von G. Hauptmann

Werbung
Über die
Notwendigkeit
des handlungsorientierten
Umgangs mit Literatur
im Hochschulbereich
Ewa Turkowska, NKJO Radom
Bałtyckie Spotkania Filologiczne, Osieki 2008
Inhalt des Vortrags
1. Aktuelle didaktische Positionen der Literaturdidaktik –
Übersicht mit Hinweis auf Vorrangstellung des HPO
2. Der Handlungs- und Produktionsorientierte
Literaturunterricht – Grundsätze
3. Vorteile der Handlungsorientierung im Literaturunterricht:
3.1. In Bezug auf Didaktik:
 Lernpsychologische Motivation: Lerneffektivität
 „Erlebte Methodik“ in der Lehrerausbildung
3.2. In Bezug auf Literatur:
 Lockerung, Abwechslung im schulischen Umgang mit
Literatur
 Motivation zum außerschulischen Kontakt mit Literatur:
Lesen als Freizeitbeschäftigung
4. Handlungsorientierung als Notwendigkeit
5. Handlungsorientierte Methoden des Literaturunterrichts
6. Beispiele für handlungsorientierte Aufgaben im
Unterricht
Aktuelle literaturdidaktische Positionen
 Handlungs-
und Produktionsorientierung
(HPO)
 Verbindung HPO – Textanalyse
 Der Integrative Literaturunterricht


Integration von Literatur und Medien
Integration von Literatur und Lernbereichen
Sprechen und Schreiben
 Textnahes
Lesen
 Neuropsychologische Fundierung des
Lesens
Rupp/Boelmann 2007:17, (Reihenfolge von mir geandert)
Vorrangstellung des Handlungs- und
Produktionsorientierten Literaturunterrichts





Vorrangstellung des Handlungs- und Produktionsorientierten
Literaturunterrichts, insbesondere in Verbindung mit
Textanalyse:
Seit etwa 30 Jahren in der literaturdidaktischen Diskussion
Besonders produktiv für die Fachdidaktik
Vielseitig legitimiert mit Erkenntnissen der Lernpsychologie
und Literaturwissenschaft (Poststrukturalismus,
insbesondere Rezeptionsästhetik)
KEIN eigenständiges Unterrichtskonzept, KEIN
Selbstzweck, SONDERN:
Methodisch-didaktische Bereicherung des
Literaturunterrichts
Erweiterung der Interpretationsmöglichkeiten um neue
Methoden
Grundsätze des
Handlungsorientierten Unterrichts
1. Personale, inhaltliche und methodische Ganzheitlichkeit
 Die personale Ganzheitlichkeit: der „ganze“ Schüler wird
angesprochen: Er soll mit Kopf, Herz (Gefühlen), Hand und
allen Sinnen dabei sein. Handlungsorientiertes Lernen ist
ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen.
 Die inhaltliche Ganzheitlichkeit: Bearbeitung der
Unterrichtsinhalte nicht aufgrund einer Fachsystematik,
sondern aufgrund der Probleme und Fragestellungen, die
sich aus dem Handlungsprodukt ergeben.
 Die methodische Ganzheitlichkeit: Verwendung von


verschiedenen Unterrichtsmethoden: Projektunterricht, Vortrag,
Geschichtenerzählen, szenische Interpretation, Planspiel,
Experiment, Erkundung und
verschiedenen Sozialformen, v.a. Gruppen- und Partnerarbeit.
Grundsätze des
Handlungsorientierten Unterrichts




2. Handlungsprodukte
Die veröffentlichungsfähigen, vorzeigbaren materiellen
und geistigen Ergebnisse der Unterrichtsarbeit, mit
denen weitergearbeitet und gelernt werden kann:
inszeniert (Standbild-Bauen, Rollenspiel, Planspiel,
Musik, Tanz usw.) oder
hergestellt (Leserbrief, Wandzeitung, Klassenzeitung,
Schülerbuch, Flugschrift, Collage, Modell, Poster,
Experiment),
Vorhaben und Projekte: Aufführung, Ausstellung,
Videofilm, Wettbewerb, Workshop,
Erkundung/Exkursion, Klassenfahrt u.v.m.
Grundsätze des
Handlungsorientierten Unterrichts
3. Schülerorientierung
3.1. Berücksichtigung der subjektiven Schülerinteressen:
 Ausgangspunkt der Unterrichtsarbeit
 Weiterentwicklung dieser im handelnden Umgang mit neuen
Themen und Problemen.
3.2. Beteiligung der Lernenden an der Planung, Durchführung und
Auswertung des Unterrichts.
3.3. Schülerautonomie (Schüleraktivität)
 Autonomie der Lernenden beim Wissenserwerb und
Produktherstellung.
 Schüler: möglichst viel selbst planen und verwerfen, erkunden,
entdecken, erproben, erörtern.
 Lehrer: Inspiration, Motivation, Beratung, die zur Selbstständigkeit
der Schüler führt.
Eine positive Konsequenz von Änderung des Lehrer-SchülerVerhältnisses ist die Entstehung einer stressfreien
Lernatmosphäre.
Grundsätze des
Handlungsorientierten Unterrichts
4. Ausgewogenheit zwischen Kopf- und
Handarbeit.
 Kopfarbeit: alle geistigen (kognitiven),
immateriellen Handlungen
 Handarbeit: alle mit Hilfe des Körpers
durchgeführten materiellen Handlungen.
 Anerkennung der Bedeutung des praktischen
Handelns im Lehr-Lernprozess, der im Sinne
einer dynamischen Wechselwirkung zwischen
Kopf- und Handarbeit begriffen wird.





Allgemeindidaktische Vorteile des
Handlungsorientierten Unterrichts
Die neuen Informationen werden mehrkanalig aufgenommen, es ist Lernen
mit allen Sinnen – die effektivste Lernform:

auditiv – durch Hören der neuen Informationen;

visuell –im Handlungsorientierten Unterricht wird viel mit Photos, Bildern,
Bildcollagen gearbeitet

motorisch-haptisch (praktische Betätigung – basteln, dabei also
berühren, tasten, fühlen).
Der Lernstoff wird intensiver aufgearbeitet als im einseitig kognitiv
ausgerichteten Unterricht. Die handlungs- und produktionsorientierten
Lernaufgaben engagieren besonders stark den Intellekt für die Planung und
Durchführung der Arbeit.
Stressfreie Lernatmosphäre, die dank Abbau der Lehrerdominanz und Spaβ
an der kreativen Selbsttätigkeit entsteht, emotionales Engagement bei der
Aufarbeitung des Lernmaterials und eine positive Einstellung zum Lernstoff
steigern die Effektivität beim Behalten des Stoffes.
Realisierung des Prinzips Schülerorientiertheit: Lehrerdominanz wird
abgebaut, die Lerner stehen im Zentrum des Unterrichtsgeschehens.
Im Handlungsorientierten Unterricht bemüht man sich um die
Berücksichtigung der Schülerinteressen bei der Wahl der Lehrinhalte, also
um den Selbstbezug beim Lernen.
Literaturdidaktische Vorteile

Die subjektiven Schülerkonkretisationen eines
literarischen Textes werden stärker ausgearbeitet,
während sie im traditionellen Interpretationsunterricht
häufig nicht artikuliert werden können. Diese
Subjektivität ist wichtig für das Textverstehen.
 Die handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung und
der produktive Textumgang appellieren an die
Emotionen der Schüler. Die Relevanz der Gefühle für
die literarische Kommunikation betont die
Rezeptionsästhetik, die Relevanz der Gefühle für die
Effektivität des Lernprozesses betont die
gegenwärtige Didaktik.
 Die Produktionsaufgaben aktivieren die Phantasie der
Schüler, dadurch wird die Aufnahmebereitschaft für
die Originaltexte gesteigert (vgl. Eisenbeiβ 1994:416).

Literaturdidaktische Vorteile





Handlungsorientierung hat einen stark motivierenden Charakter. Der
Prozesscharakter des Unterrichts ruft Interesse hervor. Der literarische Text
verliert Distanz, wird lebendig, er wird in die Erfahrungswelt der Lerner
einbezogen. Die oft zu beobachtende Abneigung der Lernenden gegenüber
Pflichtlektüre wird weitgehend abgebaut. Diese Wirkung ist besonders bei
Texten älterer literarischer Epochen wichtig.
Der methodisch abwechslungsreiche Literaturunterricht erzeugt Spaβ am
Umgang mit Literatur, die Lerner werden zum Lesen angeleitet. Auf diese
Weise kann ein Richtziel des Literaturlehrgangs, Erziehung zum Lesen,
besser realisiert werden.
Aktivierung der ganzen Lerngruppe: Die handlungsorientierten Aufgaben,
meistens in Gruppen- oder Partnerarbeit ausgeführt, erreichen alle Schüler,
darunter auch die weniger wortgewandten, die im analytischen
Frontalunterricht in den Hintergrund treten.
Handlungsorientierung erlaubt dank der positiven Lernatmosphäre und dem
emotionellen Engagement der Schüler eine bessere Realisierung der
wichtigsten affektiven Ziele des Literaturunterrichts: der Entwicklung einer
positiven Einstellung zur Literatur und der Erziehung zum Lesen.
Die für den Handlungsorientierten Literaturunterricht typische mehrkanalige
Aufnahme der Lehrinhalte und die Verbindung zwischen theoretischem
Wissen und praktischem Tun tragen zur besseren Beherrschung des
Lernstoffes bei, also zur besseren Realisierung der kognitiven Ziele des
Literaturunterrichts.
Literaturdidaktische Vorteile

Handlungsorientierte Aufgaben erproben alternative
Interpretationsverfahren der indirekten
Interpretation (Gestalten von Parallel- und
Eingreifstexten, szenische Aufführungen), die neue
Zugänge zur Literatur eröffnen und die persönliche
Aneignung der Literatur fördern.
 Handlungsorientierung in der Literaturdidaktik
entspricht der poststrukturalistischen Auffassung
über die Literaturwissenschaft und der
posthistorischen Art, Wissenschaft zu betreiben:
Verzicht auf Ganzheitlichkeit, systematische
Darstellung; Inkohärenz, das Fragmentarische.
(Ein Argument, auf welches ich allerdings nicht stolz bin.)
Vorteile für den Hochschulbereich
(insbesondere für Deutschlehrerausbildung)


Aktive Teilnahme aller Lerner am Unterrichtsgeschehen. Der
Handlungsorientierte Literaturunterricht garantiert eine groβe
Aktivität der Lerner. Die Notwendigkeit, eine Handlung
auszuführen, aktiviert alle Lerner und veranlasst sie zu einer
tieferen Reflexion über den Text. Die positive Folge davon ist,
dass sie sich im anschlieβenden Interpretationsgespräch öfter
zu Wort melden und mehr zu sagen haben.
Entwicklung der Sprachkompetenz. Im fremdsprachigen
Literaturunterricht muss man auβer dem Erwerb der
literaturbezogenen Kenntnisse auch dem Erwerb und Gebrauch
der Fremdsprache Aufmerksamkeit schenken. Deswegen ist es
berechtigt, mehrere Aktivitäten durchzuführen, die der
Entwicklung der (insbesondere produktiven) Sprachfertigkeiten
gewidmet sind. Dieses Ziel verfolgt die Verwendung der
handlungsorientierten Methoden, in denen die sprachliche
Aktivität der Lernenden (der mündliche und schriftliche
Ausdruck) mehrfach gefördert wird.
Vorteile für den Hochschulbereich
(insbesondere für Deutschlehrerausbildung)

„Erlebte Methodik”. Entwicklung der methodischdidaktischen Kompetenz der Lernenden durch die Vielfalt der
methodischen Vorschläge.



Für künftige Lehrer ist eine abwechslungsreiche methodische
Gestaltung des Literaturlehrgangs sehr wichtig, weil sie das
handlungsorientierte methodische Repertoire positiv erleben, sich von
seinen Vorteilen überzeugen und es sich aneignen können.
Befähigung zum Einsatz der handlungsorientierten
Methoden bei der Arbeit mit literarischen Texten im
schulischen Deutschunterricht.
Die interessante methodische Gestaltung des
Literaturunterrichts erhöht die Motivation zur Beschäftigung
mit Literatur dank dem beruflichen Interesse der künftigen
Deutschlehrer an Verfahren und Formen des Unterrichts.
Vorteile der Handlungsorientierung
im Literaturunterricht




FAZIT
In Bezug auf Didaktik:
Gesteigerte Lerneffektivität
„Erlebte Methodik“ in der Lehrerausbildung
In Bezug auf Literatur:
Lockerung, Abwechslung im schulischen
Umgang mit Literatur
Motivation zum außerschulischen Kontakt mit
Literatur: Lesen als Freizeitbeschäftigung
Handlungsorientierung als
Notwendigkeit
Voraussetzungen der Lernergruppen:

Bedarf an „action“
Gewöhnung heutiger Lerner an einen interaktiven Umgang mit Bild
und Multimedien impliziert eine ähnliche Behandlung des Lernstoffes
im Literaturkurs. Einschränkung des Kontakts mit einem literarischen
Text auf rezeptives Lesen scheint deswegen nicht mehr zeitgemäß
zu sein in einem Zeitalter, in dem jeder zum „Mitmachen“
aufgefordert wird. Scheinbar passives Lesen und Über-den-TextSprechen, traditionelle Tätigkeiten des Literaturunterrichts, sind
einseitig kognitiv ausgerichtet und auf das Wort konzentriert – beides
Tendenzen, die in der multimedialen Welt im Rückzug sind. Es
scheint angebracht zu sein, der neuen Lernergeneration Aktivitäten
anzubieten, die ihrer Art der Welterkundung besser entsprechen.
Handlungsorientierte Aufgaben mit ihren haptisch-motorischen
Aktivitäten erfüllen diese Bedürfnisse der Lernenden. Der bastelndschreibend-spielerische Umgang mit literarischen Texten ruft mag
zwar noch den Widerwillen traditionell gesinnter Lehrenden
hervorrufen, aber die aufrichtige Begeisterung der Lernenden für
diese Arbeitsmethoden spricht für sich und ist nicht zu verkennen.
Handlungsorientierung als
Notwendigkeit
Voraussetzungen der Lernergruppen:

Sprachniveau
Das sinkende Niveau der Sprachbeherrschung der
Studienanwärter infolge des neuen Abiturs hat seine Folgen in
den begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten der
Studierenden, besonders im ersten Studienjahr. Ein
hermeneutisches Interpretationsgespräch ist deswegen oft
kaum möglich. Dieser Zustand macht den Einsatz von
alternativen Methoden der Textarbeit und Interpretation
unvermeidlich. Handlungsorientierung bietet diese sinnvolle
Alternative. Aufgaben wie das Schreiben von Parallel- und
Eingreiftexten, Interviews mit literarischen Figuren u. v. m.
stellen nicht so hohe Anforderungen an Sprachkenntnisse,
denn sie lassen sich oft mit einem einfacheren Wortschatz
bewältigen, über den die Studierenden verfügen.
Handlungsorientierung als
Notwendigkeit
Didaktik:
 Praxisbezug
Die gegenwärtige Didaktik betont ganz stark die
Notwendigkeit, Lerninhalte mit praktischen
Aufgaben, der umgebenden Realität und dem
aktuellen Leben zu verbinden.
Handlungsorientierte Aktivitäten stellen diesen
Praxisbezug her. Projektarbeiten, wie z. B. Suche
nach Spuren deutschsprachiger Schriftsteller in
der Heimatstadt und Umgebung erlauben es,
Literatur lebensnah zu erfahren.
Handlungsorientierung als
Notwendigkeit
Literatur:

Werbung für Literatur
Anspruchsvolle Literatur und Lesen verschwinden leider
allmählich aus unserer von Medien besessenen Welt, sie
werden zu einer elitären Beschäftigung für eine Handvoll
Fachleute. Heutzutage muss man für Literatur werben,
damit sie nicht aus dem Bewusstsein der jungen Generation
nicht verschwindet und ihre wichtige gesellschaftliche und
erzieherische Rolle weiter erfüllen kann. Es ist deswegen
unentbehrlich, Literatur attraktiv anzubieten, damit sie
positiv assoziiert wird und keine Abneigung hervorruft (wie
es leicht bei einer unfachgemäßen Behandlung im
Unterricht passieren kann).
Handlungsorientierte Methoden
Methoden des kreativen Schreibens
 Paralleltexte schreiben (Texte, in denen der Originaltext erweitert und umgeschrieben wird)
 -narrative Texte oder Gedichte nach der Vorlage eines literarischen Textes schreiben, der als
Muster für den Schülertext dient. Beibehalten wird die Form oder Erzählstruktur des Originals,
der Inhalt des Schülertextes wird auf andere Sachverhalte bezogen oder die Realität aus der
Vergangenheit in die Gegenwart verlegt.
 -Parallelgedichte schreiben, die dem Originalgedicht einen andern Stil oder Ton geben
 -nach der Erzählstruktur des Originaltextes einen neuen Text über andere Sachverhalte
schreiben
 -auf ein Gedicht mit Fragestruktur mit einem eigenen Text antworten
 -Gedichte oder Geschichten nach Stichworten schreiben, die den semantischen Kern
des Originaltextes bilden (vgl. Aufgabe zu „Besuch der alten Dame”)
 -Textvarianten (Umerzählungen) schreiben:
 dem Originaltext ein anderes Ende geben, eine Erzählung mit verändertem Handlungsgang,
anderen Figuren schreiben, ein Handlungs- oder Personenmerkmal ändern und den Text
umschreiben, die Zeit der Handlung in die Gegenwart verlegen und unter veränderten Realien
neu erzählen, den Text unter Perspektivenwechsel (aus der Perspektive einer anderen
Handlungsfigur) neu erzählen
 -zusätzliche Äuβerungen der Figuren erfinden: Tagebuch einer Figur schreiben, einen „inneren
Monolog“ schreiben, einen Brief an eine andere Figur der Handlung oder eine ausgedachte
Person schreiben
 -den Stil des Originaltextes nachahmen oder parodieren, Pastiche schreiben
 -einen Text in einer von der Originalfassung abweichenden Sprachform nacherzählen (z.B. in
der Jugendsprache)
 -Fortsetzung einer Originalerzählung, Nachgeschichte einer Figur schreiben
 -Vorgeschichte einer Handlungsfigur schreiben
Handlungsorientierte Methoden
Methoden des kreativen Schreibens
 Eingreiftexte schreiben, d.h. Texte, die in den
Originaltext direkt eingreifen, ihn verändern oder
ergänzen, z.B.


-Leerstellen ausfüllen, die im Originaltext vorhanden sind:
Ereignisse im Handlungsverlauf ergänzen, die nur
angedeutet sind, angedeutete Dialoge ergänzen,
Handlungsorte, Figuren, Räume, seelische Zustände
genau beschreiben
-„künstliche“ Leerstellen, d.h. zu didaktischen Zwecken
durch Herausschneiden von ausgewählten Textstellen
entstandene Lücken im Text ausfüllen, z.B. fehlende
Episoden des Handlungsgangs, Textende ergänzen
Handlungsorientierte Methoden
Methoden des kreativen Schreibens
 Literarische Gattung des Originaltextes ändern




-erzählende Texte (Novellen, Romanfragmente,
Erzählungen, Kurzgeschichten) als Hörspiel oder
dramatische Szene umschreiben
-aus Prosatexten Gedichte in freien Versen schreiben
einen Text in Form einer literarischen Gattung
schreiben: Märchen, Fabel, Sonett, Erzählung u.s.w.
über einen Text schreiben




-Leseprotokoll, in dem Leseeindrücke festgehalten
werden
-eine Textstelle kommentieren
-einen Werbetext für ein Buch schreiben
-eine Buchbesprechung (Rezension) schreiben
Handlungsorientierte Methoden
Methoden der szenischen Darstellung

Theatralische Aufführungen z.B. für die Schulbühne
Sie sind für einen Zuschauerkreis bestimmt. Die Darsteller sprechen einen
„fertigen“ literarischen Text und agieren nach einem ausgearbeiteten
Szenario. Das Verhalten der Darsteller ändert sich nicht, wenn die Aufführung
wiederholt wird.

Formen der szenischen Darstellung, z. B.

- Standbilder

- Rollenspiele

- pantomimische Darstellung
(es gibt keine Einteilung in Schauspieler und Zuschauer: alle Gruppenmitglieder
sind an der Darstellung beteiligt,
Auf Erlebnisse und Emotionen der Darsteller ausgerichtet, anders als in der
Theatervorstellung, wo der Schauspieler ein Medium ist, das die Erlebnisse
der Zuschauer hervorruft,
die Darsteller konzentrieren sich auf ihre Erlebnisse ohne auf die
schauspielerische Technik zu achten,
die Darsteller spielen aus dem Stegreif, es gibt keinen Text, der auswendig
gelernt und vorgetragen wird).
Handlungsorientierte Methoden
Andere handlungsorientierte Methoden:
 Graphisch-bildliche Darstellung





-zu Texten Bilder malen, z.B. Episoden der Handlung
illustrieren
-Bildcollagen anfertigen, z.B. Konstellationencollagen zur
Interpretation eines Textes
-Bild-Text-Collagen anfertigen
-graphisch-bildliche Darstellung von Handlungsabläufen
und Bedeutungsakzenten
Quiz zum Textinhalt
 Brettspiele zum Textinhalt
AUCH ZUR ERARBEITUNG VON
EPOCHENWISSEN!
Epochen-Cluster:
„Literaturblume”
Epochen-Cluster: Barock-Blume

















Knappe, elegante Formulierung
Schelmenroman
Daphnis und Chloe
kunstvolle Form
Verwüstung
Christian Reuter: Schelmuffsky
Friedrich von Logau
Regeln für Rechtschreibung
Leben = Wechsel, nichts hat Bestand
Lustspiel
Verfall der Städte
Fruchtbringende Gesellschaft
Zeit – Ewigkeit
Oper
Andreas Gryphius: Herr Peter
Squenz
Schäferroman
Ziel des Dichtens: allgemeingültige
Wahrheit formulieren, belehren





















Antithesen: Vergänglichkeit –Lebensgenuss
Epigramm = Sinnspruch
Verfall des Handels
kein Kulturzentrum
Gesetze der Ständegesellschaft
Paul Fleming: Teutsche Poemata
Angelus Silesius: Der cherubinische
Wandersmann
Wortbetonung = Versakzent
Ode
A. Gryphius- Tränen des Vaterlandes
Tod – Leben
Reinigung der Sprache von fremden
Einflüssen
Nachahmung antiker Vorbilder
Mensch – Gott
Martin Opitz: Buch von der Deutschen
Poeterey
Andreas Gryphius: Horribilicribrifax
Verzweiflung
Absolute Fürsten
Tod
Zersplitterung
pathetischer Stil
Erarbeitung einer Pflichtlektüre mit Bild-Text-Collagen:
„Bahnwärter Thiel“ von G. Hauptmann
Bild-Text-Collage:
„Bahnwärter Thiel”
von G. Hauptmann:
Das psychologische
Porträt der Titelfigur
Bild-Text-Collage:
Frauenbilder in
„Bahnwärter Thiel”
von G. Hauptmann
Bild-Text-Collage:
Symbolik in
„Bahnwärter Thiel”
von G. Hauptmann
Bild-Text-Collage:
Familienleben in
„Bahnwärter Thiel”
von G. Hauptmann
Bild-Text-Collage:
Elemente des
„konsequenten
Naturalismus” in
„Bahnwärter Thiel”
von G. Hauptmann
Textproduktion: Antizipation der
Handlung
„Der Besuch der alten Dame” von Friedrich Dürenmatt (1955)
Einstieg in die Lektüre
Welchen Inhalt erwarten Sie nach folgenden Zitaten? Bilden Sie eine
Geschichte.
 Das Herz mit deinem und meinem Namen...I, 36
 Alte Geschichten. Ich war jung und unbesonnen... I,46
 Nun sind wir alt geworden, beide...I,49
 Ich lasse das Städtchen meiner Jugend nicht im Stich...I, 38
 Die Gerechtigkeit kann man doch nicht kaufen!... I, 45
 Millionen hat sie versprochen... I, 41
 Wundervoll, diese Muskeln! Haben Sie schon jemanden erwürgt mit
Ihren Kräften? I, 41
 Pflegen Sie Sterbende zu trösten? Auch solche, die zum Tode
verurteilt wurden? I, 29
 Jede meiner Ehen ist glücklich I, 42
Proust-Umfrage
Stellen Sie diese oder andere, selbst ausgedachte Fragen den Helden der
Novelle- Sali und/ oder Vrenchen. Was würden Sali und Vrenchen
antworten?













Was ist für dich am wichtigsten im Leben?
Was bedeutet für dich Freundschaft?
Könntest du einen Menschen hassen? Wofür?
Was bedeutet für dich Liebe?
Angenommen, du erlebst im Leben eine Krise und triffst nur Hindernissewie verhältst du dich? Kämpfst du oder gibst auf? Warum?
Wie möchtest du sterben?
Deine wichtigste Charaktereigenschaft...
Welche Charaktereigenschaften gefallen dir an einer Frau?
Welche Charaktereigenschaften gefallen dir an einem Mann?
Deine Vorstellung von Glück...?
Was fürchtest du am stärksten?
Was wäre für dich das größte Unglück?
Was wärest du am liebsten, wenn du nicht das wärest, was du bist?
Rollenspiel




Keller: Romeo und Julia auf dem Dorfe
VRENCHEN
Sie sind Vrenchen. Sie gehen zum Flussufer, wo Sie sich mit Ihrem
Freund Sali ins Wasser stürzen wollen. Unterwegs treffen Sie den
Schwarzen Geiger, er will Sie von Ihrem tragischen Entschluss
abbringen. Sie sehen aber keinen Sinn weiterzuleben. Wie
argumentieren Sie? Lassen sie sich überreden? Denken Sie in
Kategorien der damaligen Zeit!
SALI
Sie sind Sali. Sie gehen zum Flussufer, wo Sie sich mit Ihrer Freundin
Vrenchen ins Wasser stürzen wollen. Unterwegs treffen Sie den
Schwarzen Geiger, er will Sie von Ihrem tragischen Entschluss
abbringen. Sie sehen aber keinen Sinn weiterzuleben. Wie
argumentieren Sie? Lassen sie sich überreden? Denken Sie in
Kategorien der damaligen Zeit!
DER SCHWARZE GEIGER
Sie sind der Schwarze Geiger. Sie treffen Sali und Vrenchen auf dem
Weg zum Flussufer, wo sie sich ins Wasser stürzen wollen. Versuchen
Sie sie von dem tragischen Entschluss abzuhalten. Wie argumentieren
Sie? Denken Sie in Kategorien der damaligen Zeit!
Zusatztext, Ratespiel
Brechts „Mutter Courage”
Ratespiel: Bilden Sie Rätsel für Ihre KollegInnen
(Zeichnungen, Fragen, kleine Texte,
Pantomime), die sich auf die Figuren des
Stückes beziehen.
 Zusatztext: Was sollte ein Zuschauer zur Zeit
der Erstaufführung des Stückes aus „Mutter
Courage“ wohl lernen? Versetzen Sie sich in die
Rolle eines fiktiven deutschen Zuschauers im
Jahr 1939. Was denken Sie während und nach
der Aufführung? Schreiben Sie Ihre Gedanken
auf.


Didaktisches Spiel:
Allzweck-Spielbrett
„Literaturschlange”
In den beiden Büchern wird das Thema
genauer behandelt
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Herunterladen