Aquaedukte

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Römische Ingenieurskunst
unter besonderer
Berücksichtigung der
Thermen
Inhaltsverzeichnis
I. Römischer Straßenbau
II. Aquädukte und
Wasserversorgung
III. Die römischen Thermen/
das antike Badewesen
I. Römischer Straßenbau
 Die Technik des befestigten Straßenbaus hatten die Römer von den
Etruskern übernommen
 Straßen ermöglichten die leichte Verlegung von Truppen und
sorgten für einen regen Warenaustausch
 Schon das Zwölf-Tafel-Gesetz legte ein primitives Straßenrecht vor
 Zugleich hat man dort auch die vier ältesten Grunddienstbarkeiten
festgelegt: aquae ductus (Wasserleitungsrecht), actus
(Viehtriebsrecht), iter (Gehrecht) und via (Fahrrecht)
I. Römischer Straßenbau
Der erste wirklich große
Straßenbau dann 312 v.Chr. durch
den Censor Claudius Appius
Caecus (Via Appia als
Heerestransporteinrichtung)
I. Römischer Straßenbau
 ... nicht Pflaster, sondern Kies als der bevorzugte Baustoff der
römischen Ingenieure. Kiesstraßen waren einfach herzustellen und
garantierten auch Reisewagen einen Mindestkomfort
 Augustus legte großen Wert auf den Ausbau der Alpenstraßen (z.B.
Via Iulia Augusta), zum Teil konnte auf die Trassenführung der
Kelten zurückgegriffen werden
 Unter Trajan erreichte das gesamtrömische Straßennetz seine
größte Ausdehnung in einer Länge von 80.000 km zuzüglich
300.000 km nicht ausgebauter Routen
 Die längste durchgehende Verbindungsstraße war die Via Nerva mit
2.000 km, die die Meerenge von Gibraltar mit Alexandria verband
I. Römischer Straßenbau
Viae publicae (Staatsstraßen)
 erstrecken sich über Staatsland, weisen eine bestimmte Breite auf,
von Staat oder Gemeinde gebaut bzw. unterhalten
Viae vicinales (Provinzstraßen)
 von den Provinzen gebaut und erhalten, Städte sind oft verpflichtet
eine Verbindung zu Umlandgemeinden herzustellen
 Viae privatae (Privatstraßen)
I. Römischer Straßenbau
Verwaltung
 Unter Augustus eigene Behörde geschaffen
Finanzierung
 Der Bau der Via Appia beispielsweise entleerte das Aerarium
(Staatskasse) völlig ... Caesar verkaufte später Sklaven und
schmolz Ehrenstatuen ein, um Straßen zu finanzieren ... Seit
Augustus gewährte der Kaiser Zuschüsse aus dem Fiscus
(kaiserliche Privatkasse)
I. Römischer Straßenbau
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Bau
In einer ersten Etappe wurde der Boden bis zum festen Untergrund
abgetragen
Anschließend drainagierte man die künftige Trasse links und rechts
in einem Abstand von 12 bis 15 Metern
Das Material aus dem Aushub wurde nach innen geschaufelt und
diente als eine Art kleiner Damm, der die Straße gegenüber dem
Umland besser verteidigbar machte
Auf das Aushubmaterial wurde Sand aufgebracht und gestampft
Der eigentliche Unterbau verfügte in der Regel über drei Schichten:
statumen – rudus – nucleus
summa crusta (Oberfläche) bestand je nach Zweck der Straße aus
Kies, Sand oder Pflaster
I. Römischer Straßenbau
I. Römischer Straßenbau
Wichtig war eine gleich
bleibende Wölbung der Straße
zur Mitte hin, damit das
Regenwasser abfließen konnte
I. Römischer Straßenbau
Typisches Erscheinungsmerkmal römischer Straßen waren die
säulenförmigen Meilensteine mit:
 Name des Erbauers oder der gerade im Amt befindlichen
Magistrate. Seit der Kaiserzeit erscheint stattdessen der Name des
Kaisers
 Bezeichnung der Straße, d.h. Ausgangs- und Endpunkt
 In Italien die Entfernung nach Rom, in den Provinzen die Strecke bis
zur Hauptstadt
 Manchmal wurden auch die am Bau des Abschnittes beteiligten
Menschen
I. Römischer Straßenbau
Im Jahre 20 v.Chr. ließ
Kaiser Augustus auf dem
Forum Romanum unterhalb
des Saturntempels mit dem
milliarium aureum einen
goldenen Meilenstein als
Zentrum des römischen
Straßennetzes aufstellen.
Vergoldete Bronzetafeln
zeigten die Entfernungen zu
den wichtigsten Städten des
Imperiums an.
Beispiel für einen Meilenstein >
II. Aquädukte und Wasserversorgung
 Um das Jahr 320 v. Chr., als die Stadt schon mehrere tausend
Einwohner zählte, erfolgt der Bau der ersten Fernwasserleitung, der
18 Kilometer langen Aqua Appia (wieder Appius Claudius Caecus!)
 Neue kommen hinzu: Aqua Tepula, die Aqua Julia, die Virgo, die
Alsietina und die streckenweise übereinander liegende
Doppelleitung Aqua Claudia/Anio Novus, die zwischen Roma
Vecchia und der Innenstadt auf einem über 10 Kilometer langen und
bis zu 27 Meter hohen Aquädukt verläuft
 Leitungen endeten in Verteilungsbauwerken (castelli) oder
prächtigen Brunnen (naumachiae), deren bekanntester die Fontana
di Trevi ist, der Endpunkt der Virgo
II. Aquädukte und Wasserversorgung
 Die Höhe der abgehenden Leitungen in den castelli war so
gestaffelt, dass bei Wassermangel zuerst die Hausanschlüsse
trocken fielen, danach die Thermen und zuletzt die 1350 öffentlichen
Brunnen
 Den größten Wasserbedarf hatten die Thermen, von denen es im 4.
Jahrhundert elf große und 850 kleinere gab und die erst durch die
großzügige Wasserversorgung ermöglicht wurden
II. Aquädukte und Wasserversorgung
 Besondere Probleme bei der Planung und Trassierung der
Wasserleitungen warf die Höhenvermessung auf, denn optische
Geräte waren unbekannt
 Man baute mit äußerst geringem Gefälle: so etwa bei der Anio
Novus mit 1,3 Promille (1,30 Meter auf 1 Kilometer) und bei der
Leitung von Nimes (Pont du Gard ) mit nur 0,7 Promille (70
Zentimeter auf 1 Kilometer!)
Die ausgereifte Wasserversorgungstechnik Roms blieb mehr
als 1500 Jahre unübertroffen und wurde in Mitteleuropa erst um
die Wende zum 20. Jahrhundert wieder erreicht!
II. Aquädukte und Wasserversorgung
Der wegen seiner Höhe von 48m bei einer Länge von 262m
mit drei Bogenreihen übereinander ausgeführte Pont du Gard
zeigt, dass ein Aquaedukt kein Selbstzweck ist, sondern
notwendig:
Überwinden von Gelände + Gefälle!
II. Aquädukte und Wasserversorgung
Der Aquaedukt von Segovia in Spanien ist mit einer Länge
von 818m bei einer Höhe von 31m das längste Bauwerk
seiner Art
II. Aquädukte und Wasserversorgung
 Erste Ebene (auf der
Stadtmauer):
Sammel- und Verteilerbecken divisorium
 Zweite Ebene (in der Stadt
stehend):
Verteilertürme - castelli
 Dritte Ebene (in der Stadt):
Laufbrunnen oder
Privatanschlüsse
Verteilerturm in Pompeji
II. Aquädukte und Wasserversorgung
Laufbrunnen in Herculaneum
II. Aquädukte und Wasserversorgung
 Die flächendeckende Versorgung einer Stadt mit frischem,
gesundem Quellwasser für alle Bevölkerungsteile stellt eine der
großen zivilisatorischen Leistungen dar
 Für die ärmeren Bevölkerungsschichten wurde dies durch
Laufbrunnen sichergestellt (Pompeji und Herculaneum kam ein
solcher Brunnen auf rund 150 Personen bei maximalem Weg von 50
Metern bis zur Schöpfstelle)
II. Aquädukte und Wasserversorgung
 Zum Schutz vor Erwärmung
und Verdunstung wurden die
Wasserleitungen mit
Steinplatten abgedeckt
 Aus dem Römischen Reich
sind heute 93
Fernwasserleitungen
bekannt. Davon befanden sich
allein 42 in Nordafrika, ferner 6
in Italien (außer Rom), 10 in
Frankreich, 6 in Deutschland
und Österreich, 13 in
Kleinasien und Syrien, 3 in
Griechenland und 4 in Spanien
Wiederaufgebautes Teilstück
der Wasserleitung in
Deutschland
II. Aquädukte und Wasserversorgung
Als Prototyp für antike Abwasserleitungen gilt
die Cloaca Maxima in Rom
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
 Der Ursprung dieser Badestuben und kleineren Badeanlagen lag im
alten Griechenland und lässt sich auf ungefähr 400-300 v. Chr.
datieren. Den Einzug in die Kultur Roms machten diese
Einrichtungen ca.300-200 v. Chr. (sog. Balnea)
 Eine der frühesten öffentlichen Anlagen sind die Therme Stabiane
in Pompei, deren erste Phase ins 3. Jh. v. Chr. zurückreicht
 Mittlere Blüte z.B. Thermen des Agrippa: Sie wiesen zwar noch
nicht die spätere typische Symmetrie auf, galten aber als eine der
frühesten Großbauten. Sie wurden schätzungsweise 20 v. Chr. in
Betrieb genommen, als die Aqua Virgo, eine neue Wasserleitung,
fertig gestellt war
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
 Mit dem zunehmenden Reichtum des römischen Imperiums und der
verbesserten Technik und Bauweise der Ingenieure ließen sich
immer monumentalere Gebäude errichten: *kaiserlicher Wettstreit*
 Als fortgeschrittener Typ z.B. Thermen des Nero, die sich ganz in
der Nähe der Agrippa-Thermen befanden (=der sog. Kaisertyp), d.h.
eine streng axial ausgerichtete Anlage mit einer Reihe von
Räumlichkeiten zusätzlich zu den eigentlichen Badesälen
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Der Thermenbau erreichte eine immense Vielfalt. Es traten in den
verschiedenen Regionen unterschiedliche Thermentypen auf: Es
gab Reihenbäder, (getrennt nach Geschlechtern), Ringbäder,
teilverdoppelte Badeanlagen, symmetrisch vergabelte
Ringanlagen u.s.w.:
a) Die Reihenbäder sind der einfachste Typ der Thermen nach
den Balnea.
b) Die Ringanlagen waren so konzipiert, dass man am einen
Ende starten konnte, den Rundgang machte
c) Der symmetrisch verdoppelte Ringtyp hatte im Prinzip dieselbe
Struktur wie der einfache Ringtyp. Jedoch formten die Räume hier
keinen Kreis, sondern eine Halbkreis
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die Thermen der Kaiser lassen sich wiederum in zwei Typen
einteilen:
 der sog. kleine Kaisertypus, der aus zwei ringförmig
zusammengeschlossenen Reihentypen bestand. Der Grundriss war
äußerst symmetrisch und intelligent angeordnet
 Der große Kaisertyp bildete mit seiner äußerst weitläufigen und
großen Anlage den absoluten Höhepunkt
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Bautechnik
 Ziegel- und Backsteine
 Puzzolan, ein loses erdähnliches Material, aus welchem sich
hervorragend Mörtel anfertigen ließ.
> Opus Caementitium, der als Beton in der antiken Architektur eine
bedeutende Rolle spielte
• Wenig Glas (Gemisch aus Quarzsand, Kalk und Pottasche), sonst
bloße Öffnungen
• Marmor hauptsächlich für Fassade
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Es braucht viel Wasser - Nie zuvor hatte eine Stadt über derartige
Wassermassen verfügt
Zur Zeit der Plünderung Roms durch die Goten im Jahre 410 n. Chr.
versorgten 11 Aquädukte 1212 Brunnen, 11 große kaiserliche
Thermen und 926 öffentliche Bäder.
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die Ausstattung
Apodyterium (Auskleideraum): mit kleinen, abschließbaren
Wandnischen, den sog. Loculi
Frigidarium, ein meistens rechteckig geformter Raum, der nie beheizt
wurde und mit seinen Kaltwasserbecken, den Piscinen, größter
Raum, z.Tl. Mit Marmorsesseln (1600 in Caracalla Thermen?),
vielleicht der Aufenthaltsraum der Thermen; parallel dazu die
Sporthalle, Palästra oder Gymnasion genannt
An das Frigidarium schloß das Tepidarium (Aufwärm-/
Durchgangsraum), selten mit Wasserbecken, eher kleiner Raum
Vielleicht ein gesondertes Salbzimmer (unctorium)
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die Ausstattung II
 Das Caldarium, welches den heißesten Raum der Thermen
darstellte, immer nach Süden oder Südwesten hin gebaut
Es war immer durch eine Hypokaustenanlage beheizt, wodurch die
Temperatur am Boden problemlos 50-60 Grad betragen konnte. Aus
diesem Grunde trugen die meisten Badegäste Holzsandalen.
 In reichen Thermen gab es auch ein separates Schwitzbad, das
Laconicum
 Der Erfrischung diente die Natatio, ein großes Schwimmbecken,
das meistens nicht überdacht und nach Norden ausgerichtet war
 Ärzte und Balneologen standen zur Verfügung
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die Heizung und Hypokausten
 Hypokaustum ist Griechisch und bedeutet von unten geheizt. Die
meisten der Thermenräume hatten einen Fußboden der auf Stützen
gebaut war, die aus Backsteinen bestanden
 Der antike Architekt Vitruv schreibt darüber:
 "Die hängenden Fußböden der Bäder müssen so angelegt werden, dass
zuerst aus Ziegelplatten von 1,5 Fuß ein Bodenbelag gelegt wird, der zum
Unterfeuerungsofen so geneigt ist, dass ein Ball, den man hineinwirft, nicht
innen liegen bleiben kann, sondern ganz von selbst zum
Heizkammervorraum (Praefurnium) zurück rollt. So wird sich die Flamme
leichter unter dem schwebenden überbau verbreiten. Auf dem
Pflasterboden führe man aus achtzölligen Ziegeln Pfeiler auf, so in
Abständen verteilt, dass Ziegelplatten von 2 Fuß darüber gelegt werden
können. Die Pfeiler aber sollen eine Höhe von 2 Fuß haben. Sie sollen mit
Lehm der mit Haaren durchknetet ist, geschichtet werden, und darüber
sollen 2 Fuß lange Ziegelplatten gelegt werden, die den Estrich tragen."
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die Ausschmückung und Verzierung
 An den Böden befanden sich große, farbenreiche Mosaike
 auch häufig an den Wänden und besonders in den feucht-heißen





Räumen, wo sie die Wandmalereien ersetzten (widerstandsfähiger)
Stauen, die den jeweiligen Kaiser oder den Erbauer der Anlage
zeigen
Die Lakoon-Gruppe zum Beispiel stammt aus den Thermen des
Trajan und ist heute in den Vatikanischen Museen zu sehen
Kolossalstatuen
Teppiche an den Wänden
Stuckornamente und Gravuren
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die Laokoon-Gruppe
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Soziale und kulturellen Aspekte römischer Badekultur
Einfache Leute gingen meistens in sogenannte Pachtbäder (Balnea
meritoria)
Besuchten sie nicht die Pachtbäder, so waren es die kleinen
öffentlichen Bäder, die sogenannten Balnea publica (staatlich mit
Beamten!)
Die großen öffentlichen Thermen (Thermae) standen jedermann zur
Verfügung, wurden aber oft nur von Bürgern bestimmter Schichten
genutzt (keine Sklaven – eher Wohlhabende)
Die meisten wirklich reichen Bürger aber besaßen oft große Villen, die
mit eigenen Privatbädern ausgestattet waren
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Soziale und kulturellen Aspekte römischer Badekultur II
 nicht nur für notwendige Körperpflegemaßnahmen, sondern auch
Freizeitgestaltung und Vergnügen (Vgl. panem et circenses!)
 Möglichkeit zu studieren und sich medizinisch versorgen zu lassen
 Menschen hatten anderen Tagesablauf, der weniger Arbeit
beinhaltete und der ihnen mehr müßige Stunden bescherte als
unserer...
"Sechs Stunden Arbeit genügen; die folgenden Stunden des Tages
rufen mit deutlicher Schrift: "Lebe!" den Sterblichen zu."
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die verschiedenen großen Thermen
Roms
Die Thermen des Agrippa: Im Jahre 25
v. Chr. wurde mit dem Bau der
Thermen auf dem Marsfeld in Rom
begonnen, mit künstlich angelegtem
See versorgt, der den Thermen als
Natatio diente
Die Thermen des Nero: die ersten einer
Reihe großer Kaiserthermen, deren
Räume streng symmetrisch und
spiegelbildlich angeordnet waren
Die Thermen des Trajan (>): 109 n.Chr.
wurden sie nach nur fünf Jahren
Bauzeit fertig gestellt und der
Öffentlichkeit übergeben (330x315 m),
Erholungsflächen ringsum!
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die verschiedenen großen Thermen Roms II
Die Thermen des Caracalla: Das Gesamtareal umfaßte
eine Fläche von 140 000 m², das eigentliche Bad 30
000m² in ihm sollen 1500 Menschen Platz gehabt
haben. Mit Einkaufsläden, Bibliotheken, Stadion und
vielen Brunnen. Neben den Thermen des Diokletian sind
es die größten die jemals gebaut wurden
Die Thermen des Diokletian: Die Thermen des Diokletian
lagen unweit des heutigen Bahnhofs, Stazione Termini,
der von diesen seinen Namen erhielt. der Außenbau
umfaßte 380 x 370m, der Kernbau hatte 45000m². Mehr
als 3000 Personen sollen darin Platz gehabt haben. ...
wahrscheinlich 40000 zu Zwangsarbeit verurteilte
Christen dazu herangezogen.
In dieses Frigidarium hinein hat Michelangelo die Kirche
Santa Maria degli Angeli gebaut, man kann sich auch
heute noch von der Größe des Frigidarium überzeugen.
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die verschiedenen großen Thermen Roms III
Die Thermen des Diokletian:
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Thermen gab es aber im ganzen
römischen Reich,
 z.B. in Carnuntum >:
Therme - große Palastruine
Westlich des Schlosses Petronell
liegen die Reste einer großen
Thermenanlage, die sogenannte
Palastruine. Die Baderäume
liegen im nördlichen Teil des
Gebäudes.
oder
 Auch in Baden bei Wien/ Aquae:
Auch dort stand einst eine
römische Therme. Sie war 53 m
lang und 8 - 10 m breit (heute
RÖMERTHERME!)
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Baden war vor allem ein
Militärbad für die Soldaten von
Carnuntum und Wien
("Vindobona"). Geheilte Kurgäste
stifteten zum Dank Altäre für die
verschiedensten Götter. Sie
waren in der Nähe der
Altar für Salus, die Göttin der
Römerquelle im Freien
Gesundheit
aufgestellt. Zwei davon sind bis
heute erhalten: Einer ist der Göttin
der Gesundheit (Salus) geweiht,
der andere den Feen, die in der
Schwefelquelle wohnten - die

Römer nannten sie Nymphen.
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Abschließend noch, was Seneca zu den Thermen
meinte – eine Katastrophe I:
Sieh nur, von allen Seiten umdröhnt mich Lärm
unterschiedlichster Art; ich wohne nämlich direkt über
einer Badeanlage. Stelle dir nun alle Arten von
Geräuschen vor, die dich dazu bringen können, deine
Ohren zu hassen. Hier trainieren Kraftprotze und
schwingen ihre mit Blei beschwerten Hände. Während
sie sich abmühen oder jedenfalls so tun, höre ich
Stöhnen, jedes mal wenn sie den angehaltenen Atem
wieder ausstoßen, Zischlaute und ganz gepresstes
Atmen. Dort treffe ich akustisch auf einen Faulpelz, der
sich mit gewöhnlichem Einsalben zufrieden gibt, und da
höre ich dann das Klatschen der Hand, die auf die
Schultern schlägt; je nachdem, ob sie flach oder hohl
aufschlägt, ändert sich das Geräusch.
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Abschließend noch, was Seneca zu den Thermen
meinte – eine Katastrophe II:
Wenn aber ein Ballspieler unvermutet hinzukommt und
anfängt, die Bälle zu zählen, ist’s um mich geschehen.
Denk dir noch einen Streithammel dazu und einen
ertappten Dieb und einen, der sich im Bade selbst gern
singen hört, denk dir auch die noch hinzu, die mit
gewaltigem Klatschen des aufspritzenden Wassers ins
Schwimmbecken springen. Bei denen ist, wenn schon
nichts anderes, dann wenigstens die Stimme echt. Stell
dir aber daneben noch einen Achselhaarausrupfer vor,
der unablässig seine dünne, schrille Stimme ertönen
lässt, um auf sich aufmerksam zu machen, und der erst
dann still ist, wenn er einen hat, dem er die Haare
auszupft - wobei er dann den anderen zwingt, an seiner
Stelle loszuschreien. Und dann noch die
unterschiedlichsten Ausrufe der Getränkeanbieter, der
Wurstverkäufer, der Zuckerbäcker und aller Betreiber
von Garküchen: Jeder preist seine Ware in seiner
persönlichen, auffallenden Stimmlage an!"
III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen
Die Römer waren der Ansicht:
"Balnea Vina Venus corrumpunt
corpora nostra; sed vitam faciunt“
Die Bäder, die Weine und die Liebe, sie
ruinieren unseren Körper; aber sie
machen das Leben aus."
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