Persönliche Zukunftsplanung Modul 6 Pilottraining Trainer: Mag. Oliver Koenig Lernziele für Modul 6 Die TeilnehmerInnen sollen... • ...das Konzept der Persönlichen Zukunftsplanung (Person Centred Planning / PCP) kennen. • ...die Jugendlichen als Zentrum des Planungsprozesses verstehen (Respekt, personenbezogener Ansatz, ressourcenorientiert). • ...einen Überblick über die verschiedenen Methoden und Werkzeuge des PCP (z.B. Karten, persönliche Zukunftsplanung, PATH…) haben. • ...in der Lage sein, verschiedene Methoden (z.B. Unterstützungskreis, Beziehungskreis, personenzentriertes Team, persönliches Profil) anzuwenden. • ...in der Lage sein, personenzentriert zu denken. Programm für Modul 6 Teil 1: Vorstellung des Programms Vorstellung der TeilnehmerInnen anhand des “Zonenmodells des Lernens” Definition von “Übergang” Teil 2: Eine mehrdimensionale Perspektive auf das Thema Übergang Persönliche Zukunftsplanung: Die Wertebasis Teil 3: Persönliche Zukunftsplanung: Die Methodenbasis Teil 4 SPAGAT: Ein österreichisches Best-Practice-Modell Teil 5: Das Prozessmodell der Persönlichen Zukunftsplanung Die Rollen der Unterstützungskreise Teil 6: Moderation und Dynamiken in den Unterstützungskreisen Teil 7 & 8 Verschiedene Planungsansätze: MAPS, PATH, Persönliche Zukunftsplanung, Personenzentriertes Denken Systemveränderung als Voraussetzung für Persönliche Zukunftsplanung Feedback und Evaluation zum Modul Zonenmodell des Lernens (© Doose) Zone der persönlichen Behaglichkeit Zone der Herausforderung Zone der Panik Zone der nächsten Entwicklung (Wygotsky 1978) Gruppenübung • Bilden Sie eine Zweiergruppe mit einem/einer KollegIn aus einem anderen Land, den/die Sie noch nicht so gut kennen. • Diskutieren Sie mit ihm/ihr einige Ihrer beruflichen und persönlichen Eigenschaften auf der Grundlage der drei Zonen (ca. 15 min) • Stellen Sie Ihren/Ihre KollegIn der ganzen Gruppe vor. Definition von Übergang • Die Übergänge im Leben eines Menschen beinhalten immer eine Phase, in der das Individuum mit neuen Lebensperspektiven und Chancen, aber auch mit Risiken konfrontiert ist (Jacobs 1999, S. 93). • Übergänge sind kritische und entscheidende Wendepunkte in der Biografie eines Menschen – dies gilt insbesondere dann, wenn Beeinträchtigungen und Behinderungen vorliegen. Gruppenübung • Bilden Sie wieder die Paare von vorhin und diskutieren Sie die folgenden Fragen. Halten Sie die Ergebnisse Ihrer Diskussion auf Flipchart-Papier fest (30 min): 1. Denken Sie an Ihre eigenen Erfahrungen mit Übergängen: Was waren Ihre Pläne für die Zeit nach der Schule? Wer hat Sie beeinflusst? Von wem haben Sie Unterstützung bekommen? 2. Warum verursacht eine Behinderung zusätzliche Schwierigkeiten in einer Phase des Übergangs? Berichten Sie der gesamten Gruppe! Übergang in einer mehrdimensionalen Perspektive Es lassen sich drei miteinander verbundene Ebenen des Übergangs unterscheiden: 1. 2. 3. Individuelle Ebene: Der Übergang als eine biografische Passage (Prozess) von einer Stufe der Entwicklung zu einer anderen (z.B. der Übergang von der Jugend ins Erwachsenenalter) Soziale Ebene: Der Übergang als eine Passage (Wechsel) von einem sozialen System in ein anderes Institutionelle Ebene: Der Übergang als eine Passage (Transfer) von einer Institution in eine andere Hudson (2006) unterscheidet sichtbare und unsichtbare Übergänge. Übergang – “Traditionelle Unterstützung” Der Fokus liegt auf der institutionellen Ebene. Kurzfristig und reagierend Torwärter-Funktion >> “Creaming the poor” (= Konzentration auf Menschen mit geringerem Unterstützungsbedarf) Übergang – Die entscheidende Rolle der Familien • • • • • • Die Forschung hat gezeigt, dass erfolgreiche Übergänge von jungen Erwachsenen sehr stark vom Familiensystem beeinflusst werden. Der Erfolg des Übergangs korreliert mit der Lebensqualität des/der Betroffenen und der seiner/ihrer Familie (Blacher 2001). Im Rückblick führten jene Menschen, denen erfolgreiche Übergänge geglückt waren, diesen Erfolg stark auf die Unterstützung durch die Eltern zurück (Pascall 2004). Besonders die Mutter spielt eine große Rolle. Die emotionale Unterstützung ist ganz zentral, z.B. wenn Vertrauen und Ermutigung für die Wünsche der jungen Menschen gezeigt werden. Auf der anderen Seite sind es oft die Eltern, die durch ein überbehütendes, ängstliches und kontrollierendes Verhalten (ohne das zu wollen) ihren Kindern Erfahrungen verunmöglichen, die notwendig wären für die Entwicklung eines selbstbestimmten, erwachsenen Lebens (“Recht auf Risiko”). In vielen Fällen kommt es dadurch zu einer Verlängerung des Status als Kind. Übergang – Erinnerungen von Müttern aus: Taylor 1997 & Heslop u.a. 2000 „Ich bin zurückhaltend, wenn es darum geht, ihm die natürliche Entwicklung zur Eigenständigkeit zu ermöglichen. Mein Zögern kommt aus meiner Angst und meiner Liebe. Manchmal tue ich es absichtlich, manchmal ohne Absicht – aber immer ist es gut gemeint. Wer in aller Welt will schon, dass das eigene Kind scheitert, verletzt wird oder auch nur stolpert?“ „Fast alles, was mit der Ausbildung meiner Tochter und den Möglichkeiten nach der Schule zu tun hat, musste ich selbst in Erfahrung bringen – über FreundInnen oder verschiedene Organisationen. Manchmal war das eine langwierige und mühselige Erfahrung. Und niemals waren die Informationen einfach so leicht erhältlich.“ Übergang – Was wir bis jetzt wissen Internationale Forschung (z.B. Heslop u.a. 2002; European Agency 2002; Beresford 2004) hat gezeigt, dass... • • • • • • • • • ...der Übergang sowohl von den Jugendlichen mit Behinderung als auch von deren Eltern als stressig und chaotisch erlebt wird. ...diese Phase als diskontinuierlicher Lebensabschnitt wahrgenommen wird. ...jungen Menschen mit Behinderung oft Rollenvorbilder fehlen. ...gut zugängliche Informationen und Möglichkeiten fehlen. ...die Einbeziehung von Jugendlichen und ihren Eltern in den Entscheidungs- und Planungsprozess limitiert ist. ...nur wenige der wichtigen Themen aus dem Übergang ins Erwachsenenleben in der Planung Berücksichtigung finden. ...der Zugang zu weiterführender (beruflicher) Bildung beschränkt ist. ...die Ergebnisse oft weder für die Jugendlichen noch deren Eltern zufriedenstellend sind. ...viele Menschen überhaupt keine Unterstützung bekommen. Gruppendiskussion Bilden Sie zwei Gruppen (je eine Person aus jedem Land in einer Gruppe): Die eine Gruppe fokussiert auf den/die Jugendliche/n mit Behinderung, die andere auf seine/ihre Familie. Vergleichen Sie das bisher Gehörte mit den eigenen Erfahrungen und diskutieren Sie die folgenden Fragen. Halten Sie Ihre Ergebnisse auf Flipchart-Papier fest (ca. 45 min) • Welche Erfahrungen machen Jugendliche mit Behinderung und deren Eltern in der Phase des Übergangs? • Was sind ihre Bedürfnisse? • Welche dieser Bedürfnisse werden im derzeitigen Unterstützungssystem Ihres Landes bereits erfüllt? • Welche zusätzlichen Unterstützungsangebote wären sinnvoll, um die Bedürfnisse abdecken zu können? Präsentieren Sie die Ergebnisse vor der gesamten Gruppe. Definition von Personenzentrierter Planung „Persönliche Zukunftsplanung ist ein • von Werten getragener und • methodischer Ansatz. Dieser Ansatz bezieht sich auf ein Bündel von Planungsstilen, die positive persönliche, organisatorische und gemeindeorientierte Wandlungsprozesse in Zusammenarbeit mit den behinderten Menschen, ihren Familien und FreundInnen organisieren und strukturieren.“ Die Wertebasis: Was macht einen Ansatz personenzentriert? (Kendrick 2000) „Personenzentrierung ist eine Eigenschaft von Menschen, nicht von Systemen.“ „Personenzentrierte Arbeit fängt in uns allen an und strahlt nach außen ab. Unsere tiefliegenden Glaubenssätze steuern die Art und Weise, wie wir mit anderen Menschen umgehen. Mit anderen Worten: Die Planungsprozesse, in die wir mit anderen Menschen involviert sind, spiegeln wider, was wir über einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen denken.“ „Es braucht persönlichen Einsatz, sich selbstreflexiv bewusst zu sein, in welcher Beziehung das eigene Fühlen, Denken und Handeln miteinander stehen. Es sind Glaubenssätze, die Gedanken formen, die Worte hervorbringen, die zu Handlungen führen, die wiederum Erfahrungen gestalten. Personenzentriertes Planen ist eine Möglichkeit, wie man Menschen zuhören kann und damit wichtige Aspekte ihrer Interessen und Bedürfnisse kennenlernen kann. Personenzentrierung bedeutet, dass man absichtsvoll mit Menschen zusammen ist, was nicht unbedingt mit Planungsarbeit verbunden sein muss.” Die Wertebasis: Zentrale Werte von PCP (Kendrick 2000) • Ein Bekenntnis zum Wissen und zur Suche nach Verständnis • Ein bewusster Entschluss, jemandem wirklich zu Diensten zu sein • Eine Offenheit dafür, sich von jemandem leiten zu lassen • Eine Bereitschaft dafür, für schwierige Ziele zu kämpfen • Flexibilität, Kreativität und Offenheit für alles, was möglich sein könnte • Eine Bereitwilligkeit dafür, Menschlichkeit und Würde für eine Person zu fördern • Das Gute im Menschen sehen und dabei helfen, es zutage zu bringen Die Wertebasis: Voraussetzungen für positive Veränderungen Blick für die Stärken eines Menschen Persönliche Vision für das eigene Leben Einfluss auf EntscheidungsträgerInnen Organisationswandel Positive Vision Ein Service mit der Bereitschaft zu Veränderung Zugang zu einem großen Unterstützungsnetzwerk Wunsch nach Veränderung Unterstützungskreis Ein/Eine fähige/r ModeratorIn Unterstützung NetzwerkerIn KämpferIn Die Wertebasis: Das LIN YUTANG-Modell (Doose 2004) Wirklichkeit + Träume = Idealismus Wirklichkeit - Träume = reine Existenz Träume Wirklichkeit Idealismus Weisheit Realismus Humor + Wirklichkeit = Realismus Humor - Wirklichkeit = Dummheit Phantasie Humor Träume + Humor = Phantasie Träume - Humor = Fanatismus nach Bugdahl 1995 Die Wertebasis: Wandel im Unterstützungssystem für Menschen mit Behinderung (Bradley 1994) Fokus In einer Institution leben Deinstitutionalisierung Mit Unterstützung leben Person PatientIn KlientIn BürgerIn Problemidentifizierung Beeinträchtigung / Leistungsdefizit Abhängigkeit / Mangel an Autonomie Hindernisse in der Umwelt Unterstützungleistung In der Institution In verschiedenen spezialisierten Institutionen In der Gemeinde Modelle der Unterstützungsplanung Pflegepläne Individuelle Entwicklungspläne Persönliche Zukunftsplanung Kontrolle durch... Medizinisches und Pflegepersonal Interdisziplinäre Teams Unterstützungskreis Kontext der Entscheidungsfindung Aktueller Stand in der Entwicklung von Medizin und Pflege Individuelle Entwicklungspläne Gemeinsam entwickelte personenzentrierte Pläne Problemlösung Behandlung / Therapie Unterstützung in einer möglichst wenig restriktiven Umgebung Wandel und Anpassung von Organisationen und Gemeinden Gruppenübung Bilden Sie eine Zweiergruppe mit einem/einer KollegIn aus Ihrem Land und diskutieren Sie die folgenden Fragen (30 min). Halten Sie die Ergebnisse auf Flipchart-Papier fest. 1. Warum sind Werte so wichtig für die Entwicklung von Angeboten für Menschen mit Behinderung? 2. Wenn Sie die Tabelle (siehe vorige Folie) anschauen: Auf welcher Entwicklungsstufe stehen in Ihrem Land die Serviceangebote für Menschen mit Behinderung? 3. Was sind die größten aktuellen Herausforderungen? Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse der gesamten Gruppe. Methodische Grundlagen: Verschiedene Planungsarten • • • • Persönliche Zukunftsplanung Lebensqualität-Mandala Making Action Plans (MAPS) Planning Alternative Tomorrows with Hope (PATH) • Grundlegende Lebensstilplanung • Personenzentriertes Denken Methodische Grundlagen: Die Kennzeichen von Personenzentriertem Planen I (Schwatz, Holburn & Jacobson 2000) 1. 2. 3. 4. Die Handlungen, Serviceangebote und Unterstützungsleistungen für eine Person basieren auf deren Träumen, Vorlieben, Stärken und Fähigkeiten. Die Person selbst und Menschen, die für die Person sehr wichtig sind, werden in die Planung miteinbezogen und haben die Möglichkeit, Kontrolle auszuüben und wohlinformierte Entscheidungen zu treffen. Die Person hat eine sinnvolle Auswahlmöglichkeit bei Entscheidungen, basierend auf seinen/ihren Erfahrungen. Die Person verwendet, wenn möglich, herkömmliche und gemeindebasierte Unterstützungsangebote. Methodische Grundlagen: Die Kennzeichen von Personenzentriertem Planen II (Schwatz, Holburn & Jacobson 2000) 5. Aktivitäten, Unterstützungen und Serviceangebote fördern die Fähigkeit zu persönlichen Beziehungen, Inklusion, Würde und Respekt. 6. Die Möglichkeiten und Erfahrungen einer Person werden maximiert, innerhalb von bestehenden rechtlichen und finanziellen Beschränkungen wird höchstmögliche Flexibilität angestrebt. 7. Die Planung erfolgt gemeinsam und wiederkehrend und beinhaltet einen andauernden Einsatz für die Person. 8. Die Person ist zufrieden mit ihren Beziehungen, ihrem Zuhause und ihrer Alltagsroutine. Methodische Grundlagen: Was die Ansätze gemeinsam haben 1. 2. 3. Individueller und kreativer Einsatz von stärkenorientierten Assessment-Methoden und von Brainstorming (Karten) als Teil eines gemeinsamen Prozesses. Das Ziel ist die Entwicklung einer uneingeschränkten Zukunftsvision. Ein/e ModeratorIn, der/die Teamwork und handlungsorientierte Planungsmethoden anleiten kann; damit verbunden ist ein Wandel der Rolle von ExpertInnen. Entwicklung und Koordination eines Unterstützungskreises, um formelle und informelle Unterstützungsmöglichkeiten optimal nutzen zu können Methodische Grundlagen: Individuelle Programmplanung vs. Persönliche Zukunftsplanung (O`Brien & Lovett 1992) Methodische Grundlagen: Individuelle Programmplanung vs. Persönliche Zukunftsplanung (O`Brien & Lovett 1992) Methodische Grundlagen: Traditionelle Übergangsplanung vs. Persönliche Zukunftsplanung (Everson 1996) Traditionelle Übergangsplanung Persönliche Zukunftsplanung Ein Team von ExpertInnen trifft sich regelmäßig mit den Eltern, um den Übergang zu planen. Ein Unterstützungskreis mit der Hauptperson im Zentrum wird gebildet. Eltern und andere Familienmitglieder treffen sich so oft wie möglich mit den ServiceanbieterInnen und anderen AkteurInnen des Umfelds. Gemeinsam wird eine Zukunftsvorstellung für die betreffende Person entwickelt und in die Tat umgesetzt. Ein transdisziplinäres Team generiert und interpretiert Assessment-Daten. Dazu werden standardisierte und nicht-standardisierte Beurteilungsmethoden verwendet. Der Unterstützungskreis sammelt, ordnet und verwaltet die unterschiedlichen Beurteilungsergebnisse, erstellt ein persönliches Profil und eine Zukunftsvision unter der Verwendung von visuellem Material (Mapping). Der/Die Jugendliche mit Behinderung wird – so lange es passend erscheint – zu den Teamsitzungen eingeladen. Der Unterstützungkreis bestimmt eine Rolle für jede Person und unterstützt sie dabei, diese Rolle in einer respektierten und kompetenten Form wahrzunehmen. Methodische Grundlagen: Traditionelle Übergangsplanung vs. Persönliche Zukunftsplanung (Everson 1996) Traditionelle Übergangsplanung Persönliche Zukunftsplanung Die Eltern werden zur Entwicklung des Übergangsplans eingeladen. Eltern, andere Familienmitglieder, FreundInnen und andere Personen aus dem Umfeld entwickeln das persönliche Profil und die Zukunftsvorstellungen und suchen nach Diensten, die Unterstützung geben können. Der individuelle Plan schreibt die notwendige Unterstützung fest und leitet von nun an den Übergang des/der Jugendlichen an. Die Zukunftsvorstellungen und ein Aktionsplan steuern die Aktivitäten des Kreises während der gesamten Übergangszeit. ServiceanbieterInnen treten als KoordinatorInnen der Unterstützung auf. Die Umsetzung des Plans wird durch die unterstützenden Dienste gewährleistet. Die Umsetzung des Plans hängt vom Einsatz und von der Energie des Unterstützungskreises und seiner Verbindung mit dem/der Jugendlichen und seiner/ihrer Familie ab. Auch die kompetente Koordination der Aktivitäten ist wichtig. Methodische Grundlagen: Was passiert bei der Persönlichen Zukunftsplanung? (Sanderson 2004) • • • • • • Helfen Sie Menschen dabei herauszufinden, was sie in ihrem Leben möchten Klären Sie, welche Unterstützung notwendig ist, damit die Menschen ihre Ziele erreichen Helfen Sie, die Beiträge von ServiceanbieterInnen und anderen UnterstützerInnen so zu organisieren, dass sie eine effektive Hilfe bei der Zielerreichung darstellen CASE MANAGEMENT Bringen Sie Leute zusammen, die eine Rolle bei der Unterstützung des/der Jugendlichen einnehmen können VERNETZUNG Motivieren Sie Menschen dazu, ein besseres Verständnis und positiven Einsatz für den/die Jugendliche/n zu entwickeln SENSIBILISIERUNG Zeigen Sie ServiceanbieterInnen, wie sie ihre Angebote strategisch und operational dahingehend anpassen, den Menschen möglichst gut bei ihrer Zielerreichung dienlich zu sein ORGANISATIONSWANDEL SPAGAT – ein österreichisches BestPractice-Beispiel • • • • • Begann 1997 als Modellprojekt, kofinanziert vom ESF, acht teilnehmende Organisationen Heute ist es ein allgemeines Angebot in Vorarlberg und wird innerhalb des Bundesbehindertengesetzes geregelt. SPAGAT bietet Jugendlichen, die am Übergang zwischen Schule und Beruf stehen und als “arbeitsunfähig” eingestuft sind, die Möglichkeit, zwischen einem Arbeitsplatz in einer Geschützten Werkstätte und Unterstützter Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu wählen Zentrale Methoden: Persönliche Zukunftsplanung mit Unterstützungskreisen Qualitätsstandards der Unterstützten Beschäftigung gelten als Benchmarks Keine Person wird wegen der Schwere ihrer Behinderung abgelehnt. Arbeit ist sinnvoll – für den/die ArbeitgeberIn und den/die ArbeitnehmerIn. Arbeitsplätze werden an die Fähigkeiten und Vorstellungen der betreffenden Person und an die Voraussetzungen und Möglichkeiten des jeweiligen Unternehmens angepasst. KlientInnen von SPAGAT haben reguläre Arbeitsverträge und werden entsprechend entlohnt. Die Arbeitsplätze befinden sich in der Wohnregion des/der KlientIn. Die Arbeitsplätze sind inklusiv und beinhalten den direkten Kontakt zu KollegInnen und KundInnen. Jeder/Jede TeilnehmerIn hat im Unternehmen einen/eine MentorIn, der/die als zentrale Ansprechperson und als Coach fungiert. Die Unterstützung durch SPAGAT ist dauerhaft und nicht zeitlich begrenzt. SPAGAT – ein österreichisches BestPractice-Beispiel • Viele KlientInnen von SPAGAT arbeiten in mehreren Firmen – ein Unternehmen (oft die Gemeinde) least den/die ArbeitnehmerIn für einen bestimmten Zeitraum. • Das Konzept wurde 2007 auch auf Menschen ausgeweitet, deren primärer Fokus nicht auf Arbeit liegt. Ziel war die Entwicklung inklusiver Wochenstrukturen. • Ganz besondere politische Rahmenbedingungen: Die verminderte Produktivität wird vom Land Vorarlberg ausgeglichen (im Durchschnitt 80–90%). Die verminderte Produktivität des/der MentorIn wird auch kompensiert (im Durchschnitt 5%). Die Unterstützung durch SPAGAT ist zeitlich unbegrenzt möglich. • Im Moment gibt es in Vorarlberg 140 „Integrative Arbeitsplätze“. SPAGAT – Die Rolle des Unterstützungskreises • Gemeinsam ein Kompetenzprofil entwickeln • Beobachtungen austauschen • Notwendige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Übergang und einen späteren Arbeitsplatz definieren (Hypothese) • Mögliche Berufsfelder bestimmen • Firmen kontaktieren und nach freien Stellen suchen • Analysieren, was bei ersten Arbeitserfahrungen (nicht) funktioniert hat • Bei der Lösung von auftauchenden Problemen helfen • Den/die Jugendliche/n und seine/ihre Familie entlasten und unterstützen • Die Idee der Inklusion weitertragen Gruppenübung Bilden Sie mit einem/einer KollegIn aus Ihrem Land eine Zweiergruppe und diskutieren Sie die folgenden Fragen. Halten Sie die Ergebnisse auf Flipchart-Papier fest (ca. 30 min). • Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der Arbeitsweise Ihrer Organisation und dem Ansatz der Persönlichen Zukunftsplanung? • Wo sehen Sie Ähnlichkeiten? • Was wären die größten Herausforderungen bei der Implementierung von Personenzentrierter Planung in Ihrer Organisation? Präsentieren Sie die Ergebnisse der gesamten Gruppe. Das Prozessmodell der Persönlichen Zukunftsplanung (Doose 2004) 1. Entwicklung eines persönlichen Profils 2. Herausarbeitung von Fähigkeiten und Interessen 3. Entwicklung einer persönlichen Zukunftsvorstellung 4. Untersuchung von Möglichkeiten und Hindernissen 5. Entwicklung eines Aktionsplans 6. Umsetzung des Aktionsplans 7. Reflexion des Prozesses Das Prozessmodell: Wie Persönliche Zukunftsplanung funktioniert (Smull 1999) Zuhören – Fragen – Zuhören Herausfinden und verstehen, wie jemand leben möchte Vergleich mit seinem/ihrem gegenwärtigen Leben Gesundheit- und Sicherheitsaspekte in seinen/ihre Vorstellungen bedenken Was hat in seinem/ihrem Leben Sinn? Was hat in seinem/ihre Leben keinen Sinn? Kann in den existierenden Strukturen verändert werden Weiter Mach es! Kann nicht in den existierenden Strukturen verändert werden Herausfinden, wie es geändert werden kann und mach es! Ein für ihn/sie sinnvolles Leben Das Prozessmodell der Persönlichen Zukunftsplanung: Der Kreislauf des Lernens (Smull 1999) Das Prozessmodell: Zentrale Aufgaben bei der Persönlichen Zukunftsplanung (Smull 1999) • Assessment / Beurteilung • Planung • Implementierung • Monitoring und Evaluation Der Unterstützungskreis / FreundInnen Hauptperson Intimer Kreis Freundschaftskreis Teilhabekreis Austauschkreis Eine andere Möglichkeit Hauptperson Großes Vertrauen Familie Vertrauen Kein Vertrauen FreundInnen ExpertInnen Bekannnte Individuelle Unterstützungskreise • Treffen aller Menschen, die die Hauptperson bei ihrem Übergang unterstützen können • Entwicklung und Aufrechterhaltung eines unterstützenden Netzwerks • Die Hauptperson entscheidet, wer eingeladen wird. • Gemeinschaftliche Planung, kreative Problemlösung • Unterschiedliche Perspektiven und informelle Kontakte sind wichtig. • Auswahl angenehmer Orte für die Treffen (Zuhause, Büro, Restaurant, Schule...) • Wichtig ist professionelle Moderation, die die Hauptperson im Fokus behält und die Perspektiven aller TeilnehmerInnen zulässt. • Bildung einer Kerngruppe, die bei bestimmten Themen ausgeweitet werden kann • Die Mitglieder des Unterstützungskreises teilen die Verantwortung und sind aktiv in die Umsetzung des Aktionsplanes eingebunden. Rolle der BeraterInnen: Vermittlung und Umfeldentwicklung • VermittlerIn/ModeratorIn: Den Übergang unterstützen Eine/r von mehreren ExpertInnen sein, deren berufliches Wissen, Netzwerk und Know-how wichtig ist Die Hauptperson und deren Familie aktiv einbeziehen • UmfeldentwicklerIn: Die (spezialisierten) Serviceangebote und Möglichkeiten in der Region kennen Über die üblichen Angebote für behinderte Menschen hinausdenken An der Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten und Teilhabemöglichkeiten in der Region mitarbeiten Die Rolle der BeraterInnen in den Unterstützungskreisen • • • • • • • • • • Hintergrund und Funktion des Unterstützungskreises erläutern Das erste Treffen mit der Hauptperson initiieren Die Treffen vorbereiten Die Hauptperson miteinbeziehen Die Treffen moderieren und organisieren Einfache Sprache verwenden – sichergehen, dass alle TeilnehmerInnen folgen können Alle TeilnehmerInnen zu einer aktiven Teilhabe am Treffen ermutigen Das Konzept der Wahlfreiheit verdeutlichen und die verschiedenen Wahlmöglichkeiten aufzeigen Die nächsten Schritte planen, die Ergebnisse des Treffens dokumentieren Den Prozess dokumentieren und koordinieren Gruppendiskussion • Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede sehen Sie im Vergleich zwischen Ihrer Arbeit und der Moderation bei Personenzentrierter Planung in Gruppenprozessen? • Welche Dynamiken sind bei der Arbeit in einem personenzentrierten Setting zu erwarten? Mögliche Dynamiken • Dynamiken und Angst bei dem/der Jugendlichen • Dynamiken innerhalb des Familiensystems • Dynamiken innerhalb des Unterstützungssystems Mögliche Dynamiken: “Ein typischer Unterstützungskreis” (Centre for Community Inclusion 1995) • Der/Die Zu-spät-KommerIn oder Zu-früh-GeherIn • Herr/Frau Kaputte Schallplatte (wiederholt immer und immer wieder dieselben Dinge) • Der/Die ZweiflerIn (zieht immer alles nach unten) • Der/Die KopfschüttlerIn (zeigt Ablehnung nonverbal in dramatischen und störenden Gesten) • Der/Die AusfallerIn (sagt überhaupt nichts) Mögliche Dynamiken: “Ein typischer Unterstützungskreis” (Centre for Community Inclusion 1995) • Der/Die Flüsternde (hat ständig Nebengespräche laufen) • Das Großmaul (redet ständig und zu laut, dominiert das Treffen) • Der/Die AngreiferIn (attackiert Sie und die anderen TeilnehmerInnen persönlich) • Der/Die ÜbersetzerIn (spricht immer für andere Menschen) • Das Klatschmaul (bringt Klatsch und Hörensagen ins Treffen ein) Mögliche Dynamiken: “Ein typischer Unterstützungskreis” (Centre for Community Inclusion 1995) • Herr/Frau Besserwisser (missbraucht seine/ihre Stellung, um seine/ihre Argumente durchzubringen) • Der/Die RücksitzfahrerIn (sagt Ihnen ständig, was Sie zu tun haben) • Der/Die UnterbrecherIn (unterbricht die anderen TeilnehmerInnen) • Der/Die LieblingsschülerIn (die Zustimmung des/der ModeratorIn ist ihm/ihr wichtiger als der Inhalt) Persönliche Zukunftsplanung: Theorie vs. Praxis: Mögliche Fallen (Hagner, Helm & Butterworth 1996) • • • • • • • • • • • Keine oder kaum Beteiligung der Hauptperson Die Hauptperson kontrolliert den Prozess nicht. Bevormundende Sprache, negatives Denken dominiert Abwärtsspirale Kommentare und Beiträge der Hauptperson werden ignoriert oder uminterpretiert, um sie den Themen der anderen Beteiligten anzupassen. Die Geschwindigkeit des Prozesses ist nicht an die Bedürfnisse der Hauptperson angepasst. Kontroversielle Themen werden vermieden. Ziele werden nur innerhalb eines eingeschränkten Rahmens gedacht. (System-)Barrieren werden nicht disktuiert. Der Plan fokussiert zu stark auf Punkte wie Sicherheit, Gesundheit und weiteren Trainingsbedarf. Dem Plan folgt keine Aktion (Smull: “Ein Plan ist kein Ergebnis”). Planung wird nicht als längerer Prozess betrachtet. Kommunikationsleitfaden für ModeratorInnen (Conway Quality Inc. 1994 & Doose 2004) 1. • • • • 2. • 3. • 4. • 5. • Schaffen Sie Klarheit Holen Sie vor der Diskussion die Zustimmung der Hauptperson zu den Themen ein. Fragen Sie nach, was jeweils gemeint ist, damit alle TeilnehmerInnen alles verstehen. Überprüfen Sie implizite Annahmen (“mit so einer Behinderung ist das undenkbar”). Konkretisieren Sie Vergleiche (“Das ist wie in der Schule”). Forschen Sie nach Stellen Sie Fragen, um wichtige Themen genauer zu diskutieren. Lösen Sie Blockaden auf Schicken Sie „Killersätze“ (© Doose) an den/die SenderIn zurück “Mit so einer Behinderung ist das nicht möglich” – “Das ist nicht möglich” etc.) Sagen Sie, was Sie brauchen Lassen Sie die PartnerInnen taktvoll und deutlich wissen, welche Informationen Sie benötigen und wie Sie sich die Antworten vorstellen. Formulieren Sie neu Suchen Sie nach positiven Gehalten in negativen Kommentaren. Kommunikationsleitfaden für ModeratorInnen (Conway Quality Inc. 1994 & Doose 2004) 6. • 7. • 8. • 9. • 10. • Halten Sie die Diskussion am Laufen, Anerkennen Sie die Sichtweisen der anderen Beteiligten und bleiben Sie trotzdem beim Thema. Holen Sie ZuhörerInnen in die Diskussion, Bitten Sie ZuhörerInnen um Reaktionen, anerkennen Sie deren Beiträge. Finden Sie heraus, wie sich die Beteiligten fühlen, Erkunden und klären Sie Reaktionen. Fassen Sie regelmäßig die wichtigsten Punkte zusammen, Überprüfen Sie das jeweils mit der Hauptperson, Seien Sie unterstützend Zeigen Sie Interesse an den Beiträgen der TeilnehmerInnen und ermutigen Sie zur aktiven Teilnahme, indem Sie eine angenehme Atmosphäre schaffen, Konsens erreichen: eine zentrale Qualität der Moderation (Centred for Community Inclusion 1995) • Legen Sie klar fest, was entschieden werden soll. • Entscheiden Sie als Team, wie das Problem/die Lösung angegangen werden soll. • Hören Sie den Beteiligten zu und paraphrasieren Sie, um größere Klarheit zu schaffen. • Beziehen sie alle TeilnehmerInnen in die Diskussion ein. • Erkunden Sie Wahlmöglichkeiten. • Lassen Sie Unterschiede zu, die die Sachlage klären könnten. • Seien Sie misstrauisch, wenn Lösungen sehr rasch gefunden werden. • Vermeiden Sie Abstimmungen oder Losentscheid. • Machen Sie weiter und kehren Sie zu schwierigen Themen etwas später zurück. Eigenschaften eines/einer ModeratorIn Augen für Fähigkeiten und Möglichkeiten Ohren für aktives und verstehendes Zuhören Mund für eine wertschätzende und verständliche Sprache Gruppenübung • Welche Erfahrungen haben Sie bei Ihrer Arbeit mit Gruppen gemacht? • Welche Strategien können dabei helfen, mit “problematischem Verhalten” in der Gruppe umzugehen? • Wie hat sich die Arbeit mit Eltern gestaltet? • Auf welche Schwierigkeiten sind Sie gestoßen? • Wie haben Sie versucht, diese Schwierigkeiten aufzulösen? Möglichkeiten für persönliche Profile entdecken: Persönliche Zukunftsplanung (Mount / O`Brien 1988) • Beziehungskarte: zeigt Möglichkeiten der persönlichen Unterstützung und Hilfe • Ortskarte: zeigt die Muster des alltäglichen Lebens • Hintergrundkarte: gibt einen Überblick über die Erfahrungen der Person und der Familie • Interessenskarte: zeigt persönliche Vorlieben, Talente und Interessen, jedoch auch Dinge, die zu vermeiden sind • Träumekarte: beinhaltet Ideen zu den Träumen und Wünschen für die Zukunft • Hoffnungs- und Angstkarte: zeigt, wie sich Menschen angesichts der Möglichkeit von Veränderungen fühlen Persönliche Zukunftsplanung – optionale Karten • Wahlkarte: zeigt die Entscheidungen, die von der Person und anderen Menschen getroffen wurden; klärt den Bedarf an Unterstützung • Gesundheitskarte: zeigt Bedingungen, die die Gesundheit fördern oder bedrohen können • Respektkarte: beschreibt persönliche Eigenschaften, die vielleicht ein Hindernis für die Akzeptanz durch andere Menschen darstellen Persönliche Zukunftsplanung: Karten (Mapping) Karten (Mapping) – Beispiele Karten (Mapping) – Beispiele Persönliche Zukunftsplanung • • • • Attraktive Bilder der Zukunft finden Hindernisse und Möglichkeiten sehen Strategien erkennen Anfangen Persönliche Zukunftsplanung – Struktur des Prozesses Lebensqualität-Mandala (Doose / Emrich / Göbel ) Vom inneren zum äußeren Kreis: 1. Name 2. Welche Bereiche sind für seine/ihre Lebensqualität wichtig? 3. Welche Aktivitäten gehören derzeit zu diesen Bereichen der Lebensqualität? 4. Welche Aktivitäten (auf der Grundlage der derzeitigen Aktivitäten) können in Zukunft zu diesen Bereichen gehören? Einen Aktionsplan erstellen (Making Action Plan) (MAP) (Snow / Pearpoint / Forest / O`Brien 1990) MAPS-Fragen 1. Was ist seine/ihre Geschichte? 2. Was sind seine/ihre Träume? 3. Was sind seine/ihre Alpträume? 4. Wer ist er/sie? 5. Was sind seine/ihre Stärken, Fähigkeiten und Talente? 6. Was braucht er/sie jetzt? 7. Was sind die nächsten Schritte, um dem Traum näher zu kommen und den Alptraum zu vermeiden? Möglichkeit der Visualisierung eines MAPS-Prozesses (© Boban) Die Kunst der Visualisierung Planning Alternative Tomorrows with Hope (PATH) (Forest / Pearpoint / O`Brien 1991) PATH-Prozess Versetzen Sie sich selbst in eine positive Zukunft, malen Sie sich diese deutlich aus und denken Sie dann zurück: • • • • • • • • Schritt 1: Den Traum berühren (“Nordstern”) Schritt 2: Ein Gefühl für das Ziel bekommen: Fokus: ein Jahr Schritt 3: Im Jetzt verankern: Wo bin ich / sind wir? Schritt 4: Menschen finden, die auf die Reise mitkommen Schritt 5: Möglichkeiten finden, stark zu werden Schritt 6: Aktivitäten für die Hälfte der Zeit festlegen Schritt 7: Die Arbeit für die nächsten Monate planen Schritt 8: Sich zu den ersten Schritten und klaren Verantwortungen bekennen PATH – ein Instrument zur Organisationsentwicklung • • • • Nordstern: Was ist unsere Vision, welche Werte leiten uns? Ziele definieren: Positiv, erreichbar, überprüfbar für einen definierten Zeitraum (z.B. ein Jahr) In die Gegenwart schauen: Wie sieht die gegenwärtige Situation aus? Was arbeitet schon (bzw. noch nicht) in Richtung des geplanten Wandels? Unterstützt: Wer muss dazustoßen, damit wir die Ziele erreichen? Wer trägt was bei? PATH – ein Instrument zur Organisationsentwicklung • • • • Barrieren, Strategien, Ressourcen: Was sind jetzt Hindernisse für Zielerreichung? Welche Strategien verwenden (oder entwickeln) wir, um die Hindernisse zu überwinden? Welche Ressourcen müssen aktiviert werden? Auf Schiene bleiben: Was brauchen wir als Team, um auf Schiene zu bleiben? Wo brauchen wir Hilfe? Wie gehen wir mit Rückschlägen um? Wie feiern wir Erfolge? Halbzeit: Welche Schritte wurden bis zur Halbzeit unternommen, um die Ziele zu erreichen? Die ersten Schritte: Wie müssen wir JETZT beginnen? Wer ist wofür verantwortlich? Lebensstilplanung (Smull 1988) Unterschiede zwischen Personenzentriertem Denken und Planen „Personenzentriertes Denken beinhaltet die sorgfältige Anwendung verschiedener Werkzeuge, die personenzentrierte Prinzipien zur Grundlage haben, ohne unbedingt einen Planungsprozess in Gang zu setzen.“ (Kilbane 2007) Werzeuge, die bei einer personenzentrierten Philosophie eingesetzt werden Stärkerer Fokus auf Teamaufbau und organisatorische Unterstützungsstrategien in einem “institutionellen” Kontext Personenzentriertes Denken: “Was funktioniert / Was nicht funktioniert”(© Helen Sanderson Associates) Personenzentriertes Denken: “Wichtig, um... / Wichtig für...” (© Helen Sanderson Associates) Personenzentriertes Denken: “4 + 1 Fragen” (© Helen Sanderson Associates) Personenzentriertes Denken: “Die richtigen MitarbeiterInnen” (© Helen Sanderson Associates) Personenzentriertes Denken: “Personenzentriertes Team” (© Helen Sanderson Associates) Personenzentriertes Denken: “Der Doughnut” (© Helen Sanderson Associates) Systemwandel als Voraussetzung für die erfolgreiche Persönliche Zukunftsplanung • • • • • • • • • • • Klare und explizite Wertebasis „Kulturwandel“ Strategien für den Wandel müssen von allen Ebenen der Organisation getragen werden. Neue Rollen und Verantwortungen für ExpertInnen Kontinuierliche Reflexion und Evaluation brauchen Zeit, Ressourcen und Strukturen Entwicklung einer Lernkultur Die Ressourcen der MitarbeiterInnen müssen gestärkt werden und im Zentrum stehen. Die MitarbeiterInnen brauchen entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Arbeit sollte als Prozess einer kontinuierlichen und kreativen Problemlösung gesehen werden. Alle NutzerInnen und Familienmitglieder sollten in den Prozess miteinbezogen werden. Es sollten neue Beziehungen mit einflussreichen Strukturen aufgebaut werden. Flexible Unterstützung sollte möglich sein. Kontinuierlicher Entwicklungsprozess auf der Basis der gewonnenen Erfahrungen Lernende Organisationen