Impfung gegen HPV (Human Papilloma Viren) und gegen Gebärmutterhalskrebs JRG 07 Inzidenz und Mortalität Weltweit sterben jedes Jahr 250.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs (Cervixkarzinom) 2004 sind in Österreich 164 Frauen an Gebärmutterhalskrebs gestorben, davon 24 unter 50 Jahren Inzidenz und Mortalität In Österreich Inzidenz Mortalität Inzidenz (Neuerkrankungsziffer) Mortalität (Sterblichkeit) 10 auf 100 000 2 auf 100 000 der PAP-Abstrich der PAP-Abstrich Die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs können zuverlässig frühzeitig erkannt werden. Dadurch ist eine effektive Behandlung möglich, Gebärmutterhalskrebs wird vermieden. human papilloma virus (HPV) Gebärmutterhalskrebs hoch Risiko HPV-Typen 16,17,18,31,33 Bis zu 80 Prozent der Fälle werden durch die Virustypen HPV 16 und HPV 18 ausgelöst Übertragung erfolgt durch Geschlechtsverkehr oder kleine Verletzungen Hohe Selbstheilung Von 60 infizierten Frauen haben 59 nach einem Jahr die Infektion besiegt Erhöhtes Risiko Das Risiko erhöht sich durch frühe und häufige Sexualkontakte mit verschiedenen Partnern Erhöhtes Risiko Ein besonders hohes Risiko haben Raucherinnen Die „Pille“ erhöht das Risiko auf das 2-3fache genetische Veranlagung Kondome können bis etwa zu 70% vor Übertragung schützen Der Viren-Zyklus lytischer Zyklus lysogener Zyklus Papillomvirus der HPV-Impfstoff Gardasil® Seit Oktober 2006 auf dem europäischen Markt. Es handelt sich um einen gentechnisch hergestellten Totimpfstoff. Der Impfstoff enthält keine kompletten Papillomviren, sondern nur die Hüllproteine der vier HPV-Typen 6, 11, 16 und 18.. der HPV-Impfstoff Gardasil® Diese Partikel sehen den natürlichen Viren sehr ähnlich, sind jedoch nicht infektiös und nicht vermehrungsfähig der HPV-Impfstoff Gardasil® Für das Immunsystem des Körpers ist das Hülleneiweiß ein Fremdstoff, und er bildet dagegen Antikörper. Gelangen echte Papillomviren in den Körper, werden diese von den Antikörpern erkannt, gebunden und durch Fress-zellen beseitigt. der HPV-Impfstoff Gardasil® Der Impfstoff ist in Europa zugelassen für Frauen zwischen 9 und 26 Jahren und für Männer zwischen 9 und 15 Jahren. der HPV-Impfstoff Gardasil® Getestet wurde der Impfstoff Gardasil® an mehr als 25.000 Frauen aus 33 Ländern im Alter zwischen 16 und 26 Jahren. Die Ergebnisse der Untersuchungen Frauen, die mit Gardasil geimpft wurden und vor der Impfung keine HPV Antikörper besaßen, - hatten nach fünf Jahren ausreichend viele Antikörper gegen Papillomviren im Blut. - wiesen keine auffälligen Zellveränderungen oder Karzinome auf. Die Ergebnisse der Untersuchungen Frauen, denen ein Placebo-Präparat verabreicht wurde, - hatten Viren-DNA in Zellen im Gebärmutterhals; diese Frauen hatten sich also mit Papillomviren angesteckt. - wiesen zum Teil Zellveränderungen bzw. Krebsvorstufen auf. Einschränkungen des Impferfolges Der Impfstoff wirkt gegen die HP-Viren 6, 11, 16 und 18, Er wirkt höchstens bei 80 % der krebserzeugenden Viren Wahrscheinlich aber nur bei 46 % Einschränkungen des Impferfolges Eine Impfung ist in keinem Fall ein Ersatz für regelmäßige PAP-Abstriche zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs Einschränkungen des Impferfolges Laut der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMEA) wirkt der Impfstoff nicht bei Frauen, die schon infiziert sind. Es sind aber Untersuchungen zufolge 60 Prozent der Frauen fünf Jahre nach dem ersten Geschlechtsverkehr infiziert. Einschränkungen des Impferfolges Die Impfung erfolgt dreimal innerhalb von sechs Monaten. Sie kostet in Österreich zur Zeit 600€, in den USA 280€, Einschränkungen des Impferfolges Wie lange der Impfstoff wirkt und ob eine Auffrischung erforderlich ist, ist nicht bekannt, da Langzeitstudien fehlen. Nebenwirkungen Die Europäische Arzneimittelbehörde beauftragt die Herstellerfirma zu überwachen, wie der Impfstoff wirkt und welche Nebenwirkungen geimpfte Personen haben (Pharmakovigilanz). Dies ist als äußerst problematisch anzusehen. Es ist bisher nicht vorgesehen, dass alle jetzt geimpften Personen tatsächlich systematisch erfasst und begleitet werden. Kritik Die Möglichkeit Genitalwarzen (Kondylome) zu verhindern, wird kaum diskutiert. Ihre Häufigkeit wie auch das Erreichen der Herdimmunität spräche dafür, auch Burschen zu impfen. Kritik Die Fokussierung auf Mädchen und Frauen muss hinterfragt werden. Hier werden erneut Frauen, nicht Männer, verantwortlich gemacht für die reproduktive Gesundheit.