Implantierbare Herzschrittmacher Geschichte der Herzschrittmachertherapie Geschichte der Herzschrittmachertherapie… beginnt im 16. Jahrhundert 1580 Geronimo Mercuriale (1530-1606) unterscheidet bereits zwischen kardial und neurologisch bedingten Synkopen. 1717 Marcus Gerbezius (1658-1718) beschreibt die Symptome eines kompletten AV-Blocks. 1761 Giovanni Battista Morgagni (1682-1771) beschreibt exakt das klinische Bild der kreislaufbedingten Synkope. Geschichte der Herzschrittmachertherapie… 1774 Mr. Squires aus Soho führt die erste kardiale Reanimation mittels Elektroschock durch. 1775 Peter Christian Abbildgaard (1740-1801) Stadtphysikus, Anwendung der Elektrizität mittels Stromstoß aus der Leidener Flasche. 1791 Luigi Galvani (1737-1798) leistete einen entscheidenden Beitrag für die Grundlagen der Elektrostimulation des Herzens. Geschichte der Herzschrittmachertherapie… 1800 1827/ 1846 X. S. Bichat (1771-1802) und 1802 Nysten berichten von Experimenten an Enthaupteten, bei denen mit Hilfe des elektrischen Stroms das Herz wieder zum Schlagen gebracht wurde. Robert Adams (1791-1875) William Stokes (1804-1878) Adams mutmaßt erstmals, daß nicht das Gehirn, sondern das Herz Ursache einer Bradykardie sei. 1846 wird dieses Konzept durch W. Stokes aufgrund eigener Erfahrungen gestützt. Geschichte der Herzschrittmachertherapie… Robert Adams und William Stokes Geschichte der Herzschrittmachertherapie… 1872 Duchenne de Boulogne (1806-1875) Beginn der antitachykarden Stimulation. (Boulogne stimuliert die präkordiale Region, insbesondere das Areal über der Herzspitze. Ergebnis: Erniedrigung der Frequenz, regelmäßiger Puls. 1882 Hugo von Ziemssen (1829-1902) stimuliert das Herz einer Patientin sowohl mit Faradayschem als auch Galvanischem Strom und kann zeigen, daß Stromstöße adäquat am Herzen appliziert, die Herzfrequenz verändern. Geschichte der Herzschrittmachertherapie… Catharina Serafin, freiliegendes Herz Geschichte der Herzschrittmachertherapie… 1932 Albert S. Hyman beschreibt die erste erfolgreiche Anwendung eines externen Schrittmachers. Hymans „artificial Pacemaker“ mit Uhrwerkgenerator Geschichte der Herzschrittmachertherapie… 1952 P. Zoll et al. Erste klinische Anwendungen der Defibrillation führten zu einer experimentellen Phase der Erforschung der therapeutischen Möglichkeiten. Paul Zolls Dokumentation der ersten Reanimation durch externe Elektrostimulation Beginn der Herzschrittmachertherapie 1958 8. Oktober, Implantation des 1. kompletten Herzschrittmachersystems durch Rune Elmquist und Ake Senning im Karolinska Hospital Solna / Schweden bei einem Patienten mit Adams-Stokes-Anfällen. Arne Larsson und sein erster Schrittmacher Beginn der Herzschrittmachertherapie Dr. med Rune Elmquist entwickelte bei Siemens-Elema den ersten Herzschrittmacher Dr. Ake Senning Herzchirurg am Karolinska Hospital in Solna ist der erfolgreiche Implanteur Der 1. Herzschrittmacher Erster implantierbarer Herzschrittmacher OA 200 E4-1856 OA 200 Schaltung des ersten implantierbaren Herzschrittmachers DE 0.1 200 turns 200K 300 1K 8F + OC 460 400K 8F OC 460 Elektrotherapie des Herzens 1958 S. Furman und G. Robinson greifen die Methode der transvenösen intrakardialen Stimulation wieder auf und vervollkommnen sie. Seymour Furmans erster Patient mit einem externen, transvenösen Schrittmachersystem Elektrotherapie des Herzens 1960 W. M. Chardack und A. A. Greatbatch implantieren den ersten volltransistorisierten Schrittmacher mit Zink-Quecksilber-Batterien, die nicht von außen aufgeladen werden müssen. Originalschaltung des 10-Zellen GreatbatchChardack-Schrittmachers Entwicklungen in der Herzschrittmachertherapie 1961 P. Sundermann-Plassmann. In Deutschland wird die erste komplette Schrittmachereinheit implantiert. 1962 D. Nathan et al. Erste vorhofsynchrone Ventrikelstimulation (VAT Herzschrittmacher). 1963 H. Lagergren et al. Es beginnt die Ära der transvenösen Stimulation mit implantierbaren Herzschrittmachern. Betriebsart: VAT Stimulation Wahrnehmung Stimulation Prinzip der VAT-Stimulation Entwicklungen in der Herzschrittmachertherapie 1963 J. Sykosch et al. Erster Implanteur in Deutschland. Der ventrikuläre Demandherzschrittmacher (VVI) löst die bis dahin vorwiegend eingesetzten vorhofsynchronen Impulsgeber ab. Demand-Schrittmacher der Firma ElemaSchönander Betriebsart: VVI Stimulation Wahrnehmung Stimulation Prinzip der Demand- (VVI) Stimulation Entwicklungen in der Herzschrittmachertherapie 1963 Erster programmierbarer Schrittmacher „Typ Medtronic 5870“ 1967 „Nuclear-powered pacemaker ready for testing“. Erste Veröffentlichung zur Nutzung der Kernenergie zum Betrieb implantierbarer Schrittmachersysteme. 1969 B. Berkovits et al. führt den sog. bifokalen Schrittmacher ein. Entwicklungen in der Herzschrittmachertherapie Atombetriebener Herzschrittmacher der Firma ARCO Entwicklungen in der Herzschrittmachertherapie 1971 VARIO® Test von Siemens-Elema. Erster nichtinvasiver Reizschwellentest. VARIO-Schrittmacher EM 159/70 von Siemens-Elema Technische Weiterentwicklungen: Der VARIO® - Reizschwellentest • VARIO-Test - EIN/AUS programmierbar, bei „EIN“ mit einem Prüfmagneten einfach zu starten, die Schrittweite der abgestuften Impulse beträgt 1/15 des programmierten Wertes Entwicklungen in der Herzschrittmachertherapie 1973 Multiprogrammierbare Herzschrittmacher werden in die klinische Praxis eingeführt „Cordis-Omnicor“ 1975 Einführung der Lithium-Schrittmacher Vorteile der Lithium-Zelle: - hohe Normalspannung bis 3,02 Volt, - energetisch günstigste Anode, - hohe Energiedichte bei relativ geringem Volumen und Gewicht. Die drei Phasen der Entladung einer LiJ-Zelle • Phase I: Allmähliche Abnahme der Batteriespannung und linearer Anstieg des Innenwiderstandes • Phase II: Vorübergehende Spannungsabfälle, Batterie kann sich noch erholen • Phase III: Endgültiger Abfall der Initialspannung [V] 3,0 Lithiumjodid 30 µA 2,0 1,8 V Phase 1 Phase 2 Phase 3 1,0 0 1 2 3 4 [Ah] Entwicklungen in der Herzschrittmachertherapie 1978 HD. Funke führt den ersten DDDHerzschrittmacher ein. Dieser kann in Vorhof und Kammer Eigenaktionen wahrnehmen sowie auch stimulieren. Die Grundlage bildet die von Irnich 1975 entwickelte Idee eines AV-universellen DDD-Herzschrittmachers. Betriebsart: DDD Stimulation Wahrnehmung AVIntervall Stimulation Prinzip der DDD-Stimulation Technische Weiterentwicklungen 1978 Siemens-Elema fertigt industriell den ersten Single-Chip Schrittmacher, Modell 668 Der Chip beherbergt ca. 2.000 Transistoren. Folge: Kleinerer HSM mit neuen Möglichkeiten. Multiprogrammierbarer Pulsgenerator Modell 668 mit Single-Chip Technische Weiterentwicklungen: ICD 1980 Mieczyslaw Mirowski (1924-1990) implantiert den ersten automatischen Kardioverter/Defibrillator (ICD). 1983 Die ersten frequenzadaptiven Schrittmacher erscheinen auf dem Markt. Ziel ist es, eine möglichst physiologische Frequenzanpassung mit dem Sensor bei Patienten mit chronotroper Inkompetenz zu erreichen. Technische Weiterentwicklungen: Frequenzanpassung • Der Piezokristall als Sensor ist an der Innenseite des Schrittmachergehäuses angebracht und registriert Vibrationen, die durch die Muskelkontraktion verursacht werden. Diese werden in ein elektrisches Sensorsignal gewandelt. Schrittmacher vom Typ „Sensolog“ der Firma Siemens Technische Weiterentwicklungen: Schrittmacherelektroden 1984 Kohlenstoffelektrode Moderner poröser Elektrodenkopf mit Lasernutation Kohlenstoffelektrode Modell 412 der Firma Siemens Technische Weiterentwicklungen: IEGM & Marker 1985 Erste Schrittmacher mit IEGM und Marker AFP und GENISIS Herzschrittmacher der Firma Pacesetter, einkanalige Darstellung von IEGM oder Marker Technische Weiterentwicklungen: Mikroprozessoren 80er Einführung der Mikroprozessoren (MPs) in die Schrittmachertechnik Hybrid-Schaltung mit Telemetriespule, Quarz und ReedSchalter (die gesamte Rückseite wird vom MP eingenommen) Technische Weiterentwicklungen: AutoCapture 1994 Beginn der klinischen Erprobung des SSIRHerzschrittmachers MICRONY SR+ 2425T Der MICRONY ist der kleinste Schrittmacher der Welt (12,8 g, 5,9 cm3 ). Er vereinigt ca. 40.000 Transistoren auf seinem Chip und verfügt über ein einzigartiges Merkmal: AutoCapture® - die automatische Anpassung der Stimulationsamplitude an die aktuelle Reizschwelle. Aufbau des MICRONY SR+ 2425T Technische Weiterentwicklungen: ACapConfirm™ & QuickOpt™ 2006 Die Zephyr™ Schrittmacher-Familie der nächste Schritt der automatischen Nachsorge mit ACapConfirm™ - das automatische Reizschwellenmanagement im Vorhof Moderner Zephyr Schrittmacher Technische Weiterentwicklungen: System Schrittmacher und Programmiergerät Merlin PCS – Fortschrittliches Programmier- und Diagnostiksystem Verbesserte Nachsorge