assessing the quality of democracy – a practical guide

Werbung
ASSESSING THE QUALITY OF
DEMOCRACY – A PRACTICAL GUIDE
Wie die Messung von Demokratiequalität
praktisch umgesetzt werden kann
SE Demokratie und Demokratiequalität: Implikationen für politische Bildung, WS 2013/2014
LV-Leiter: David Campbell, Referat: Maria Haupt (MN 0002866)
Alle Texte und Grafiken entnommen aus: David Beetham, Edzia Carvalho, Todd Landman, Stuart Weir. International Institut for Democracy
and Electoral Assistance (IDEA) (Hg.), 2008: Assessing the Quality of Democracy – A Practical Guide.
1. DER RAHMEN FÜR DAS MESSVERFAHREN
IDEA (Institute for Democracy and Electoral Assistance)
ist eine internationale Organisation, die
 Materialien zur Wissensvermittlung zum Thema
Demokratie und Demokratiequalität anbietet,
 eine Plattform und ein Forum zur Diskussion von
Fragen rund um das Thema Demokratie(qualität) zur
Verfügung stellt
 und Staaten beim Aufbau bzw. der (Weiter)Entwicklung von Demokratie unterstützt.
Erweiterung anderer Demokratiemessverfahren:
 Die gängigen Parameter wie Wahl-, Rechts- und
Parteiensystem etc. werden um weitere Kontextinformationen über einen Staat („mediating values“)
ergänzt.
 Gemessen werden nicht nur die theoretischen Vorgaben
wie Gesetze und Richtlinien, sondern auch deren
praktische Ausgestaltung.
 Die Messung wird von BürgerInnen jenes Landes
durchgeführt, das analysiert werden soll („Ownership“,
„Wissen über politische Kultur des Landes“ etc.)
„Democracy cannot be imported, or exported, but supported.“
Das Rahmenprogramm von IDEA wurde (Stand 2008) in
über 20 Ländern durchgeführt.
Testläufe in: Bangladesch, El Salvador, Italien, Kenia,
Malawi, Peru, Neuseeland, Südkorea
Selbst initiierte Messungen: Australien, Bosnien und
Herzegowina, EU, Irland und Nordirland, Lettland,
Mongolei, Niederland, Philippinen, Südasien
(Bangladesch, Indien, Nepal, Pakistan, Sri Lanka),
Großbritannien
2. WIE UND WAS WIRD GEMESSEN?
1. „Grundsätzliche“ Prinzipien
der Demokratie:
 Kontrolle des Volkes über
Entscheidungen bzw. die
EntscheidungsträgerInnen
 Gleichberechtigung und
Gleichwertigkeit der
BürgerInnen, die diese
Kontrolle ausüben
2. „Mediating values“
(vermittelnde Werte oder
Variablen), die Auswirkungen
auf die Qualität von
Demokratie haben:
Das Handbuch legt
konkrete Fragen vor,
die im Rahmen der
Qualitätsmessung
beantwortet werden
sollen:
Die Analyse der
Forschungsfragen
erfolgt anhand
 der vorliegenden
Gesetze und
Richtlinien,
 der Ausgestaltung
in der Praxis sowie
 mit Hilfe von
„negativen
Indikatoren“.
Miteinbezogen in
die Analyse werden
auch Literaturempfehlungen
sowie „Standards of
good practice“.
3. WER MISST?
 ein interdisziplinäres Team aus unterschiedlichen
Wissenschaften oder Teilbereichen aus jenem Land,
welches gemessen werden soll
 der Rückgriff auf vorhandene Ressourcen und Berichte
(z.B. von Frauenrechts- oder Menschenrechtsorganisationen) ist empfehlenswert
 Miteinbeziehung möglichst vieler unterschiedlicher
Personen aus Interessenvertretungen sowie aus allen
politischen Lagern
 auch die Bevölkerung sollte möglichst früh über
Befragungen, Interviews, Fokusgruppen etc. in das
Forschungsdesign und die Schwerpunktsetzungen der
Studie mit eingebunden werden
4. ERSTELLUNG DER STUDIE
 Die Ergebnisse sollten in einer für die Allgemeinheit
verständliche Sprache verfasst werden.
 Es wird empfohlen, die Berichte auch graphisch
ansprechend zu gestalten (keine zu langen,
„ununterbrochenen“ Textteile, Verwendung von Tabellen
und Zitaten etc.), damit die Ergebnisse auch von NichtWissenschafterInnen gelesen werden (können).
 Empfehlenswert sind auch Berichte in verschiedener
Länge und Ausführlichkeit (Abstracts, Presseaussendungen, Informationsblätter für Konferenzen etc.)
sowie für ein unterschiedliches Zielpublikum.
Das Handbuch gibt auch ganz konkrete, praktische
Anleitungen, wie z.B.:
„First, avoid making a judgment about the answer to a
given question before looking for the data and in this way
predetermining the selection of data. Most answers will
involve evidence that points to a mixed state of affairs,
neither wholly good nor wholly bad, and assessors
should try to keep an open mind until the bulk of the
relevant data has been collected.
The second caution is more elementary: make sure that
all verbatim extracts from other sources are placed
within quotation marks, so that they do not end up in a
finished draft as they are on original text.”
Die Ergebnisse lassen
sich durch
verschiedene Skalen
und Graphiken leichter
darstellen und werden
so auf einen Blick
„erfassbar.
Bzw. kann die
graphische
Darstellung auch
anzeigen, in
welchen Bereichen
Reformen
besonders nötig
sind:
5. VERBREITUNG DER ERGEBNISSE
 Einbindung von
bekannten und
angesehenen
Persönlichkeiten und
von Personen aus der
Regierung
 Verbreitung über die
unterschiedlichsten
Verteiler (Newsletter,
NGOs, wissenschaftliche
Institute, Aussendungen
an Parlamente etc.)
6. ZIEL DER MESSUNG SIND REFORMEN
 Ziel der Erstellung der Studie und von deren Verbreitung
und Diskussion ist es, zu einer Verbesserung der
Demokratie des Landes und zu Reformen beizutragen.
 Die Ergebnisse können indirekt sein, d.h. wenn
Schwächen thematisiert und Reformvorschläge erstmals
auf die öffentliche und politische Agenda kommen und
somit in weiterer Folge Veränderungen nach sich ziehen.
 Die Demokratiequalitätsmessung kann aber auch direkte
Ergebnisse liefern, wenn z.B. Regierungen die
Vorschläge aus der Studie aufgreifen und teilweise oder
sogar ganz umsetzen.
Herunterladen