Warum studieren - Universität Bielefeld

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Warum studieren
Begründung für einen
Masterstudiengang Supervision
und Beratung
eine neue Disziplin
• Beratungswissenschaft institutionalisiert
sich. Hinweise auf diese
Institutionalisierung sind ein
Masterstudiengang in Heidelberg und
diverse Kongresse auch an der Universität
Kassel mit dem expliziten Schwerpunkt
Beratungswissenschaft
Beratung und Therapie
• Sind lange gleichgesetzt worden. Heute ist
die Zeit der Therapeutisierung zu Ende,
• Gleichsetzung durch Rogers und andere
Vertreter der Humanistischen Psychologie
• Kritik an der Gleichsetzung schon in den
1970er Jahren durch Thiersch für die
Soziale Arbeit
Konjunkturen der Therapiekritik
• Sind ferner in den 1970er Jahren Halmos
und North (Beichtväter des 20sten
Jahrhunderts)
• Foucault (Pastoratsmacht) in der
Rezeption Steinkamp und
• Nagel /Seifert mit ihrer Kritik Inflation der
Therapieformen
Beratungskritik
• Die Zeit der Beratungskritik ist die der 1980er
Jahre
• Hier geht es zum ersten Mal um die angestellten
Supervisoren (Bude/Schmitz und Bude)
• Ihnen wird eine mangelnde
arbeitswissenschaftliche und
sozialwissenschaftliche Fundierung
vorgeworfen. (Beispiel alleinerziehende Mutter
in weder Sozialtechnologie noch Aufklärung)
Kritik durch Forschung
• Betrifft auch andere Formen der Beratung
z.B. sozialpädagogische Beratung
(Kasakos)
• Vorgeworfen wird der Beratung vor allem
eine fehlende Kontraktierung und ein
Mangel an methodischen Kompetenzen,
um die Ziele einzulösen, die sie
verspricht.
Defizite
• Die Literatur ist voll von Psychologie also
klinischen Zugängen z.B. zur Person
• Strukturale Hermeneutik fehlt, also
sozialwiss. Verstehen z.B. Bourdieu
• Der Beratungsprozess ist nicht
buchstabiert und folgt immer noch dem
klinischen Schema: Anamnese, Diagnose,
Prognose, Maßnahme wie dies z.B. in der
päd. Psychologie niedergelegt ist.
Die systemische Wende
• Trotzdem hat Beratung eine große
Konjunktur erfahren und scheint in die
moderne Zeit zu passen (Mollenhauer
1965)
• Beratung hat sich seit den 1990er Jahren
zunehmend systemisch profiliert und ihre
Aktivität weit über den pädagogischen
Rahmen hinaus entfaltet
Beratung als Profession
• Findet sich vor allem in der Supervision, der
Organisationsberatung und Organisationsentwicklung
und dem Coaching
• Hier werden neue Beratungsprozesse sichtbar, die
ebenfalls gegensätzlich sind, z.B. folgt die SV teilweise
dem Modell der pädagogischen Beratung (Beratung als
reflexive Institution) Prozessgestaltung wie
Dreieckskontrakt, Arbeitsbündnis, Rollenklärung,
Konfliktklärung, Kommunikationsklärung verbinden sich
mit dem (sozial-)pädagogischen Beratungsprozess:
Kontakt, Arbeitsbündnis, Mandat, Verstehen,
Wahrsprechen, Hilfe und Maßnahme u.ä.
Sonderfall Organisationsberatung
• Seit den 1990er Jahren ist in das Feld der
Beratung die Beratung von Organisation und
Unternehmen getreten, die zunehmend
sozialwissenschaftliche Expertise nachfragen:
Teamentwicklung, Kommunikations- und
Schnittstellenentwicklung,
Führungskräfteberatung bis hin zur Beratung
des Unternehmens in der Auswahl von
Führungskräften stellen neue
Herausforderungen dar.
Wissen was man tut!
• Berater verkaufen sich auf einem großen Markt
häufig über Homepage und Internet
• Sie bieten ihre Kompetenzen häufig chiffrenartig
an z.B. systemisches Arbeiten
• Die Selbsterfahrung hat in der Ausbildung zum
Berater eine großen Stellenwert, wodurch
Beratung zur (wissenschaftlich nicht
überprüfbaren Kunst wird (z.B. bei Kersting
2004, systemisches Paradoxon des
Technologiedefizits). Dies spitzt sich heute zu.
Die subjektive Seite
• Warum Studieren? Durch ein Studium
erwerben Sie ein anderes kulturelles
Kapital als durch eine Ausbildung, nach
Bourdieu ein höheres Kapital
• Sie lernen Praxis systematischer zu
erfahren und zu reflektieren
• Sie erliegen nicht so leicht der Gefahr des
Therapeutisierens
Der akademische Weg
• Ermöglicht Ihnen nicht nur eine fundierte
Reflexion der Praxis und die Anwendung
von Forschungsmethoden auf Ihre Praxis,
sondern auch institutionelle Möglichkeiten
zur Teilhabe an der Wissenschaft:
Teilnahme am Diskurs, Publikationen, ggf.
Promotion und wissenschaftliche
Laufbahnen
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