
1. Erarbeiten Sie arbeitsteilig den Text „Die frühkindlichen psychosexuellen
Entwicklungsstadien“ in Ihrem Arbeitsbuch auf Seite 68ff.
I: Zeile 23-70; II: Zeile 71-114;
III: Zeile 115-162
A. Lesen Sie dazu zunächst allein die entsprechende Textgrundlage und halten Sie
die wesentlichen Aussagen in eigenen Worten fest. (20 Minuten)
B. Tauschen Sie sich über Ihre Ergebnisse aus. (10 Minuten)
2. Erstellen Sie zur besseren Übersicht Ihrer Ergebnisse eine Tabelle, in der Sie die
Merkmale der frühkindlichen Entwicklung des Kindes sowie entwicklungshemmende
und –fördernde Maßnahmen festhalten.
3. Was ist nach Freud eine gelungene Entwicklung?
4. Welche möglichen Entwicklungsstörungen können in jeder Phase auftreten? Worauf
können diese zurückgeführt werden?
HA: Informieren Sie sich über (a) die psychoanalytische Trieblehre sowie (b) die Möglichkeiten der
ICH-Schwäche. Bereiten Sie eine fünfminütige Präsentation vor.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 10
Ist das ICH imstande, die Anforderungen des ES, des ÜBER-ICH und der
Realität unter einen Hut zu bringen, und kann es sich gegenüber den
beiden Instanzen und der Realität durchsetzen, so handelt es sich um
eine ICH-Stärke
Bei einer ICH-Stärke ist also immer ein
Gleichgewicht zwischen den einzelnen
Persönlichkeitsinstanzen und der Realität
vorhanden.
Ist das ICH einer der beiden Instanzen
oder der Realität unterlegen, so liegt eine
ICH-Schwäche vor.
Hier stehen also die einzelnen
Persönlichkeitsinstanzen zusammen mit
der Realität in einem Ungleichgewicht.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 11
5. Dynamik der Persönlichkeit
Die PSA unterscheidet demnach drei
Formen der ICH-Schwäche
Das ES siegt über das ICH
Dies ist der Fall, wenn das ÜBER-ICH zu
schwach ist und sich deshalb das ES mit
seinen Ansprüchen, die das ÜBER-ICH
„verbieten“ möchte, gegenüber dem ICH
durchsetzen kann.
Das ÜBER-ICH siegt über das ICH
Ist das ÜBER-ICH zu stark ausgebildet,
so kann sich das ICH gegenüber dem
ÜBER-ICH nicht mehr behaupten; die
Wünsche und Bedürfnisse des ES, die
das ÜBER-ICH „verbietet", müssen
weitgehend unterdrückt werden.
Die Realität siegt über das ICH
In diesem Fall wird das ICH von den
Forderungen der Realität beherrscht, es
kann sich ihnen gegenüber nicht mehr
durchsetzen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 12
Diese Möglichkeiten der ICH-Schwäche
können, je nachdem, um welchen
Verhaltensbereich es sich handelt, bei einem
Menschen gemischt vorkommen.
Die Übergänge sind fließend und es gibt auch
keine scharfen Abgrenzungen:
Niemand hat nur ein schwaches bzw. nur ein
starkes ICH; bei jeder dieser
Unterscheidungen handelt es sich stets um
ein Mehr oder Weniger.
5. Dynamik der Persönlichkeit
Daraus ergeben sich fünf wesentliche
Schlussfolgerungen für die Erziehung
1.
2.
3.
4.
Emotionale Zuwendung und Vermittlung von Reizen (z. B. liebevolle Zuwendung)
sind Voraussetzung für die Entstehung eines starken ICH.
Erzieherverhaltensweisen, die geeignet sind, ein zu starkes ÜBER-ICH
aufzubauen, wie dies beispielsweise beim autoritären und beim überbehütenden
Erziehungsstil der Fall ist, sind zu vermeiden. Je mehr Gebote und Verbote, je
mehr Lenkung in einer Erziehung vorhanden sind, desto stärker wird sich das
ÜBER-ICH ausbilden.
Ein Laissez-faire, ein indifferentes oder vernachlässigendes Erzieherverhalten
führt zur Ausbildung eines zu schwachen ÜBER-ICH, so dass die Ansprüche des
ES maßlos werden können. Je weniger Führung in einer Erziehung vorhanden ist,
desto schwächer wird sich das ÜBER-ICH ausbilden.
Ein starkes ICH ist zu erwarten,
- wenn die Wünsche des ES angemessen befriedigt werden,
- wenn das Kind Freiräume für eigene Aktivitäten erhält und Impulse eigenen
kindlichen Wollens und Handelns beachtet und unterstützt werden.
Andererseits bilden sich das ICH erst durch das Aufzeigen von Grenzen die bewusste Auseinandersetzung mit der Realität sowie die
Urteilsfähigkeit des Kindes zwischen Anpassung und Durchsetzungsbereitschaft aus.
5.
Die Förderung des ICH erfolgt auch durch die Förderung der kognitiven
Fähigkeiten wie Sprache, Intelligenz und Denken, Gedächtnis, motorische
Möglichkeiten sowie Mut und Willenskraft.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 13
5. Dynamik der Persönlichkeit
Stehen die einzelnen Persönlichkeitsinstanzen zueinander
im Ungleichgewicht, dann treten Ängste auf
Grundformen der Angst
Angst vor der Realität
Das ICH fürchtet sich vor den
Konsequenzen der Realität, die
auf die Befriedigung von
Wünschen folgen bzw. folgen
würden (z. B. Angst vor
Bestrafung, Verurteilung)
Peter, seit neun Jahren verheiratet
und Inhaber einer Firma in Lippstadt,
lernt auf einer Party eine junge Dame
kennen, die ihm sehr gefällt und in die
er sich etwas verliebt hat. Er glaubt,
dass er sein Ansehen einbüßen
würde, wenn er sich auf eine Affäre
einlassen würde.
Angst vor den
Forderungen des
ÜBER-ICH
Das ICH fürchtet sich vor den
Forderungen des ÜBER-ICH,
was mit Schuldgefühlen und
Gewissensbissen, Selbstvorwürfen
verbunden ist.
Peter hat verinnerlicht, dass man in
der Ehe treu ist und mit keiner
anderen Frau Kontakt hat.
Anderenfalls würde ihn ein schlechtes
Gewissen und Schulgefühle plagen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 14
Angst vor den
Ansprüchen des ES
Das ICH fürchtet, von den
Ansprüchen des ES überwältigt
oder vernichtet zu werden.
Peter kann vor sich selbst
erschrecken, wenn er merkt, dass der
Wunsch nach dem Kontakt zu der
jungen Dame so groß ist, dass ihm
die Schulgefühle egal sind oder er
erst gar keine verspürt.
6. Angst und Abwehr
Jede dieser Ängste hat die Funktion, das
Individuum vor einer Bedrohung zu schützen.
Es ist die Aufgabe des ICHs, mit diesen Bedrohungen fertig zu werden und den Druck,
der als Angst erlebt wird, abzubauen.
Das ICH kann nun die Aufgabe so erledigen, dass es eine realistische Lösung in
Betracht zieht, es kann aber auch, um Ängste zu vermeiden oder zu verringern,
Schutzmaßnahmen einsetzen, die die bedrohlichen und angstauslösenden
Erlebnisinhalte abwehren, unbewusst machen und somit drohende Konflikte vermeiden
helfen.
Solche Schutzmaßnahmen bezeichnet man in der Theorie der PSA als
Abwehrmechanismen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 15
6. Angst und Abwehr
Der Einsatz von Abwehrmechanismen erfolgt
meist unbewusst
ES
ÜBER-ICH
ICH
Realität
Konflikt
Abwehr von nicht zugelassenen Erlebnisinhalten aus Angst vor …
der Realität
den Forderungen
des ÜBER-ICH
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 16
den Ansprüchen
des ES
6. Angst und Abwehr
Die ICH-Verteidigung bzw. Angstabwehr kann auf sehr
unterschiedliche Art und Weise erreicht werden. Wir
unterscheiden …
Bezeichnung
Erläuterung
Beispiel (Hobmair: Pädagogik. 2002)
Verdrängung
Triebwünsche, Gefühle, Bedürfnisse, Ereignisse oder
Erinnerungen, die der Mensch nicht wahrhaben will
oder kann und die Angst auslösen, werden in das
Unbewusste abgeschoben. Unbewusstmachung
bedeutet aber nicht Auslöschung, die verdrängten
Inhalte bleiben im Unbewussten weiter bestehen und
beeinflussen bzw. bestimmen das Erleben und
Verhalten in einem nicht unerheblichen Maße.
Herr Treuberg, der Angst vor dem
Wunsch hat, mit der jungen Frau
näheren Kontakt aufzunehmen, wird
möglicherweise versuchen, diese
Verlangen abzuwehren, unbewusst
zu machen, den Wunsch zu
verdrängen.
Projektion
Eigenschaften, die die eigene Person betreffen, die
man aber an sich selbst nicht wahrhaben kann bzw.
will, werden anderen Personen oder Gegenständen
zugeschrieben und dort bekämpft.
Ein Schüler, der in der Schule
schlecht ist, kann dazu neigen, den
Lehrer für schlecht zu halten.
Reaktionsbildung
Um Verdrängungen zu sichern, wird im Bewusstsein
das Gegenteil des zu Verdrängten fixiert, die Abwehr
der Angst geschieht also durch die Verkehrung ins
Gegenteil.
Unerwiderte Liebe und Zuneigung
eines Menschen kann so in Hass
umschlagen.
Verschiebung
Wünsche und Bedürfnisse, die sich nicht am Original
befriedigen können, werden an einem Ersatzobjekt
realisiert.
Ein Angestellter, der auf seinen Chef
wütend ist, tobt aus nichtigem Anlass
zu Hause.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 17
7. Abwehrmechanismen
Auswahl weiterer Abwehrmechanismen I
Bezeichnung
Erläuterung
Beispiel
Rationalisierung
Verpönte Wünsche und Bedürfnisse sowie
unangepasste Verhaltensweisen werden
verstandesmäßig mit vernünftigen Gründen
gerechtfertigt, um die wahren Gründe, die man nicht
wahrhaben kann oder will, zu vertuschen.
Fehler in der Erziehung werden mit
der Anlage des Kindes begründet, die
zudem vom Ehepartner herrührt.
Identifikation
Die Abwehr der Angst gelingt durch die Identifizierung
mit einer anderen Person, zum Beispiel mit einer
starken Persönlichkeit, einem aggressiven Menschen
oder einem Sänger, Schauspieler.
Ein Kind, das vor der Dunkelheit
Angst hat, kann sich einbilden, dass
es Supermann wäre, der sich vor
nichts fürchtet.
Sublimierung
Nicht zugelassne Wünsche und Bedürfnisse werden
umgesetzt in Leistungen, die sozial erwünscht sind
oder sogar hoch bewertet werden.
Aggressive Triebwünsche können zur
Berufswahl Chirurg führen.
Fixierung und
Regression
Auch bei dem Stehenbleiben (Fixierung) auf
bestimmten frühkindlichen Entwicklungsphasen und
dem Zurückfallen (Regression) auf eine bereits
überwundene Phase der Entwicklung, kann es zu
Abwehrmechanismen kommen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 18
7. Abwehrmechanismen
Auswahl weiterer Abwehrmechanismen II
Bezeichnung
Erläuterung
Verleugnung
Ein unangenehmes oder unerwünschtes Erlebnis der
äußeren Wirklichkeit wird mit Hilfe von wunscherfüllter
Phantasie verleugnet und überspielt. Die Fakten der
Realität werden abgelehnt und durch Phantasie und
ein Verhalten ersetzt, die die Wünsche befriedigen.
Kompensation
Verhüllen einer Schwäche durch Übertonung eines
erwünschten Charakterzuges
Introjektion
Einverleibung äußere Werte und Standardbegriffe in
die Ich-Struktur, so dass das Individuum sie nicht mehr
als Drohung von außen erleben muss.
Beispiel
Jeder Mensch setzt in seinem Leben mehr oder weniger
Abwehrmechanismen ein, um mit seinen Problemen fertig zu werden.
Bei übermäßigem Einsatz jedoch können seelische Störungen auftreten,
weil entweder die Ansprüchen des ES oder der Realität zu sehr geleugnet
werden müssen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 19
7. Abwehrmechanismen
Die Psychoanalyse geht von der Annahme aus,
dass alles Verhalten durch Triebe erzeugt wird
Dabei unterscheiden wir …
• die Triebquelle, die den körperlichen Vorgang bzw. den Körperteil
meint, von dem Reiz ausgeht, und die jeder Treib benötigt,
• das Triebziel, dass die Erreichung der „Aufhebung des Reizzustandes
an der Triebquelle“ und damit die Befriedigung des Triebwunsches
meint, und
• das Triebobjekt, an dem sich die Befriedigung des Triebwunsches
vollzieht. Das können die eigene Person oder andere Menschen sein
oder bestimmte Körperteile, aber auch Gegenstände.
Triebziel
Voraussetzung
Triebquelle
für
Trieb
Wunsch
Bedürfnis
gerichtet
auf
Triebobjekt
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 20
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Die Psychoanalyse geht davon aus, dass zwei gegeneinander arbeitende
Haupttriebe das gesamte menschliche Verhalten steuern
Eros (Lebenstrieb)
Thanatos (Todestrieb)
Ziel: Selbst- und Arterhaltung, Überleben,
Weiterleben, Fortpflanzung
Ziel: Auflösung bzw. Zurückführung des Lebens in
den anorganischen Zustand und somit dessen
Vernichtung (Destruktivität, Aggression, Lust am
Zerstören und Vernichten)
Energie bzw. Antriebskraft: Libido
Sie ist auf Lustgewinn gerichtet und kann sowohl
auf die eigene Person als auch auf ein äußeres
Objekt bezogen sein.
Die Ausrichtung der Libido auf andere Personen
bzw. Objekte bezeichnet die Psychoanalyse als
Objektbesetzung, im Gegensatz zur libidinösen
Besetzung des eigenen Körpers oder des
eigenen ICHs ( Narzissmus).
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 21
Energie bzw. Antriebskraft: Destrudo
Sie ist entweder in Form von Selbsthass und
Selbstvernichtung nach innen, also gegen die
eigene Person gerichtet, oder sie wendet sich als
Aggression, Hass, Zerstörungs- oder
Vernichtungswelle nach außen, also gegen
andere Personen, -gruppen und/oder deren
Gegenstände.
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Grundlage von Trieben ist eine psychische Energie, die
sich beim Kind noch ungerichtet und völlig wahllos entlädt
Im Laufe der Entwicklung jedoch wird diese Entladung der Energie in ganz bestimmte Bahnen
gelenkt.
In der Regel besteht zwischen beiden Trieben (Eros/ Thanatos) eine Verschränkung, ohne dass
einer der beiden vorherrscht. Nur bei krankhaften Zuständen zerfällt diese Verschränkung
( Sadismus, Selbstbestrafungstendenzen bei depressiv Gestörten)
Triebziel
Voraussetzung
Triebquelle
für
Trieb
Wunsch
Bedürfnis
gerichtet
auf
Triebobjekt
Eros (Lebenstrieb)
gerichtet auf Selbst- und Arterhaltung,
Überleben, Weiterleben und
Fortpflanzung
Thanatos (Todestrieb)
gerichtet auf Auflösung und
Zurückführung des Lebens in den
anorganischen Zustand; Selbsthass und
–vernichtung, Destruktivität, Aggression,
Hass gegenüber der Umwelt
Energie: Libido
Energie: Destrudo
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 22
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Arbeitsauftrag
1. Suchen Sie nach Informationen und Erläuterungen über eine narzisstische
Persönlichkeit. Zeigen Sie auf, wie eine solche nach Auffassung der Psychoanalyse
entsteht.
2. Die von Freud gewählte Bezeichnung Narzissmus geht auf die griechische
Mythologie zurück. Hier findet sich die Geschichte des jungen Narziss.
HA: Bereiten Sie eine fünfminütige Präsentation Ihrer Ergebnisse vor.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 23
Die Entwicklung der Libido vollzieht sich nach
einem genetisch festgelegten Verlauf
… doch die Art und Weise, wie ein Mensch diese Entwicklung durchläuft,
ist von seiner Umwelt (Bezugspersonen) und seiner Erziehung abhängig.
„Es wäre missverständlich zu glauben, dass diese Phasen einander glatt
ablösen; die eine kommt zur anderen hinzu, sie überlagern einander,
bestehen nebeneinander.“ (Sigmund Freud)
Dennoch lassen sich in einem bestimmten Alter dominante Körperteile
eruieren.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 24
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Der erste Lustgewinn kann durch die Mundzone und durch
alles, was mit ihr unmittelbar in Zusammenhang steht,
gewonnen werden
Orale Phase (1. Lebensjahr)
Die Mundregion ist das primäre Bezugsorgan. Säuglinge und Kleinkinder
verbringen viel Zeit damit, am Daumen oder Zehen zu lutschen.
Saugen, Schlucken, Beißen, das Aufnehmen von Nahrung sowie das Lutschen
sind die frühesten Äußerungsformen kindlichen Luststrebens.
Durch den normalen Gebrauch (Essen, Trinken) oder künstliche Reizung kommt es
zu einer Spannungsreduktion (Verminderung der libidinösen Triebspannung) und
zu einem Auftreten von Lustgefühlen.
In dieser Phase wird die Beziehung zur Umwelt aufgebaut: Positive Erfahrungen im
ersten Lebensjahr führen zur Ausbildung einer optimistischen
Lebensgrundeinstellung, die es mit sich bringt, dass das Kind aufgrund eines
Vertrauens zu Mitmenschen, der Welt und zu sich selbst den Mut aufbringt, sich
entdeckend und lernend mit unbekannten Personen und Gegenständen
einzulassen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 25
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Negative Erfahrungen lassen hingegen eine pessimistische
Lebensgrundeinstellung entstehen
Orale Phase (1. Lebensjahr)
Das Kind verschließt sich misstrauisch und furchtsam und ist nicht willens,
Unbekanntes zu erforschen.
Dadurch wird die Gewinnung neuer Erfahrungen behindert, was zu einer
Hemmung des Kindes bei seinen weiteren Lernmöglichkeiten führen kann.
Störungen in dieser Phase führen zu Persönlichkeitsmerkmalen, aufgrund derer
viel von anderen gefordert wird.
Auf die orale Phase fixierte Menschen zeichnen sich durch eine niedrige
Frustrationstoleranz aus und geben schnell auf.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 26
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Daraus ergeben sich für die Erziehung während der oralen
Phase folgende Grundsätze
1. Säuglinge und Kleinkinder benötigen viel emotionale Zuwendung, eine
feste und dauerhafte Bezugsperson, liebevolle Zärtlichkeit, eine
geduldige und abreißende Umsorgung, intensiven Hautkontakt sowie
Kontakte über alle Sinnesorgane.
2. Eltern und Erzieher sollten für eine angemessen, realitätsangepasste
Befriedigung der oralen Bedürfnisse sorgen.
„Ich bin, was man mir gibt!“
(Erik H. Erikson, 1953)
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 27
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Die Lust-Unlust-Erlebnisse des Kleinkindes in der analen Phase
konzentrieren sich vornehmlich auf den Ausscheidungsvorgang,
das Ausscheidungsorgan und das Produkt
Anale Phase (2./3. Lebensjahr)
Die Lust wird in dieser Phase durch den Vorgang der Defäkation erzielt.
Anfangs nur durch das Ausscheiden, später auch durch das Zurückhalten der
Exkremente.
Es kommt zu einem spannungsvollen Zustand zwischen Hingabe und
Zurückhalten.
Das Kind übt in dieser Lebensphase Kontrollmechanismen ein und vollzieht die
ersten Anpassungen an die Erfordernisse der Umwelt.
Vorherrschend sind Wünsche des Spielens mit Ausscheidungsorganen und
Ausscheidungsprodukten sowie des Gebens und Nehmens.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 28
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Psychoanalytisch orientierte Psychologen nehmen an, dass mit
der Reinlichkeitserziehung die gesamt Thematik des Hergebens
und Festhaltens im übertragenen Sinne erlernt wird
Anale Phase (2./3. Lebensjahr)
Macht das Kind die Erfahrung, dass das Hergeben des Stuhl Lust bereitet, so wird
es auch im späteren Leben gerne etwas hergeben und Freude an Leistung
entwickeln.
Anderenfalls zeigt es im späteren Leben ein überstarkes Maß an Geiz und
Verweigerungstendenzen, ein Zurückhalten von Leistung oder einen mit
erheblichen Ängsten besetzten Leistungszwang.
Ebenso können extreme Schuldgefühle, Reinlichkeitsfanatismus und Waschzwang
Folgen einer falschen Sauberkeitsgewöhnung nach sich ziehen.
Störungen in dieser Phase, insbesondere durch zwanghafte Sauberkeitserziehung,
können zu „manischen" oder zwanghaften Persönlichkeitstypen führen. Diese
zeichnen sich durch starke Unterdrückung von Aggressionen, Überkontrolliertheit,
Geiz und extreme Reinlichkeit aus. Es kommt bei manischen Persönlichkeiten zu
einer starken Trennung zwischen Vorstellungen und tatsächlichen Gefühlen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 29
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Während der analen Phase wird vornehmlich das ICH in
der Auseinadersetzung mit der Realität gebildet
Anale Phase (2./3. Lebensjahr)
D.h. in dieser Phase wir die Beziehung zum ICH, zur eigenen Person aufgebaut.
Je nach Erzieherverhalten bilden sich
• Selbstständigkeit, Eigenwillen, Durchsetzungsvermögen oder auch
• Unselbstständigkeit, Gefügigkeitshaltung, Konformismus und Opportunismus
bzw. Herrschsucht, Aggressivität, Hartnäckigkeit, Dickköpfigkeit oder
Dominanzstreben aus.
Zusatzinformation
Narzisstische Phase (2. Lebensjahr)
Das Kind entdeckt den eigenen Körper und entwickelt dabei
Lustgefühle (Autoerotismus). Dieses Verhalten ist die
Urform der Selbstliebe (Narzissmus). Störungen in dieser
Phase können im Erwachsenenalter zu Verminderung des
Selbstvertrauens und der Selbstachtung führen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 30
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Daraus ergeben sich für die Erziehung während der analen
Phase folgende Grundsätze
1. Die Reinlichkeitserziehung soll nicht zu früh einsetzen und zu streng
gehandhabt werden; Eltern und andere Erzieher sollten sie mit viel Geduld und
positiven Erziehungsmaßnahmen, wie z. B. Lob, Anerkennung und Zuneigung
durchführen, damit sie das Kind als lustvoll erlebt.
2. Eine negative Bewertung der Ausscheidungsprodukte sollte vermieden werden.
Spiele im Sandkasten, mit Fingerfarben oder Ton können eine angemessene
Befriedigung darstellen.
3. Impulse des eigenen Wollens und Planens sollen unterstützt werden; Lob und
Anerkennung beschleunigen die Entwicklung der Selbststeuerung; ständiges,
ungeduldiges Durchbrechen verzögert sie.
4. Grenze müssen gesetzt und eingehalten werden. So lernt das Kind, sich mit
der Realität auseinander zu setzen.
„Ich bin, was ich will!“
(Erik H. Erikson, 1953)
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 31
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Vornehmlich durch Betätigungen an den Genitalien
gewinnt das Kleinkind Lust in der phallischen Phase
Phallische Phase (4./5. Lebensjahr)
Die Genitalien werden in dieser Phase zu erogenen Zonen.
Durch das Herzeigen der eigenen Geschlechtsteile und das Betrachten der
anderen sowie durch das Spielen an ihnen kann das Kind lustvolle Befriedigung
herbeiführen.
Jungen stellen fest, dass bei Mädchen der Penis fehlt und führen dies auf eine
Bestrafung zurück.
Daraus entwickelt sich Kastrationsangst; bei Mädchen kommt es zum Penisneid,
der Ursache für ein Gefühl der Unterlegenheit und Minderwertigkeit der Frau
gegenüber dem Mann sein kann.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 32
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Die Triebwünsche äußern sich in der Regel im Begehren
des gegen-geschlechtlichen Elternteils
Phallische Phase (4./5. Lebensjahr)
Aus diesem Begehren kann sich ein Konflikt ergeben, den Freud nach der Tragödie
des Sophokles Ödipus-Konflikt genannt hat.
Es treten Rivalitätsgefühle mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil auf, der
andersgeschlechtliche wird geliebt.
Auf der anderen Seite fürchtet das Kind den Verlust der Liebe des
gleichgeschlechtlichen Elternteils.
Dieser Konflikt wird durch die Unterdrückung der sexuellen Wünsche beigelegt.
Bei einem ungünstigen Verlauf der Entwicklung kann dieser Konflikt bestehen
bleiben, was in der Literatur häufig Ödipus-Komplex genannt wird. Dies ist der
Fall, wenn sich das Kind bzw. der erwachsene Mensch von dem geliebten Elternteil
nicht lösen kann. Mögliche Folgen eines nicht überwundenen Ödipus-Konfliktes
sind Nichtbejahung der eigenen Geschlechterrolle, Identifizierung mit dem anderen
Geschlecht, Liebesunfähigkeit oder Impotenz.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 33
8. Die psychoanalytische Trieblehre
In der phallischen Phase kommt es zur Übernahme
geschlechtlicher Moralbegriffe und zur Entwicklung des
ÜBER-ICH (Gewissen).
Phallische Phase (4./5. Lebensjahr)
Störungen in der phallischen Phase können zu einer „hysterischen"
Persönlichkeitsstruktur führen.
Diese ist durch ein auffälliges sexuelles Gebaren gekennzeichnet, das aber im
Widerspruch zur ängstlichen, passiven Grundstruktur steht, die sexuelle Kontakte
zu meiden versucht.
Hysteriker sind meist selbstbewusst und energisch-impulsiv.
Charcot (1885)
demonstriert
einen Fall von Hysterie
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 34
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Daraus ergeben sich für die Erziehung während der
phallischen Phase folgende Grundsätze
1. Die Vorbildfunktion der Mutter bzw. des Vaters ist für die Identifizierung mit der
jeweiligen Geschlechterrolle von entscheidender Bedeutung.
2. Eine positive Beziehung zum Kind sowie ein entspanntes, angstfreies,
emotional getragenes und harmonisches Familienklima können einen
ungünstigen Verlauf des Ödipus-Konfliktes verhindern.
3. Das Herzeigen der eigenen Geschlechtsteile und das Betrachten der von
anderen sowie das Spielen mit ihnen sollte nicht überbewertet werden.
Zusatzinformation
Phallisch-ödipaler Typ (entsteht durch die Fixierung in dieser Phase)
Ich bin ein Mann/ Ich bin eine Frau: Männer bestätigen hier
ihre Männlichkeit durch so genanntes „Macho“-Verhalten.
Frauen treten verführerisch-kokett und naiv auf, so zu
sagen als „Weibchen“. Beide wollen ihr jeweiliges Vorbild:
Vater oder Mutter übertreffen.
Als Neurosen treten neben der Hysterie auch
Exhibitionismus und Voyeurismus auf.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 35
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Im Alter von ca. sechs Jahren tritt eine scheinbare
Unterbrechung der sexuellen Entwicklung ein
Latenzphase (6.-12. Lebensjahr/ 6.-7. Lebensjahr*)
Gegen Ende der phallischen Phase beginnt die Dynamik der Persönlichkeit zu
funktionieren und es bilden sich Abwehrmechanismen heraus: Das Kind wird fähig,
auf Lustbefriedigung zu verzichten, sie auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben
oder in andere Energie, wie zum Beispiel sachliches Interesse, umzusetzen.
Sexuelle Regungen werden abgewehrt und verdrängt.
Die Triebregungen treten in den Hintergrund, ihre Energie wird verlagert auf andere
Bereiche und Gegenstände der Umwelt.
Spielkameraden werden vor allem beim gleichen Geschlecht gesucht. Während
dieser Zeit kommt es zu einer Verinnerlichung der Anforderungen der Umwelt.
* http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungFreud.shtml (13.01.2007: 20.51)
„Wir finden, dass das Sexualleben des Menschen sich nicht wie das der meisten
ihm nahe stehenden Tiere vom Anfang bis zur Reifung stetig weiterentwickelt,
sondern dass es nach einer ersten Frühblüte bis zum fünften Jahr eine
energische Unterbrechung erfährt, worauf es dann mit der Pubertät wieder
anhebt und an die infantilen Ansätze anknüpft.“ (Sigmund Freud 1926)
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 36
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Mit Beginn der Vorpubertät erwacht die Sexualität unter
dem Einfluss der Geschlechtshormone zu neuer Macht
Genitale Phase (etwa ab dem 12. Lebensjahr/ etwa ab dem 8. Lebensjahr
bis zur Pubertät*)
Es kommt zu einem Wiederaufleben der Sexualität und des Ödipuskomplexes,
sowie zu einer Hinwendung zum anderen Geschlecht.
D.h. die Sexualität tritt in eine weiter Funktion: Sie dient nicht mehr nur der
Lustbefriedigung, sondern auch der Fortpflanzung bzw. der menschlichen
Partnerschaft.
Sie wird damit eine wichtige Form sozialer Interaktion und Kommunikation.
Hinweis: Der beschleunigten körperlichen und intellektuellen Reifung steht eine
verzögerte emotionale Reifung gegenüber. Die Pubertät ist eine stark
konfliktgeladene Phase voller motorischer und innerer Unruhe.*
* http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungFreud.shtml (13.01.2007: 20.51)
„Zweitens werden zu den sexuellen Regungen alle die bloß zärtlichen
und freundschaftlichen gerechnet, für welche unser Sprachgebrauch
das vieldeutige Wort ,Liebe‘ verwendet.“ .“ (Sigmund Freud)
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 37
8. Die psychoanalytische Trieblehre
Bei einem gesunden Menschen wirken die drei
Persönlichkeitsinstanzen zusammen
Das ICH ist imstande, die Anforderungen des ES und des ÜBER-ICH unter einen Hut zu
bringen und im Rahmen der realistischen Möglichkeiten zu erfüllen.
Ein Gleichgewicht zwischen den einzelnen Persönlichkeitsinstanzen und der Realität ist
vorhanden.
Stehen jedoch die einzelnen Persönlichkeitsinstanzen in einem Ungleichgewicht, dann
treten Ängste auf, die bewirken, dass das Individuum Abwehrmechanismen einsetzt, die
die bedrohlichen und angstauslösenden Erlebnisinhalte abwehren, unbewusst machen
sollen.
Ein längeres starres und übertriebenes Einsetzen von Abwehrmechanismen kann nach
Auffassung der PSA zu seelischen Störungen führen.
Ein fortwährendes Einsetzen von Abwehrmechanismen führt zur Leugnung und
Verfälschung der Realität, so dass es zu einem dieser Realität nicht angepassten
Verhalten kommt. Das ist der Ausgangspunkt für seelische Fehlentwicklungen.
Psychische Störungen entstehen aus psychoanalytischer Sicht einmal dadurch,
dass das ICH, das ES, das ÜBER-ICH und die Realität nicht im Gleichgewicht
zueinander stehen, und zum anderen durch Konflikte und Probleme, die im
Zusammenhang mit der frühkindlichen Entwicklung der Libido stehen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 38
9. Entstehung psychischer Störungen
Fehlformen in der Erziehung, Konflikte und Probleme, die im
Zusammenhang mit der frühkindlichen Entwicklung der Libido stehen
(z.B. familiäre Probleme und individuelle Erlebnisse), können zu einer
seelischen Fehlentwicklung führen
Fehlformen in der Erziehung
wie Ablehnung, Vernachlässigung, Laissez-faire, Überbehütung und Verwöhnung, mangelnde emotionale Zuwendung oder zu starke emotionale
Bindung in der Beziehung Eltern(teil)-Kind, indifferente, inkonsequente oder widersprüchliche Erziehungseinstellungen und -maßnahmen eines
oder beider Elternteile, Überforderung, Übertragung unbewusster Wünsche und Einstellungen der Eltern auf das Kind
begünstigen
ein Ungleichgewicht der einzelnen Persönlichkeitsinstanzen
zusammen mit der Realität eine ICH-Schwäche
bewirkt
ein Auftreten von unangemessenen Ängsten
und
einen übertriebenen Einsatz von Abwehrmechanismen
führt zu
Leugnung, Verzerrung und Verfälschung der Realität,
realitätsunangepasstem Verhalten
Folge
seelische Fehlentwicklung
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 39
9. Entstehung psychischer Störungen
Konflikte in der Libidoentwicklung können aber
auch zu einer Fixierung oder Regression führen
Autoritäre, vernachlässigende
Laissez-faire Erziehung
Verwöhnende, überbehütete,
verzärtelnde Erziehung
führt zu
unzureichender Befriedigung
der Triebwünsche
führt zu
exzessiver Befriedigung
der Triebwünsche
führt zu
führt zu
Triebfrustration
führt zu
Fixierung = Steckenbleiben in einer Entwicklungsphase
oder
Regression = Zurückfallen auf eine bereits überwundene Entwicklungsphase
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 40
9. Entstehung psychischer Störungen
Kritische Würdigung – Stärken
1. Verglichen mit anderen (Persönlichkeits-) Theorien gilt die Theorie
Freuds als besonders umfassend: Sie lenkt den Blick auf eine
Vielzahl von Details im menschlichen Verhalten.
2. Hervorzuheben ist die Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche:
Instanzen mit Triebtheorie, Angst und Abwehrmechanismen,
psychosexuelle Entwicklung (Phasenmodell) mit Instanzen,
Triebtheorie und Angst.
3. Dabei sind die Erkenntnisse über frühkindliche Erfahrungen und
unbewusste Wünsche bzw. Affekte von besonders praktischer
Bedeutung in der Kinderpsychiatrie, in der Erziehungsberatung und
im Alltag.
4. Sie hat eine Reihe von Techniken entwickelt (freie Assoziation,
Traumdeutung), die für Forschung und Theorie eine Vielzahl von
Anregungen bieten.
5. Freuds Vorgehen der Deutung und Interpretation von
Zusammenhängen lässt der Kreativität viel Freiraum
6. Die Behauptung, der Mensch sei ein geschlossenes Energiesystem
ist kühn und interessant.
Quelle: Heidenreich u. a.: Pädagogik Training. Grundwissen Pädagogik mit Aufgaben und Lösungen. Stark-Verlag, Freising 1996: 118
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 41
10. Freud und die Gehirnforschung
Kritische Würdigung – Schwächen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Im Laufe seiner langen Forschungen (er schrieb über 30 Bände) änderte Freud
seine Theorie bzw. seine Begriffsdefinitionen. Das schafft häufig Missverständnisse
(das Instanzenmodell löst das topographische Modell ab, es gibt unterschiedliche
Angsttheorien und verschiedene Triebmodelle, dabei bleibt der Aggressionstrieb
unklar).
Eine wissenschaftliche Überprüfung seiner Theorien gestaltet sich als schwierig:
Zweifel an der Deutung eines Psychoanalytikers wird als psychischer Widerstand
gegen die Psychoanalyse bloßgestellt. (Nach Freud können nur Psychoanalytiker
die Deutung anderer Psychoanalytiker kritisieren!)
Die psychoanalytischen Thesen werden aufgrund der Analyse neurotischer
Patienten aufgestellt. Allerdings erheben diese Thesen den Anspruch auch für sog.
„normale", nicht-neurotische Menschen zu gelten.
Das Bild der Frau wird absolut unvollständig und einseitig dargestellt. Ihre
Bedeutung wird reduziert auf Begriffe wie Penisneid und Angst vor tatsächlich
erfolgter bzw. phantasierter "Kastration". (So sehr Freud seine Zeit in Bezug auf
Sexualmoral auch kritisierte, so unreflektiert übernahm er doch ein gängiges
Frauenklischee.)
Freud interpretiert nur Vergangenes, er macht keine Vorhersagen, wie wir es heute
von einer wissenschaftlichen Theorie erwarten. Er beschränkt sich auf die Methode
der Beobachtung. Experimentelle Überprüfungen einige seiner Thesen, die es
damals schon gab, interessierten ihn nicht.
Die Behauptung, der Mensch sei ein geschlossenes Energiesystem, entstammt der
Physiologie. Die Übertragung körperlicher Vorgänge auf psychische Qualitäten ist
äußerst umstritten.
Quelle: Heidenreich u. a.: Pädagogik Training. Grundwissen Pädagogik mit Aufgaben und Lösungen. Stark-Verlag, Freising 1996: 118f
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 42
10. Freud und die Gehirnforschung
„Fast vergessen, nun wieder spannend“ (GEO 05/2006)
In der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts
hatte Freuds Modell der Psyche fast nur
noch historischen Wert – jetzt wird es von
Hirnforschern rehabilitiert.
Der Neurobiologe Gerhard Roth
entdeckte zahlreiche Ähnlichkeiten
zwischen seinem Modell der Psyche und
Freuds Skizze des seelischen Apparates.
Roth sieht drei zentrale Annahmen
Freuds bestätigt:
1. Das Unbewusste hat bei weitem mehr Einfluss auf das Bewusstsein als umgekehrt.
2. Das Unbewusste liegt zeitlich weit vor dem Bewusstsein.
3. Das bewusste ICH hat wenig Einsicht in die Grundlagen seiner Wünsche und Handlungen
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 43
10. Freud und die Gehirnforschung
Roths Modell kennt vier Ebenen der Psyche
1.
Ebene
Grundfunktionen
2. Ebene
Emotionales
Lernen
3. Ebene
Bewusste
Gefühle
4. Ebene
Kognition
& Sprache
Vergleichbar mit Freuds ES ist die „Ebene der Grundfunktionen“, die sich überwiegend in der
entwicklungsgeschichtlich ältesten Gehirnregion befindet. Sie sichert unsere biologische Überleben, indem sie
Stoffwechsel, Kreislauf und Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst und Schlaf kontrolliert. Sie steuert außerdem
elementare Antriebe und Empfindungen wie Angriff und Verteidigung, Aggressivität und Sexualverhalten. Diese
Funktionen laufen völlig unbewusst ab, sind weitgehend genetisch bedingt und bestimmen das
„Temperament", mit dem ein Mensch auf die Welt kommt.
Die „Ebene des emotionalen Lernens" hat keine genaue Parallele in Freuds Theorie. Auf ihr werden
Erfahrungen mit Gefühlen wie Furcht, Freude, Ekel oder Hoffnung verknüpft. So lernt der Mensch von Geburt
an, jene Erlebnisse zu wiederholen, die mit positiven Emotionen wie Befriedigung und Lust belohnt werden,
und negative Erfahrungen zukünftig zu meiden - etwa das Anfassen einer heißen Herdplatte. In diesem
Prozess bilden sich Vorlieben und Aversionen heraus, die in einer krankhaften Übersteigerung zu
Suchtkrankheiten und Neurosen führen können. Durch frühkindliche Bindungserfahrungen entsteht auf dieser
Ebene außerdem das grundlegende Verhältnis zu uns selbst und zu anderen Menschen. Zusammen mit der
untersten Ebene bildet das emotionale Lernen den Kern der Persönlichkeit, den Charakter eines Menschen.
Die infantilen Antriebe und emotionalen Reaktionen der beiden unteren Ebenen werden durch die erst im
Erwachsenenalter ausgereifte „Ebene der bewussten Gefühle" gezügelt. Auf ihr bilden sich auf der Basis von
Kommunikation, Erziehung und Kultur die bewussten Anteile des Selbst heraus. Hier sind Ethik und Moral
verankert, also Freuds Funktionen des ÜBER-ICH. Auch das Vorbewusste findet sich auf dieser Ebene wieder:
In der Großhirnrinde ist das Langzeitgedächtnis lokalisiert, während der Hippocampus zwischen
Bewusstwerdung und Absinken in das Unbewusste entscheidet.
Roth vergleicht die rationale „Ebene der Kognition und Sprache" mit dem realitätsbezogenen ICH bei Freud.
Hier rechtfertigen wir uns vor uns selbst und vor anderen; wir überdenken, beraten, fantasieren oder planen
Prozesse, die nicht direkt mit unserer Handlungssteuerung verdrahtet sind, weshalb auch Appelle an die
Vernunft nicht automatisch zu Verhaltensänderungen führen. Entscheidungen darüber, wie wir tatsächlich
handeln, werden nur im Zusammenspiel mit den drei anderen emotionalen Ebenen getroffen.
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 44
10. Freud und die Gehirnforschung
Übersicht der Modelle Freuds und Roths
Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 45
10. Freud und die Gehirnforschung
Literatur- und Internethinweise
Literatur
Freud, A.: Das Ich und die Abwehrmechanismen. München 1989
Freud, S.: Abriss der Psychoanalyse – Das Unbehagen in der Kultur. Frankfurt a. M. 1994
Freud, S.: Jenseits des Lustprinzips – Massenpsychologie und Ich-Analyse – Das Ich und das Es. Frankfurt a. M. 199810
Freud, S.: Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. Frankfurt a. M. 1996 9
Freud, S.: Selbstdarstellung. Frankfurt a. M. 1995
Freud, S.: Zur Einführung des Narzissmus. Frankfurt a. M. 1914
Freud, S.: Zur Psychopathologie des Alltagslebens. Frankfurt a. M. 1996
Heidenreich u. a.: Pädagogik Training. Grundwissen Pädagogik mit Aufgaben und Lösungen. Stark-Verlag, Freising 1996
Hobmair, H.: Pädagogik. Bildungsverlag Eins, Troisdorf 2002: 106-140
Lakota, B.: Die Natur der Seele. In: Der Spiegel. Nr. 16/18.4.2005: 176ff
Lindner, M.: Sigmund Freud: „Ich bin kein Denker, sondern Abenteurer. In: GEO 05/2006. Gruner und Jahr, Hamburg
2006: 134ff
Internetlinks
http://de.wikipedia.org/wiki/Orale_Phase (13.01.2007: 20.44)
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungFreud.shtml (13.01.2007: 20.51)
www.psicoanalisi.it (13.01.2007: 21.17)
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Carsten Püttmann ∙ Einführung in die Psychoanalyse · Seite 46
Anhang. Literatur- und Internethinweise
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