MathedidaktikinderSekI - Friedrich-Schiller

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Einführung in die Didaktik der
Mathematik in der Sek.-stufe 1
Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena
2005
Inhalt
• Ziele, Lehrpläne, Standards
• Zahlensysteme (insbesondere Bruchrechnung,
negative Zahlen, rationale Zahlen)
• Geometrie
• Algebra
• Modellierung und Anwendungen
• Computer im MU
• Spiele im MU
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Ziele und Standards für die Sek I
Lehrplan Thüringen 1999 (Gy/RS)
Ziele und Aufgaben
• Entwicklung allgemeiner geistiger Fähigkeiten
(des räumlichen Vorstellungsvermögens, logischen
Denkens, rationalen Argumentierens,
Abstraktionsvermögens, Problemlöseverhaltens)
• Anwendungen der Mathematik (mathematisches
Modellieren)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Lehrplan Thüringen 1999 (Gy/RS)
• Folgende Gesichtspunkte sollen die Unterrichtsplanung entscheidend
mitbestimmen:
• „Im Mittelpunkt eines Lernprozesses soll eine Problemstellung (z. B. ein
Sachproblem oder eine innermathematische Fragestellung) stehen, die Schüler
motiviert und bei deren Lösung neue mathematische Einsichten gewonnen
werden.
• Die Schüler sollen Möglichkeiten erhalten, selbstständig Erfahrungen zu
sammeln, Vorstellungen zu entwickeln und praktische Handlungen auszuführen.
• Durch den gezielten Einsatz unterschiedlicher Lern- und Sozialformen sollen die
Schüler die Fähigkeit erwerben, miteinander zu lernen, zu arbeiten und zu leben,
Verantwortung wahrzunehmen und solidarisch zu handeln.
• Die Schüler sollen Möglichkeiten erhalten, in täglichen, vielfältigen und
komplexen Übungen ihr mathematisches Wissen und Können zu festigen und
Wissen und Können aus verschiedenen Themenkreisen und Stoffgebieten sowie
aus praktischen Arbeitsfeldern und Lebenssituationen miteinander zu
verbinden.“
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Prozess-Standards 2003 für Sek. I
(Kompetenzen)
K2
K3
K1
K6
K4
K5
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Inhaltsstandards Sek I
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•
(L 1) Leitidee Zahl
(L 2) Leitidee Messen
(L 3) Leitidee Raum und Form
(L 4) Leitidee Funktionaler Zusammenhang
(L 5) Leitidee Daten und Zufall
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
NCTM-Standards 5-8
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Problem Solving
Communication
Reasoning
Connections
Number and Number Relationships
Number Systems and Number Theory
Computation and Estimation
Patterns and Functions
Algebra
Statistics
Probability
Geometry
Measurement
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Lehrplan Finnland Klasse 6-9
Generelle Ziele
• Selbstvertrauen, Verantwortung für eigenes Lernen
• Wichtigkeit der Mathematik sowie Verbindung zu
Anwendungen erkennen
• Rechnen und Problemlösen können
• Logisch und kreativ denken
• Methoden der Informationsgewinnung und –verarbeitung
• Argumentieren
• Fragen stellen und Schlüsse ziehen aufgrund von
Beobachtungen
• Regeln wahrnehmen/erkennen
• Ausdauernd, zielgerichtet arbeiten, auch in Gruppen
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Lehrplan Finnland Klasse 6-9
Kerncurriculum: Denktechniken und -methoden
• Methoden die logisches Denken erfordern, wie Klassifizieren,
Vergleichen, Organisieren, Messen, Konstruieren, Modellieren, Suchen
nach Regeln und Zusammenhängen sowie deren Darstellung
• Interpretation und Gebrauch von Begriffen, die benötigt werden, um
Vergleiche an- und Beziehungen herzustellen
• Interpretation und Produktion mathematischer Texte
• Erste Erfahrungen mit Beweisen: Vermutungen und Experimente
rechtfertigen, systematisch Versuch und Irrtum durchführen,
Inkorrektheiten nachweisen, direkte Beweise
• Lösen kombinatorischer Probleme mit verschiedenen Methoden
• Gebrauch von Werkzeugen (z. B. Computer) und Zeichnungen, die das
Denken unterstützen
• Geschichte der Mathematik
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Lehrplan Finnland Klasse 6-9
Kerncurriculum: Zahlen und Berechnungen
•
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•
•
Festigung der Grundrechenfertigkeiten
N, Z, Q, R
Entgegengesetzte Zahlen, Betrag, reziproke Zahlen
Zeitberechnungen, Zeitintervalle
Primzahlen, Zerlegung einer Zahl in Primfaktoren, Teilbarkeitsregeln
Kürzen von Brüchen, Erweitern von Brüchen, Darstellung von Dezimalzahlen
als gewöhnliche Brüche
Multiplikation und Division von Brüchen (einschl. Dezimalbrüche)
Kürzen von Bruchtermen
Verhältnisse und Proportionalität
Festigung des Prozentbegriffes, Prozentrechnung
Runden und Schätzen: (sinnvolle!) Taschenrechnernutzung
Potenzen mit ganzzahligem Exponenten
Wurzelbegriff, Berechnung von Quadratwurzeln
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Lehrplan Finnland Klasse 6-9
Kriterien für die Note 8 (=gut) in der Abschlussprüfung (am Ende der Klasse 9)
Denktechniken und Methoden
Die Schüler sollen
• Parallelen und Regelmäßigkeiten zwischen verschiedenen Ereignissen
bemerken,
• wissen, wie man logische Ausdrücke wie „und“, oder, wenn-dann,
nicht, existiert, existiert nicht in ihrer Sprache gebraucht
• wissen, wie man die Wahrheit einfacher Behauptungen beurteilt,
• wissen, wie man einfache Textaufgaben mathematisch darstellt, einen
Lösungsplan für das Problem macht, es löst, die Richtigkeit des
Ergebnisses überprüft,
• wissen, wie man Klassifikationen beim mathematischen Problemlösen
nutzt,
• wissen, wie man alternative Lösungen systematisch darstellt, eine
Tabelle benutzt, ein Baumdiagramm, Pfaddiagramm oder andere
Diagramme.
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Lehrplan Finnland Klasse 6-9
Kriterien für die Note 8 (=gut) in der Abschlussprüfung (am Ende der Klasse 9)
Zahlen und Berechnungen
Die Schüler sollen wissen, wie man
• ein mögliches Ergebnis abschätzt und einen Plan für die
Lösung eines Problems macht; sie sollen zuverlässige
Fertigkeiten in den Grundrechenarten haben,
• die Potenz einer Zahl mit einem Exponenten aus N bildet
und die Primfaktorzerlegung einer Zahl vornimmt,
• Probleme löst, in denen eine Quadratwurzel benötigt wird,
• proportionale Zusammenhänge, Prozente und andere
Rechentechniken beim Lösen von Probleme benutzt, die
im Alltag auftauchen können.
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Beispiel Problemlösen: Bubblesort
?
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Sortierspiel
2 +
MN 7, S. 250, Projekt
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
1
4 + 3 + 2 + 1
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Ziele
•
•
•
•
•
•
•
•
Aufstellen von Vermutungen (K2)
Begründen (K1)
Verallgemeinern (K2)
Problem variieren (K2)
Kombinatorik (L1)
Algebra (Termumformungen) (K2, K5, L4)
Induktion (K2, L1)
Algorithmen (K2, L1, L4)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Zahlensysteme
Bruchrechnung
Mögliches Lernergebnis bei hiesigen
Unterrichtsmethoden der Bruchrechnung
„Der deutsche Osthandel erlebte in diesem
Jahr einen kräftigen Schub. Nach Schätzung
des Ost- und Mitteleuropa Vereins (OMV)
wird der Osthandel erstmals ein Zehntel des
gesamten deutschen Außenhandels
ausmachen, nachdem er jahrelang nicht über
ein Fünftel hinauskam.”
(aus der Süddeutschen Zeitung)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Empirische Untersuchung
vor und nach Unterricht im Bruchrechnen
1. Schraffiere in folgender Figur
zunächst die Hälfte und sodann
zusätzlich ein drittel von ihr.
Welchen Anteil hast du insgesamt
schraffiert?
2.
1  1 ?
2 3
3. Sieben Äpfel sind unter vier Kindern aufzuteilen.
Wieviel bekommt jedes?
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Empirische Untersuchung
vor und nach Unterricht im Bruchrechnen
Test-Ergebnisse
Vorher
Nachher
zu 1 (geometrisch):
überwiegend richtig
zu 1 (geometrisch):
überwiegend falsch
Zu 2 (symbolisch):
überwiegend falsch
Zu 2 (symbolisch):
überwiegend richtig
Zu 3 (handlungsorientiert): Zu 3 (handlungsorientiert):
überwiegend richtig
überwiegend falsch
Moral:Prof.Zu
viel
Syntax,
zu
wenig
Semantik!
Dr. Bernd Zimmermann Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Historisches:
Bruchrechnung bei den Ägyptern
1
5
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
1
21
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Falscher Ansatz
„Eine Menge (Haufen),
zu der ihr vierter Teil addiert
wird,
wird 15“
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Bruchrechnung in Mesopotamien
23 oder 20
3
60
(=20+3·60ֿ¹)
usw., nur kontextbezogener
Stellenwert
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Ordnen von Brüchen
Ordne folgende Brüche der Größe nach:
5 , 3, 2
6 7 3
3 1  5,

7 2 6
2
3
5
1
1
2
„dichter
bei
1“
als
1 
1
6 6
3
3
31 1 2
5
1

 1 
Jena 2005
7 3Prof. Dr. Bernd
3 Zimmermann Friedrich-Schiller-Universität
6 6
Division von Brüchen:
„Zähler durch Zähler, Nenner durch Nenner“
?
4 : 2  4:2  2 , denn : 2  2  4
9 3 9:3 3
3 3 9
?
5 : 2  (52):2  5 , denn: 5  2  5
9 3 (92):3 6
6 3 9
5 : 2  (52):2  (523):2  (532):2  53(2:2)  53  5  3
11 3 (112):3 (1123):3 (1123):3 112(3:3) 112 11 2
a : c  a:c  ad
b d b:d bc
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
( a  e  c )
b f d
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Division von Brüchen
3
:2 ?
4
:2
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Division von Brüchen
1
2:  ?
2
1
2
2
:
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
4
=
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Division von Brüchen
3 1
: ?
4 2
3
4
:
:
1
2
=
1
1
2
=
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Erste Erfahrungen mit der Addition von
Brüchen (A. Mörstedt)
• Peter bekommt für eine Woche einen bestimmten
Betrag Taschengeld.
• Er gibt 3/10 hiervon für eine Kinokarte aus.
• Er kauft sich für ¼ des Betrages ein Stück Kuchen.
• Er kauft sich ein Eis für 1/5 seines TG.
• Schließlich kauft er sich noch für 1/10 Kaugummi.
• Am Ende der Woche behält er 1.50 € übrig.
• Wie viel Taschengeld hat Peter in dieser Woche
erhalten?
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Prerequisite knowledge about
fractions:
• The pupils learned some basics about
fractions and different representations.
• The pupils knew how to expand and how to
cancel fractions.
• The pupils made first experience with the
addition of fractions with the same
denominator.
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Pupils‘ solution
P: Let’s assume that Peter receives 20 € in this week.
Now we use and check the given data.
T: But you don’t know the solution yet!
P: Well, I only assume it and let’s see what happens now!
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Pupils’ solution (cont.)
• One pupil drew a long line at the blackboard and
marked 0 at the beginning and 20 at the end of this
line. Subsequently, she divided it into 20 parts of
equal length:
20 €
0€
• Then they started – beginning at 0 – marking the
appropriate amount of money after changing all given
fractions into fractions with denominator 20 (3/10 = 6/20,
thus 6 € for the movie-ticket etc.)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Pupils’ solution (cont.)
P: First Peter spent 6 € for the movie (first red line),
than he bought a cake for 5 €.
Furthermore the ice-cream was 4 €.
Finally he had to pay for the chewing-gum 2 €. So we come to 17 €.
Then there should be a rest of 1.50 €. So we come to a total of 18.50 €.
20 €
0€
6€
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
5€
4€
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
2 € 1.5 €
Pupils’ solution - outlook
• The student teacher suggested now to make another trial,
because – quite obviously – the assumed solution of 20 €
must be wrong. So this thought process of the pupils was
brought to an end by the student teacher.
• Another possible continuation could have been as follows
(T=teacher):
T: So you have still some money left. Or: So you don’t have left 1.50 € but 3 € - twice
as much you should have. What to do now?
P: (Possible reaction) If the amount left is twice as much we should have,
perhaps we assumed also twice as much pocket-money than Peter should have
at the beginning of the week. So we have to divide 20 € by 2 and get 10 €.
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Was sind Brüche/Bruchzahlen?
Padberg 2002:
• Teil vom/n Ganzen (2 Aspekte)
• Maßzahl
• Operator
• Verhältnis
• Quotient
• Lösung von n·x=m
• Skalenwert
1
• Quasikardinalität a  b
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Happasalo 2002:
• Objekt + Repräsentation
• Operator
• Relation/Verhältnis
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Was sind Brüche/Bruchzahlen?
Padberg 2002:
• Teil vom Ganzen
• Maßzahl
• Operator
• Verhältnis
• Quotient
• Lsg. von n·x=m
• Skalenwert
• Quasikardinalität a  1b
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Probleme mit der Bruchrechnung
(nach Padberg 2002)
• Probleme mit Brüchen und Dezimalzahlen
(siehe Erlwanger-Studie)
• Zu wenig inhaltliche Vorstellung
• Zu viel Syntax, zu wenig Semantik (siehe
Hasemann-Untersuchung)
• Zu wenig begriffliches Verständnis von
Brüchen
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Mögliche Konsequenzen
(nach Padberg 2002)
• Brüche und Dezimalzahlen auf Kl. 5 und 6
verteilen
• Mehr inhaltliche Vorstellung
• In Klasse 5 nur Konzeptuelles
• Verfahren dann in Klasse 6
• Brüche und Dezimalzahlen parallel
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Prozedurales und begriffliches Wissen
(Haapasalo 2002)
• Prozedurales Wissen (P): Wissen über dynamische und
erfolgreiche Anwendung gewisser Regeln, Algorithmen oder
Prozeduren mit Hilfe einer oder mehrerer Repräsentationen.
Dafür ist Wissen nicht nur über die jeweiligen Objekte, sondern
auch über die Syntax ihrer Repräsentationen erforderlich.
• Begriffliches Wissen (C): Wissen über Elemente eines
Netzwerkes sowie dessen Zusammenhänge und ein
entsprechendes Verständnis hierüber, sowie Wissen über
dynamisches Wechseln zwischen verschiedenen
Repräsentationen dieser Objekte. Diese Netzelemente können z.
B. Begriffe, Regeln (Algorithmen, Prozeduren usw.), sogar
Probleme sein (ein gelöstes Problem kann einen neuen Begriff
oder eine neue Regel erzeugen).
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Repräsentationsarten für Brüche
Reale Situationen
Manipulierbare
Gegenstände
Geschriebene Symbole
1
2
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Bilder
Gesprochene Symbole
Drei
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005 Viertel
Weitergehende Konsequenzen
(in Finnland; nach Haapasalo 2002)
• Schon in der Grundschule (spätestens
Klasse 3)
• Mehr inhaltliche Vorstellungen von
Konzepten
• Simultane Aktivierung u. häufiger
Repräsentationswechsel (siehe „Domino“!)
• Identifikationsaufgaben entscheidend
• Dadurch bessere Problemlösefähigkeit
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Beispiel: Vielfältige und von SuS konstruierte
Repräsentationswechsel durch Bruchdomino
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Mögliche
Aktivitäten/Fragestellungen
• Schneide Dominos aus (immer dicker Strich in der
Mitte)
• Lege passend zusammen. Wer kann eine
„Schlange“ legen und dabei alle „Steine“
verbrauchen?
• Wer findet eine andere „Schlange“?
• Wie viele Schlangen findet ihr?
• Spielt nun zu zweit „Domino“
• Konstruiert eigene Dominos (siehe nächste Folie)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Dominos – ausgeschnitten
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Ein Dominoring
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Beispiel: Bruchdomino eines Schülers (6 CGJ)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Komplexere Übungen
(SPÜ, Anelina Schach)
Inge und Peter haben jeweils eine Tüte
mit Schokoladenplätzchen geschenkt
bekommen. Peter gibt Inge ein Sechstel
davon ab und bekommt dafür ein Viertel
von Inges etwas kleinern Plätzchen. Wie
viele Plätzchen hat Peter jetzt, wenn er
anfangs gleichviel hatte wie Inge und
wenn er nach dem Tausch 6 Plätzchen
mehr hat als Inge?
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Schülerlösung
• ein Mädchen aus der Gruppe mit dieser Aufgabe stellt sie an der
Tafel vor
• sie liest die Aufgabe erst einmal vor und zeichnet dann zwei
Kreise mit je zwölf Teilstücken an die Tafel (zwölf ist der
gemeinsame Nenner, nachdem Inge und Peter die Plätzchen
ausgetauscht hatten – Inge hat 11/12 von den Plätzchen und
Peter hat 13/12)
• man sieht, dass Inge jetzt 1/12 weniger und Peter 1/12 mehr von
den Plätzchen hat als vorher
• Peter hat sechs Plätzchen mehr als Inge, d.h. er hat 2/12 mehr
von den Plätzchen als Inge und dann sind 1/12 gleich drei
Plätzchen
• Ergebnis: In jedem Teilstück sind drei Plätzchen und Peter hat
dreizehn von Teilstücken, d.h. 13*3=39 und 11*3=33 (Inge)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Beispiele aus der Schulpraxis
• Suchen Sie nach verschiedenen
Möglichkeiten, folgende Aufgabe zu
rechnen: Ein Ticket kostet 3,50 €. Es sollen
24 Stück gekauft werden.
• Wie viele Tickets kann man für diesen
Gesamtbetrag bei einem Stückpreis von
4,20 € kaufen?
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Wozu Brüche ?
Nachteile
• Irrelevant, nur wenige
Brüche im Alltag
• Mit TR Dezimalzahlrechnung einfacher
• Zwei Bezeichnungen für
Bruchzahlen
• Selektionsinstrument
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Vorteile
• Handeln einbezogen
• Erleichtern Verständnis
von Dezimalzahlen
(Objekte und
Rechenregeln)
• W.-Rechnung
• Gleichungslehre
• Zahlbereichserweiterungen
• Schulische Algebra
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Vorteilhaftes Rechnen
• 14·16; 16·18; 21·19; 22·18; ….
• Kettentextaufgaben:
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Zahlenrätsel
•
•
•
•
•
•
Man denke sich eine zweistellige Zahl
Man bilde ihre Quersumme
Man multipliziere die Quersumme mit 11
Man subtrahiere vom Produkt die Ausgangszahl
Welche Zahl erhält man?
Man konstruiere einen analogen/“symmetrischen“
Zahlentrick
• Wie sieht es in anderen Stellenwertsystemen aus?
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Algebra
• Terme
• Gleichungen/Ungleichungen
• Funktionen
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Wozu Terme?
• Beachtenswert: Von 5000 Jahren Mathematikgeschichte ca. 4600
Jahre „inhaltliches Problemlösen“; Terme etwa seit Viète (16. Jh.)
• Ermöglichen Abkürzungen (Ökonomie) (Formeln, Funktionen)
• Ermöglichen Entlastung des Kurzzeitgedächtnisses
(Superzeichenbildung)
• Ermöglichen Standardverfahren (analytische Geometrie;
Gleichungslösen; …)
• Ermöglichen Einsatz von CAS
• Voraussetzung für sinnvollen Einsatz:
– Inhaltlichen Überlegungen allein zu umständlich bzw.
aufwändig
– Flexibles Codieren und Decodieren muss jederzeit möglich sein
– Vor allem als Bestandteil von flexiblem
Repräsentationswechsel (Algebra ↔ Geometrie) beim
Problemlösen sehr wichtig (vgl. „Streichholzgelege“)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Terme: Kepler über seine
Schwierigkeiten mit
Termumformungen¹
„...die Cossa²/welche uns den weg weiset/wie
einem blinden sein Führer/oder zwo enge
wände in der finstere/wann ich den Kopff
zur lincken anstosse/so weiss ich/das ich
mich zur rechten wenden soll/den weg aber
sehe ich nicht/kan auch das rechte mittel
von mir selber nicht treffen.“
¹) Kepler, J.: Gesammelte Werke, Bd. 9. Hrsg. F. Hammer. Beck, München
1960.
²) Cossa: alte Bezeichnung für Algebra
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Gl/Ugl: Kuchenproblem (TIMSS Japan)
Für die Gäste einer Geburtstagspartie
sollen 10 Stück Kuchen eingekauft
werden. Dafür stehen 21 Euro
zur Verfügung. Man kann zwei
verschiedene Kuchensorten kaufen; ein Stück
Bienenstich kostet 2 Euro, ein Stück Torte 2,3
Euro.
Es sollen möglichst viele Stücke Torte
eingekauft werden. Wie viele sind das?
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Aki (8te Klasse):
Torte
Stück Kosten
10
23
9
20,70
......
.......
4
9,20
3
6,90
Bienenstich
Stück Kosten
0
0
1
2
.....
....
6
12
7
14
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Summe
23
22,70
..........
21,20
20,90
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Dieter (8te Klasse):
• x  2,30 + (10 – x)  2  21
• x  0,30  1
• x=3
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Clara (4. Klasse):
• „Zunächst 10 Bienenstich ‚kaufen‘.
• Dann habe ich noch einen Euro über.
• Tausche Torte gegen Bienenstich, kostet 30
Cent mehr.
• Die passen in den einen Euro 3 mal rein, 4
mal liegt schon drüber.
• Also: von den 10 Bienenstich 3 Stück gegen
3 Tortenstücke eintauschen und fertig!”
Vgl. MN9, S. 246
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
LGS
I) x+2y=1 II) x+2y+3z=1 III)x+2y+3z+4u=1 IV) x+2y+3z+4u+5v=1
2x+2y=1 2x+2y+3z=1 2x+2y+3z+4u=1
2x+2y+3z+4u+5v=1
3x+3y+3z=1 3x+3y+3z+4u=1
3x+3y+3z+4u+5v=1
4x+4y+4z+4u=1
4x+4y+4z+4u+5v=1
MN9, S. 48, Ü16
5x+5y+5z+5u+5v=1
• Was ist die Lösung eines entsprechend „gebauten” LGS mit n Variablen
und n Gleichungen? Du kannst dir bei der Suche nach einer Vermutung
ggf. von einem Computeralgebrasystem (CAS) helfen lassen. Begründe
deine Vermutung.
• Setze oben in der letzten Spalte (rechts vom Gleichheitszeichen) die
Zahlen 1; 2; 3; ...n (bzw. n; (n-1); (n-2); ...3; 2; 1; n Mal n bzw. n Mal a) ein.
Welche Lösung erhältst du in diesen Fällen? Begründung?
• Erfinde selber „gemusterte Gleichungssysteme” (du kannst dich z. B.
durch figurierteProf.
Zahlen
mit einfachen
Lösungen!
Dr. Berndanregen
Zimmermannlassen!)
Friedrich-Schiller-Universität
Jena
2005
Problem der Würfelverdopplung
Geometrisch:
Quadratverdopplung
1
?
1
Würfelverdopplung
(„Deli‘sches Problem)
1
2
x
?
1
2
x
Algebraisch:
Heute: ges. x mit
x²=2
Früher: x ges. mit 1:x=x:2
(x= mittlere Proportionale)
Platon ca. 400 v. Chr.; Menon
Heute: ges. x mit x³=2
Früher: x, y ges. mit 1:x=x:y=y:2
wobei y=x² (und 2x=y²)
(x; y zwei mittlere Proportiona.)
(x;y) kann als Schnittpunkt zweier
Parabeläste konstruiert werden
Menaichmos ca. 350 v. Chr.
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Zur Geschichte des Funktionsbegriffs (Ursprung des
rechtwinkligen Koordinatensystems)
Punktweise Konstruktion eines
Parabelastes bei einer (antiken)
Flächenumwandlung.
Der Höhensatz p·q=h² als Ursprung eines
rechtwinkligen Koordinatensystems
√x1
√x
1
1·x
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
x
x1
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Einige Unterrichtshinweise
• Funktionales Denken; Denken in Abhängigkeit schon im Vorschulalter
stimulierbar (siehe z. B. „Aquariumssimulaton“ von Siekkinen 2003
http://cris.joensuu.fi/projects/cris3/cris3.nsf/va_PrimaryKey/DOMI-5RGA4A200391795314?OpenDocument )
• Problemorientierter Zugang von Dreisatzaufgaben über
proportionale/antiproport. Zuordnung bis zum allgemeinen
Funktionsbegriff (aF) möglich.
• aF erst sinnvoll, wenn er sich für Schüler „aufdrängt“ (also mehr als
lineare Funktionen notwendig!); z. B. zu DDR-Zeiten Funktionsbegriff
(daher?) erst relativ spät.
• Bei Übergängen zwischen den Repräsentationen Funktionsgleichung;
Wertetabelle; Graph Mehrdeutigkeiten bzw. Zusatzinformationen
beachten.
• Es sollte deutlich werden, inwiefern Funktionen beim Lösen
umfangreicherer Problemklassen nützlich sind (Modellierungsaspekt)
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Geometrie
• Kongruenzgeometrie
• Ähnlichkeitsgeometrie
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Kongruenz in der Schule
die historisch gewachsene Situation
• Dreieckskonstruktionen und damit verbundene Kongruenzsätze
werden seit über 2000 Jahren angewendet. Dieses hat im Bewusstsein
der diesbezüglich Tätigen nichts mit Kongruenzabbildungen zu tun.
• Der geometrische Abbildungsbegriff (insbes. Kongruenzabb.) wurde
erst vor etwa 150 Jahren eingeführt (F. Klein)
• Dreieckskonstruktionen in der Schule von Anfang an mit
Kongruenzabbildungen in Verbindung zu bringen, kann auch daher oft
auf Schüler aufgesetzt und unnatürlich wirken.
• Insbesondere Kongruenzbeweise wirken für junge Schüler oft
aufgesetzt und werden kaum verstanden. Beweise sollten an der Schule
erst durchgeführt werden, wenn für die Schüler ein Beweisbedürfnis
vorliegt.
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Beispiel für einen Kongruenzbeweis
Gesucht:
Kongruenzabbildung(en), die beide Dreiecke aufeinander abbildet(n)
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Parkettierung mit Dreiecken
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Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Mit welchen regelmäßigen n-Ecken
kann man die Ebene parkettieren?
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Mit welchen regelmäßigen n-Ecken
kann man die Ebene parkettieren?

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 Zahl der platonischen Körper?
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Kongruenz in der Schule
mögliche Konsequenzen
• Erste Erfahrungen mit Kongruenz (insbesondere Symmetrie) werden in der Schule
unabhängig von Dreieckskonstruktionen gemacht. Durch das Thema „Parkettierung“
kann man Schüler fast alle lehrplanüblichen (z. B. Th. Kl. 6) Geometrieteile entdecken
lassen (Winkel an geschnittenen Parallelen; Punktspiegelung; Verschiebungen;
Winkelsummensatz im Dreieck), ehe man sie danach systematisch aufarbeitet. Das oft
gepflegte umgekehrte Vorgehen (ein Begriff nach dem anderen) kann die
Problemlösefähigkeit und die Flexibilität der Schüler behindern.
• Methoden der Dreieckskonstruktionen sollten von Schülern durch geeignete
Problemumgebungen entwickelt werden (nichts anderes sind zunächst die bekannten
Kongruenzsätze)
• Die eigentliche Bedeutung und Funktion der Kongruenzsätze besteht darin, Hilfsmittel
bei Beweisen sein zu können. Auch das Bewusstsein hierfür erwächst selten nur durch
bloße Mitteilung, sondern durch die beim selbständigen Tun gemachte Erfahrung. Dazu
kann das Beispiel der beiden Quadrate dienen. Hier können Schüler durch den Vergleich
von zwei Dreiecken auf die Vermutung WSW stoßen (im Falle der Gültigkeit wäre der
eingeschlossene Flächeninhalt immer der vierte Teil des Quadratflächeninhaltes). Diese
Situation kann behilflich sein, einzusehen, dass WSW zu beweisen ist. Trotzdem ist sehr
genau zu überlegen, inwieweit derartige Beweise für Schüler der 6ten oder 7ten Klasse
einsichtig sein können. Viele Beweise in Schulbüchern sind fehlerhaft oder
unvollständig.
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Ähnlichkeit
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Hier kann man im Unterricht „ähnlich“ (analog) wie bei der Kongruenz
vorgehen:
Zunächst muss man die beiden Konzepte unterscheiden. Eine erste einfache
Vorstellung: Zwei Figuren sind kongruent, wenn man sie aufeinander legen
kann. Sie haben gleiche Form/Gestalt und gleiche Größe. Zwei Figuren sind
ähnlich, wenn sie gleiche Form, aber nicht unbedingt gleiche Größe haben.
Man kann die eine Figur so vergrößern oder verkleinern, dass sie danach mit
der anderen zur Deckung gebracht werden kann.
Am Anfang ist es oft günstiger, von Phänomenen auszugehen.
Maßstabgerechte Landkarten, Photokopierer und Größenbestimmungen sind z.
B. sinnvolle Ausgangspunkte (siehe z.B. auch die Einstiege aus Kapitel 3 von
MatheNetz 9, nächsten beiden Seiten)
Am Anfang stehen Erkenntnisse wie gleiche Seitenverhältnisse und gleich
große Winkel.
Nur bei krummlinigen Figuren macht das keinen Sinn. Die intuitive Einsicht
der Ähnlichkeit – z. B. aller Kreise – erfordert einen weiteren
Ähnlichkeitsbegriff – z. B. über zentrische Streckungen.
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005
Aus MatheNetz 9
Westermann
Schulbuchverlag
2001
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Aus MatheNetz 9
Westermann
Schulbuchverlag
2001
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Modellieruungen/Anwendungen
im MU der SI
Möglichkeiten und Grenzen
Beispiel: Schneeräumproblem
B
28
12
A
D
24
26
M
13
E
C
23
29
14
F
I
L
25
30
36
K
20
G
21
33
Prof. Dr. Bernd Zimmermann
31
H
J
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Didaktische Anmerkungen
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Problem muss passend eingeführt werden! Diskussion und Schülerfragen sehr
wichtig!
Problem sehr voraussetzungsarm
Lässt verschiedene Lösungen zu
Lässt sinnvolle Begriffsbildung zu
Schult Problemlösefähigkeit
Lässt verschiedene Niveaus der Bearbeitung zu (Algorithmen finden; in
Computerprogramm umsetzbar; Beweis, dass versch. Lösungswege gleiches
Ergebnis haben)
Lässt damit vielfältige Differenzierung zu
Modellierungsproblematik kann (und muss) intensiv diskutiert werden
Vielfältig ausbaufähig (mit Einbahnstrassen, Autobahnen; oder ganz anders:
Glasfasernetzoptimierung!)
Problem der Graphentheorie (in der einführenden Version: Suche nach einem
minimalem Gerüst; engl. minimal spanning tree)
Graphentheorie ist ein ausgesprochen vielseitiges Gebiet der Mathematik (gibt
bei wenig Voraussetzungen sofort Gelegenheit zu Vermutungen und Beweisen,
vielfältige Anwendungen in Optimierungstheorie/Netzplantheorie )
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Eher bedenklich: Wie ist PISA auf den (See-)
Hund gekommen?
Eine Robbe muss atmen, auch wenn sie schläft. Martin hat eine
Robbe eine Stunde lang beobachtet.
Zu Beginn seiner Beobachtung befand sich die Robbe an der
Wasseroberfläche und holte Atem. Anschließend tauchte sie zum
Meeresboden und begann zu schlafen.
Innerhalb von 8 Minuten trieb sie langsam zurück an die Oberfläche
und holte Atem.
Drei Minuten später war sie wieder auf dem Meeresboden, und der
ganze Prozess fing von vorne an.
Nach einer Stunde war die Robbe:
a) auf dem Meeresboden
b) auf dem Weg nach oben
c) beim Atemholen
d) auf dem Weg nach unten
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Mögliche Fragen
• Wie viel Zeit benötigt die Robbe zum
atmen?
• Wie lange liegt die Robbe am Boden?
• Wie konnte der Junge eigentlich nachts bis
zum Boden des Meeres sehen?
• Wie könnte man die Aufgaben „geeignet“
variieren?
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Spiele im MU
• Zum Üben (siehe Bruchdomino)
• Tangramm
• Nim
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NIM I
Zwei Spieler (A und B) nehmen
abwechselnd je einen oder zwei
Steine von einem Haufen weg. Wer
kann den letzten Stein
wegnehmen?
Erster Repräsentationswechsel: lineare Darstellung
A
A
B
A verliert!
ZIEL
START
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NIM II
Two players (A and B), take away one or two checkers from two
piles in alternating order. - Who can take the last one (winner)?
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Nim II: Repräsentation 2
L
L
L
L
L
L
L
L
L
L
L
0
L
Ziel
L
L
L
1
L
L
L
L
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L
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L
Nim II: Repräsentation 3
Verlust Positionen:
X+Y = n·3↔ X+Y Ξ 0 mod 3
Gewinn Positionen:
X+Y ≠ n·3
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