Diabetes und Hypertonie - dialyse

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Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Hypertonie und Diabetes
58. Fortbildungskurs
„Klinische Diabetologie“
Dienstag, den 27.5.2008
www.dialyse-bochum.de
Dr. Dirk Gäckler
Internist – Nephrologie , Diabetologie
Diabetologe DDG
Hypertensiologe DHL
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Das möchte ich besprechen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Definition und Häufigkeit
Beziehungen zwischen Typ 2 Diabetes und Hypertonie
(Langzeit-) Blutdruckmessung
Sekundäre Hypertonie
Bedeutung der Hypertonie für die Entwicklung
von Komplikationen
Antihypertensive Therapie
Zielblutdruck
Diagnose- und Behandlungsstand
Hypertonieschulung, Compliance und Adherence
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Definition und Häufigkeit
der Hypertonie
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Klassifikation des Blutdrucks
nach WHO
und Int.Soc.Hypertension 1999
Optimal
Normal
Hoch normal
systolisch
< 120
< 130
130-139
Hochdruck:
Grad 1
Grad 2
Grad 3
Isolierte syst.
140-159
160-179
>180
>140
diastolisch
< 80
<85
85 – 89
90 -99
100-109
>110
< 90
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
High normal 130-139/85-89
Normal
120-129/80-84
Optimal
<120/<80
Kardiovaskuläre
Ereignisse in Abhängigkeit
von der Blutdruckhöhe bei
Erstuntersuchung
(Framingham heart study)
NEJM 345,
November 1,
2001
1291-1297
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Blood Pressure Thresholds (mmHg)
for Definition of Hypertension
with Different Types of Measurement
SBP
DBP
Office or
Clinic
24-hour
140
90
125-130
80
Day
130-135
85
Night
120
70
Home
130-135
85
Entnommen aus
Empfehlungen
der ESH
European
Society
for
Hypertension
Juni 2007
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Häufigkeit der Hypertonie in der
Normalbevölkerung
Der Blutdruck der deutschen Bevölkerung liegt bei Vergleichsmessungen höher als der
der Nordamerikaner und der Einwohner der untersuchten anderen europäischen Länder
- im Bereich um Greifswald und Stralsund (Ship) höher als um Augsburg(Kora)
Alter
25-34
Alter
35-44
Alter
45-54
Alter
55-64
Alter
65-74
Alter
25-74
Männer 35,4%
Ship
51,5%
69,5%
73,3%
81,2%
60,1%
Männer 18,0%
Kora
31,0%
46,2%
54,7%
70,8%
41,4%
Frauen
Ship
10,9%
20,7%
43,2%
60,7%
74,5%
38,5%
Frauen
Kora
4,2%
13,4%
36,7%
42,9%
61,5%
28,6%
Prozentsatz
der hypertensiven
Einwohner
(= oder >140/90)
nach Geschlecht
und Altersklassen
Journal of
Hypertension
2006, Vol 24 No 2,
293-299
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Deutschland weltweit
führend
The Lancet 2005,
365 (9455), 217-223
Praxis für Nierenerkrankungen
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Hypertonie
ist die häufigste
Begleiterkrankung
des Diabetes
Praxis für Nierenerkrankungen
Praxis für
und Nierenerkrankungen
Diabetes Bochum
und
Diabetes
Bochum
¾ aller Typ
2 Diabetiker
haben
eine Hypertonie
Hypertonus (n=123.508)
N = 92.870
76,3
Herzinfarkt (n=14.997)
N = 83.824
Apoplex (n=10.473)
KHK (n=19.377)
N = 66.438
Nephropathie (n=10.495)
N = 75.921
term. Nierenschäd.** (n=4.016)
Häufigkeit von
Begleit- und Folgeerkrankungen
bei Typ-2-Diabetes
DMP-Bericht
Westfalen -Lippe
2005
9,3
6,5
9,6
6,5
2,5
Retinopathie (n=22.830)
14,1
N(n=507)
= 30.734
Erblindung
0,3
N = 34.399
Neuropathie (n=26.696)
16,5
pavk (n=14.659)
9,1
diab. Fuß (n=5.783)
N = 24.422
AmputationN
(n=1.699)
= 20.429
3,6
1
Fettstoffwechselstörung (n=34.641)
21,4
sonstige (n=14.176)
n=161.943
8,8
0
10
%
20
30
40
50
60
* anamnestisch bekannt oder im Verlauf des DMP neu aufgetreten
** Niereninsuffizienz oder Nierenersatztherapie
DMP Typ2-Diabetes KV Nordrhein Hypertonie 75,8% (n=162.280)
70
80
90
100
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>¼ aller Typ 1 Diabetiker haben eine Hypertonie
DMP Typ 1 Diabetes
KV Nordrhein
D1-Feedbackbericht
vom 18.2.2008
Praxis für Nierenerkrankungen
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US-Daten:
43% Hypertonie bei Typ 1
gegen 15% in der
Allgemeinbevölkerung bei
37 bzw. 39jährigen mit einer
Diabetesdauer von 23,2 +/8,9 Jahre
Mehr Hypertonie bei Typ 1
als in Deutschland
(und weniger in der
Allgemeinbevölkerung)
Diabetes Care
2005,28, 301 - 306
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Beziehungen zwischen
Typ 2 Diabetes und Hypertonie
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Hinweise für die gemeinsame
genetische Basis von
Diabetes und Hypertonie
-
Insulinresistenz bei normalgewichtigen
Patienten mit essentieller Hypertonie
das metabolische Syndrom – hier als
Hypertonie, Diabetes 2 und Hyperlipoproteinämie
definiert – tritt besonders bei Patienten auf,
deren Eltern schon darunter litten
Wien Klin Wochenschr. 1997 Okt17;109(19):758-66
Diabetologia 1997 Aug;40 (8):963-70
Praxis für Nierenerkrankungen
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und wie könnte es
pathophysiologisch ablaufen ?
Hyperinsulinämie
(im Rahmen des metabolischen Syndroms mit Insulinresistenz in
Muskulatur und Fettgewebe, nicht aber an der Niere)
führt zu Natriumretention
über die Stimulation der
Natriumrückresorption im proximalen
Tubulus
Nephrol Dial Transplant 2007,22:3102 -3107
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Bei zunehmendem Körpergewicht steigt sowohl das
Risiko für Bluthochdruck als auch für Diabetes
Bluthochdruck
BMI 18,5-24,9
BMI 25-29,9
BMI >30
Diabetes mellitus
1
1,48
2,23
Männer
1
1,27
1,85
Frauen
BMI 18,5-24,8
BMI 25-29,9
BMI >30
1
1,7
2,63
1
0,91
1,35
Arch Intern Med/Vol 162
Sept. 9, 2002 1867-72
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
(Langzeit) Blutdruckmessung
Praxis für Nierenerkrankungen
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Standards für die Blutdruckmessung:
1.
2.
3.
4.
5.
Im Sitzen und in Ruhe (3-5 min.)
Beim ersten Mal an beiden Armen
Ablassgeschwindigkeit der Manschette 2 mm Hg /sec.
Armumfang muss zur Manschette passen
Nicht runden (in 2 mm Hg Schritten)
Patienteneigenmessung:
1.
2.
3.
4.
In Ruhe, ggfs. mehrfach und der letzte Wert zählt
Morgens und abends vor Einnahme der Medikamente
Gerät und Messprozess gegenkontrollieren
Werte immer wieder ansehen und besprechen
Praxis für Nierenerkrankungen
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Bei praktisch jedem Diabetiker sollte eine
Langzeitblutdruckmessung erfolgen
-So empfiehlt es die DHL - (DMW 2005, 130, 2664 -8)
ohne
mit
Mortalität bei
104 Patienten mit
Typ 2 Diabetes
mit und ohne
nächtliche
Blutdruckabsenkung
(14 von 15 mit
„reversed pattern“
starben)
J Hypertens
2007, 25:
2479-2485
Praxis für Nierenerkrankungen
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Sekundäre Hypertonie
Praxis für Nierenerkrankungen
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Sekundäre Hypertonieformen:
-
Kardiovaskuläre Hypertonie (Aortenklappeninsuffizienz,
Aortenisthmusstenose)
- Renovaskuläre Hypertonie (Nierenarterien- /Nierensegmentarterienstenose)
- Renale Hypertonie (Glomeruläre und interstitielle Nierenerkrankungen,
Narben)
- Hormonell induzierte Hypertonie
-- Schilddrüsenfunktionsstörungen (vor allem Hypothyreose)
-- Hyperparathyreoidismus
-- Akromegalie
-- Nebennierenfunktionsstörungen
--- Cushing-Syndrom
--- Phäochromozytom
--- Conn-Syndrom
- sekundärer Hyperaldosteronismus durch Lakritzkonsum
- Schlafapnoesyndrom
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Diagnostik zum Ausschluss oder Nachweis
sekundärer Hochdruckformen:
1. Anamnese: regelmäßiger Schmerzmittel- oder Lakritzkonsum, Schnarchen
2. Körperliche Untersuchung: Herzgeräusche, Verhältnis systolisch/diastolischer
Blutdruck, Fußpulse
3. Nierensonographie
4. Urinsediment, Proteinurie (Sammelurin oder Spontanurin mit Protein/Kreatininratio (
normal bis 100 mg Protein/1g Kreatinin bzw. 20mg Albumin/1g Kreatinin))
5. Langzeitblutdruckmessung (nächtlicher Blutdruckanstieg)
6. Dopplersonographie der Nierenarterien
7. TSH basal, Aldosteron/Reninquotient, Katecholamine und Metanephrine im Serum,
ggfs. Cortisoltagesprofil, 24-Std. Urin Cortisolausscheidung, Dexamethasonhemmtest,
Akromegaliediagnostik (GH,IGF-1)
Praxis für Nierenerkrankungen
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Bedeutung der Hypertonie
für die Entstehung von Komplikationen
Praxis für Nierenerkrankungen
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DDG-Leitlinie:
Hypertonie führt zu einer
Risikopotenzierung
Praxis für Nierenerkrankungen
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Überleben von
Typ 2
Diabetikern mit
und ohne
Hypertonie
(in a swedish community)
Diabetes Care, Volume 25,
Nummer 8, August 2002,
1297-1302
RR 1,58 (95% CI= 1,11 – 2,25)
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Hypertoniebehandlung ist bei Diabetikern
besonders wirksam
4695 Patienten
über 60 Jahre alt
RR systolisch 160 – 219 mm Hg,
diastolisch unter 95 mm Hg
(492 davon hatten Diabetes)
wurden randomisiert in
- den Therapiearm
mit Nifedipin plus Enalapril
bzw. HCT oder
- den Placeboarm
Unter Therapie
systolisch – 8,6 mm Hg und
diastolisch – 3,9 mm Hg
Tuomilehto, J.
NEJM 340,9, 677 -684,
1999
Praxis für Nierenerkrankungen
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United Kingdom Prospektive Diabetes
Study
3867 Typ 2 Diabetiker
nach Diagnosestellung 10 Jahre beobachtet
Strenger behandelt Hba1c 7,0%,
Kontrollgruppe Hba1c 7,9%
Untergruppe Hypertoniebehandlung
Strenger behandelt Blutdruck 144/82
Kontrollgruppe Blutdruck 154/87
(kein Unterschied zwischen Captopril und Atenolol)
UKPDS 38, BMJ 317, 12.9.98
Praxis für Nierenerkrankungen
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Reduktion von Folgeschäden in der UKPDS
Diabeteseinstellung
Hba1c 7 vs. 7,9%
Blutdruckeinstellung
RR 154/87 vs. 144/82
Todesfälle durch
Diabetes
10 5 %
Schlaganfälle
5%
44%
Mikrovaskuläre
Veränderungen
32 %
37 %
Jeder Diabetesassoziierte
Endpunkt
12 %
24%
12
3244%
24
Praxis für Nierenerkrankungen
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Erfolge der Blutdrucksenkung bei Diabetespatienten
Schernthaner, G
Dtsch med
Wochenschr
2006,
131,
S247 – S251
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Empfehlungen der
European Society for Hypertension
ESH
vom Juni 2007
Stratification of CV risk in four
categories (ESH June 2007)
Blood pressure (mmHg)
Other risk
factors, OD or
disease
Normal
High normal
SBP 120-129
SBP 130-139
or DBP 80or DBP 85-89
84
Grade 1 HT
SBP 140-159
or DBP 90-99
Grade 2 HT
SBP 160-179
or DBP 100109
Grade 3 HT
SBP ≥180
or DBP
≥110
No other risk
factors
Average
risk
Average
risk
Low
added risk
Moderate
added risk
High
added risk
1-2 risk
factors
Low
added risk
Low
added risk
Moderate
added risk
Moderate
added risk
Very high
added risk
3 or more risk
factors, MS,
OD or
diabetes
Moderate
added risk
High added
risk
High added
risk
High added
risk
Very high
added risk
Established
CV or renal
disease
Very high
added risk
Very high
added risk
Very high
added risk
Very high
added risk
Very high
added risk
SBP: systolic blood pressure; DBP: diastolic blood pressure; CV: cardiovascular; HT: hypertension. Low, moderate, high, very
high risa refer to 10year risk of a CV fatal or non-fatal event. The term “added” indicates that in all categories risk is greater
than average. OD: subclinical organ damage; MS: metabolic syndrome.
Praxis für Nierenerkrankungen
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Eine Behandlung des Bluthochdrucks
erfolgt, wenn in der Gesamtrisikokonstellation
ein „high added risk“ also ein hohes
zusätzliches
kardio-vaskuläres Risiko durch die
Blutdruckerhöhung gegeben ist.
Dies ist bei Diabetikern schon bei Werten
über 130/85 mm Hg der Fall
Initiation of antihypertensive treatment (ESH)
High normal
SBP 130-139 or
DBP 85-89
Grade 1 HT
SBP 140-159 or
DBP 90-99
Grade 2 HT
SBP 160-179 or
DBP 100-109
Grade 3 HT
SBP ≥180 or
DBP ≥110
No BP
intervention
Lifestyle
changes for
several months
then drug
treatment if BP
uncontrolled
Lifestyle
changes for
several weeks
then drug
treatment if BP
uncontrolled
Lifestyle
changes +
immediate
drug
treatment
Lifestyle
changes
Lifestyle
changes
Lifestyle
changes for
several weeks
then drug
treatment if BP
uncontrolled
Lifestyle
changes for
several weeks
then drug
treatment if BP
uncontrolled
Lifestyle
changes +
immediate
drug
treatment
3 or more risk
factors, MS,
OD or
diabetes
Lifestyle
changes
Lifestyle
changes and
consider drug
treatment
Lifestyle
changes + drug
treatment
Lifestyle
changes + drug
treatment
Diabetes
Lifestyle
changes
Lifestyle
changes + drug
treatment
Lifestyle
changes +
immediate
drug
treatment
Established
CV or renal
disease
Lifestyle
changes +
immediate drug
treatment
Lifestyle
changes +
immediate drug
treatment
Lifestyle
changes +
immediate drug
treatment
Lifestyle
changes +
immediate drug
treatment
Lifestyle
changes +
immediate
drug
treatment
Other risk
factors, OD or
disease
No other risk
factors
1-2 risk
factors
Normal
SBP 120-129 or
DBP 80-84
No BP
intervention
Praxis für Nierenerkrankungen
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Antihypertensive Therapie
Praxis für Nierenerkrankungen
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Basistherapie
(DDG-Leitlinie)
- Schulung
- Gewichtsreduktion
- Alkoholrestriktion
- Kochsalzrestriktion
- Verzicht auf das Rauchen
Praxis für Nierenerkrankungen
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Annals of Internal Medicine Vol.134 No.1 vom 2.1.01
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
The Effect on Systolic Blood
Pressure (Panel A) and Diastolic
Blood Pressure (Panel B)
of Reduced Sodium Intake
and the DASH Diet
Sacks F et al. N Engl J Med 2001;344:3-10
Effekt auf KV-Morbidität, KV-Mortalität und
Schlaganfall bei 88.517 Krankenschwestern über
24 Jahre:
Arch Intern Med 14.4.2008,168, No.7, 713- 720
Praxis für Nierenerkrankungen
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BMJ
Doi 10.1136/
bmj39147
604896.55
vom 20.4.07
Praxis für Nierenerkrankungen
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Sport/Training
Metaanalysen verschiedener
Studien ergeben bei
unterschiedlichen Trainingsformen
und – intensitäten eine
Blutdrucksenkung beim Hypertoniker
von systolisch 4,9 [ bzw. 6] mmHg
und diastolisch 3,7 [ bzw. 5] mmHg
Ann Intern Med 2002, 136:493-503
Prev. Cardiol. 2001, 4:73-80
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Auch
„Tanscendental Meditation“
reduziert den Blutdruck
und zwar im Mittel
systolisch um 4,7 mm Hg
und
diastolisch um 3,2 mm Hg
im Vergleich zu Kontrollgruppen
American Journal of Hypertension
March 2008, 21,3, 310 - 316
Antihypertensive Treatment: Preferred Drugs
• General rules: lower SBP and DBP to goal. Use any effective agent at adequate doses, if useful in combination.
Use long acting agents to lower BP throughout 24 hours. Avoid or minimize adverse effects.
• Subclinical organ damage
Left ventricular hypertrophy
Asymptomatic atherosclerosis
Microalbuminuria
Renal dysfunction
• Clinical event
Previous stroke
Previous MI
Angina pectoris
Heart failure
Atrial fibrillation
Recurrent
Continuous
Renal failure/proteinuria
Peripheral artery disease
• Condition
Isolated systolic hypertension (elderly)
Metabolic syndrome
Diabetes mellitus
Pregnancy
Blacks
ACE inhibitors, calcium antagonists,
angiotensin receptor antagonists
Calcium antagonists, ACE inhibitors
ACE inhibitors, angiotensin receptor antagonists
ACE inhibitors, angiotensin receptor antagonists
Any BP lowering agent
β-blockers, ACE inhibitors, angiotensin receptor antagonists
β-blockers, calcium antagonists
diuretics, β-blockers, ACE inhibitors, angiotensin receptor
antagonists, antialdosterone agents
ACE inhibitors, angiotensin receptor antagonists
β-blockers, non-dihydropiridine calcium antagonists
ACE inhibitors, angiotensin receptor antagonists, loop diuretics
Calcium antagonists
Duretics, calcium antagonists
ACE inhibitors, angiotensin receptor antagonists, calcium
antagonists
ACE inhibitors, angiotensin receptor antagonists
calcium antagonists, methyldopa, β-blockers
diuretics, calcium antagonists
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Diuretika
– steigern die Diabetesinzidenz
– reduzieren aber Folgeschäden
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
The Lancet
Volume 369
20.1.2007
201-207
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Clinical outcomes
in antihypertensive
treatment of
type 2 diabetes (A),
impaired fasting
glucose
concentration(B),
and
normoglycemea(C)
(Allhat)
Diabetes n= 13101
IFG n=1399
Normo n=17012
Arch Inter Med 2005
165: 1401 - 1409
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Trotzdem Diuretika
Die Vorteile der antihypertensiven Therapie mit Diuretika überwiegen
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Die Mehrzahl der
Patienten
benötigt eine
medikamentöse
Kombinationstherapie
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Antihypertensive Therapie bei Diabetes
– so mache ich es im Alltag
1. Langwirksamer ACE-Hemmer,
bei Unverträglichkeit AT1- Blocker
2. Calciumantagonist von Dihydropyridintyp (aktuell Amlodipin)
3. Diuretikum (bei normaler Nierenfunktion HCT 12,5 mg/Tag)
4. Betablocker (Metoprolol oder Bisoprolol)
5. Moxonidin, ggfs. gesteigert auf retardiertes Clonidin
6. Dihydralazin (Nepresol) ggfs. Minoxidil (Lonolox)
Therapieresistenz - meist Non-Compliance
- persistierende Ödeme (ausschwemmen !)
- nicht ausreichend behandelte Schlafapnoe
oder andere sekundäre Hypertonieformen
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Zukunftsperspektive:
Impfung gegen
Bluthochdruck
Effect of immunisation
against angiotensin II
Lancet 2008: 371
821-827
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Zielblutdruck
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
ADA (
Januar 2004)
… a target blood pressure goal of
< 130/80 mm Hg is reasonable if it can be safely achieved
published
JNC Seven (
published
August 2004)
……BP in diabetics be controlled to
levels of 130/80 mm Hg or lower
ESH
(published June 2007):
Target BP should be at least <130/80 mmHg in diabetics
(DHL hat nur europäische Empfehlung übersetzt)
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Um den systolischen Zielblutdruck zu erreichen
muss bei vielen Patienten eine starke
Absenkung des diastolischen Blutdrucks akzeptiert werden.
257 hypertensive Diabetiker, Zielblutdruck < 130/85
Erreicht diastolisch in 90% Systolisch in 33%
Aber: 20% wurden diastolisch unter 70 mm Hg gesenkt (im Durchschnitt auf 60 mm Hg)
60
50
Prevalence of preexisting coronary artery
disease in 257 Type 2 diabetic hypertensive
patients classified by their achieved diastolic
blood pressure
40
The Journal of Clinical
Hypertension Volume 8 January 2006 29-34
10
30
20
0
<60
70
71-84
>= 85
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Primärer Endpunkt:All cause death and total MI
Sekundäranalyse der internationalen Verapamil-Trandolapril-Studie (Invest) September 97 bis
Februar 2003 mit 22576 Patienten mit Hypertonie und KHK (Ann Intern Med 2006 144: 884-893)
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Invest: eines der Modelle für das adjustierte Risiko
des primären Endpunktes (all cause mortality and MI)
Unadjustierter Nadir 119,2/84,1 mm Hg
Zwei Modelle für Risiko-adjustierte Angaben Nadir 129,5/73,8 bzw.116/83,4 mm Hg
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Diagnose- und Behandlungsstand
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Ship: Hypertension in Pommerania
Kora: Augsburg
Altersstandardisierter
Prozentsatz der Hypertoniker
(Blutdruck >140/90 mmHg
oder antihypertensive
Therapie), deren Blutdruck
bekannt, behandelt und
kontrolliert (BBK+) 723%,bekannt, behandelt und
nicht kontrolliert (BBK-)1426%, bekannt und nicht
behandelt (BB-) 23-29% bzw.
unbekannt war 29-51% (Alter
25 – 64 Jahre) DMW 46,2006
S.2588
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Treatment and blood pressure control in 47.964 people
with diabetes and hypertension:
A systematic review of obversational studies, (1990-2004)
Can J Cardiol Vol 22 No 10 August 2006
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
DMP Typ 2 Diabetes KV Nordrhein
Über Halbjahre gemittelte systolische Blutdruckwerte in mm Hg im Verlauf nach gruppierten
Ausgangswerten bei der Einschreibung im Jahre 2003
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Hypertonieschulung
Compliance und Adherence
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Warum Patientenschulung ?
Eine langfristige effektive antihypertensive Therapie hängt
entscheidend von der Durchführung der vereinbarten nichtmedikamentösen und medikamentösen Therapie durch den
Patienten (compliance) und der langfristig Fortsetzung dieser
Behandlung (adherence) ab.
Beides kann am besten durch die aktive Einbeziehung des
Patienten in seine Behandlung erreicht werden.
Verstärkt wird der Effekt durch regelmäßiges
„Wichtignehmen“ der gemessenen Daten durch den
betreuenden Arzt.
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Prospektive, kontrollierte Studie in 10 Arztpraxen:
Reduktion des Blutdrucks von 162/101 mmHg
Auf 152/91 mmHg nach 36 Monaten
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
75,9
Schulungen insges. (durchgeführt
oder veranlasst)
31,1
43
vor DMP geschult
6,8
20,4
erstmals im DMP geschult
11,1
21,6
erneut im DMP geschult
2,2
Diabetes (n=161.943)
12,4
13,2
Schulung empfohlen (bisher nicht
durchgeführt)
0
20
%
Hypertonie (n=123.508)
40
60
80
100
DMP Typ 2 WL Diabetiker- und Hypertonieschulungen
Praxis für Nierenerkrankungen
und Diabetes Bochum
Compliance hängt ab von
-
-
+
+
+
+
Nebenwirkungen der Antihypertensiva
Anzahl der täglichen Einnahme der
Medikamente
Dauer der Behandlung
Häufiger Wechsel der Medikamente
Änderung der Lebensgewohnheiten
Rasches Erreichen des angestrebten Blutdruckes
Schulung des Patienten
Mitbeteiligung des Patienten
Sozialer Unterstützung
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