PowerPoint-Präsentation - Stadtseniorenrat Göppingen

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Stadtsenioren Göppingen – Kreissparkasse Göppingen
Unterstützt durch VHS, Haus der Familie, Evangelische und Katholische Erwachsenenbildung
TTIP, CETA, APEC, TEFTA.....
Internationale Handelspolitik: Deutschland und
Europa im Zeitalter der internationalen
Freihandelszonen
26.02.2015
Referent: Professor Dr. Bernhard Kopf
Stadtsenioren Göppingen – Kreissparkasse Göppingen
 Vorstellung von Generationenberater
Martin Veil
Dazu nachstehend einige seiner
Beratungsschwerpunkte für interessierte
Kundinnen und Kunden:
Generationenberatung der
Kreissparkasse Göppingen
• Hilfestellung zu Vorsorgefragen
• ImmobilienRente
• Testamentsvollstreckung
• Stiftergemeinschaft
16.05.2016
Stadtseniorenrat Göppingen
Seite 3
Generationenberatung der
Kreissparkasse Göppingen
• Ratschläge und Tipps zu
• Vollmachten
•
 privatschriftlich, beglaubigt oder beurkundet
• Verfügungen
•
 Betreuungsverfügung, Patientenverfügung
16.05.2016
Stadtseniorenrat Göppingen
Seite 4
Generationenberatung der
Kreissparkasse Göppingen
• Rente und Geldvermögen gering
• Vermögen besteht hauptsächlich aus einer
Immobilie
• Man möchte nicht mehr umziehen
• Mögliche Lösung: ImmobilienRente
16.05.2016
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Seite 5
Generationenberatung der
Kreissparkasse Göppingen
•Testamentsvollstreckung:
• Gesicherte Erfüllung des letzten Willens
• Schutz von Erben und Vermächtnisnehmern
• Dienstleistung für Erben
16.05.2016
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Seite 6
Generationenberatung der
Kreissparkasse Göppingen
• Stiftergemeinschaft der
• Kreissparkasse Göppingen
•
Einfaches Stiftungsmodell
•
Bereits ab 25.000 EURO
•
Gründung auch schon zu Lebzeiten
•
Finanzierung der Grabpflege möglich
16.05.2016
Stadtseniorenrat Göppingen
Seite 7
Stadtsenioren Göppingen – Kreissparkasse Göppingen
Unterstützt durch VHS, Haus der Familie, Evangelische und Katholische Erwachsenenbildung
TTIP, CETA, APEC, TEFTA.....
Internationale Handelspolitik: Deutschland und
Europa im Zeitalter der internationalen
Freihandelszonen
26.02.2015
Referent: Professor Dr. Bernhard Kopf
Stadtsenioren Göppingen – Kreissparkasse Göppingen
Die Welt und Europa seit der Jahrhundertwende:
Aktuelle Situation in der Welt:
Seit 10 Jahren häufen sich die Krisen (Ölkrise im Golf von Mexiko, Fukushima, Banken- und Verschuldungskrise in der EU, Syrien-, Irak-, Afghanistankrise, IS, Ukraine mit kriegerischen Handlungen,
und viele mehr ….!) ( – Peter Scholl-Latour: „Die Welt aus den Fugen“).
Diese täglich in den Nachrichten des TV gezeigten Krisenherde lenken von einer globalen Entwicklung
der wirtschaftlichen internationalen Arbeitsteilung und der Entwicklung von Freihandel(szonen) ab, die
in Deutschland in der Presse und in den Medien weitgehend unbeachtet ist.
Tagespresse und TV-Sendungen greifen aber das Thema TTIP und Ceta auf, bei dem versucht wird, Nordamerika und die Europäische Union zu einer transatlantische wirtschaftliche Freihandelszone zu entwickeln.
Da im derzeit laufenden Verhandlungsstadium noch um viele Details gerungen wird, ist der Inhalt der Vertragsentwürfe kaum transparent. Umso mehr erstaunen Berichte der Befürworter und erbitterten Gegner
im Internet, die sich mit bruchstückartigen Detailkenntnissen oft sehr emotional für oder gegen eine derartige wirtschaftliche Zusammenarbeit äußern und Stimmung machen.
Dabei ist die Welt zunehmend angesichts der oben geschilderten Krisenszenarien, aber auch wegen globaler
Probleme (Klimaschutz, erneuerbare Energie, neue Antriebe bei Kraftfahrzeugen wie Wasserstoff etc. )
auf Arbeitsteilung und Kooperation angewiesen. Deshalb wird in diesem Vortrag zunächst die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation der wichtigsten Handelszentren der Welt (USA, Europäische Union,
Russland, China) beleuchtet, bevor die Bedeutung und der Status Quo der überregionalen bzw. globalen
Handelszonen auf der Welt dargestellt und bewertet werden.
Die Vereinigten Staaten von Amerika - USA
50 US-Länder der Vereinigten Staaten von Amerika:
Ende 2014:
Risiken:
Einwohnerzahl:
318,8 Mio.
(2004: 293,4 Mio.)
Gesamtfläche:
9.857.306 km²
Bruttoinlands17,53 Billionen $
produkt: (2004: 12,27 Billionen $)
BIP pro Einwohner: 53.041,98 US-$
Staatsschulden:
16,4 Billionen $
Arbeitslosenrate:
5,6% (Dez. 2014)
•
Verlust der Mehrheit von Präsident
Obama
im Senat und im Repräsentantenhaus an
die Republikanern.
•
Hohe Investitionsprogramme des Staates
zur Ankurbelung der
Konjunktur
•
Ergebnis: Stark angestiegene
Staatsschulden (ca. 18,3 Billionen
per 1-2015 ( davon durch China finanziert:
1,3 Billionen US-$ )
Die Vereinigten Staaten von Amerika - USA
Staatsverschuldung USA in Billionen US-$:
25.000
Schuldenobergrenze 2014
17,2 Billionen US-$
20.000
15.000
Schuldenobergrenze 2004
7,384 Billionen US-$
10.000
16,627
5.000
8,039
2004
18,266
10,721
2008
2012
Anfang 2015
2014 BIP: 17,4 Billionen US-$
Die Vereinigten Staaten von Amerika - USA
Risiken der USA:
•
Rückzug der USA aus Irak und Afghanistan gelingt nur bedingt.
•
Das Atomprogramm im Iran beunruhigt nach wie vor.
•
Die USA wird in einen neuen Krieg (im Irak, in Syrien) gegen
den Islamischen Staat (IS) verwickelt, ggf. auch in die Ukrainekrise.
•
Daher ist die Konsolidierung der Staatsschulden weiterhin
schwierig und könnte die Politik in Zukunft zunehmend lähmen.
Die Europäische Union - EU
EU:
28 Mitgliedsländer:
Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland
Frankreich Griechenland
Irland –Italien
Kroatien Lettland
Stadtsenioren Göppingen
Kreissparkasse
Litauen Luxemburg MaltaGöppingen
Niederlande Österreich Polen
Portugal Rumänien Belgien Schweden Slowakei Slowenien
Spanien Tschechien Ungarn Vereinigtes Königreich Zypern
Die Europäische Union - EU
Einige Daten zur Europäischen Union:
Gesamtbevölkerung:
Jahr
Mio. Einwohner
2004
492,7
2010
503,38
2014
507,43
Stadtsenioren Göppingen – Kreissparkasse
Gesamtfläche: 4,383
Mio. Quadratkilometer
Göppingen
Bruttoinlandsprodukt: 13,07 Billionen €
BIP pro Einwohner:
Staatsverschuldung:
27.325 €
11,55 Billionen €
Arbeitslosenquote:
ca. 10 %
Die Europäische Union - EU
Aktuelle Probleme der Europäischen Union:
• Bankenkrise und Verschuldungskrise einiger Mitgliedsstaaten
in der EU sind noch nicht überstanden.
• Und es tun sich immer neue Probleme auf !!!
Die Europäische Union - EU
Vergleich von Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Staatsverschuldung 2013:
2809
Deutschland
2159
2114
1949
Frankreich
1619
Italien
2070
1049
966
Spanien
Griechenland.
Irland
Portugal
182
319
175
216
171
219
250 500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250 2500 2750 3000
Staatsverschuldung
Bruttoinlandsprodukt BIP in Mrd. €
Die Europäische Union - EU
Aktuelle Probleme der Europäischen Union:
• Griechenland wählt Links-/Rechtsregierung und wehrt sich
gegen die Sparauflagen der EU (Ziel: Allianz mit Südländern).
• Ablehnung
der Troika
• Forderung nach
Schuldenerlass
• Stundung der
Rückzahlung …
• Verlängerungsaufschub von
4 Monaten am
27.2.2015
Und dennoch:
• Es wird weitere
Kompromisse
geben!
( Griechenland
ist Natomitglied )
• Spanien entwickelt ähnliche Tendenzen gegen die Sparauflagen wie Griechenland, weitere Südländer könnten folgen.
Aktuelle Probleme der Europäischen Union
• IS-Terror wirkt auch in der EU (Attentate in Paris und
Kopenhagen, Wirkung: rechte/linke Szene verstärkt sich in
EU-Ländern)!
• Junge Europäer betätigen sich als Kämpfer des IS und
lernen das Morden!
• Horrorbilder und –berichte aus Syrien und Irak!
• Selbstmordattentate sind an der Tagesordnung!
• Andere Länder folgen dem Beispiel: Boko Haram tötet mit
unglaublicher Brutalität in Afrika für einen „Gottesstaat“!
Radikal-islamischer Terror in der EU
Risiken: Unterdrückung der Meinungsfreiheit
Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes:
(1)Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei
zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit
und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film
werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2)Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der
allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum
Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Aktuelle Probleme der EU – Die Ukraine - Krise
Doch das ist noch nicht genug an EU-Übeln:
• Die Ukrainekrise überschattet alles
• Unterschiedliche Haltung zwischen EU und USA
gegenüber Russland.
• Waffenstillstandsabkommen zum 14. auf 15.2.15
in Minsk (Einstieg in einen dauerhaften Frieden ??)
Zusammenhalt in der Europäischen Union
Die Solidarität in der Europäischen Union bröckelt:
• Ungarn: Schafft als EU-Land die Demokratie nach westlichen
Kriterien ab! Hinwendung in Richtung Moskau!
• Großbritannien: Premierminister Cameron
plant wahltaktisch Volksabstimmung über die
weitere Mitgliedschaft in der EU (starker
Nationalismus in England!
• Frankreich: Marine Le Pen/Front National sind
schon immer gegen die EU! Spiegel-Zitat: „Ich
will die EU zerstören!“!
• Schweiz: Schafft als assoziiertes EU-Nachbarland
die Freizügigkeit gegenüber der EU ab !
Drohen der EU
schwere Wetter?
EU
politisch und
ökonomisch?
Russland:
Einige Daten zu Russland:
Fläche: 17.098.242 km²
Einwohner: 2014 = 142,9 Mio.
(2004 = 144,3 Mio.)
Bruttoinlandsprodukt:
2.092,21 Billionen US-$
BIP pro Einwohner:
2013 = 17.884 US-$ (laut IWF)
Aktuelle Situation in Russland
Wirtschaftliche Lage:
• Marode Wirtschaft
• Haupteinnahmequelle: Gas- und Ölexport
in die EU, zukünftig nach China
• Oligarchen beherrschen das Land
• Riesiges Land mit unterschiedlichen Volksgruppen,
Religionen (Russisch orthodoxe Kirche, Katholische Kirche,
Muslime) und Sprachen
Chancen und Möglichkeiten:
• Gewaltige Rohstoff- und Energievorkommen, die noch nicht
erschlossen sind.
Politische Lage: Präsident Putin festigt seine Macht!
China als neue Wirtschaftsmacht
Fläche:
Einwohner:
9.326.410 km²
2014 = 1.368 Mrd.
2004 = 1.300 Mrd.
Bruttoinlandsprodukt 2014:
17.6 Bio US-$
(Zum Vergleich USA: 17,4 Bio. US-$)
BIP pro Einwohner: 7.332 US-$
Staatsschulden:
4.0 Billionen US - $
Besonderheiten:
Das kommunistische China baut mit unglaublicher Dynamik die Wirtschaft im Lande aus und
hebt den Lebensstandard seiner Bevölkerung.
Kapitalistische Strukturen entwickeln sich
(landwirtschaftlicher Privatbesitz, Korruption
- von der Regierung massiv bekämpft - mit dem
Aufstieg von Oligarchen, riesiger Konsumbedarf
und Bildungshunger, Bildung zahlreicher Joint
Ventures mit ausländischen Konzernen zur Entwicklung von Schlüsselindustrien im Lande (Automobil, Maschinenbau, Solartechnik, …).
Standortvorteile: Billige Arbeitskräfte, riesiger
Markt für Konsumgüter, Import von Schlüsseltechnologien durch das westliche Ausland.
China:
Seit Jahren wichtigster Markt der deutschen
Exportwirtschaft
Stellung Deutschlands in der Europäischen Union
Aktuelle Situation der Bundesrepublik Deutschland:
Wirtschaft: Deutschland ist europäische Konjunkturlokomotive
Rekordexport 2014
Gründe: Maschinenbau, Automobile „made
in Germany“ sind weltweit begehrt und
niedriger Eurokurs begünstigt den Export
Aktuelle Situation der Bundesrepublik Deutschland:
Wirtschaftliche Situation:
Fläche:
Einwohner:
357.340 km²
2014 = 81,1 Mio.
Bruttoinlandsprodukt (2/2015(:
2,903 Billionen €
Reales Bruttoinlandsprodukt (als Maßstab
der deutschen Wirtschaftskraft) in 2014:
+ 1,6 % zum Vorjahr.
BIP pro Einwohner: 35.230 €
(Zum Vergleich:USA 53.041,98 US-$)
Damit war (und ist) Deutschland insbesondere durch einen starken Export die Konjunkturlokomotive innerhalb der europäischen Union.
Staatsschulden aktuell:
2,183 Billionen €
Einnahmenüberschuss der deutschen Staates
in 2014: 18 Mrd. Euro
Wirtschaftliche
Deutschlands
Aktuelle
Situation derEntwicklung
Bundesrepublik
Deutschland:
Die gefragtesten deutschen Exportwaren:
•
Automobile und Fahrzeugteile
•
Maschinen, Anlagen, Werkzeuge
•
Chemische Produkte
•
EDV-Produkte einschließlich
Software
•
Elektrische Ausrüstung
•
Pharmazeutische Produkte
Exportnation
DeutschlandDeutschland:
Aktuelle Situation
der Bundesrepublik
Die 10 wichtigsten Handelspartner Deutschlands im Jahr 2012
Veränderung gegen- Anteil 2012
über dem Vorjahr
an insgesamt
Milliarden Euro
%
1 Vorläufige Ergebnisse: Abweichungen in den Summen durch Rundungen.
Gegenstand der
Nachweisung
2012 1
2011
Umsatz (Aus- + Einfuhr)
darunter:
Frankreich
Niederlande
Volksrepublik China
Vereinigte Staaten
Vereinigtes Königreich
Italien
Österreich
Schweiz
Belgien
Russische Föderation
Ausfuhr insgesamt
2 006,4
1 963,7
2,2
100
169,2
157,6
143,9
137,4
115,7
105,1
95,1
86,5
83,0
80,5
1 097,3
167,4
151,2
144,4
122,3
110,3
109,9
94,7
84,9
85,3
75,3
1 061,2
1,1
4,2
– 0,3
12,3
4,9
– 4,3
0,4
1,9
– 2,8
6,9
3,4
8,4
7,9
7,2
6,8
5,8
5,2
4,7
4,3
4,1
4,0
100
II. Internationaler Handel
Was bedeutet heute: „Internationaler Handel“?
Nach Klärung der aktuellen Lage in den wichtigsten Handelszentren der Welt ( Japan
wird ausgeklammert, da das Land u.a. durch die Katastrophe von Fukushima konjunkturell große Probleme und eine gewaltig gewachsene Staatsverschuldung verkraften muss)
stellt sich die Frage, welche Formen der wirtschaftlichen Kooperation in Form von Freihandel gebildet wurden bzw. wie sich Länder mit protektionistischen Maßnahmen vor
Freihandel schützen wollen.
Dabei stellt sich insbesondere die Frage nach den Folgen beider Ausrichtungen.
Zunächst soll geklärt werden:
Was bedeutet moderner Handel, was wird unter Handelspolitik verstanden, wer
kümmert sich um die Internationalen Handelsregulierungen?
Aktuelle Definition des Begriffs: Handel
Handel ist die permanente Organisation von Absatz- und Beschaffungsmärkten für verschiedene
Anbieter von Waren und Dienstleistungen bzw. Nachfragern nach ihnen!
Handel war schon in der Antike bei den Phöniziern, Karthagern, Griechen, Römern im Westen, HanChina im Osten üblich! Handelsware: Seide, Gewürze, Schmuck, Salz,… .
Handel im Mittelalter wurde regional oder lokal von Handelsfamilien betrieben (z.B. Fugger, Welser,
Tucher in Augsburg und Nürnberg). In Europa entstanden daraus viele Städte und Stadtrepubliken
(z.B. Venedig, Amsterdam, Florenz, Bukarest, Bukovina (Cernauti), …)
Bedeutendes Beispiel für die Entwicklung in Richtung Freihandel war die Bildung des deutschen Zollvereins im 19ten Jahrhundert unter Führung Preußens, um die zahlreichen Grenzen der europäischen
und insbesondere der deutschen Kleinstaaten mit ihren Grenzen und Abgaben zu überwinden.
(Für den Transport von Ware von Köln nach Königsberg mussten zuvor 80 Zollgrenzen überschritten
werden, bei denen jeweils Abgaben zu entrichten waren. Die Konsequenz war eine schlechte Versorgung
mit Waren und kaum Anreiz für überregionalen Handel).
Zölle waren damals mit die wichtigste staatliche Einnahmequelle.
Heute ist der Warenaustausch in den westlichen Ländern gesichert und damit eine übermäßig
komfortable Versorgung der Bevölkerung (Shopping Malls, Factory Outlets wie in Metzingen und eine
flächendeckende Versorgung mit Einzelhandel und Supermärkten sind heute selbstverständlich). Auch
die Industrie ist überregional vernetzt und arbeitsteilig über Ländergrenzen hinweg tätig.
Was ist heute beim Handel typisch?
Handelspolitik = alle Maßnahmen zur Beeinflussung des Außenhandels eines oder mehrerer Länder!
Unterstützende Maßnahmen:
 Handelsabkommen,
 Bildung von Freihandelszonen,
Liberalisiert den
 Errichtung von Zollunionen,
Handel
 Maßnahmen zur Handelsanbahnung (Messen),
 Internationale Spezialisierung.
Protektionistische Maßnahmen:
 Importzölle, Ausfuhrdeklarationen
 Unterschiedliche Normvorschriften,
 Zulassungsbeschränkungen, Embargos,
 Qualitätsstandards und –normen,
 Zollabwicklung, Kontingente . . . . .
Behindert den
Handel
Restriktive Handelspolitik:
Beispiel zu protektionistischen Maßnahmen:
EU
(EU verhängte gegen China 2013 bei Solarpaneelen
wegen Dumpingpreisen einen Zollsatz von 47% !!!)
(Chinesisches Exportvolumen 2012 in die EU: 21 Mrd. €)
Ziel: Schutz der heimischen Wirtschaft!
Restriktive Handelspolitik
Beispiel zu protektionistischen Maßnahmen in der EU:
Beschränkungen für Warentransfers für Privatpersonen:
Tabakwaren:
Zigaretten: 800 Stück, Zigarillos 400 Stück (Höchstgewicht
3g/Stück), Zigarren: 200 Stück
Rauchtabak: 1 Kilogramm
Alkoholische Getränke:
Trinkbrandwein: 10 Liter, Bier: 110 Liter
Freihandel versus Protektionismus
Wirtschaftswissenschaftlich gilt heute:
„ Die allgemeine Wohlfahrt wird durch
Freihandel am besten gefördert“!
Aber:
Durch protektionistische Maßnahmen versuchen immer noch Staaten,
ihre Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz zu schützen.
Wirkung des Protektionismus:
Bessere Auslastung der Unternehmen und Beschäftigung im
Inland, daraus höheres Steueraufkommen
Verteuerung der Produkte im Inland,
Protektionistische Gegenmaßnahmen des Auslandes,
Freihandel wird so immer mehr ausgeschaltet,
Zwang zu innovativer und produktiver Weiterentwicklung entfällt
weitgehend mangels leistungsfähiger Transparenz.
Freihandel
Förderung des Freihandels:
Steigerung des Wohlstandes der Bevölkerung
- Bessere Arbeitsteilung,
- höhere produktive Leistung aller am Wettbewerb Beteiligten
Typische Freihandelsinstrumente:
- Freihandel mit freiem Verkehr (Handel) von Waren und Kapital
- Zusammenschluss von Staaten zu Freihandelszonen (im Außenhandel)
Das erleichtert:
- Die Verlagerung von Produktion (z.B. neue
Getriebeproduktion von Daimler Benz ab
2016 in Rumänien in Sebes ) in Billiglohnländer.
Entwicklung von Regionen mit Freihandel bzw.
Protektionismus
Eine Studie von Jeffrey Sachs und Andrew Warner (1995) ergibt für den
Außenhandel, dass es drei Kategorien von Ländern gibt:
1. Traditionell protektionistisch aufgestellte Länder
2. Länder mit Weiterentwicklung vom Protektionismus zum Freihandel
3. Länder, die immer schon zum Freihandel tendiert haben
Dazu wurde das durchschnittliche BIP pro Kopf der Bevölkerung erhoben:
Kategorie 1 (protektionistische Länder): 2.362 US-$
Wachstumsraten 1970 – 1990: pro Jahr um durchschnittlich 0,5%
Kategorie 3 ( Freihandelsländer ):
17.500 US-$
Wachstumsraten 1970 – 1990: pro Jahr um durchschnittlich 5%
Daher sind die Wachstumschancen offensichtlich bei Freihandel größer als
bei Protektionismus!
Internationale Regelungen zur Handelspolitik:
Wer kümmert sich um den internationalen Handel,
Wer sorgt für Spielregeln und setzt diese durch?
Internationale Regelungen zur Handelspolitik:
WTO–Welthandelsorganisation (World Trade Organization), Genf:
(Aktuell: 160 Mitgliedstaaten)



•
•
•
Sie stellt seit dem 1.1.1995 Regeln für den Internationalen Handel
auf,
Sie kümmert sich um Warenhandel, Dienstleistungen, geistiges
Eigentum,
Sie betreut fast 100% des weltweiten Handels und hat 148 Mitglieder
(je 1 Stimme),
Einstimmigkeit bei Vorschlägen zu Meistbegünstigung und
Inländerstatus,
2/3tel Mehrheit bei Änderungen des Vertragstextes, die dann verbindlich
sind,
3/4tel Mehrheit, wenn Mitglieder ausgeschlossen werden sollen.
Weltweit agierende Organisationen des Welthandels:
 Internationaler Währungsfonds (IWF), seit 22.7.1944 (Bretton Woods)
Aufgaben: Kreditvergabe, Überwachung der Geldpolitik der
Mitglieder, Zusammenarbeit in der Währungspolitik,
Förderung des Welthandels
Managing Director: Christine Lagard
 Weltbank, seit 22.7.1944
Aufgaben: Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung,
Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur, Förderung
insbesondere der armen Entwicklungsländer
Vorsitzender im Direktorium: Jim Yong Kim
Aktuelle überregionale und globale Handelspolitik:
Globale, internationale und überregionale
Freihandelszonen,
Handelsabkommen,
Integrationsvereinbarungen,
Entwicklungsgemeinschaften, ….
Was bedeutet das (auch für die EU und Deutschland)?
III. Freihandelszonen im 20igsten Jahrhundert:
Die Welt hat sich organisiert bzw. ist dabei, den Handel durch zahlreiche Freihandelszonen
und durch bilaterale oder multilaterale Handelsabkommen zu begünstigen, um so die Versorgung der Länder mit Produkten und Dienstleistungen sicherzustellen, die grenzübergreifende Arbeitsteilung zu ermöglichen und den Lebensstandard der Bevölkerung zu heben.
Diese Entwicklung ist in der westeuropäischen Öffentlichkeit wenig transparent, insbesondere,
weil sich die EU mit seit Jahren mit den bereits genannten Krisen in Europa beschäftigt und
nationalistische Egoismen der Länder der Blick in das Umfeld der EU verschließt. Das beinhaltet
die Gefahr, dass sich die EU zunehmend ins Abseits manövriert und sich auf die neue sowie die
kommende Konkurrenz auf den Weltmärkten nicht oder zu spät einstellt.
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen
NAFTA:
North American Free Trade Agreemen - NAFTA:
Mitglieder seit 1994:
USA, Kanada und Mexiko (374 Millionen Einwohner)
Kanada
Nord- und
Mittelamerika:
USA
Mexiko
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – NAFTA Freihandelszone
Ziele: - Abschaffung der meisten Zölle innerhalb 15 Jahren
- Abbau nontarifärer Handelshemmnisse (Öl, Gas und
Erze aus Kanada und Mexiko)
- Mexiko ist wichtiger Produktionsstandort für Automobilbau (Ford, GM, Toyota, VW, …) für den US-Markt
- Öffnung der drei Länder für öffentliche Aufträge und gemeinsame Schutzbestimmungen für geistiges Eigentum
- Gemeinsamer Investitionsschutz und Errichtung einer
Schiedsstelle für Investitionsschiedsverfahren
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – ALADI - Integrationsvereinigung
ALADI: Lateinamerikanische Integrationsvereinigung
14 Mitgliedsstaaten:
Asociación Latinoamericana de Integración
= Lateinamerikanische Integrationsvereinigung
seit 1981
Argentinien (Landw. Produkte)
Bolivien (Bodenschätze)
Brasilien (Rohstoffe, Holz)
Chile (Kupfer, Salpeter)
Kolumbien (Kaffee, Kartoffeln, Blumen)
Mittel- und
Kuba (Erdöl, Zucker, Tabak)
Ecuador (Erdöl, Blumen)
Südamerika:
Mexico (Erdöl, Obst, Gemüse, Kaffee)
Nicaragua (Erdöl, Tabak, Bananen, Baumwolle)
Panama (Panamakanal)
Paraguay (Zement, Stahl, Holz, Fleisch)
Peru (Fisch, Gold, Silber u.a. Bodenschätze)
Uruguay (Landw. Produkte samt Verarbeitung, Tourismus)
Venezuela (Erdöl, Eisenerz)
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – ALADI - Integrationsvereinigung
ALADI: Lateinamerikanische Integrationsvereinigung
Ziele: - Förderung des Handels zur Schaffung eines gemeinsamen
Marktes
- Regionale Zollpräferenzen
- Marktöffnung für Mitgliedsstaaten
ohne Gegenseitigkeitsprinzip
Vorstufe
zu einer Freihandelszone
- Multilaterale Assoziationsmodelle
- Abgrenzung gegenüber der Weltmacht USA (treibende
Kraft: Venezuela) und Koordination gemeinsamer Interessen
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – EU und EAWU
Europäische
Union: EU
28 Staaten und
assoziierte EFTA
-Länder
Eurasische Wirtschaftsunion EAWU
5 Mitgliedsstaaten
aus der ehemaligen
UdSSR unter Führung
Russlands
Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU)
Seit 1.1.2015 als Freihandelszone nach dem Vorbild der EU
Zusammenschluss von Armenien,
Kasachstan, Kirgisistan, Russland
Und Weißrussland unter Führung
von Russland!
Mitglieder:
Armenien
Kasachstan
Kirgisistan
Russland
Weißrussland
Ziele der EAWU:
Erleichterter Austausch von Waren, Kapital,
Gesamtfläche: 20.2 Mio. km²
Dienstleistungen und Arbeit.
Bevölkerung: 183,1 Mio.
Außerdem: Koordination von Teilen ihrer
Wirtschaftspolitik nach Vorbild der Europäischen Union
BruttoinlandsGegenüber der USA und der EU, aber auch
anderen Nationen massiver Protektionismus:
Z.B. bei leichten Nutzfahrzeugen:
Antidumpingzoll in Höhe von 29,6% des
Zollwertes für deutsche Waren (23,0% für
italienische, 11,1% für türkische)
produkt:
3,9 Billionen US-$
BIP pro Einwohner:
( EU:
12.031 US-$
27.325 € )
Im Rahmen der Ukrainekrise Angebot, Russland mit in die TTIP-Pläne zu integrieren!
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen – Afrika (Southern African Development Community (SADC))
Aufbau von Handelsbeziehungen im südlichen Bereich des Kontinents
Mitgliedstaaten:
Angola
Botswana
Demokratische
Republik Kongo
Lesotho
Madagaskar
Malawi
Mauritius
Mosambik
Namibia
Seychellen
Sambia
Simbabwe
Südafrika
Swasiland
Tansania
Fläche: Ca. 10 Mio. km²
Einwohner: 300 Millionen (2014)
BIP: 648 Mrd. US-$
BIP pro Einwohner: 2.200 US-$
Schleppende Entwicklung wegen
unterschiedlicher wirtschaftlichen
Entwicklung und Rivalitäten unter den
Ländern.
Afrika:
Der Kontinent ist
gekennzeichnet
durch Hungersnöte, Stammeskriege, Seuchen
und
zunehmend durch
Religionskriege
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – Asien
ASEAN Freihandelszone:
10 Länder ( z.T. frühere Tigerstaaten )
Brunei
Thailand
Vietnam
Indonesien
Laos
Malaysia
Myanmar
Singapur
Kambodscha
Philippinen
Fläche:
4,5 Millionen km²
Entspricht ca. der
Größe der EU
BIP 2013:
2,4 Billionen US-$
(EU: 13 Billionen €)
Nach langen Kriegswirren besteht in vielen ASEAN – Ländern
(Vietnam, Kambodscha, Laos) großer Nachholbedarf!
Ziele der ASEAN-Freihandelszone:
Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlage der Länder
durch Absenkung der Zollbarrieren unter den Mitgliedern
Standortvorteile:
 Billige und willige Arbeitskräfte
 Gute Lage südlich von China
 Aufbau eines Mittelstandes
 Auch für die EU interessanter Markt der Zukunft
 Langfristig ggf. günstige Zuliefererstandorte für deutsche
Automobilindustrie und andere ausländische Investoren
Ziele:
Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlage im Weltmarkt
durch Absenkung der Zollbarrieren unter den Mitgliedern
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – China-ASEAN - Freihandelsabkommen
Seit 1.1.2010:
Durch Mitgliedschaft von China entwickelt
sich die ASEAN – Freihandelszone zum:
China – ASEAN – Freihandelsabkommen!
Einwohner: 1,8 Milliarden Menschen!
Handelsvolumen der beteiligten Länder:
2010: 200 Mrd. US-$
2000: 39,5 Mrd. US-S
Sie ist nach der Wirtschaftskraft
drittgrößte Freihandelszone nach
NAFTA und Europäischer Union!
Zusätzlich: Abkommen mit Australien und
Neuseeland, Japan, Indien und Südkorea seit 2010
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen: Globale – Freihandelsabkommen
Asia-Pacific Economic Cooperation = Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft mit 21
Mitgliedsländern seit 1989
:
Australien
APEC – Mitgliedsländer:
Gründung:
Brunai
Chile
Chinese Taipei
Hongkong
Indonesien
Japan
Kanada
Malaysia
Mexiko
Neuseeland
und
Peru
Papua - Neuguinea
Russland
Singapur
Philippinen
Südkorea
Thailand
Vereinigte Staaten von Amerika
Vietnam
Volksrepublik China
1989 auf Initiative von Australien, Japan und den USA.
Bevölkerung: In den 21 APEC-Staaten lebt knapp die Hälfte der Weltbevölkerung (Weltbevölkerung 2015:
6,9 Mrd. Menschen)
Wirtschafts- Die APEC-Länder erbringen mehr als die Hälfte der Weltwirtschaftsleitung von 2012
leistung :
(2012 insgesamt: 77,6 Bio. US$ )
Wachstum:
APEC ist eine der am schnellsten wachsende Wirtschaftsregionen der Welt
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – Interessengemeinschaft BRICS-Staaten
BRICS – Staaten:
Brasilien: Rohstofflieferant und großes landwirtschaftliches Potenzial für soft
(zum Beispiel Orangensaft) und hard (zum Beispiel Eisenerz) und
commodities (Handelsware, Rohstoffe).
Russland: beträchtliche Vorräte an Öl und vor allem Erdgas, viele Industrieeinrichtungen noch aus der Zeit der UdSSR.
Indien:„Denkfabrik“ (Softwareprodukte u. a. aus Bangalore) und größter
Generika-Hersteller (Kopie von Arzneien) der Welt, Industrialisierung steigt.
China: „Werkbank der Welt“, immer mehr Innovationen, niedrige Löhne und
riesiger Binnenkonsum (ca. 800 Millionen potenzielle Käufer).
Südafrika: „Tor zum afrikanischen Kontinent .
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen – Interessengemeinschaft BRICS-Staaten
Die Interessengemeinschaft der BRICS-Staaten:
Die BRICS-Staaten sind eine Vereinigung von aufstrebenden Volkswirtschaften. Die
Abkürzung „BRICS“ steht für die Anfangsbuchstaben der fünf Staaten:
Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika
 40 % der Weltbevölkerung ( 2014: 3 Milliarden Menschen in BRICS-Staaten),
 Bruttoinlandsprodukt 2005: 4,7 Billionen US-$, 2011: 13,5 Billionen US-$,
2016: voraussichtlich 21 Billionen US-$,
 Die beteiligten Länder ergänzen sich wirtschaftlich (Energie, Rohstoffe, ... ),
 Seit 2009 Koordination der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen,
 Ziel: gemeinsame Freihandelszone (scheitert noch an Interessengegensätzen).
Problem: wirtschaftlichen Entwicklungen (insb. Brasilien und Russland
schwächeln zur Zeit, China explodiert).
2014 einigten sich die BRICS-Staaten auf die Gründung einer internationalen Entwicklungsbank, um vom IWF und der Weltbank unabhängig zu
werden.
Internationale Einrichtungen zur Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen
Und wo bleibt die Europäische Union in der
globalisierten Arbeitsteilung
auf den Weltmärkten?
EU - ?
Die meisten der gegründeten oder in Gründung befindlichen Freihandelszonen gegen
Bisher an der Europäischen Union vorbei! Anders Nordamerika, das sich sehr deutlich
den aufstrebenden Asiatischen Märkten geöffnet hat und mit ihnen kooperiert, da es
dort seine Zukunft für zukünftige Marktchancen sieht und sucht.
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: Nächster Versuch EU – USA für ein Handelsabkommen
CETA: Comprehensive Economic and Trade Agreement” = Freihandelszone zwischen EU und
Kanada
TTIP: Transatlantic Trade and Investment Partnership = Transatlantische Handels- und
Investitionspartnerschaft als völkerrechtlicher Vertrag zwischen den USA und der EU
Versuch eines Transatlantischen Freihandelsabkommens – CETA und TTIP
Kanada
USA
Mexiko
Täglicher Warenaustausch Nordamerika – EU :
ca. 3 Mrd. US-$
Europäische
Union einschl.
den assoziierten
EFTA-Ländern
(Norwegen, Schweiz,
Lichtenstein, Island)
Teilnehmer am Transatlantischen Freihandelsabkommen
 
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) und Kanada
 
Nordamerikanisches Freihandelsabkommen(NAFTA)
 
Europäische Union(EU)
 
Europäische Freihandelsassoziation (EFTA)
 
Beitrittskandidaten der Europäischen Union
Eine Freihandelszone aus TTIP-CETA und EU ergäbe die bedeutendste industrielle Freihandelszone der Welt mit 800 Millionen Menschen
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: In Aussicht gestellte Vorteile aus TTIP und CETA
Denkbare Chancen des Abkommens:
 Deutschland: Ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner der
USA aus der Europäischen Union. (30% der EU-Exporte aus
Deutschland).
 USA: Sehr hoher deutscher Anteil an den EU Exporten in der
Automobilbranche, im Maschinenbau sowie im Pharma- und
Chemiesektor. (USA = zweitwichtigster deutscher Absatzmarkt)
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: In Aussicht gestellte Vorteile aus TTIP und CETA
1. Positive Auswirkungen von TTIP und CETA durch Abbau von tarifären
und nichttarifären Handelshemmnissen
2. Konjunkturauswirkungen in der EU und in Deutschland
3. Vereinheitlichte Normen und Standards in USA und EU
4. Rechtssicherheit für den Schutz des geistigen Eigentums und der
Investoren
5. Absicherung der Europäischen Standards in Lebensmittelsicherheit oder
Verbraucherschutz
6. Stärkere Zusammenarbeit der jeweiligen Aufsichtsbehörden im Bereich
der Finanzdienstleistungen
7. Garantie der fairen Behandlung von in- und ausländischen Investoren
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: In Aussicht gestellte Vorteile aus TTIP und CETA
8. Eingriffe in das Eigentumsrecht sollen entschädigungspflichtig sein.
Deutschland war 2011 unter den Top 5 der wichtigsten Investoren
in den USA mit einem Gesamtvolumen von rund 164 Milliarden €.
Die Europäische Kommission wird diese Bestimmungen so verhandeln,
dass die Investitionsschutzbestimmungen nicht dazu genutzt werden
können, um legitime Gesetzgebung im sozialen oder ökologischen
Bereich auf EU- oder nationaler Ebene zu untergraben.
9. Einsparungen und positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: Aktuelle Kritik an den Verhandlungen rund um TTIP und CETA
Denkbare Risiken des Abkommens:
 Vermutete Gefahren für europäische Kultursubventionen
 Negative Parallelen zum Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) könnten sich auf die EU übertragen
 Undemokratisches Zustandekommen des Abkommens (geringe
nationale Einbindung der EU-Länder und ihrer Bevölkerung,
starker Einfluss von Lobbyisten)
 Schiedsgericht als unkontrollierbare Instanz
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: Aktuelle Kritik an den Verhandlungen rund um TTIP und CETA
 Befürchteter „chilling effect“ für Demokratien
(chilling effekt = Abschreckungseffekt.
Im Zusammenhang mit TTIP besteht die Befürchtung, Politik könnte
aufgrund der Furcht vor Schadensersatzklagen vor transnationalen
unabhängigen Schiedsgerichten wegen z. B. entgangener Gewinne
(„Enteignung“, „Investor- Staatsklagen“) zurückhaltender werden
= Gefahr der Entdemokratisierung)
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: Aktuelle Kritik an den Verhandlungen rund um TTIP und CETA
 Völlig unakzeptable Informationen zum Handelsabkommen
seitens USA und EU
(Hohe Intransparenz. Bisher keine Offenlegung der Regelwerke.
Aber: Die Ausarbeitung des Vertrages liegt noch bei den Experten)
 Aufweichung und Umgehung von Arbeitnehmerrechten
(Umweltschutz, Verbraucher- und Datenschutz, Regelungen zur
Gesundheit, Arbeit und Soziales könnten als Handelshemmnisse
interpretiert werden)
 Aufweichung und Umgehung von Daten- und Gesundheitsstandards
( Misstrauen: Bestes Beispiel: NSA – Affäre, neuestes Beispiel
– Diebstahl der SIM-Karten Codes )
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: Aktuelle Kritik an den Verhandlungen rund um TTIP und CETA
Fazit: Vorteile aber auch drohende Gefahren kennzeichnen die Verhandlungen um das
transatlantische Handelsabkommen.
Die verantwortlichen Politiker scheinen zunehmend zu erkennen, dass mehr Ehrlichkeit und Offenheit
bei der Information der Bevölkerung notwendig sind, um Veränderungsängsten und Panikmache zu
begegnen!
Dennoch empfiehlt sich Gelassenheit, noch ist nichts entschieden! (Zustimmung der EU und der
Länderparlamente in der EU ist zu den Vertragswerken ebenso erforderlich wie seitens der
NAFTA - Länder)! Spätestens in dieser Phase wird es zu der erforderlichen Transparenz in den
Parlamenten und in der Öffentlichkeit kommen.
Die deutsche Wirtschaft plädiert massiv für ein gemeinsames transatlantisches Handelsabkommen, um
wirtschaftlich als Exportnation nicht ins Abseits zu geraten und gegenüber Asien gewappnet zu sein.
Die Interessenlangen zwischen Nordamerika und der EU sind unterschiedlich, die Erwartungen hoch.
Insbesondere möchte (noch) keiner der Beteiligten auf eigene Besonderheiten und Privilegien verzichten.
Daher wird es in der entscheidenden Vertragsphase ohne Kompromisse und ohne Verzicht auf nationale Egoismen zu keinem Vertragsabschluss kommen (Keine Seite will als Verlierer gelten!).
Die beteiligten Länder beteuern ihr Interesse am gemeinsamen Abschluss, aber es ist noch ein langer Weg
bis dorthin (vermutet wird, dass sich die Verhandlungen bis 2017 hinziehen).
Internationale Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen: Fazit zu den Verhandlungen rund um TTIP und CETA
Während sich die Welt in Form von Freihandelsabkommen und Freihandelszonen um Europa herum organisiert, hat die Europäische Union
mit vielen Problemen, Krisen und Egoismen zu kämpfen und ist in der
Gefahr, gegenüber den Weltmärkten ins Abseits zu geraten!
Es gilt also,
wachsam zu
sein und die
Chancen zu
nutzen, die insbesondere
Deutschland als
Exportnation so
dringend braucht!
Freihandelszonen um jeden
Preis unter Aufgabe wichtiger
Standards kann
dabei jedoch
nicht das Ziel für
Deutschland
und die EU sein!
Stadtsenioren Göppingen – Kreissparkasse Göppingen
Hoffen wir auf die Vernunft der Politik und auf einen fairen,
für alle Seiten tragfähigen
Interessenausgleich in den Verhandlungen rund um TIPP und CETA,
damit ein transatlantisches Abkommen für die Europäische Union
und für Amerika zum Wohle beider Kontinente gelingen wird.
Herzlichen Dank, dass Sie so lange zugehört haben!!!
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