Folien zur Vorlesung Teil 3

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Ökonomische
Entscheidungen im
privaten Haushalt
15 Jahre Studium
Ausgaben &
andere ökonomische
Entscheidungen
in der Familie
1
Privater Haushalt
• 1991 in österreichischen Haushalten: 2.54 Personen;
29.7 % Single-Haushalte
• 1997 waren es 2.47 Personen; 30.1 % Single-Haushalt
• 2030 werden es laut Statistik Österreich 2.18 Personen
sein; 34.4 % Single-Haushalte
 Trotzdem: Die Mehrheit der privaten Haushalte
sind Mehr-Personen-Haushalte
2
Marketing-Interesse
Wie treffen Konsumenten Kaufentscheidungen?
Impuls- oder Spontankäufe
Habituelle Käufe
Extensive Entscheidungen
Wer entscheidet in Mehr-Personen-Haushalten
über welche Güter?
3
Emotionen beim Kauf
Hedonismus, Vergnügen beim Kauf, statt Kauf um
des Ergebnisses (Produktes) willen.
Kaufsucht und Kaufzwang:
Scherhorn (1990) meint, dass der Kaufakt selbst
intensive positive Gefühle auslöst, welche immer
wieder angestrebt werden. Die Kosten und negativen
Folgen, wie Verschuldung oder Schuld, würden
angesichts der positiven Erlebnisse beim Kauf
verdrängt werden.
Kaufakt => Beruhigung, Entspannung.
4
Entscheidungen in der Familie
• Normatives (Rational-) Modell
Identifizierbare Entscheidungsperson/-gruppe
Alle Alternativen sind im Voraus festgelegt und bekannt
Alle Konsequenzen sind bekannt und bewertbar
Bewertung geschieht anhand beständiger Ziele
Konsequenzen können Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden
Relevanz von Information kann beurteilt, Information gesammelt werden
• Beschreibung (K. Weick)
Isolation von Entscheidungen
Multiple Ziele
Müdigkeit und simultane Konzentration auf verschiedene Aktivitäten
5
Fragestellungen
•
•
•
•
•
•
•
Wer sind die Entscheidungsträger?
Welche Entscheidungen gibt es?
Wie laufen Entscheidungen ab?
Wie können Entscheidung untersucht werden?
Wer hat Einfluss und warum?
Sind Entscheidungen isolierte Ereignisse?
Welche Taktiken setzen die Partner ein?
6
Wer sind die
Entscheidungsträger?
Machtstruktur
Patriarchat
Egoismusprinzip
schlecht
Equityprinzip
Kreditprinzip Liebesprinzip
gut
Egoismusprinzip
Matriarchat
7
Interaktionscharakteristika
(a) Interdependenz vs Independenz der Partner: Personen in romantischen Beziehungen
sind in ihren Gefühlen, Gedanken und Handlungen voneinander abhängig und nehmen aufeinander Rücksicht.
(b) Lang- vs kurzfristige Kreditgebarung: In ad hoc Gruppen wird mit Geben unmittelbar
auch Nehmen verbunden (Reziprozitätsnorm). Wenn die Partner einander vertrauen, suchen sie nach Erlebnissen,
die beide befriedigen und verteilen die verfügbaren Ressourcen nach Bedürfnissen. Ein Ausgleich wird über lange
Zeit gesucht. Wenn die Beziehung harmonisch verläuft, ist eine "Buchführung" in Analogie zu Bankgeschäften
nicht notwendig.
(c) Gemeinsame Gewinnmaximierung vs Kosten-Nutzen-Rechnung:
Unglückliche Partner, deren Beziehung zu einer Wirtschaftsbeziehung geworden ist, sind bestrebt, in Interaktionen
ihre Gewinnchancen voll zu nutzen. Je harmonischer die Beziehung, um so geringer das Interesse, mit dem Partner
ein Handelsgeschäft abzuschließen.
(d) Verteilung von Annehmlichkeiten anhand von Bedürfnis- vs
Equityregeln.
(e) Vielfalt vs Begrenzung der Ressourcen: Während in Wirtschaftsbeziehungen nur einige
Arten von Ressourcen gehandelt werden, die Foa & Foas (1974) Konzept entsprechend universalistischer Art sind,
werden in engen Beziehungen neben universalistischen auch partikularistische Ressourcen angeboten.
(f) Spontaner Altruismus vs Kontrolle von Forderungen und
Verbindlichkeiten: Glückliche Partner sind nicht bestrebt, über Forderungen und Verbindlichkeiten Buch
zu führen. Sie handeln spontan partnerorientiert (siehe Experimente von Clark, 1984).
8
Welche Entscheidungen gibt es?
Entscheidungen im
privaten Haushalt
ökonomische
Entscheidungen
nicht-ökonomische
Entscheidungen
Geldmanagement
Sparentscheidungen
Vermögens- und
Anlagenmanagement
Kaufentscheidungen
9
Interesse
individuell
kollektivistisch
synkratische
Entscheidung
autonome
Entscheidung
Gewohnheitsentscheidung
spontane
Entscheidung
unbedeutsam
sozialeSichtbarkeit
symbolhaft
10
synkratische
Entscheidung
Wahrscheinlichkeitskonflikt
interindividueller
Konflikt
Übereinstimmung
Wertkonflikt
Verteilungskonflikt
11
Wie laufen Entscheidungen ab?
Umwelt
(z. B. Marktgeschehen,
Referenzpersonen)
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
Person A
Person B
Bedürfnis
Bedürfnis
Set von
Alternativen
Set von
Alternativen
Informationssuche
autonome
Entscheidung
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
Informationssuche
egoistische
Bewertung der
Alternativen
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Machtrelation
Machtrelation
Harmonie
Harmonie
altruistische
Bewertung der
Alternativen
altruistische
Bewertung der
Alternativen
Präferenzordung
Präferenzordung
Machtrelation
Machtrelation
Harmonie
Harmonie
Produkttyp
Produkttyp
autonome
Entscheidung
Vergleich der
Meinungen
Konflikt
Wertkonflikt
Sachkonflikt
Machtrelation
Übereinstimmung
Verteilungskonflikt
intraindividueller
Konflikt
Nutzensregelung
Harmonie
Konfliktlösungsversuche
synkratische
Entscheidung
12
Umwelt
(z. B. Marktgeschehen,
Referenzpersonen)
Person A
Person B
Bedürfnis
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
Bedürfnis
Set von
Alternativen
Set von
Alternativen
Informationssuche
Informationssuche
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Machtrelation
Umwelt
Machtrelation
Harmonie
autonome
Entscheidung
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Harmonie
altruistische
Bewertung der
Alternativen
altruistische
Bewertung der
Alternativen
Präferenzordung
Präferenzordung
Machtrelation
Machtrelation
Harmonie
Harmonie
Produktty p
Produktty p
(z. B. Markt,
Peers)
autonome
Entscheidung
Vergleich der
Meinungen
Konflikt
Wertkonflikt
Sachkonflikt
Machtrelation
Übereinstimmung
Verteilungskonflikt
intraindividueller
Konflikt
Nutzensregelung
Harmonie
Konfliktlösungsversuche
sy nkratische
Entscheidung
Person A
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
Person B
Bedürfnis
Bedürfnis
Alternativen
Alternativen
Info.suche
Info.suche
egoistische
Bewertung der
Alternativen
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Macht
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
Macht
Harmonie
Harmonie
altruistische
Bewertung der
Alternativen
altruistische
Bewertung der
Alternativen
Präferenz
Präferenz
Vergleich
13
Umwelt
(z. B. Marktgeschehen,
Referenzpersonen)
Person A
Person B
Bedürfnis
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
Bedürfnis
Set von
Alternativen
Set von
Alternativen
Informationssuche
Informationssuche
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Machtrelation
Machtrelation
Harmonie
Harmonie
altruistische
Bewertung der
Alternativen
altruistische
Bewertung der
Alternativen
Präferenzordung
Präferenzordung
Machtrelation
autonome
Entscheidung
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Machtrelation
Harmonie
Harmonie
Produktty p
autonome
Entscheidung
Produktty p
Vergleich der
Meinungen
Konflikt
Wertkonflikt
Sachkonflikt
Machtrelation
Übereinstimmung
Verteilungskonflikt
Machtrelation
intraindividueller
Konflikt
Nutzensregelung
Machtrelation
Harmonie
Konfliktlösungsversuche
sy nkratische
Entscheidung
autonome
Entscheidung
autonome
Harmonie
Harmonie
Produkttyp
Produkttyp
Entscheidung
Vergleich der
Meinungen
Konflikt
Übereinstimmung
14
Umwelt
(z. B. Marktgeschehen,
Referenzpersonen)
Person A
Person B
Bedürfnis
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
Bedürfnis
Set von
Alternativen
Set von
Alternativen
Informationssuche
Informationssuche
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Machtrelation
Machtrelation
Harmonie
Harmonie
altruistische
Bewertung der
Alternativen
altruistische
Bewertung der
Alternativen
Präferenzordung
Präferenzordung
Machtrelation
autonome
Entscheidung
Spontan- oder
Gewohnheitsentscheidung
egoistische
Bewertung der
Alternativen
Machtrelation
Harmonie
Harmonie
Produktty p
autonome
Entscheidung
Produktty p
Vergleich der
Meinungen
Vergleich der
Meinungen
Konflikt
Wertkonflikt
Sachkonflikt
Machtrelation
Übereinstimmung
Verteilungskonflikt
intraindividueller
Konflikt
Nutzensregelung
Harmonie
Konfliktlösungsversuche
sy nkratische
Entscheidung
Übereinstimmung
Konflikt
Wertkonflikt
Sachkonflikt
Machtrelation
Verteilungskonflikt
intraindividueller
Konflikt
Nutzensregelung
Harmonie
synkratische
Lösungsversuche
Entscheidung
15
Wie können Entscheidungen
untersucht werden?
• Beobachtung im Labor und in privater Umgebung
•
•
Ad hoc konstruierte Kleingruppen: In engen Beziehungen entwickeln sich
Prozesse, die einzigartig sind. Außer dass die typischen Kleingruppen, die meist
im Labor untersucht werden, ad hoc Bekanntschaften von geringer zeitlicher
Dauer darstellen, dass die Teilnehmer eine vorgegebene Aufgabe lösen sollen,
die weder besonders interessant ist noch aufgrund der geringen Komplexität
eine Herausforderung darstellt, agieren sie in Kleingruppen ziemlich unabhängig
voneinander. Die Teilnehmer haben weder eine gemeinsame Vergangenheit
erlebt noch eine gemeinsame Zukunft vor sich, so dass kein Anlass zu einem
besonderen Engagement an der gemeinsamen Aufgabe besteht und Interaktion
allenfalls durch ein geordnetes Nacheinander von Aktionen zustande kommt,
während sich in engen Beziehungen oft in kurzer Zeit komplexe, von externen
Betrachtern schwer verständliche Interaktionsmuster entwickeln.
Synthetische Familien sind in der Relation zu Partnern in engen Beziehungen
mit einem "gut aussehenden Auto ohne Motor" (Kemp, 1970, S. 30)
vergleichbar.
16
• Befragungstechniken
•
•
•
•
Wer ist die Auskunftsperson? Davis (1970) berichtet, dass sich die wahr-genommenen
Einflussmuster der Partner in Diskussionen über die Anschaffung eines Autos und von
Möbeln beinahe vollkommen decken, wenn die Auskünfte der Frauen und Männer über die
gesamte Stichprobe gemittelt werden. Betrachtet man die Aussagen auf Paarebene, für Frau
und Mann getrennt, dann sind die Auskünfte deutlich verschieden.
Wenn die Partner ihre gemeinsamen Erfahrungen wiedergeben sollen, berichten sie oft sehr
unterschiedlich. Zum Teil liegen die Divergenzen in der Schwierig-keit, banale Ereignisse
zu erinnern beziehungsweise zu "konstruieren", zum Teil verzerren Personen ihre Berichte
in selbstwertdienlicher Weise.
Kirchler (1989) fasste die Ergebnisse von 16 Studien über die jeweils von beiden Partnern
berichteten Einflussmuster in deren Beziehung zusammen und fand insgesamt eine
Übereinstimmung der Aussagen von etwa 60 %. In über einem Drittel der Fälle
divergierten die Auskünfte.
Die Partner in engen Beziehungen beschreiben die gemeinsamen Erlebnisse
unterschiedlich und sind auch kaum fähig, sich in die Lage des anderen zu versetzen. Auch
glücklichen Partnern fehlt es an "empathischer Akkuranz". Mit zunehmender Ähnlichkeit
und "falsche Konsensuseffekt" nehmen die Partner an, der andere würde sich ähnlich
verhalten, wie sie selbst.
17
... und
dann hat er gesagt,
dass er mich niemals
verlassen wird.
1
18
Korrelationen zwischen Selbst- und Fremdbildern von Partnern (Ergebnisse der
italienischen Studie stehen in Klammern; Kirchler, 1999; Kirchler & Berti, 1996)
Auskunft des Mannes
über die Taktiken der
Frau
r=.54 (.58)
Auskunft der Frau
über die Taktiken
des Mannes
Genauigkeit
r=.61 der Auskunft
(.52) der Frau
r=.71 (.71)
wahrgenommene
Kongruenz
Selbstbild des
Mannes
r=.69 (.67)
wahrgeGenauigkeit
r=.60 der Auskunft nommene
(.55) des Mannes Kongruenz
r=.57 (.60)
Kongruenz
Selbstbild der
Frau
19
Quellen unterschiedlicher Auskünfte
Unterschiedliche Tendenzen zu sozial erwünschten Antworten.
Starke Gefühle verschleiern den kühlen Blick auf das Alltagsgeschehen zu Hause.
Erinnerungsfehler beruhen auf der Bedeutungslosigkeit der zu berichtenden
Ereignsse.
Schließlich ist aus narrativen Interviews und den Studien über "accounts der
eigenen Beziehung" (Hinde, 1997) bekannt, dass Partner unterschiedliche Bilder
ihrer gemeinsamen Wirklichkeit konstruieren und "Löcher" in den Erinnerungen
so "stopfen", dass die Vergangenheit konsistent, sinnvoll und logisch erscheint
(Ross, 1989).
Wenn komplexe Informationen zu verarbeiten sind, wenig Zeit zur Verfügung
steht und wenn Ereignisse unaufmerksam wahrgenommen und verarbeitet worden
sind und deshalb schlecht erinnert werden können, dann greifen Befragte mit
großer Wahrscheinlichkeit auf Stereotype, Vorurteile oder schematische Bilder
zurück, in der Annahme, die Wirklichkeit würde diesen einigermaßen entsprechen
(Hastie, 1982).
20
Quellen ...
Der Alltag zu Hause ist durch eine Vielzahl banaler, routinisierter Ereignisse
gekennzeichnet, die selten aufmerksam wahrgenommen werden. Weil die
Aufmerksamkeit streut oder nicht auf das Geschehen gerichtet ist, ist fraglich, ob
Erinnerungen zuverlässig sind. Die Erinnerung verblasst, wenn Ereignisse zeitlich
weit zurückliegen ... Saltfort und Roy (1981) verglichen Daten aus Fragebogen mit
Tagebuchaufzeichnungen und fanden, dass in Tagebüchern wesentlich häufiger der
Kauf von billigen, unbedeutenden, den Moden kaum unterworfenen Produkten
berichtet wird als in Fragebogenstudien. In der Retrospektive wird vermutet, dass
besondere Ereignisse öfters aufgetreten sind als Routinehandlungen.
Die Stimmung beeinflusst Urteilsprozesse. Bower nimmt an, dass
stimmungskongruente Erfahrungen besser erinnert werden als
stimmungsinkongruente.
Der Alltag ist komplex und wird von den Partnern auf deren subjektive Weise
kognitiv strukturiert. Die private Sprache der Partner ist ein Hinweis auf die
subjektive Organisation des gemeinsamen Geschehens. Im Fragebogen wird die
Möglichkeit zur subjektiven Strukturierung der erlebten Wirklichkeit
eingeschränkt.
21
Quellen ...
Die Antworten im Fragebogen sind schließlich auch von den Antwortalternativen
abhängig. Dies mag banal klingen - gemeint ist jedoch nicht nur, dass der Forscher durch
die Antwortvorgaben sein Bild der Wirklichkeit vorlegt und den Befragten dazu zwingt,
innerhalb des gesteckten Rahmens zu antworten. Schwarz und Scheurig (1988) zeigten
recht eindrucksvoll, dass auch die Differenziertheit der Antwortskala zu ganz
unterschiedlichen Ergebnissen führen kann.
Schwarz und Scheurig (1988) fragten nach der Häufigkeit von Geschlechtsverkehr mit
dem Partner und nach der Masturbationshäufigkeit und gaben jeweils sechs-stufige
Antwortskalen vor. Unter einer Versuchsbedingung waren die Antworten im hochfrequenten Bereich differenziert, in der anderen Bedingung im niedrigfrequenten:
Anschließend wurde die Frage nach der Beziehungszufriedenheit gestellt und eine elfstufige Antwortskala vorgegeben. Wenn hochfrequente Antwortalternativen vorgelegt
wurden, wurden Ergebnisse errechnet, wonach etwa 77 % der Befragten mindestens
einmal pro Woche mit dem Partner Sex hatten und etwa 69 % berichteten eine
Masturbationshäufigkeit von mindestens einmal pro Woche. Wenn die niedrigfrequenten
Antwortalternativen zur Verfügung standen, sanken die entsprechenden Prozentsätze für
Geschlechtsverkehr auf etwa 39 % und für Masturbationshäufigkeit auf etwa 42 %. Die
Zufriedenheit mit der Beziehung war in den unterschiedlichen Bedingungen jeweils
gleich hoch.
22
Beispiel für hoch- und niedrigfrequente
Antwortalternativen (Schwarz und Scheuring, 1988)
Fragen:
Wie häufig haben Sie mit Ihrem Partner Geschlechtsverkehr?
Wie häufig masturbieren Sie?
Hochfrequente Antwortalternativen Niedrigfrequente Antwortalternativen
___________________________________________________________
( ) mehrmals am Tag
( ) mehrmals pro Woche
( ) einmal am Tag
( ) einmal pro Woche
( ) 3 bis 4 mal pro Woche
( ) einmal alle zwei Wochen
( ) zweimal pro Woche
( ) einmal pro Monat
( ) einmal pro Woche
( ) weniger als einmal pro Monat
( ) weniger als einmal pro Woche ( ) niemals
23
Tagebücher
•
•
•
•
•
Zeitstichprobentagebücher
Ereignistagebücher
Intervalltagebücher
Partner-Tagebücher
Etc.
24
Code :
D atu m:
1. H abe n Si e he ute mi t I hr em(r )
Partner (in) gespr ochen?
U hr zeit:
nein
ja
zu Fr ag e 3
Wie lange waren Sie
insgesamt beieinander? ............... Minuten
Wie lange sprachen Sie
insgesamt miteinander? ............... M inuten
(h) Ki nder
O rt:
o o o o o o o
..................................................
überhaupt
nicht
(i) Fr eund e / V er wan dte /
Per sone n
..................................................
überhaupt
nicht
völlig
o o o o o o o
völlig
2. Ü ber welche An gele genh eite n haben Sie mitei nan der ge sp ro che n?
ja nein
(a) A usgab en fü r
war en Sie
ei ner Me inun g?
o o o o o o o
..................................................
(b) Rü ckl age n/Spar en (For m)
..................................................
(c) Ge ldangel egen heiten
..................................................
(d) Ar be it (B er ufsarb eit)
..................................................
(e) Hausar bei t
überhaupt
nicht
völlig
o o o o o o o
überhaupt
nicht
völlig
(f) Selbst / Par tn er (in)
(j) Fr eize it / Hob by / Re ise /
U rl aub / Sp or t (oh ne A usgaben )
..................................................
(k) Wo hnun g / H au s (ohne
A usgaben)
............................................
(l)
............................................
..................................................
..................................................
o o o o o o o
überhaupt
nicht
völlig
o o o o o o o
überhaupt
nicht
völlig
o o o o o o o
überhaupt
nicht
völlig
o o o o o o o
überhaupt
nicht
völlig
3. W ie fühlten Sie sich h eute bez ügli ch Ih re r
Partner schaft?
o o o o o o o
schlecht
gut
o o o o o o o
o o o o o o o
überhaupt
nicht
überhaupt
nicht
schwach
völlig
o o o o o o o
..................................................
wie fühlten Sie
sich? (-, o, +):
völlig
stark
o o o o o o o
4. W er hat h eute mehr für d ie g emeinsame B ezi ehun g un d das gemei nsame L e ben getan (d ur ch
B eiträge von Gel d, G üte r, I nfor mati on, L iebe ,
D ienstl eistun gen, A rb eit, er halten e A ner ke nnun g
etc.)?
unfrei
frei
o o o o o o o
ich
Partner(in)
o o o o o o o
..................................................
(g) Be zieh ung / Par tn er schaft
..................................................
überhaupt
nicht
völlig
o o o o o o o
überhaupt
nicht
völlig
5. H abe n Si e he ute all ein, ohn e mit Ih re m(r ) Par tner (in ) zu sp re che n,
wichtig e Entschei dung en g etr offen ?
ne in 0
ja
0 W or üb er ? ..........................................................................................
(wenn es um A usgaben gin g, wie viel Ge ld h abe n Si e ausgege ben? S ..........
W enn Sie heu te n ich t mit Ih re m(r ) Par tner (in ) gespr ochen haben oder k eine Mei nung sv er schie denh eite n hatte n, e nden die Eintragun gen hier .
25
B itte geb en Sie an, wo rü ber Si e un ter schi edli che r Mein ung war en:
Code:
Datum:
T hema: .................................................................................................................
W o war en Sie währ en d
des G espr ächs?
I ch
I ch
Par tn er (in)
W ie e mo tion al hab en Sie
mitei nan der ge sp ro che n?
Par tn er (in)
V on i nsgesamt 100 % ,
wievi el Ei nfluß hatte jede r?
W er war anwesend (außer
dem(r ) Partner (in))?
o o o o o o o
emoti onslos
emoti onal
o o o o o o o
I ch
%
Par tn er (in)
%
}
100 %
W ur de e ine Entsch eidu ng g etr offen ?
nei n (aufgeschobe n)
W as taten Sie währ en d
des G espr ächs?
W ie fair empfi nden Sie
die Entscheid ung?
W ie l ang e dauer te das Gespr äch?
o o o o o o o
nie
W er hat das Ge sp räch
beg onne n?
W er weiß über d as
T hema gut Be schei d?
ich
I ch
Par tn er (in)
W ie wichti g ist das
T hema für Sie und
I hr e(n) Par tner (in )?
für mich
Par tn er (in)
W enn es um G eld geht, um
wievi el G eld geh t es?
?
o o o o o o o
kei n W issen
vie l W issen
o o o o o o o
o o o o o o o
unwichti g
wich tig
o o o o o o o
................................... Schill ing
o o o o o o o
W ie war das G espr ächskli ma?
W ie sachl ich haben Sie
mitei nan der ge sp ro che n?
oft
Par tn er (in)
unange nehm
I ch
Par tn er (in)
Entscheid ungser ge bnis
W enn Sie eine Entscheid ung
getro ffen h abe n, v on 100 % ,
wievi el N utz en h at jede r
von dem En tsche idun gser gebn is?
Min uten
W ie o ft haben Sie scho n üb er
das ang egeb ene Th ema g er edet?
Entscheid ungsfin dung
an gene hm
o o o o o o o
unsachl ich
sachlich
o o o o o o o
ja
o o o o o o o
unfair
fai r
o o o o o o o
I ch
%
Par tn er (in)
%
W ie h och war I hr N utze n un d de r
I hr es(r) Par tne rs(in ) in der le tzte n
Entscheid ung?
I ch
%
Par tn er (in)
%
Mit welchen Takti ken ver such ten Sie ein and er zu über ze ugen
(bitte g eben Sie den V er lau f an ;
L iste 1)?
I ch
Um wel che A rt von
Mei nung sv er schie denh eit
gin g es?
}
100 %
}
100 %
Par tn er (in)
W er tthe ma
Sachthema
V er teil ungsth ema
Sin d Si e mit dem A usgang
des G espr ächs zu fri eden ?
o o o o o o o
übe rh aup t
völ lig
nicht
W ie g enau kö nnen Sie sich
an das Gespr äch er inne rn ?
o o o o o o o
übe rh aup t
völ lig
nicht
26
Anweisung zum Ausfüllen des Tagebuches
Erinnern Sie sich bitte gemeinsam mit Ihrem(r) Partner(in) an alle Gespräche, die Sie heute gemeinsam geführt haben und um
welche Themen es sich handelte. Erinnern Sie sich bitte genau an die Gespräche und an Meinungsverschiedenheiten zwischen
Ihnen und Ihrem(r) Partner(in) zu Beginn des Gespräches, während oder am Ende des Gespräches. Wenn Sie gemeinsam
festgestellt haben, worüber Sie heute geredet haben und bezüglich welcher Themen Sie unterschiedlicher - auch nur geringfügig
unterschiedlicher - Meinung waren, dann füllen Sie bitte allein das Tagebuchblatt aus, indem Sie zuerst angeben, worüber Sie
gesprochen hatten und dann auf jene Gespräche eingehen, die Meinungsverschiedenheiten zwischen Ihnen und Ihrem(r)
Partner(in) darstellten.
Im folgenden finden Sie einige nützliche Informationen zur Ausfüllung des Tagebuchblattes:
Generell sind in die Kästchen Ziffern oder Symbole einzuschreiben, während die Kreise anzukreuzen sind.
Auf der ersten Tagebuch-Seite finden Sie einige Angaben über mögliche Gesprächsthemen und über Gefühle.
Frage 1: Es geht darum, ob Sie mit Ihrem(r) Partner(in) gesprochen haben. Falls nicht, gehen Sie bitte gleich zu Frage 3; falls
Sie miteinander gesprochen haben, beantworten Sie bitte die Fragen der Reihe nach.
Frage 2: Nun finden Sie eine Reihe von Gesprächsthemen. Die ersten drei beziehen sich auf wirtschaftliche Bereiche. Das erste
Thema bezieht sich auf Ausgaben für ein billiges oder teures Produkt oder für eine Dienstleistung. Bitte geben Sie genau das
besprochene Produkt oder die Dienstleistung an. Das zweite Thema bezieht sich auf Sparformen oder Rücklagen. Bitte geben
Sie wieder genau an, um welche Sparform es sich handelt. Schließlich können Sie beim dritten Thema alle Geldangelegenheiten
anführen, die nicht in den ersten oder zweiten Themenbereich passen. Dann geht es weiter mit anderen Themenbereichen. Am
Schluß ist Platz für Themenbereiche, die nicht in der Liste enthalten sind, die Sie aber selbst anführen können.
Bezüglich Ihres Befindens während des Gesprächs, schreiben Sie bitte ein "+" in das vorgesehene Kästchen, wenn Sie sich klar
gut fühlten und ein "-", wenn Sie sich klar schlecht fühlten. Nur wenn Sie sich ausnahmsweise nicht entscheiden können, ob Sie
sich gut oder schlecht fühlten oder wenn Ihr Befinden völlig indifferent war, schreiben Sie das Symbol "0" ein.
Wenn Sie während eines Tages nicht mit Ihrem(r) Partner(in) gesprochen haben oder keine Meinungsverschiedenheiten hatten,
endet die Eintragung nach der ersten Seite, anderenfalls blättern Sie bitte auf die nächste Seite um.
Alle Fragen auf der nächsten Seite beziehen sich auf ein einziges Gespräch mit Ihrem(r) Partner(in). Bitte beantworten Sie alle
Fragen und benutzen sie die beigelegten Listen immer dort, wo ein Verweis auf eine Liste angeführt ist. In manchen Fällen
können sie eine, in anderen mehrere Antworten angeben.
27
Falls Sie an einem Tag über mehrere Themen gesprochen haben oder ein Thema mehrmals besprochen haben, füllen Sie bitte für
jedes Gespräch getrennt die zweite Seite aus.
Schließlich bitten wir Sie, falls Sie gerade auf Urlaub oder auf Dienstreise sind, dies auf dem Antwortbogen zu vermerken.
Auf der zweiten Seite werden Sie nach der Art der Meinungsverschiedenheit gefragt. Bitte geben Sie an, ob es sich am
ehesten um ein Sachthema handelte, um ein Wertthema oder um ein Verteilungsthema.
 Sachthema: Sachthemen liegen dann vor, wenn Sie und Ihr(e) Partner(in) unterschiedlicher Meinung sind, aber doch beide das
selbe Endziel möchten. Meistens ist es so, dass unterschiedliche Informationen verfügbar sind oder Informationen unterschiedlich
wichtig genommen werden, so dass man über die Brauchbarkeit verschiedener Lösungen eines Problems spricht.
 Wertthema: Wertthemen sind dann gegeben, wenn eine Meinungsverschiedenheit vorliegt, die auf unterschiedliche Werte
zurückzuführen ist. Der oder die eine möchte aufgrund verschiedener Wünsche dies, der oder die andere möchte etwas grundsätzlich
anderes. Meist spießt sich das Problem an den unterschiedlichen Wünschen der Partner.
 Verteilungsthema: Von einem Verteilungsthema ist dann die Rede, wenn es um etwas geht, das zwischen zwei oder mehreren
Personen aufgeteilt werden soll und in Summe alle Personen mehr möchten, als insgesamt zur Verfügung steht.
________________________________________________________________________
Liste 1: Taktiken
1. Positive Emotionen (schmeicheln, nett sein, verführen)
2. Negative Emotionen (drohen, schreien, zynisch sein, lächerlich machen)
3. Hilflosigkeit (weinen, Schwächen zeigen, krank spielen)
4. Körperlicher Druck (zwingen, verletzen, gewalttätig sein, aggressiv sein)
5. Angebot von Ressourcen (Dienstleistungen verrichten, sich aufmerksam zeigen)
6. Entzug von Ressourcen (finanzielle Beiträge entziehen, bestrafen, indem man etwas nicht mehr macht)
7. Beharren (nörgeln, immer wieder auf das Thema zu sprechen kommen, zermürbende Gespräche führen)
8. Rückzug (Mitverantwortung ablehnen, Thema wechseln, weggehen, sich aus der Szene zurückziehen)
9. Sachverhalte offen darlegen (Vorschläge machen, um Entgegenkommen fragen, Bedürfnisse)
10. Falsche Tatsachen vorspielen (wichtige Informationen unterdrücken, verzerren)
11. Indirekte Koalitionen (auf andere Personen verweisen, Nutzen der Entscheidung für andere betonen)
12. Direkte Koalitionen (in Anwesenheit anderer diskutieren und auf deren Unterstützung hoffen)
13. Trade-offs (Buchführen, an vergangene Gefälligkeiten erinnern)
14. Integrative Verhandlung (Suche nach einer optimalen Lösung für alle Beteiligten)
15. Rationalität (Darlegung von Sachargumenten, logische Argumentation
28
Wiener Tagebuchstudie: Design
Jänner/
März 1996
1
Jänner/
März 1997
Tagebuch
2
3
Fragebögen
Nachbefragung
Tagebuch: Die Partner protokollieren abends getrennt Alltag & Konflikte.
Fragebögen: Beginn, Mitte und Ende der Studie; Zufriedenheit, Dominanz, Rollen,
Taktiken etc.
Nachbefragung: Motivation, Bewertung der Studie (weitere Nachbefragung nach 4
Jahren)
29
Durchführung
• Rekrutierung
– gemeinsamer Haushalt, mindestens 1 Schulkind
– Inserate, Aushänge, persönliche Kontakte
– Informationsabende
• Kooperation & Motivation
– kontinuierliche persönliche Betreuung durch
Projektmitarbeiterinnen
– finanzielle Entschädigung, Veranstaltungen
– Rückmeldung der Ergebnisse
30
Teilnehmende Paare
40 Paare im gemeinsamen Haushalt
• Kinder: 14 x 1; 20 x 2; 6 x mehr als 2 Kinder
• Alter: Frauen ~ 37, Männer ~ 40 Jahre
• Bildung: 10 Frauen:10 Männer Universität, 14:17 Matura
• Arbeit: 14:38 ganztags, 15:1 ohne bezahlte Arbeit
• Haushaltseinkommen/Monat: Einkommen etwas über
dem österreichischen Durchschnitt
31
Fragestellungen
• Einflussschulden:
– Auswirkung vergangener Einflussverteilungen auf
aktuelle Konflikte
• Modell der Buchführung:
– Zeithorizont & Budgetierung: last incident, moving
average, specific last incident, specific moving average
• Moderatoren Zufriedenheit und Dominanz:
– Unterschiede zwischen Paaren in Bedeutung von
Einflussschulden
32
Alltag in den Wiener Tagebüchern
Aufzeichnungsperiode
365
Interaktion zwischen den Partnern an
320
Pro Tag verbringen die Partner etwa
3-4
miteinander und etwa
1
interagieren sie miteinander
Gesprächstthemen (Gespräche über Themen an insgesamt 320 Tagen)
Kinder
81 %
Konflikt 2 %
Beziehung/Partner
60 %
Konflikt 3 %
Ökonomische Themen
59 %
Konflikt 4 %
Freizeit (Tätigkeiten)
50 %
Konflikt 3 %
Freizeit (Freunde)
43 %
Konflikt 3 %
Arbeit (Beruf)
41 %
Konflikt 3 %
Arbeit (Hausarbeit)
41 %
Konflikt 3 %
Andere Themen
4%
Konflikt -
Tage
Tagen
Std.
Std.
33
Determinanten des Einflusses
– Geschlecht x Themenbereich (Davis &
Rigaux, 1974;...)
– Wissen, Wichtigkeit des Themas (Seymour
& Lessne, 1984; Burns & Granbois, 1977;...)
– Entscheidungsgeschichte (Corfman, 1987)
34
Wer hat Einfluss und warum?
Autonomer Einfluß
der Frau
-1.0
Gemeinsamer/gleich
- geteilter Einfluß
0.0
Versicherung
Auto
Kamera
Alkoholika
Bankkredit
Stereogerät
TV-Gerät
Transportmittel
Sparverhalten
Schultyp für Kinder
Urlaub
Schallplatten
Wohnung
Geschirrspüler
Geräte
Wandanstrich
Bücher
Instandhaltung
Geschenke
Rekorder
Unterhaltung
Damenuhr
Kinderspielzeug
Autonomer Einfluß Autonomer Einfluß
des Mannes der Frau
+1.0
-1.0
Gemeinsamer/gleich
- geteilter Einfluß
0.0
Autonomer Einfluß
des Mannes
+1.0
Kinderspielzeug
Rechnungen
Spielzeug
Restaurant
Pauschalreisen
Staubsauger
Kaffee
Herrenuhr
Kühlschrank
Kücheneinrichtung
Zahnpasta
Kleider
Teppich
Möbel
Waschmaschine
Deospray
Medikamente
Kochutensilien
Kosmetika
Herd
Lebensmittel
Arzt
Putzmittel
35
Entscheidungen des Mannes
Veränderungen des Einflusses der Partner in Entscheidungen über
Möbel (M), Lebensmittel (L) oder Autos (A) von 1958 bis 1988
+1
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
M
M
Entscheidungen der Frau
A
M
M
M
M
M
M
L M
L
M
M
M
M
L
M
L
L
-1
1958
1968
1978
Publikationsjahr der Studien
1988
36
Rollendreieck nach Davis & Rigaux (1974)
Dominanz 3
der Frau
fraudominierte
Entscheidungen
Kochutensilien
(Töpfe etc.)
synkratische
Entscheidungen
Kosmetikartikel Nahrungsmittel
Wohnzimmereinrichtung
Herrenkleider
2
Gartengeräte
Freizeitgestaltung
Urlaub
ausgewogene
(ausbalancierte)
Entscheidungen
Sparformen
Auto
Dominanz
des Mannes 1
manndominierte
Entscheidungen
0
50
Prozentsatz gemeinsamer Entscheidungen
100
37
Entgegenkommen der Mutter
4
Bücher
Joghurt
Eiscreme
Zahncreme
Brot
Limonaden
Tennisschuhe
Seifen Pasta
Haarshampoo
3
Kekse
Kleider
Jausen
Zerealien
Snacks Süßigkeiten
tiefgefrorene
Lebensmittel
Schokolade/Kakao
2
Tierfutter
Spielzeug
Fahrrad
Armbanduhr
Schallplatten
Kaffee
Radio/
Cassettenrecorder
Fotoapparat
1
1
2
3
4
Wunsch des Kindes
38
Sind Entscheidungen isolierte
Verlauf der Einflußverteilung
Ereignisse?
100
Ö
Ö
75
Ö
P
F K
Ö
Ö Ö
A A ÖÖ
50
KK
Ö
Ö
P
Ö
Ö
Ö K
P
Ö
Ö
Ö
Einfluss (%)
P
P
Ö
A
P
25
Ö
Ö
0
0
Tage
90
180
270
360
39
Entscheidungsgeschichte
„... the effect of the outcomes of past decisions on the
individual and his/her influence in future
decisions.”(Corfman, 1987, p.224).
Momentum effect
Gegenwart
mehr weniger
Vergangenheit Einfluss Einfluss
Mehr Einfluss
+
Weniger Einfluss
+
Equity effect
Gegenwart
mehr weniger
Einfluss Einfluss
+
+
-
Paare streben über mehrere Entscheidungen einen
Ausgleich von Einfluss an
(Corfman & Lehmann, 1987)
40
Modelle der Buchführung
Zeithorizont
Kurz
Lang
Generell
"last
incident"
"moving
average"
Budgetierung
Separiert
1
"specific Thema
Thema 2
last
Thema 3
incident" …
1
"specific Thema
Thema 2
moving Thema 3
average" …
41
Analysen
• Hierarchische Regressionsanalysen in drei Schritten
(Paar, Einflussdeterminanten, Geschichte)
• Getrennte Analysen für Frauen und Männer
• Variable:
– Abhängige Variable: Eigener Einfluss
– Unabhängige Variablen:
Paarspezifische Dummy-Variablen
Konflikt-Variablen (relative Wichtigkeit, relatives
Wissen, Gesprächsklima)
Geschichte
42
Bedeutung von Einflussschulden
„last incident“
DR2 /Frauen = .00
DR2 / Männer = .00
„moving average“
DR2 /Frauen = .00
DR2 / Männer = .00
Einflussschulden
Einfluss
„specific
last incident“
DR2 /Frauen = .00 bis .01
DR2 / Männer = .00 bis .03**
„specific
moving average“
DR2 /Frauen = .00 bis .01
DR2 / Männer = .00 bis .08**
43
„specific
moving average“
DR2 /Frauen = .00 bis .01
DR2 / Männer = .00 bis .08**
Specific moving average Ergebnisse
für ökonomische Entscheidungen
Paarspezifische Dummy
Konfliktspezifische Variablen
relative Wichtigkeit
relatives Wissen
Emotionalität
Entscheidungsgeschichte
Moving average
R2 = .17**
DR2 = .14**
= .14
= .30 **
= .05
DR2 = .01
= -.13
Paarspezifische Dummy
Konfliktspezifische Variablen
relative Wichtigkeit
relatives Wissen
Emotionalität
Entscheidungsgeschichte
Moving average
R2 = .03
DR2 = .16**
= .07
= .33 **
= .09
DR2 = .07**
= -.30**
Einfluss
44
Zusammenfassung
• Für die Stichprobe der Männer gilt: Einflussschulden
werden über die Zeit kompensiert: Hoher Einfluss in
früheren Konflikten ist ein Prädiktor für niedrigeren
Einfluss im aktuellen Konflikt (equity effect).
• Einflussschulden werden separiert innerhalb
bestimmter Themen budgetiert und eher über einen
längeren Zeitraum ausgeglichen.
• Zufriedenheit & Dominanz haben wenig Effekt auf
die Wirkung der Entscheidungsgeschichte.
45
Welche Taktiken setzen die
Partner ein?
Positive Emotionen
Negative Emotionen
Hilflosigkeit
Körperlicher Druck
Angebot von Ressourcen
Entzug von Ressourcen
Beharren
Rückzug
Sachverhalte offen darlegen
Falsche Tatsachen vorspielen
Indirekte Koalitionen
Direkte Koalitionen
Autonome Entscheidungen
Entscheidungen/Rollen
Nachgiebigkeit/Rollen
Trade-offs
Integrative Verhandlung
Rationalität
46
Taktiken von Frauen und
Männern (Wiener
Tagebuchstudie)
Prozent/Aufzeichnungen
45
40
35
30
25
Frauen
Männer
20
15
10
5
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9 10 11 12 16 17 18 Taktiken
47
________________________________________________________________________
.33|
3
|
|
|
|
|
|
|
|
* Verteilungskonflikt
|
.22|
|
|
16
|
|
|
|
15
|
|
* Frau
6
|
.10|
|
|
17
|
|
9
* ältere Paare
|
|
* Egalität 5
13
|
|* hohe
1
+ 4 * Patriarchat
* geringe
|
-.02| Zufriedenheit
8
Zufriedenheit
|
|* jüngere Paare
* Wertkonflikt
|
|
18
2
|
|
|
|
12
* Mann
|
-.14|
11
7
14 |
|
|
|
|
|
|
|
10
|
-.25|
* Sachkonflikt
|
|
|
|
|
|
|
|
|
-.37|
|
|
|
|
|
|
|
________________________________________________________________________
-.30 -.23 -.16 -.09 -.02
.05
.12
.19
.26
.33
.40
.47
Verwendung von Taktiken
in Abhängigkeit von
Beziehungsmerkmalen
D
i
m
e
n
s
i
o
n
2
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
Positive Emotionen
Negative Emotionen
Hilflosigkeit
Körperlicher Druck
Angebot von Ressourcen
Entzug von Ressourcen
Beharren
Rückzug
Sachverhalte offen darlegen
Falsche Tatsachen vorspielen
Indirekte Koalitionen
Direkte Koalitionen
13. Trade-offs
Integrative Verhandlung
Autonome Entscheidung
Entscheidung/Rolle
Nachgiebigkeit/Rolle
Rationalität
Dimension 1
Anmerkung: Erklärte Varianz: Dimension 1 = .67; Dimension 2 = .12.
Die Zahlen stehen für die 18 Taktiken (Tabelle 1).
48
Weitere Fragestellungen
• Nutzen für die Partner
• Gerechtigkeitserleben
• Rationalität ökonomischer Entscheidungen
(Wiener Tagebuchstudie: Entscheidungsepisoden, z. B. Kauf
eines Geburtstagsgeschenkes, Kauf einer Gitarre)
Kirchler, E., Rodler, C., Hölzl, E. & Meier, K.
(1999). Liebe, Geld und Alltag. Göttingen: Hogrefe.
49
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