Einleitung in 1. Mose - EFG Berlin Hohenstaufenstraße

Werbung
Einleitung in
1. Mose
Treffpunkt Bibel - 1. Mose
Bibelstunde am 15. + 22.11.2006
Lektion 1
Text: 1. Mose 1
1
Die 5. Bücher Mose
• Der sogenannte „Pentateuch“:
 1. Mose = Genesis (Bereschit – im Anfang)
 2. Mose = Exodus (Schemot – die Namen)
 3. Mose = Levitikus (Wajikra – und es sprach)
 4. Mose = Numeri (Bemidbar – in der Wüste)
 5. Mose = Deuteronomium (Debarim – die Worte)
2
Einleitung: Worüber 1. Mose spricht
• 1.Mose: Beantwortet die Fragen:
 Woher kommen wir?
 Warum sind wir da?
• 1. Mose spricht:
 Vom Anfang …
• der Welt
• der Menschen
• der Gesellschaft
• des jüdischen Volkes
3
Einleitung: Worüber 1. Mose spricht
• 1. Mose spricht:
 Vom Sündenfall (Kap. 3)
 Vom Sterben (Kap. 3)
 Von der Erlösung (3,15; 4,3-4)
 Von der Rechtfertigung durch den Glauben (15,6)
 Von der Heiligung durch den Wandel mit Gott (5,24)
4
Einleitung: Was 1. Mose über Gott lehrt
• Gott ist …
 …ewig und absolut unabhängig.
 … der Schöpfer und Lebensspender.
 … eine Person und will Gemeinschaft mit dem




Menschen.
… ist heilig und wird den sündigen Menschen
richten.
… selbst im Gericht barmherzig.
… geduldig im Umgang mit den Menschen.
… besitzt alle Macht.
5
Was 1. Mose über den Menschen lehrt
• Der Mensch ist …
 … zum Bilde Gottes geschaffen.
 … auf die Gemeinschaft mit Gott angewiesen.
• Der Mensch ist seit dem Sündenfall …
 … eigensinnig und geht seinen eigenen, sündhaften
Weg ohne Gott.
 … tief in der Sünde verwurzelt.
6
Einleitung: Gott und der Mensch
• Gott kann den Menschen neu machen.
 vgl. Jakob
• Der Mensch steht unter Gottes Fürsorge.
 vgl. Joseph
7
Was 1. Mose über die Gesellschaft lehrt
• Der Mensch wurde als soziales Wesen geschaffen,
nicht als Einzelgänger.
• Die grundlegende Zelle der Gesellschaft ist die Ehe.
• Gesetze und Regierung sind notwendig, um dem
Menschen zu helfen, in einer gefallenen Welt zu
leben.
• Das Zusammenleben der Menschen ist nicht
einfach und mit Schwierigkeiten behaftet.
8
Einleitung: Der Stil von 1. Mose
• Die Genesis vermittelt Wahrheit durch Erzählen.
• 1. Mose berichtet wirklichkeitstreu:
 Es werden Fakten und Tatsachen vorgestellt – keine
Mythen oder Legenden.
 Nichts wird vertuscht oder beschönigt
 Selbst Helden werden mit all ihren Fehlern und
Schwächen gezeigt.
9
Einleitung: Der Verfasser von 1. Mose
• In 1. Mose wird kein Autor genannt.
• Aber in 2. Mose erscheint Mose als Schriftsteller:
 2.Mose 17,14
• „Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe dies zum
Gedächtnis in ein Buch …“
 2. Mose 24, 4
• „Da schrieb Mose alle Wort des Herrn nieder …“
10
Einleitung: Der Verfasser von 1. Mose
 2.Mose 34,27
• „Schreibe dir diese Wort auf …“
 4.Mose 33,2
• „Und Mose schrieb auf nach dem Befehl des Herrn
ihre Wanderungen nach ihren Lagerplätzen.“
11
Einleitung: Der Verfasser von 1. Mose
• Die jüdische Überlieferung und erste christliche
Gemeinde haben stets den Pentateuch als das
Werk des Mose betrachtet.
 Philo
 Josephus
 Talmud (Traktat Baba Bathra 14b)
 Jesus Christus selbst redet von den Schriften des
Mose:
• Joh 5,46, Lk 24,27, Mk 10,3-5
12
Einleitung: Der Verfasser von 1. Mose
• Mose war ein geeigneter Kandidat für die
Verfasserschaft der 5. Bücher Mose.
• Mose kann viele Berichte zusammengestellt haben,
von denen manche schon vor seiner Zeit bekannt
waren.
 Manche Zusätze wurden von anderen Autoren
hinzugefügt.
• vgl. Tod des Mose (5. Mose 34)
13
Einleitung: Der Verfasser von 1. Mose
• P.J. Wisemann: „Die Entstehung der Genesis“
 Wisemann zeigt anhand von ausgewerteten
Tontafeln, wie ausgeprägt die Schreibkunst schon
vor der Zeit der Erzväter war.
 Schreibgewohnheiten dieser frühen Zeit
widerspiegeln sich im 1.Buch Mose.
• Das Vorkommen von babylonischen Wörtern in den
ersten 11. Kapiteln der Genesis weist darauf hin, daß
diese Kapitel in sehr früher Zeit im babylonischen
Lebensraum entstanden sind.
14
Die Namen Gottes
• Der Gott Israels wird im Pentateuch sowohl
 mit seinem Eigennamen als auch
 mit verschiedenen Beinamen bezeichnet.
15
Die Namen Gottes
 Elohim oder El = Gott (1,1)
 Jahwe = Der Name des Bundesgottes (2,4b)
 Adonai = der Herr (15,2)
16
Die Namen Gottes
• Der Name „El“ kann mit weiteren Elementen zu
eigenen Gottesnamen zusammengestellt werden:
 El Shaddai = der allmächtige Gott (1. Mose 17,1)
 El Aljon = der höchste Gott (1. Mose 14,18)
 El Olam = der Gott der Welt (1.Mose 21,33)
 El Bethel = der Gott von Bethel (1. Mose 35,7)
17
Die Namen Gottes
 El Ab … = der Gott des Vaters XY (1. Mose 49,25)
 Der Schrecken Israels (1. Mose 31,53)
 Starker Jakobs (1.Mose 49,24)
 El Bethel = der Gott von Bethel (1. Mose 35,7)
18
Die Quellenscheidungshypothese
• Die liberale Theologie hat anhand der
verschiedenen Gottesnamen unterschiedliche
Autoren für den Pentateuch postuliert:
 Den Elohisten
• z.B. 1.Mose 15; 21,8-34; Kap. 22
 Den Jahwisten
• Der Arzt Jean Asturc (1753) brachte diese These auf.
Er wandte die These nur auf 1. Mose an.
Spätere Theologen übertrugen diesen Gedanken auf
den gesamten Pentateuch.
19
Die Quellenscheidungshypothese
• Weitere Autoren des Pentateuchs:
 Ein unbekannter Priester
•  der Priesterschrift
 Ein unbekannten 4. Autor:
•  Deuteronimist
• Man spricht deshalb von der
 JEPD-Hypothese
20
Die Quellenscheidungshypothese
• Heute datiert man die postulierten Quellen
folgendermaßen (Mehrheitsmeinung!):
 J – Jahwist
um 950 v.Chr.
 E – Elohist
um 800 v.Chr.
 D – Deuteronomist
um 622 v.Chr.
 P – Priesterschrift
um 550 v.Chr.
21
Die Quellenscheidungshypothese
• Diese Hypothese – auch Urkundenhyopthese
genannt – ist dem biblischen Text völlig
aufgezwungen.
• Wir halten an biblisch bezeugten und in der
jüdischen Tradition überlieferten Überzeugung fest,
daß Mose die 5. Bücher Mose geschrieben hat.
  Die Namen Gottes sind kein Hinweis auf
verschiedene Autoren, sondern von Mose bewußt
gewählt.
22
Die Namen Gottes: Elohim
• Elohim:
 Der alles umfassende Name Gottes.
 Er spricht die Universalität Gottes an.
 Elohim ist Gott der Allmächtige,
• der Schöpfer des Universums
• der Herr der Natur
• die Quelle des Lebens
 Mit Elohim ist der Gott der physischen Welt gemeint.
23
Die Namen Gottes: Jahwe
• Jahwe:
 … ist der Schöpfergott, der sich dem Menschen mit
seinem persönlichen Charakter offenbart.
 … offenbart sich der ethnischen Welt.
 … ist dem Volk Israel persönlich zugeordnet.
 … ist der Gott exklusiv für Glaubende.
24
Die Namen Gottes: Jahwe
• Jahwe:
 Die LXX (ca. 250 v.Chr.)
• Übersetzt Jahwe immer mit HERR (=Kyrios).
• Das Judentum hat also spätestens seit dieser Zeit den
Namen Gottes nicht mehr ausgesprochen.
Der Name JAHWE durfte nur noch vom amtierenden
Hohenpriester am Versöhnungstag ausgerufen werden.
25
Die Namen Gottes: Jahwe
• Jahwe:
• Die Masoreten haben in den Bibelhandschriften die
Vokale dieser Ersatzlesung mit den Konsonanten des
JHWH-Namens kombiniert.
• So sollte angezeigt werden, daß nicht der Name,
sondern die Ersatzlesung zu sprechen ist.
• Diese Zusammenschreibung der Konsonanten des
Namens und der Vokale für Adonaj führten zu dem
Kunstwort jahowah > Jehova.
• Dieses Wort hat man seit dem Mittelalter fälschlich als
den eigentlichen Gottesnamen „Jehova“ verstanden.
26
1. Mose widerlegt diverse Irrlehren
• Darwinismus (seine Abstammungslehre)
• Atheismus (Gottesleugnung)
• Polytheismus (Vielgötterlehre)
• Pantheismus ( Gott in allem)
• Fatalismus (Schicksalsglaube)
• Materialismus (Materie als das Wesen aller Dinge)
27
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Die Antwort eines bibelkritischen (!) Theologen:
 Gerhard von Rad: (1976)
• „Die sieben Tage wollen ohne Frage als wirkliche Tage
und als ein einmaliger, nicht umkehrbarer Ablauf
innerhalb der Zeitlichkeit verstanden werden.“
• Was weist darauf hin, daß es sich um wirkliche
sieben Tage handelt?
28
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Der Kommentar eines konservativen Theologen.
 Hansjörg Bräumer:
• „Es tut daher dem Schöpfungsbericht keinen Abbruch,
die Schöpfung in Rhythmen von Jahrmillionen zu
sehen. Morgen heißt die Zeit, in der die
Schöpfungstätigkeit von neuem beginnt und Abend
die Zeit, in der der Schöpfer für sich sein Werk
beschließt und dieses nun seiner möglichen
eigentlichen Entwicklung überläßt.“
29
Standardlexikon: 10 Erklärungen für Tag
 1) Tag, helle Tageszeit
 2) Tag von 24 Stunden (unter diese Rubrik fällt








1Mose 1,5)
3) besondere Tage
4) Tag Jahwehs
5) Tage
6) Festtage des Baal
7) Zeit, Dauer eins Jahres
8) zwei Tage
9) mit Artikel: an dem betreffenden Tag
10) mit der Präposition „b“: an dem Tag wo = wann,
30
wenn
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Die Wortbedeutung:
 Immer entscheidet der unmittelbare Kontext über
die jeweilige Bedeutung.
 Frage: Was ist in diesem Kontext genau gemeint?
• Daß das Wort „Tag“ an anderen Stellen keinen
gewöhnlichen Wochentag bezeichnet, sagt also noch
nichts über die Bedeutung von „Tag“ in Gen 1 und 2.
31
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Folgende Überlegungen sprechen für die Deutung,
daß in Gen 1 ein 24-Stundentag gemeint ist:
 Die sechsmalige Formel
 Die Zählung
 Das Sabbatgebot
32
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Die Tageslänge ist einheitlich:
 Die sechsmalige Formel „es wurde Abend, es wurde
Morgen“.
 W.H. SCHMIDT:
• „Damit ist zugleich gegeben, daß mit ,Abend und
Morgen‘ ein wirklicher Tag (von 24 Stunden)
umschrieben ist; andernfalls verlöre die Abfolge von
sechs Tagen und dem Sabbat am Ende Sinn und
Bedeutung.“
33
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Die Tageslänge ist einheitlich:
 Die entsprechenden Zählung: erster, zweiter, …
• Gen 1,5.8.13.19.23.31
  Der Textzusammenhang läßt nicht erkennen, daß
etwas anderes als ein gewöhnlicher Kalendertag
gemeint ist.
34
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Anmerkung zum Tag 1: (V. 5 [ab V. 8 = zweiter
Tag, dritter, vierter …])
 In Vers 1 steht eine Ordinalzahl - statt einer
Kardinalzahl. Warum?
• Es gab ja bisher nur diesen einen Tag – deshalb Tag 1
• Vgl. im Hebräischen:
Am Tag 1 des Monats = am 1. Tag des Monats
Am Tag 1 der Woche = am 1. Tag der Woche
35
Wie lang waren die Schöpfungstage?
• Die sechs Schöpfungstage sowie der Ruhetag
werden als Begründung für den Sabbattag
verwendet:
 „Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit
tun, aber der siebente Tag ist Sabbat für den Herrn,
deinen Gott... Denn in sechs Tagen hat der Herr den
Himmel und die Erde gemacht...,
 und er ruhte am siebenten Tag; darum segnete der
Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“ (2. Mose 20,89.11)
36
Inhalt von 1. Mose
• Urgeschichte:
 1. Mose 1 - 11
• Vätergeschichte:
 Kapitel 12 – 25: Abraham
 Kapitel 26 (+27): Isaak
 Kapitel 27 – 26: Jakob / Esau
• Josefsgeschichte:
 37 + 39 - 50
37
Die Toledot-Formel
• In 1. Mose gibt es ein eigenes
Gliederungsmerkmal, die sogenannte „ToledotFormel“.
• 2,4: Toledot des Himmels und der Erde
• 5,1: Toledot Adams
• 6,9: Toledot Noahs
• 10,1: Toledot der Söhne Noahs
• 11,10: Toledot Sems
• 11,27: Toledot Terachs
• 25,12: Toledot Ismaels
• 25,19: Toledot Isaaks, 36,1-9:Esaus; 37,2: Jakobs
38
Die Toledot-Formel
• 1. Die Schöpfung (1,1 - 2,3)
 Keine Toledot-Überschrift, weil es um den Anfang
geht, wo nichts vorhanden war.
• 2. Toledot von Himmel und Erde (2,4 - 4,26)
 Berichte, was aus dem Kosmos wurde. Erschaffung
des Menschen, Sündenfall.
• 3. Toledot von Adam (5,1 - 6,8)
 Zentraler Stammbaum macht menschlichen
Niedergang deutlich. Lichtblick Noah.
39
Die Toledot-Formel
• 4. Toledot von Noah (6,9 - 9,29)
 Gericht Gottes in der Sintflut. Noahbund. Segen für
die Menschheit.
• 5. Toledot von den Söhnen Noahs (6,9-9,29)
 Der Mensch entwickelt sich immer weiter abwärts.
Turmbau zu Babel.
• 6. Toledot von Sem (11,10-26)
 Stammbaum bis Abraham. Gott wählt einen neuen
Segensträger.
40
Die Toledot-Formel
• 7. Toledot von Terach (11,27-25,11)
 Was aus Terach wurde. Bericht vom
Glaubensgehorsam Abrahams
• 8. Toledot von Ismael (25,12-18)
 Was aus Ismael wurde, der nicht zur Segenslinie
gehört.
• 9. Toledot von Isaak (25,19-35,29)
 Die Lebensgeschichte Jakobs, des Sohnes Isaaks.
41
Die Toledot-Formel
• 10. Toledot von Esau (36,1-8)
 Esaus Frauen und seine Trennung von Jakob.
• 11. Toledot von Esau, Vater der Edomiter (36,9-
37,1)
 Ein zweiter Bericht wegen der großen Bedeutung
der edomitischen Häupter.
• 12. Toledot von Jakob (37,2-50,26)
 Was aus Jakob wurde - die Entstehung Volkes
Israels.
42
Infos - Hinweise
Diese Präsentation wurde mit PowerPoint von
Microsoft Office XP Professional 2002 erstellt.
Sie ist einer der vielen Downloadangebote der
„Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde
Berlin-Hohenstaufenstraße“.
Unsere Internetadresse lautet:
http://www.efg-hohenstaufenstr.de
Die Präsentation steht Ihnen für den privaten Gebrauch zur
freien Verfügung.
43
Herunterladen