Entrepreneurship-Kurs für Berufsschullernende Modul 1: Von der Idee zum Eigenen Unternehmen Dr. Susan Müller, Nuria del Rey, Dr. Dr. h.c. mult. Fritz Oser, Prof. Dr. Thierry Volery Seite 1 M1 Von der Idee zum eigenen Unternehmen - Tag 1 - Seite 2 Ultimatumspiel Seite 3 Ultimatumspiel – Teamfindung Bilden Sie Dreiergruppen. Suchen Sie sich eine weitere Dreiergruppe als Spielpartner aus. Werfen Sie eine Münze, um zu entscheiden, wer das „Entscheider Team" und wer das „Empfängert - Team“ ist. Seite 4 Ultimatumspiel Aufgabe für das „Entscheiderteam": Sie erhalten 10 Franken. Entscheiden Sie gemeinsam, welchen Anteil des Betrags Sie dem „Empfängerteam“ zukommen lassen möchten. Wägen Sie Ihre Entscheidung sorgfältig ab. Wenn das „Empfängerteam“ Ihre Entscheidung über die Aufteilung des Betrags ablehnt, erhält niemand etwas. Die Entscheidung des „Entscheiderteams“ ist nicht verhandelbar. Kommt es zu einer Annahme der Entscheidung dürfen Sie das Geld behalten. Seite 5 Das Programm im Überblick Seite 6 Überblick über das Programm: 4 Module, 1 Ziel M1 Von der Idee zum eigenen Unternehmen Gesamtüberblick über den Gründungsprozess M2 Inspiration Firmenbesuche: Von anderen lernen M3 Toolbox Hier gibt es das notwendige Handwerkszeug M4 Entwicklung Geschäftskonzept Eure eigenen Ideen verwirklichen Seite 7 M3 Toolbox • • • • • • • Hier gibt es das notwendige Handwerkszeug Einführung Jungunternehmer Produktentwicklung / Design Thinking Businessplanning Strategie und Geschäftsmodelle Finanzen Marketing Recht Seite 8 Überblick über das Programm Woche Module M1 Gesamtüberblick Worked-out example M2 Inspiration Firmenbesuche M3 Know-how Toolbox M4 Eigene Ideen umsetzen Entwicklung Geschäftskonzept mit Coaching 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 … 1 x 2 Tage 2 x 0.5 Tage Zu Beginn und gegen Ende des 1. Halbjahres Fragen aus der praktischen Arbeit Anwendung des Know-hows 7 x 0.5 Tage 7 x 0.5 Tage plus 2 Präsentationen Seite 9 Vorstellungsrunde Seite 10 Vorstellungsrunde • Name • Ausbildungsrichtung, Branche • Themen, die Sie interessieren • Eine Geschäftsidee oder ein Unternehmen die/ das Ihnen gut gefällt • Eine Geschäftsidee, über die Sie bereits nachgedacht haben • Möchten Sie Unternehmer werden? Seite 11 DIE SCHRIPPE Von der Idee zum eigenen Unternehmen Seite 12 Die SCHRIPPE – Berlins erster mobiler Schrippen-Dealer Quelle: http://www.dieschrippe.com/ Seite 13 DIE SCHRIPPE – Berlins erster mobiler Schrippen-Dealer Arbeitsblatt Bitte beantworten Sie während bzw. nach dem Anschauen des Videos folgende Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Die Idee: Worin besteht die Geschäftsidee der zwei Gründer? Das Produkt: Was macht das Produkt besonders? Produktentwicklung: Wie entwickeln die beiden Gründer ihr Produkt? Widerstände: Mit welchen Widerständen kämpfen die beiden Gründer? Wie gehen sie mit den jeweiligen Widerständen um? Preisgestaltung: Wie ermitteln die Gründer den richtigen Preis? Marktrecherchen: Was tun die beiden Gründer, um ihr Produkt im Markt zu testen? Was sind die Ergebnisse der Marktrecherche? Marketing: Wie machen die beiden auf sich aufmerksam? Zukünftige Erträge: Was könnten die beiden tun, um zukünftig die Erträge noch zu erhöhen? Seite 14 Business Idea Jam Seite 15 1. Ideengenerierung 2. Ideenbewertung 3. Ideenauswahl 4. Ideenentwicklung 5. Ideenpräsentation Seite 16 Auf der Suche nach Geschäftsideen können mehrere Denkansätze nützlich sein Folgende beiden Ansätze wollen wir Ihnen vorstellen: Ansatz 1: "Trending" Ansatz 2: "Problemlösungen" Seite 17 Trending: Schritt 1 Welche langfristigen Trends zeichnen sich in den folgenden Gebieten ab: • • • • • Internet und Computer Musik In der Gesellschaft Beim Einkaufen Sportbereich Seite 18 Trending: Schritt 2 Welche Geschäftsideen profitieren von diesen Trends? Seite 19 Der Wunsch, Probleme zu beseitigen, hat schon einige Geschäftsideen hervorgerufen Ansatz 2: Problemlösungen Schritt 1: Welche Probleme würden Sie gerne lösen? Schritt 2: Welche Geschäftsideen würden diese Probleme beseitigen? Seite 20 Ihre Ideen Haben Sie eigene Gründungsideen, die wir in den Ideenpool mit aufnehmen sollen? Seite 21 Back-up Ideen • • • • • • • • • • Hundesitterservice Veganisches Restaurant Tuning- Garage Innendekorationsfirma Designfirma für Wandtattoos Entwicklung der Glühbirne für die Zukunft Entwicklung einer sich selbst entlüftenden Heizung Wellness- und Fitnesstempel Snowboard Laden Internettauschbörse für CD/DVD/Games etc Seite 22 1. Ideengenerierung 2. Ideenbewertung 3. Ideenauswahl 4. Ideenentwicklung 5. Ideenpräsentation Seite 23 Welche Kriterien eignen sich zur Beurteilung von Geschäftsideen? Seite 24 Beurteilung von Ideen: Mögliche Kriterien 1. Idee • Produktidee / Ideenkonzept • Alleinstellungsmerkmal • Skalierbarkeit 2. Finanzen • Risiko-Rendite-Verhältnis • Finanzierbarkeit (z.B. Prototyp für die Gründer finanzierbar) 3. Markt • Marktattraktivität • Markteintrittsbarrieren 4. Spass Seite 25 1. Ideengenerierung 2. Ideenbewertung 3. Ideenauswahl 4. Ideenentwicklung 5. Ideenpräsentation Seite 26 Ideenauswahl • Bitte verteilen Sie jeweils 5 Klebepunkte auf die Ideen, die Sie am besten finden. • Sie dürfen die Punkte verteilen, können aber auch mehrere Punkte auf eine Karte kleben. • Die Ideen mit den meisten Punkten werden ausgewählt. Seite 27 Gruppenfindung: Welche Idee möchten Sie an den Markt bringen? • Für welche Idee können Sie sich begeistern? • Bilden Sie Gruppen von 3 bis 5 Personen. • Am nächsten Tag wird aus der Idee ein Geschäftskonzept entwickelt. WICHTIG: Die Idee wird im Laufe des Workshops weiterentwickelt. Es geht dabei nicht um die Idee, die Sie während des Schuljahres ausarbeiten! Seite 28 Exkurs: Beispiele anderer Schülerfirmen Seite 29 Produktbeispiele AKKU LEER – ACCUNIZER HER! „ACCUNIZER ist eine handgemachte, praktische Ladetasche aus qualitativ hochwertigem Wollfilz. Diese Tasche erlaubt Ihnen die sichere Aufbewahrung Ihrer zu ladenden elektronischen Kleingeräte.“ www.accunizer.ch Seite 30 Produktbeispiele PNÖ3 – ganz schön abgefahre! „Innovativ und praktisch - das neue Schüleretui von Pnööö. Die Pnööö-Etuis werden aus alten, auf herkömmliche Art nicht mehr brauchbaren Veloschläuchen umweltfreundlich hergestellt. Unsere Pnööö-Etuis sind also keine normalen Etuis, vielmehr ist jedes handgefertigte Etui ein Unikat und hat schon eine lange Geschichte hinter sich.“ www.pnööö.ch Seite 31 Produktbeispiele ÉcoVase – Die faltbare Vase Unser Produkt ist eine faltbare Vase aus spezieller Plastikfolie. Sie soll funktionell, leicht, unzerbrechlich und vor allem auch platzsparend sein. Deshalb der Name écoVase, der vom französischen "économiser l'espace" abgeleitet ist. www.ecovase.ch Seite 32 Vielen Dank für's Mitmachen! Seite 33 M1 Von der Idee zum eigenen Unternehmen - Tag 2 - Seite 34 Trading Game: Handlungsspiel Jeder erhält eine Tüte mit drei Gegenständen. 1. Runde: Schauen Sie nach, was Sie in Ihrer Tüte finden. Zeigen Sie den anderen nicht, was in Ihrer Tüte ist. Wie zufrieden sind Sie auf einer Skala von 1 (unzufrieden) bis 5 (sehr zufrieden)? 2. Runde: Alle legen ihre Gegenstände auf den Tisch. Bitte stehen Sie auf und schauen Sie nach, was die anderen in ihren Tüten hatten. Wie zufrieden sind Sie auf einer Skala von 1 bis 5? Seite 35 Trading Game: Jetzt wird gehandelt. 3. Runde: Bilden Sie Gruppen von 4 bis 6 Personen. Versuchen Sie mit den anderen Gruppenmitgliedern zu tauschen, um so die Gegenstände zu bekommen, die Sie lieber hätten. Wie zufrieden sind Sie? 4. Runde: Nun können Sie mit allen anderen aus dem Raum handeln. Wie zufrieden sind Sie? Seite 36 Zusammenfassung des 1. Tages und Ausblick auf den 2. Tag Seite 37 1. Ideengenerierung 2. Ideenbewertung 3. Ideenauswahl 4. Ideenentwicklung 5. Ideenpräsentation Seite 38 Perspektivenwechsel Seite 39 Perspektivenwechsel: Jeder übernimmt eine unterschiedliche Sichtweise und beleuchtet die Idee aus seiner Perspektive Kundensicht: Was ist den Kunden wichtig? Welche Funktionen möchten die Kunden haben? Technische Sicht: Was ist technisch machbar? Eure Idee Betriebswirtschaftliche Sicht: Wie kann man damit Geld verdienen? Seite 40 Beispiel fashionette.de Fashionette ermöglicht es seinen Kundinnen für eine monatliche Gebühr Designer-Handtaschen auszuleihen. Jeden Monat kann man sich eine neue Tasche aussuchen, die man dann zugestellt bekommt. Seite 41 Beispiel fashionette.de Kundensicht: • Aktuelle Taschen zur Auswahl • Die wichtigsten Labels sind vertreten • Taschentausch muss reibungslos funktionieren Betriebswirtschaftliche Sicht • Gleichmässige Zahlungsströme vorteilhaft Flatrate • Gebrauchte Taschen sollen verkauft werden Technische Sicht • Online-Verwaltung von Kundenaccounts • Auswahl der Taschen über die Internetplattform • Online-Verkauf gebrauchter Taschen Quelle: fashionette.de Seite 42 Gruppenarbeit • • • • Diskutieren Sie Ihre Geschäftsidee aus unterschiedlichen Perspektiven. Nehmen Sie dafür unterschiedliche Rollen ein. Jeweils ein Teammitglied wechselt in eine andere Gruppe und nimmt dort die Kundensicht ein. Notieren Sie die Ergebnisse auf einem Flipchart. Die Ergebnisse werden anschliessend im Plenum vorgestellt. Seite 43 Geschäftsmodell Seite 44 Bestandteile eines Geschäftsmodells • • • Ertragsmodell: Woher kommt das Geld? Architektur der Leistungserstellung: Welche Ressourcen, Abläufe etc. werden genutzt, um das Produkt, die Dienstleistung herzustellen? Nutzenversprechen (Value Proposition): Was ist wichtig für den Kunden? Was stellt einen Wert für den Kunden dar? Seite 45 Bestandteile eines Geschäftsmodells - Beispiel Zaunteam Franchise AG - Zaunteam ist ein Anbieter von Zäunen und Zaunsystemen. Seit 1998 gibt es die Möglichkeit Franchisepartner von Zaunteam zu werden. Mittlerweile gibt es 51 Franchisees in der Schweiz, Deutschland und Österreich mit einem Gesamtumsatz von 25 Mio. EUR. Quelle: Seite 46 Bestandteile eines Geschäftsmodells - Beispiel Zaunteam Franchise AG • Ertragsmodell: Die Zaunteam Franchise AG erhält von ihren Franchisenehmern eine Franchisegebühr (Grundgebühr plus umsatzabhängigen Betrag) • Architektur der Leistungserstellung: Die Franchisenehmer werden wie folgt unterstützt: • Umfassender Produktkatalog • Produktinnovationen • Zentrales Beschaffungssystem • Schulungsprogramm • Kundenwert: Die Franchisenehmer erhalten ein „schlüsselfertiges“ Konzept zur Existenzgründung, eine qualitativ hochwertige Produktpalette und Unterstützung im Bereich Marketing und IT. Seite 47 Bestandteile eines Geschäftsmodells - Beispiel mymuesli.com Auf MyMuesli.com kann sich jeder Kunde sein eigenes Müsli mixen und nach Hause liefern lassen. Quelle: mymuesli.com Seite 48 Bestandteile eines Geschäftsmodells - Beispiel mymuesli.com • Ertragsmodell: Der Kunde bezahlt für die Müslibasis, für die weiteren Zutaten sowie für die Versandkosten. • Architektur der Leistungserstellung: Der Kunde mixt sich im Internet sein Müsli (Müslibasis, Früchte, Nüsse & Kerne) und erhält eine MIX-ID, auf die er bei zukünftigen Bestellungen zurückgreifen kann. • Kundenwert: Bei MyMuesli erhält jeder sein individuelles Biomüsli. Quelle: mymuesli.com Seite 49 Gruppenarbeit Erarbeiten Sie ein Geschäftsmodell für Ihre Idee. Notieren Sie sich die Ergebnisse. Die Ergebnisse sind für die Erstellung des Mini-Businessplans relevant. Seite 50 Der Mini-Businessplan Seite 51 Bestandteile des Mini-Businessplans 1. Produkt/Dienstleistung: Was ist das Produkt/ bzw. die Dienstleistung? 2. Zielgruppe: Wer ist der Kunde? 3. Kundennutzen: Was ist der Nutzen für den Kunden? 4. Ertragsmodell: Wie verdient das Unternehmen Geld? 5. Differenzierungsmerkmal: Was mache ich anders als meine Mitbewerber? Seite 52 Bestandteile des Mini-Businessplans - Beispiel Fahrschule 1. Produkt/Dienstleistung: Günstige, trotzdem qualitativ hochwertige Fahrstunden. Auf Wunsch werden Kredite vergeben. Umsatz wird durch den Verkauf von Fahrstunden generiert. Kredite werden lediglich vermittelt. 2. Zielgruppe: Führerscheinanwärter, vor allem preissensible Fahrschüler 3. Kundennutzen: Der typische Führerscheinanwärter ist jung und verfügt über wenig Geld. Günstige, finanzierbare Fahrstunden sind deshalb ein wesentliches Entscheidungskriterium bei der Auswahl der Fahrschule. 4. Ertragsmodell: Verkauf von Fahrstunden, Vermittlung von Krediten. 5. Differenzierungsmerkmal: Preisunterschied, Kreditgewährung ist möglich. Seite 53 1. Ideengenerierung 2. Ideenbewertung 3. Ideenauswahl 4. Ideenentwicklung 5. Ideenpräsentation Seite 54 Präsentation + Feedback Jede Gruppe präsentiert ihren MiniBusinessplan 5 Minuten Präsentation 5 Minuten Feedback Seite 55 Ausblick auf den Rest der Intervention Seite 56 Überblick über das Programm: 4 Module, 1 Ziel M1 Von der Idee zum eigenen Unternehmen Gesamtüberblick über den Gründungsprozess M2 Inspiration Firmenbesuche: Von anderen lernen M3 Toolbox Hier gibt es das notwendige Handwerkszeug M4 Entwicklung Geschäftskonzept Eure eigenen Ideen verwirklichen Seite 57 M3 Toolbox • • • • • • • Hier gibt es das notwendige Handwerkszeug Einführung Jungunternehmer Produktentwicklung / Design Thinking Businessplanning Strategie und Geschäftsmodelle Finanzen Marketing Recht Seite 58 Auftrag: Überlegen Sie sich bis zur ersten Toolbox mit wem Sie zusammen in einer Gruppe (4er- oder 5er-Gruppen) an einem Geschäftskonzept arbeiten möchten. Seite 59 Vielen Dank für's Mitmachen!! Seite 60