Nervenzellen

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Nervenzellen
Vorlesung Biologische Psychologie
C. Kaernbach
Literatur: Schandry, Kapitel 3-5
Vertiefung:
– Kandel, Schwartz, Jessell: Principles of Neural Sciences
– Wikipedia: empfohlen bzw. bei weiterführendem Interesse
Aufbau einer Zelle
• Zellmembran:
Doppellipidschicht
• Prokaryoten (gr. pro „vor“, karion „Kern“)
– kein Zellkern, DNA schwimmt frei im Zytoplasma
• Archaeen („Urbakterien“), oft extremophil, nicht pathogen
• Bakterien
– Unterschiede in den Ribosomen
• Eukaryoten (gr. eu „gut“, „echt“)
– Zellkern
Doppelmembran:
zwei Doppellipidschichten
– Mitochondrien
– weitere „Organellen“ (membranumgeben)
Zellkern
• Doppelmembran (Kernhülle)
– äußere Membran: Ribosomen
• geht über in das (raue) endoplasmatische Retikulum (ER)
– innere Membran: „Formfaktor“
– dazwischen: perinukleärer Raum
• in Verbindung mit Lumen des ER
– ca. 2000 Kernporen
• 8 Speichen, in der Mitte ein Plug
• Transfer von rRNA, mRNA, ...
• Kernkörperchen, Nucleoli
– „Ribosomenfabrik“
• Chromosomen Mitose Meiose Zellzyklus
Mitochondrien
• „Kraftwerke“ der Zelle
– Aufbau: Doppelmembran
• innere Membran umschließt „Matrix“
– in der Matrix: Citratzyklus, vor allem Fettsäureabbau
– auf innerer Membran: Atmungskette, Erzeugung von ATP
• Zwischenmembranraum: Nukleotidphosphorylierung
• Proteinkomplexe (Porin) als Poren
– Ursprung: Endosymbiose mit Bakterien ähnlich Rickettsien (Fleckfieber)
• innere Membran atypisch (Cardiolipin), Hülle vom Symbiont
• eigene DNA (unvollständig), eigene Ribosomen, Sprossung
– Vererbung ausschließlich über Zytoplasma der Mutter
• bis auf eventuelle Mutationen ein Klon
• Mitrochondriopathien
andere Organellen
• Golgi-Apparat
– Stapel membranbegrenzter
Hohlräume
– Weiterverarbeitung von
Proteinen, Zuckern, Lipiden:
Sekretbildung, Hormone,
Membranproteine & -lipide,
• Lysosomen
– vom Golgi-Apparat gebildet,
enthalten Enzyme zur Verdauung von Fremdstoffen
• andere Vesikel, z.B. mit Neurotransmittern
Endoplasmatisches
Retikulum
• dynamisch sich veränderndes
Labyrinth aus Zellmembran
(Doppellipidschicht),
ER-Lumen steht mit
perinukleärem Raum in Verbindung
– raues ER: mit Ribosomen besetzt,
Proteinsynthese, Membransynthese
– glattes ER: u. a. Synthese von Lipiden
und Hormonen
– Lumen: Calcium-Speicher (103mol/l, Cytosol: 107mol/l),
wichtig für Signaltransduktion
Signaltransduktion
• Reaktion auf (aus Sicht der Zelle) äußere Reize:
– Licht, mechanische Reizung (Hören), Geruch
– Blutdruck, Hormone, Neurotransmitter
– Immunreaktion, Muskelkontraktion, Morphogenese
• Rezeptoren: Proteine
– im Cytosol: für kleine oder lipophile Moleküle
– membranständig: 4 oder 7 Transmembranproteine
• Ionenkanäle: Membranpermeabilität ändert sich
• „G-Protein-gekoppelt“: GTP-bindendes Protein zerfällt
...
• Reiz: Ligand (dringt nicht ein), Spannung, Photon, ...
– Second Messenger (z.B. Ca2+), Signalkaskade
Zytoskelett
• definiert Form der Zelle,
ermöglich Motilität
– Aktinfilamente
• äußere Form, Motilität
– Mikrotubuli
• Tubulinpolymer
– Hohlzylinder 25 nm
• innere Stabilität, Motilität
• innerzellulärer Transport
von Vesikeln etc.
entlang der Mikrotubuli
– Intermediärfilamente
• sehr stabil, Stützgerüst
Endothelzellen. Blau: Zellkerne.
Grün: Mikrotubuli. Rot: Aktinfilamente
Nervenzelle
• Auf Erregungsleitung spezialisierte Zelle
– Soma: Synthese von Proteinen und Lipiden
– Axon, entspringt am Axonhügel
• oft myelinisiert
– Schwannsche Zelle (Glia): Myelinscheide (Isolierung)
– alle 1-2 mm Ranvierscher Schnürring: saltatorische Erregung
– Leitungsgeschwindigkeit  Faktor 10, bis zu 120 m/s
• Mikrotubuli („Neurotubuli“) sichern Transport
– z.B. Vesikel mit Neurotransmitter, Rücktransport
• am Ende Verzweigungen, Synapsen
– Dendriten
• kürzer, stärker verzweigt, Dendritic Spines
Neuronentypen
• Klassifikationen nach
– äußerer Form
• Pyramidenzellen,
Sternzellen, ...
– Neurotransmitter
• cholinerg, adrenerg,
gabaerg, ...
– Richtung
• afferent, efferent
– Funktion
• sensorisch, motorisch, Interneuron
Gliazellen
• 10-50 mal häufiger als Neurone, kleiner
– 50% der Gehirnmasse
– behalten (anders als Nervenzellen) nach Entwicklung
des Nervensystems Fähigkeit zur Zellteilung
– Stützfunktion, Führungselemente beim Wachstum
– Ionenmilieu um Neurone herstellen
• Astrozyten: Blut-Hirn-Schranke
– Endo-/Exozytose von Glutamat beeinflußt Neurone
• Oligodrendrozyten: Myelinscheiden
• Mikroglia: Abwehr- und Immunfunktion
Myelinscheiden
• Peripherie: Schwann-Zellen
– jeweils nur eine Myelinscheide pro Zelle
– Stützfunktion (ohne Scheide)
auch für mehrere Zellen
• ZNS: Oligodrendrozyten
– weiße Substanz
• Demyelinisierungserkrankung
– Multiple Sklerose
Diffusion durch Membranen
• Flüssigkeiten: Osmose
– Wasserpotential
• Gase: Partialdruck
selektivpermeable Membran
• unterschiedliche Substanzgemische
auf zwei Seiten einer Membran
– Selektivpermeabilität
– Durchmischung durch thermische Bewegung
– angestrebt: Gleichheit der Osmolarität
?
• wichtig: Teilchenzahl, nicht Teilchenart, -größe, -masse, ...
• Gleichgewicht: Summe der osmotischen Drücke =
hydrostatischer Druck
Spezialfall Ionen
• Biomembranen für Ionen impermeabel
– für Protein-Ionen() impermeabel
– aber: spezifische Ionenkanäle für Na+, K+, Ca2+, Cl
• aktiviert durch Spannungen, Ionen, Proteine, mechanisch,
aber auch in Ruhe
– Beispiel passiver Kaliumkanal
» K+ verliert an der einen Seite der Pore seine Hydrathülle,
C=O Gruppen übernehmen innen H-Brücken
auf der anderen Seite der Pore wieder hydriert
• in Ruhe vor allem Kaliumkanal aktiv
• aktiver Transport: K+ rein, Na+ raus
– elektrische vs. osmotische Kräfte
Aktiver Transport
• Natrium-Kalium-Pumpe (auch: Na+/K+-ATPase)
– Na+- & K+-Transport gekoppelt & energieabhängig:
• 3 Na+ werden aus der Zelle hinaustransportiert Bilanz:
außen positiv
innen negativ
• 2 K+ werden in die Zelle hineintransportiert
• 1 ATP wird „verbraucht“: Phosphorylierung eines
Aspartat-Restes führt zur Konfigurationsänderung
– Diffusion: Na+ will rein (kann nicht), K+ will raus (ok)
• K+ strömt aus, bis elektrisches Potential dem entgegenwirkt
Membranpotential
• existiert in allen Zellen (Steuerung von Ionenströmen)
– für elektrisch erregbare Zellen: Ruhemembranpotential
– Natrium-Kalium-Pumpe
• 3 Na+ aus der Zelle , 2 K+ in die Zelle, K+-Ionen
diffundieren teilweise wieder raus ⇨ negatives Potential
• Nernst-Gleichung für Ionen
E = (RT/zF) ln(c1/c2)  60 mV/z log10(c1/c2)
• T: Temperatur, R: Gaskonstante, F: Faradaykonstante
z: Wertigkeit des Ions, c1, c2: Konzentrationen
• ergibt Potentialdifferenz pro Ionenart: diejenige Spannung,
bei der keine Ionenwanderung stattfände
• Membranpotential dominiert von K+-Ionen
Membranpotential
Ion
Na+
K+
Ca2+
Cl
Proteine
cinnen
mmol/l
7-11
120-155
105-104
4-7
155
caußen Verhältnis
mmol/l
144
1:16
4-5
33:1
2
1:100000
120
1:20
5
31:1
Potential
mV
+72
-91
+150
-78
• Membranpotential dominiert von K+-Ionen
– Natriumleckströme reduzieren das Membranpotential
• Permeabilität für Na+ zwar gering, aber
Membranpotential weit von Na+-Gleichgewichtspotential
Lokale Änderung des
Membranpotentials
• Änderung an einer Stelle, z. B.:
– Na+-Kanäle gehen auf
• Na+ strömt ein
• Potential wird positiver
• „depolarisiert“
– weitere K+-Kanäle gehen auf
• K+ strömt aus
• Potential wird negativer
• „hyperpolarisiert“
• Erregungsleitung
– Elektrotonische Ausbreitung ⇨
• fast instantan, aber verlustreich,
• Reichweite max. 0,1 mm
– Aktionspotentiale...
Aktionspotential
bei elektrisch erregbaren Zellen
• Negative Stimulation
(Hyperpolarisation)
– elektrotonische Leitung
• Positive Stimulation
(Depolarisation)
– bis zu einer Schwelle
elektrotonische Leitung
– jenseits der Schwelle
Aktionspotentiale
gleicher Größe
• Alles oder Nichts
Aktionspotential
bei elektrisch erregbaren Zellen
• ab -40 mV öffnen
spannungsabhängige
Natriumkanäle
– Depolarisation („Aufstrich“),
Overshoot
– nach ca. 1 ms wieder inaktiv
• ebenfalls ab -40 mV öffnen
spannungsabhängige
Kaliumkanäle
– langsamer
– Repolarisation,
Hyperpolarisation
• und nachher?
alles wieder in Ordnung?
Kontinuierliche Erregungsleitung
• Marklose Nervenfasern (nicht myelinisiert)
– Aktionspotential an einer Stelle der Faser bewirkt
per elektrotonischer Leitung Depolarisation in
benachbarten Abschnitten über den Schwellwert
• Übertragungsgeschwindigkeit langsam
– 1-3 m/s, max. 30 m/s
– steigt in etwa linear mit Durchmesser der Faser
• ANS, Nozizeptoren
– Schauer über den Rücken
• erst Nacken, dann Rücken/Arme, dann Beine:
spürbares Erlebnis der langsamen Weiterleitung im ANS
Saltatorische Erregungsleitung
• Markhaltige Nervenfaser (myelinisiert)
– Markscheide aus Myelin
isoliert die Zelle
• verbessert elektrotonische
Leitung: 0,1mm ⇨ 5 mm
– alle 1-2 mm:
Ranvierscher Schnürring
• Aktionspotential erreicht am
nächsten Schnürring Schwelle
– 100-180 m/s
– nicht pränatal
Fragen
• Kann eine Erregung (bei elektrotonischer oder
saltatorischer Weiterleitung) rückwärts laufen?
• Wie lange dauert ein Aktionspotential?
• Wie lang ist die gleichzeitig von einem
Aktionspotential betroffene Strecke bei einer
Weiterleitungsgeschwindigkeit von
– kontinuierlicher Weiterleitung = 1 m/s?
– saltatorischer Weiterleitung = 100 m/s?
• Wie viele Schnürringe betrifft das?
Frequenzkodierung
Axonhügel
• Ursprungsstelle des Axons am Soma
• Einsetzen spannungsabhängiger Na+-Kanäle
• noch nicht von Myelin umhüllt
Klassifikation von Nervenfasern
• nach Durchmesser und Nervenleitgeschwindigkeit
– nach Erlanger / Gasser (1937)
•
•
•
•
•
•
A 10-20 µm
A
7-15 µm
A
4-8 µm
A
2-5 µm
B
1-3 µm
C 0,5-1,5 µm
60-120 m/s
40-90 m/s
30-50 m/s
10-30 m/s
5-20 m/s
0,5-2 m/s
L/H: I
L/H: II
L/H: III
(marklos) L/H: IV
– nach Lloyd / Hunt (1943)
•
•
•
•
I
12-20 µm
II
7-12 µm
III
2-7 µm
IV 0,5-1,5 µm
70-120 m/s
40-70 m/s
10-40 m/s
0,5-2 m/s (marklos)
Spontanaktivität
• Fast alle elektrisch erregbaren Zellen
(also solche mit spannungsabhängigen Na+-Kanälen)
weisen Spontanaktivität auf.
– Inhibitorische Einflüsse vorgeschalteter Zellen
können Spontanaktivität unterdrücken
• ermöglicht bipolare Kodierung
– Beispiel: Vasokonstriktor-Neurone
– Gegenbeispiel: Piloerector-Neurone
• Sonderfall: Sinusknoten im Herzen
– Schrittmacherneuron
„Elektrische“ Synapsen
• Annäherung der Zellmembranen auf 2-4 nm
• Gap junctions
– Kennzeichen von Gewebetieren (Eumetazoa)
– aufeinander gerichtete Membranporen
• zwei Connexone aus je 6 Connexinen
• zum Nährstoffstransport in wenig durchbluteten Gebieten
• (unter anderem auch) Ionenaustausch
Chemische Synapsen
• Aktionspotential in präsynaptischer Endigung
– Spannungsgesteuerte Ca2+-Kanäle öffnen sich, Ca2+ dringt ein
– Vesikel mit Neurotransmittern ergießen sich in den synaptischen
Spalt (20-50 nm)
• oft mehrere Vesikelarten in einer Synapse für
verschiedene Transmitter und Kotransmitter
• Transmitter reagieren mit Rezeptoren
an postsynaptischer Membran
– z. B. Na+-Kanäle öffnen sich ⇨ Depol.
– oder Cl--Kanäle öffnen sich ⇨ Hyperpol.
• Autorezeptoren (präsynaptisch)
regulieren Transmitterausschüttung
• Transmitterabbau oder
Wiederaufnahme (re-uptake)
Rezeptoren
• Typ-I-Rezeptor
– ligandengesteuerter Ionenkanal
– ionotroper (direkter) Rezeptor
– schnell
• Typ-II-Rezeptor
– G-Protein-gekoppelter Ionenkanal
– metabotroper
(indirekter)
Rezeptor
– flexibel
Neurotransmitter
• 1000 Sorten
– Acetylcholin
– Katecholamine
• Dopamin
• Adrenalin
• Noradrenalin
Monoamine
– Serotonin
– Aminosäuren als Neurotransmitter
• Glutamat
• GABA
• Glycin
– Neuropeptide (Peptidhormone)
• Neuropetid Y, ACTH, Substanz P, Endorphine, ...
Acetylcholin
• Esther von Essigsäure und Cholin
– nikotinerger Rezeptor
• ionotrop, depolarisierend
• Muskelzellen, ZNS
– muskarinerger Rezeptor
• metabotrop, de- od. hyperpolarisierend
• Vegetativum, ZNS
– wird im synaptischen Spalt zerlegt,
Cholin wird wieder aufgenommen
– ACh-Gifte
• Botulinumtoxin
– behindert ACh-Freisetzung
– 1 Molekül ruiniert 1 Synapse
• E605, Sarin
– behindern ACh-Abbau
– Gegengift: Atropin (ACh-Antagonist)
Loewi, 1921: „Vagusstoff“
Katecholamine
• Katecholring
• Biosynthese aus der
proteinogenen Aminosäure
Tyrosin
– L-DOPA
• nicht-proteinogene Aminosäure
– Dopamin
• Amin
– Noradrenalin
– Adrenalin
• Wiederaufnahme, (Abbau)
L-DOPA
• Levodopa, L-DOPA, L-Dihydroxyphenylalanin
–
–
–
–
ist selbst kein Neurotransmitter
passiert Blut-Hirn-Schranke
wird dort zu Dopamin metabolisiert
Behandlung von
• Parkinson
• Restless-Legs-Syndrom
• Encephalitis lethargica
– Buch Awakenings von Oliver Sacks
– Film mit Robert De Niro, Robin Williams
» auch von O.S.: The man who took his wife for a hat
– heute: Dopamin-Agonisten, rezeptorspezifisch,
tiefe Hirnstimulation
Dopamin
• fünf Dopamin-Rezeptor Subtypen, D1-D5, metabotrop
– unterschiedliche Verteilung / Funktion
• D1, D5: Depolarisierung
• D2, D3, D4: Hyperpolarisierung
• D2-Rezeptor: auch Autorezeptor
• Vorkommen
– Mittelhirn
• Substantia nigra, Tegmentum, u. a.
• viele Funktionen, u. a.
– Steuerung der Willkürmotorik
– Suchtverhalten
– Vegetativum
• innere Organdurchblutung
Noradrenalin
• das „normale“ Adrenalin (Nebennierenhormon)
– als Hormon
• ausgeschüttet vom Nebennierenmark
– als Neurotransmitter
• Vegetativum
– postganglionäre Synapsen des sympathischen Nervensystems
• ZNS
– produziert im Locus caeruleus („blauer Fleck“) der Medula
• Rezeptoren siehe Adrenalin
Adrenalin
• Adrenozeptoren (Adrenalin und Noradrenalin)
– metabotrop, 3 Familien mit 3-4 Subtypen
•
•
•
•
1: ZNS, Sympathikus, Urogenitaltrakt, Blutgefäße
2: prä- und postsynaptisch, peripher und zentral
: Herz, glatte Muskulatur (Bronchien)
unterschiedliche Affinitäten für Adrenalin/Noradrenalin
– Noradrenalin bindet insgesamt schwächer, und kaum an -Rezeptor
– als Hormon
• ausgeschüttet vom Nebennierenmark
– als Neurotransmitter: kaum (Hirnstamm)
Serotonin
• Biosynthese aus proteinogener Aminosäure
Tryptophan
• Gewebshormon
– Vorkommen in Blutplättchen und Mastzellen
• 19 verschiedene Rezeptoren bekannt (7 Familien)
–
–
–
–
–
Herz-Kreislauf-System
Blutgerinnung
Kontraktion und Relaxation von Blutgefäßen
gastrointestinale Motilität
LSD (Lysergsäurediethylamid)
Einschub: Monoaminooxidase (MAO)
• Mitchondrales Enzym
• beteiligt am intrazellulären Abbau der
Monoamintransmitter (nach re-uptake)
–
–
–
–
Dopamin
Noradrenalin
Adrenalin
Serotonin
• Medikament: MAO-Hemmer
– verstärken den Effekt von Monoamintransmittern
Glutamat
• Anion der proteinogenen Aminosäure
Glutaminsäure
• Aminosäurentransmitter allgemein: häufig
– Konzentration im Gehirn Faktor 1000 höher als bei
Monoamintransmittern
• Rezeptoren: ionotrop und metabotrop
– NMDA-Rezeptor
• NMDA = (N-Methyl-D-Aspartat) =
synthetischer Agonist von Glutamat
• spannungs- und ligandengesteuert
GABA
• Aminosäure -Amino-Buttersäure (GABA)
• wichtigster hemmender Transmitter des ZNS
– bis zu 50% der hemmenden Synapsen des ZNS
– re-uptake
• GABAA und GABAC-Rezeptoren: ionotrop (Cl)
• GABAB: metabotrop,
– präsynaptisch: reduziert Ca2+-Eintrom
– postsynaptisch: reduziert K+-Einstrom?
• GABAA-Agonisten
– Benzodiazepine, Barbiturate (Tranquilizer)
Glycin
•
•
•
•
•
einfachste proteinogene Aminosäure
inhibitorisch, re-uptake
Rückenmark (Motoneurone) und Hirnstamm
ionotroper Rezeptor (Cl-Kanal)
Glycinantagonisten
– Strychnin: Rezeptorblockade
• überschießende Erregung der Muskulatur,
Atmungsfunktion gestört
– Tetanus: verhindert Freisetzung von GABA & Glycin
• „Wundstarrkrampf“
Neuropeptide
• Aminosäurenketten
– Hormone
– Kotransmitter
• über 100 Peptide bekannt
– CRH, ACTH
– Neuropetid Y
• Hunger, Angst, Magen-Darm-Motorik
• 6 Rezeptoren Y1 – Y6
– Substanz P (Schmerzrezeptoren)
– Endorphine (endogenes Morphin)
Neurotransmitter
• 1000 Sorten
• jeder Transmitter kann mehrere Rezeptoren haben
– die spezifischen Rezeptoren sind an unterschiedlichen
Stellen im ZNS aktiv
– die einzelnen Rezeptoren können unterschiedlich
wirken, z. B.
• prä- oder postsynaptisch (D2-Rezeptor bei Dopamin)
• de- oder hyperpolarisierend (Muskarin-Rezeptor für ACh)
• spannungs- und/oder ligandengesteuert (NMDA-Rezeptor)
Neuronale Integration von Information
• elektrotonische Weiterleitung des
(inhibitorischen / exzitatorischen)
postsynaptischen Potentials zum Axonhügel
• räumliche Addition / Subtraktion (Konvergenz)
⇨ Aktionspotential?
• zeitliche Summation (Potenzierung)
–
–
–
–
an der Präsynapse (Ca2+ )
an der Postsynapse (echte „zeitliche Summation“)?
„tetanische Potenzierung“
posttetanische Potenzierung: erhöhte Reizbarkeit
Hemmung
• präsynaptische
Hemmung
• laterale Hemmung zur
Kontrastverschärfung
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