Weltwirtschaftskrise 1929 veröffentlicht am: Donnerstag, 9 Okt 2008 Zeichner: Roger Schmidt Homepage: http://www.karikatur-cartoon.de/ Ursachenbestimmung der Weltwirtschaftskrise (vgl. Quellenarbeit): Reichsverband der Deutschen Industrie zur Weltwirtschaftskrise am 29.September 1930: = Sicht der Arbeitgeber Ursachen bzw. verheerende Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland in der bisherigen Politik der verantwortlichen Parteien zu suchen, den Reparationszahlungen an die Siegermächte, den sozialpolitischen Maßnahmen der Regierung und ihren Eingriffen in die Privatwirtschaft (wie z.B. Arbeitsschutzbestimmungen, einen Höchstarbeitszeittag, die Einführung eines Betriebsrates) a) → Aufforderung an Reichsregierung Schritte zur Behebung der Krise einzuleiten; b) Außenminister Curtius über die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise am 12. September 1931: → Untersuchung der Krise aus der Sicht der Reichsregierung Ursachen in plötzlicher Rückforderung der Kredite kapitalreicher Länder (USA) von kapitalarmen Ländern (Deutsches Reich); tiefer liegende Ursachen: Lage und Konzeption der internationalen Finanzmärkte, politische Zahlungen zwischen Ländern ohne materiellen Gegenwert, dadurch notwendige Sparmaßnahmen zur Bekämpfung der Inflation, die zu hohen Zinssätze, sinkende Kaufkraft und Steigerung des Exports bei Drosselung des Imports; Ursachen der Weltwirtschaftskrise: Ursprung in den USA: nach dem 1.WK lange Phase des wirtschaftl. Aufschwungs → Überproduktionskrise, übermäßige Investitionen, kreditfinanzierte Aktienkäufe Spekulationen → Aktienkurse schnellten in die Höhe (Loslösung vom realen Unternehmenswert) Reaktion der Anleger → panikartiger Verkauf von Aktien → rapider Kursverlust der Wertpapiere Ende Oktober 1929: Zusammenbruch der New Yorker Börse Entwicklung der Börsenkrise zur Bankenkrise und schließlich zur „Great Depression“ Reaktion der US-Banken: kurzfristige Kündigung der im Ausland gewährten Kredite gleichzeitig: Erhöhung der Importszölle zum Schutz der amerikanischen Wirtschaft weltweiter Mangel an Investitionskapital und Rückgang der Exporte massive Störungen im internationalen Handels – und Finanzkreislauf WELTWIRTSCHAFTSKRISE Auswirkungen auf Deutschland: •Untersuchen Sie die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland während der Weltwirtschaftskrise im Vergleich zu Großbritannien und den USA! Weimarer Republik auch während den stabilen Jahren (1924-29) mit tief greifenden strukturellen Problemen belastet: hohe Löhne sinkende Investitionsraten der Unternehmer niedrige Exportraten hoch verschuldete Landwirtschaft → bereits 1928 Konjunkturrückgang, höhere Arbeitslosenzahlen und fallende Aktienkurse ZUDEM: Deutschland aufgrund der Folgekosten des 1.WK in hohem Maße vom Export und von ausländ. Krediten abhängig Kreislauf von dt. Reparationszahlungen, alliierten Schuldenrückzahlungen an die USA und amerikanischen Krediten! 1. 2. 3. 4. 5. 6. Abzug der US-Kredite als Folge des „Schwarzen Freitags“ (24./25.10.1929) Rückgang der Investitionen durch Kapitalmangel, Geldverknappung, Bankenkrach Absatzrückgang (mangelnde Liquidität der Haushalte) Produktionsrückgang wegen Absatzrückgang Entlassungen, Arbeitslosigkeit Sinkende Kaufkraft durch Rückgang der Lohnsumme (Wiederholung der Phasen 3 – 6) Höhepunkt der Krise: 1931/32 Rückgang der Industrieproduktion auf die Hälfte des Standes von 1928 Anstieg der Arbeitslosenzahl im Sept. 1931 auf über fünf, im Feb. auf über sechs Millionen Existenzangst bei nahezu allen Bevölkerungsschichten Beschreibung / Darstellerische Mittel: graues Heer der Arbeitslosen, der jungen und alten, der Arbeiter und Angestellten, auch der Frauen und Mütter Ausruf der ausgemergelten Figuren: „Unsere letzte Hoffnung: Hitler“ Stimmung durch schmutziggelbe Grundfarbe unterstrichen Deutung / Plakataussage: gänzlicher Verzicht auf Symbole der eigenen Kraft und Stärke Verzweiflung von Millionen Arbeitsloser eingefangen Hoffnung wird auf einen einzigen typografisch hervorgehobenen Namen projiziert; Partei tritt hinter den einen Namen des politischen Führers zurück Interessante Zusatzinfo: Zeichner verbirgt sich hinter dem Pseudonym „Mjölnir“ (s. an der Hauswand hinten rechts); „Mjölnir“ ist der mit magischen Kräften ausgestattete Hammer des germanischen Donnergottes Thor. Er steht für die bei nationalsozialistischen Kreisen sehr beliebte germanische Götterwelt! Parallelen der Wirtschaftskrise von 1929 zur Wirtschaftskrise von heute?