PPT - ARGE PuP Wien

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Neue Entwicklungen in der
kognitiven Neuropsychologie
Mit einer ausreichenden Zahl von Elektroden kann die
elektrische Aktivität der Grosshirnrinde erfasst und
eine “Erregungslandkarte” gezeichnet werden
Der BOLD-Effekt (blood oxygen level dependent)
Die
funktionelle
Magnetresonanztomographie
nutzt
die unterschiedlichen
magnetischenfMRI
lässt
die Aktivität von
von Tiefenstrukturen
erkennen
Eigenschaften
sauerstoffreichem
und
weniger sauerstoffreichem Blut
Hans Berger (1873-1941)
Aufgenommen: 1922
Publiziert: 1929
Huber Rohracher (1902-1972)
Der 1935 von Rudolf von Ottenthal
in Wien gebaute Verstärker
Rohrachers frühe EEG-Registrierungen
Erstes Schlaf-EEG 1935
Verschollene Publikationen
Frequenzanalysen mit Analoggerät
Kohärenzanalyse
Hellmuth Petsche
(a) Mozart vs. Ruhe-EEG
(b) Kopfrechnen vs. Ruhe-EEG
(a) Schönberg
(b) Jazz
(a) Bach
(b) Beethoven
Sensorisch evozierte Potentiale
Event Related Potentials
Die (vergebliche) Suche nach Reizantworten
„Objektive Audiometrie“
Kurt Burian & Gidon Gestring
Sensorisch evozierte Potentiale
Abbild der Aussenwelt?
Korrelat des Erlebens?
Das Potential – ein Abbild des Erlebens
Langsame Hirnrindenpotentiale
Gleichspannungspotentiale
Kornhuber & Deecke 1965
Hirnpotentialänderungen bei
Willkürbewegungen und passiven
Bewegungen des Menschen:
Bereitschaftspotential und reafferente
Potentiale
Bereitschaftspotential
~1000 msec
Willkürbewegung
Current source density bei einfachen (links)
und komplizierten (rechts) Fingerbewegungen:
Frühe Phase – 2.3 sec vor der Bewegung
Current source density bei einfachen (links)
und komplizierten (rechts) Fingerbewegungen:
Späte Phase – 0.45 sec vor der Bewegung
Benjamin Libet 1982
Erleben einer Willenshandlung
0
45
Umlaufzeit: ~ 3 sec
30
15
Spontane Bewegung:
RP: Bereitschaftspotential
EMG:
W:
RP
1000 msec
Handlung (Myogramm)
Erlebter Willensentschluss
W
500 msec
EMG
Der physiologische Prozess geht dem
Erleben einer Willenshandlung voraus
„Veto – Design“
0
Veto Zeitpunkt
15
45
Geplanter
Zeitpunkt
30
Veto - Zeitpunkt
Geplanter Zeitpunkt
Slow Potential Topography
Verbale Aufgaben:
Wald : Bäume = Wiese : Gras
Raumorientierungsaufgaben:
Mentale Rotation
Sprache
Raum
Slow Potential Topography der Raumwahrnehmung
Brain Trigger Design
Änderungen des DC-Potentials um
wenige Millionstel Volt beeinflussen
unsere Leistungsfähigkeit
Selbstkontrolle durch Biofeedbacktraining
Erstes DC Biofeedback: 1977 durch Lauber
Mit einer Echtzeitversion der low-resolution
electromagnetic tomography LORETA
wurden Probanden trainiert, die Stromdichte
im vorderen gyrus cinguli zu erhöhen.
Rückmeldung der lokalen Oxigenierung in Echtzeit
Christopher deCharms et.al. - 2004
BOLD bei vorgestellten Bewegungen (A)
vor dem Training und (B) nach einem
Echtzeit-Biofeedbacktraining
Down-Regulation der parahippocampalen place area
und Up-Regulation der supplementär motorischen area
N. Weiskopf et. al. – Gruppe Niels Birbaumer - 2005
(a) BOLD-Darstellung am Display des
Versuchsleiters (b) Feedback-Schirm mit der
Instruktion: grün = Zunahme, blau = Abnahme
Diese Erregungsverteilung erleichterte
die Einprägung von sinnvollem Material
Schmerzkontrolle durch rtfMRI-Feedback
aus dem vorderen cingulären Cortex
De Charms et.al. 2005
Rückmeldung des BOLD-Signals
durch einen Graphen bzw. das
Videobild einer Feuerstelle
Am Wiener Institut wurden von der
Forschungsgruppe Herbert Bauer,
Florian Fischmeister und Claus Lamm
Verfahren entwickelt, die eine
Simultanregistrierung von EEG und
fMRI möglich machen.
Simultanregistrierung von EEG und fMRI
Vom Labor in die Lebenswelt …
DC-Potential und Muskelentspannung
Aktiverungssteuerung durch
Muskelrelaxation
Aktivierungssteuerung durch
Atemkontrolle
Diese Techniken können wirksamer sein
als ein Psychopharmakon
Meditation
E. R. Kandel Nobelpreis 2000
The molecular biology of memory storage:
A dialogue between gens and synapses.
[Science 2001]
Neurobiologie des Lernens
Vesikeln
Endknopf
Synapsenspalt
Golgiapparat
Mitochondrien
Postsynaptische
Membran
Presynaptische Membran
Hebb Postulat 1949
Die synaptische Verbindung von zwei gleichzeitig
erregten Zellen wird verstärkt
Hebb Postulat 1949
Die synaptische Verbindung von zwei gleichzeitig
erregten Zellen wird verstärkt
Hebb Postulat 1949
Die synaptische Verbindung von zwei gleichzeitig
erregten Zellen wird verstärkt
Bliss & Lomo 1973:
Long term potentiation LTP
NMDA-Rezeptor:
N – Methyl – D – Aspartat – Rezeptor
Maximale Erregung bei:
1) Bindung von Glutamat an den Rezeptor
2) Postsynaptischer Depolarisation
[Massiver Einstrom von Ca++]
LTP tritt in Strukturen auf, die für das Lernen
relevant sind
Substanzen, welche die Lernfähigkeit
beeinflussen, wirken auch auf die LTP
Mausmutanten mit verminderten LTPs haben
Lernschwierigkeiten
In Zusammenhang mit der LTP treten am
NMDA-Rezeptor Veränderungen auf:
Zunahme der Anzahl von Synapsen
Veränderung ihrer Gestalt
Vermehrung der postsynaptischen NMDARezeptoren
Eric Kandel, 1929 in Wien geboren,
begann in den 60er Jahren über die
Neurobiologie des Lernens zu arbeiten
Die Meeresschnecke Aplysia [Seehase]
besitzt nur rund 20 000 Neuronen
Die relativ grossen Neuronen können leicht
Präpariert und sogar in vitro gehalten werden
Lernabhängige Veränderungen
können untersucht werden
Kandels Modell für Lernprozesse war
der Kiemenrückziehreflex der Aplysia
Gewebekulturen für einfache Lernschaltkreise
Das Motoneuron L7 bewirkt eine
rasche Kontraktion der Kieme
Von 24 sensorischen Neuronen werden
durch einen Hautreiz 6 aktiviert. Diese leiten
die Erregung an 6 Motoneuronen weiter, die
den Kiemenreflex bewirken
Nucleus
Sensory
neuron
Serotonin
Receptor
Motor
neuron
Reinforcement by
increased release
of glutamat
Grundlage kurzfristiger Behaltensleistungen
ist eine erhöhte Transmitterausschüttung.
Langfristige Behaltensleistungen beruhen
auf einer Neubildung von Synapsen
Die Frage, warum Wachstum nur an aktivierten
Synapsen auftritt, konnte an verzweigten Axonen
untersucht werden, an denen die Lenkung von
Proteinen aufgeklärt wurde
Nur an der Synapse, an welcher Serotonin
appliziert wurde, treten Veränderungen auf
Neuronale Plastizität:
Durch solche Umstrukturierungen kann
sich sogar die Grösse von kortikalen
Projektionsfeldern im Anschluss an
Lernprozesse verändern
[M. M. Merzenich 1990]
Somatosensorische
Repräsentation beim
Nachtaffen [Owl
Monkey]
Sensibilitätssteigerun
g der Mittelfinger
durch mehrmonatiges
Training
Somatosensorische Areale der
Fingerspitzen vor (li) und nach
(re) dem Training
Auch das Dogma der Zellkonstanz ist nicht
mehr aufrecht, da Nervenzellen auch
postnatal gebildet werden können, wie
Fernando Nottebohm erstmals am Vogelhirn
gezeigt hat.
Dabei werden die neugebildeten Nervenzellen
von Gliafasern geleitet
Solche Neubildungen finden auch im
menschlichen Gehirn statt
Die Neurogenese geht vom Ependym der
Ventrikel aus
Neurotropine (Neural Growth Factor)
steuern dieses Wachstum
Eine grosse Zahl von Neuronen (~ 50%) geht
durch Zelltod (Apoptose) wieder zugrunde
Dabei tritt eine erhebliche Umbildung der
synaptischen Verbindungen auf
Angst – Stress - Belastung
Sport erwies sich als ideales Modell für die
Stressforschung
•
•
•
•
•
•
•
Klettern
Fallschirmspringen
Tischtennis
Judo
Orientierungslauf
Eishockey
Regattasegeln
Motivation unter Belastung
Approach Motivation
70
60
50
40
30
1 Stunde
5 Minuten
Klettern
5 Minuten
1 Stunde
Approach Motivation
70
60
50
40
30
1 Stunde
5 Minuten
Klettern
5 Minuten
1 Stunde
Die kognitive Einstimmung auf
eine bevorstehende Belastung ist
von entscheidender Bedeutung:
Kognitive Coping-Strategien
Leistung unter Belastung: Manche werden besser …
Andere schlechter als erwartet
Manche Menschen zeigen unter Belastung einen
Leistungsverlust [„Trainingsweltmeister“], während
andere gerade unter Druck besser werden.
80
60
40
20
0
1N
2L
3N
4L
Erfolgreiche Sportler Training Champions
„Ergopsychometrie“
Nur der Vergleich der Testleistungen unter
Neutralbedingungen und unter Belastung
erlaubt eine Vorhersage der in kritischen
Situationen auftretenden Leistungsänderungen
Trainingsbedingte Belastungen
können für ergopsychometrische
Testungen genützt werden
Realistische Simulationen sind wichtig:
Ergopsychometrie auf der Ausreitbank
Ergopsychometrische Testungen ermöglichen eine
verlässliche Vorhersage der Leistung unter Belastung
[Bischof & Beiglböck - Orientierungsläufer]
Wettkampfleistungen
Testleistung
unter
Belastung
TW
ES
0
25
5
1
Die Ursache für Veränderungen der
Leistungsfähigkeit unter Belastung
zeigte sich in neuropsychologischen
Studien des Wiener Instituts
DC-Potential und Leistung
Im mittleren Aktivierungszustand
ist die Leistungsfähigkeit optimal
Leistung
Aktivierung
Unsere aktuelle Leistungsfähigkeit
hängt vom Aktivierungsniveau ab
Leistung
Aktivierung
Zwischen Aktivierung und Leistung besteht
eine umgekehrt u-förmige Beziehung
Leistung
Aktivierung
Menschen unterscheiden sich in
ihrem habituellen Aktivierungsniveau
Leistung
Aktivierung
Jede Belastung hat eine Erhöhung
des Aktivierungsniveaus zur Folge
Leistung
Aktivierung
Der habituell hoch Aktivierte wird
dadurch zum Trainingsweltmeister
Die Therapie des Trainingsweltmeisters:
Aktivierungssteuerung
Dissertationen an der SFU:
Albel - Schrank - Wieser
Mögliche Szenarien des Katastrophenterrorismus
Auswirkungen auf First Responder
Biofeedbacktherapie mit First Respondern
Prävention von posttraumatischen Syndromen
Skalierung der emotionalen Wirkung der Situationen
Versuchsablauf der Arbeiten Albel - Schrank - Wieser
117 „First Responder“:
26
31
40
20
Freiwillige Feuerwehr
Militär
Polizei
Rettungsorganisation Samariterbund
Olfaktorische Reizung
Olfaktorische Reizung bewirkt die
stärksten emotionalen Reaktionen
Belastungstest und Biofeedback-Training
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