Diapositiva 1

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INTERKULTURELLES CLIL – MODUL
GESCHICHTE
VERLORENE HEIMATEN
IM XX. JAHRHUNDERT
Niveau B1 – B2
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Baustein 2
Flucht und Vertreibung der
Volksdeutschen
[LINK ZU DEN ARBEITSBLÄTTERN]
BAUSTEIN 1
Das Jahrhundert der Flüchtlinge
BAUSTEIN 3
Italiener fliehen aus Istrien u. Dalmatien
BAUSTEIN 4
Der griechisch-türkische Bevölkerungsaustausch
BAUSTEIN 5
Menschenrechte und Charta der Vertriebenen
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
EINSTIEG : VIDEOSEQUENZ oder BILDERSEQUENZ
ZUM THEMA
0. 1
HAUPTINFORMATIONEN AUS EINER
VIDEOSEQUENZ FESTHALTEN ( ODER
BILDER BESCHREIBEN ) & HYPOTHESEN
AUFSTELLEN
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Januar 1945 .
Die letzte Fahrt der „Gustloff“ : Flucht in den Tod
15 Minuten aus dem VIDEO
„ Die Gustloff" - die Doku (Teil 1)
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/444694?inPopup=true
[ siehe TRANSCRIPT bei den Arbeitsblättern]
ALS ALTERNATIVE BILDERSEQUENZ ( die ersten 10 Bilder)
Aus : http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/388686?inPopup=true
0. 1 AUFGABE Besprecht die Szenen
1.Warum fliehen Massen von Menschen in Richtung Ostsee?
2.Was haben sie hinter sich als sie in Gotenhafen ankommen?
3.Wie heiβt das Passagierschiff , das sie aufnimmt?
4.Wie viele Menschen konnte das Schiff transportieren und wie viele Flüchtlinge
werden an Bord genommen?
1.Was war ihre Hoffnung?
2.Was geschieht mit dem Schiff?
Weitere LINKS
•INTERAKTIVE VIDEOSEQUENZ MIT MAUSBETÄTIGUNG * empfohlen > Einführung, dann nur folgende
Filmsezenen> Rettungsboot http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/408210?inPopup=true#
•http://www.radiobremen.de/nordwestradio/feature/gustloff/
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Aufgabenstellung 1
EINFÜHRUNGSPHASE
Aktivierung des nötigen Vorwissens
a) zum Wortschatz
b) zu den sachbezogenen Inhalten
A1
VERSTEHEN. BILD UND TEXT ZUORDNEN
[BILDER M1 M2 M3 M4]
A2
WORTSCHATZ AKTIVIEREN:
a) ASSOZIATIONEN ZU EINEM WORT SAMMELN
b) IM WÖRTERBUCH NACHSCHLAGEN UND
BEDEUTUNGEN ZUORDNEN
A3
LANDKARTEN ANALYSIEREN. INFORMATIONEN AUS
DEM HISTORISCHEN ATLAS BESPRECHEN
( IN DEUTSCH UND IN DER MUTTERSPRACHE)
HYPOTHESEN ZU DEN EREIGNISSEN AUFSTELLEN
A4
VERSTEHEN.
a) RICHTIG/FALSCH ÜBUNG
b) NACH DEN TEXTANGABEN EINE GRAPHIK ERSTELLEN
0.2 DER GROβE TRECK UND DAS SCHIFF DER HOFFNUNG.
A 1 Welcher Text passt zu welchem Bild?
BILD M 1
aus http://www.kornbergostpreussen.de/krieg.htm
BILD M 2
http://zeitgeschich
te.zdf.de/ZDFde/in
halt/4/0,1872,101
9460,00.html
BILD M 3
http://popup.zdf.de/download/wissen/flucht/Karte_
Gustloff.gif
BILD
M4
http://zeitgeschichte.zdf.de/ZDFde/inhalt/
24/0,1872,1020824,00.html
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Aufgabe 1
A 1 Welcher Text passt zu welchem Bild?
BILD 
TEXT 0.1 Die Flüchtlinge mussten nach einer ersten Etappe
weiterziehen. Erst 7 Monate später erreichten sie nach einer
1102 km langen Fluchtstrecke die neue Heimat.
BILD 
TEXT 0.2.Die "Frische Nehrung„ ist eine ca. 70 km lange
und etwa 1km breite Landzunge vor der baltischen Küste
südwestlich von Königsberg. Als die Rote Armee das Land im
Januar 1945 einschloss, zog der deutsche Flüchtlingstreck
im eiskalten Winter auf diesem schmalen Streifen in Richtung
Westen. Dabei kamen Tausende um.
BILD 
TEXT 0.3.Der große Treck.
Im November 1944 und Januar 1945 flüchteten fast 2
Millionen Ostpreußen die vereiste Ostseeküste entlang.
Ende März 1945 erreichten sie Schleswig-Holstein.
BILD 
TEXT 0.4 Der Untergang der "Gustloff“. An Bord der
"Wilhelm Gustloff“ versuchten10.000 Flüchtlinge von Danzig
aus der Roten Armee zu entkommen, aber ein sowjetisches
U-Boot versenkte das Passagierschiff. 9.000 Menschen
kamen bei der größten Schiffskatastrophe der Geschichte
ums Leben.
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
emigrieren
wohnen
emigrieren
wohnen
A2
a.
Was fällt euch zu WOHNEN und EMIGRIEREN ein? Sammelt zu
jedem Wort eure Assoziationen.
b.
Findet die Bedeutungen von abziehen, auswandern, ausziehen,
besiedeln, einziehen, sich niederlassen, siedeln, umsiedeln,
abwandern, zuwandern.
Ordnet sie dann dem Wortfeld “wohnen” oder “auswandern” zu.
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Aufgabe 1
0.3 Die Umsiedlung der „Volksdeutschen″ 1939–1944
M5
Quelle: Haus der Heimat des Landes BadenWürttemberg,
Umsiedlung, Flucht und Vertreibung der
Deutschen als internationales Problem, Stuttgart
2005, S.55
http://www.digam.net/dokumente/966/1.jpg
M6
www.planetwissen.de/pw/showdocument,,,,,,,,,,,,,,,,,,,F6360A02
33A852C2E0340003BA5E0905,,,.html
A 3 Besprechen . Vergleicht die Landkarten:
• Woher kommen die Bevölkerungsgruppen, die nach Deutschland flüchten?
• Wie viele Menschen kommen aus jedem Gebiet, und woher sind die meisten?
• Warum lebten deutsche Bevölkerungsgruppen auβerhalb Deutschland und aus
welchem Grund zogen sie nach Deutschland? Stellt Hypothesen auf.
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
AUFGABE 4 . TEXT 1
Über 15 Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene
1. Im Osten und Südosten Europas lebten 1938 über 18 Millionen
Volksdeutsche: In Ostpreußen 2.382.000; in Ostpommern 1.822.000; in
Ostbrandenburg (östlich der Oder) 614.000; in Schlesien 4.469.060; in der
Tschechoslowakei 3.493.000; in den baltischen Staaten und im Memelgebiet
240.000; in Danzig 373.000; in Polen 1.293.000; in Ungarn 601.000; in
Jugoslawien 509.000; in Rumänien 785.000; in der Sowjetunion 1.600.000.
2. Die Geschichte ihrer „Verlorenen Heimaten“ fing mit der Deportation der
Russlanddeutschen 1941 an, darauf erfolgte die Flucht der
Schwarzmeerdeutschen im Winter 1943. Im Sommer 1944 begann die Flucht
der Südostdeutschen vor der Roten Armee. 1945 fand der gezwungene
Abzug aus den Ostprovinzen des Deutschen Reiches statt. Insgesamt zogen
in der Endphase des Krieges 4 Millionen in Richtung Westen. Die meisten
Flüchtlinge und Vertriebene durften oder konnten nur einen kleinen
Handwagen, einen Rucksack, einen Holzkoffer mit wenigen Sachen
mitnehmen und hatten keine Ahnung, was geschehen sollte. Viele hofften auf
eine spätere Rückkehr
3. Ab Kriegsende kam es nach einer "wilden“ Vertreibung (1945) zu einer
„organisierten„ Deportation (1946) aus dem Osten. Die systematischen
Massenaussiedlungen dauerten bis Ende 1947. Bei der „wilden“ Vertreibung
wurden die Volksdeutschen zum Opfer von Plünderungen1, und Gewalt der
Roten Armee. Bei der organisierten Abwanderung wurden sie auf
Marktplätzen versammelt, und dann zu Fuß oder in bewachten
Menschenzügen nach Deutschland deportiert. Dort angekommen wurden sie
sich selbst überlassen2.
4. 1950 zählte man in der Bundesrepublik Deutschland etwa 8,1 Millionen
Flüchtlinge; in der DDR 4 Millionen, in Österreich 430.000; in anderen
Ländern Westeuropas und Übersee 120.000. Die meisten Überlebenden
vermissten3 ihre Angehörigen: Viele Familien wurden auf der Flucht
auseinandergerissen, mindesten 2.230.000 Millionen Menschen, davon
vorwiegend Kinder, verhungerten, erfroren, oder mussten an Gewaltaktionen
oder Erschöpfung und Krankheit sterben.
e Plünderung = e Dieberei
2 sich selbst überlassen = ohne Hilfe
3 vermisst = fehlend, nicht anwesend
1
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Aufgabe 4
AUFGABE 4
A 4a Beantworte mit R (= RICHTIG) und F (= FALSCH)
R
1938 lebten zirka 18 Millionen Volksdeutsche in den deutschen Siedlungen Europas
Die meisten waren Schlesier.
Die Geschichte ihrer „Verlorenen Heimat“ fing noch vor Kriegsende mit der Deportation der
Schwarzmeerdeutschen an.
1945 mussten die Deutschen aus den Ostprovinzen des Deutschen Reiches auswandern.
Insgesamt zogen in der Endphase des Krieges 4 Millionen in Richtung Westen.
Sie wussten über ihr Schicksal Bescheid.
Nach Kriegsende erfolgte zuerst eine „organisierte Deportation (1945) aus dem Osten
danach wurden die Deutschen "wild“ deportiert.
1950 gab es in der BRD etwa 8,1 Millionen , in Österreich 4 Millionen, und in der DDR
430.000 Flüchtlinge .
Mindesten 2.230.000 kamen auf der Flucht ums Leben.
A 4b Ergänze die Graphik 1 mit denHerkunftsländern nach § 1, und Graphik 2 mit
den Aufnahmeländern nach § 4
© Maria Cristina Berger
© Maria Cristina Berger
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
F
FRAGEN ZUR VORGESCHICHTE
Wer waren die Ostdeutschen?
Wo lebten sie vor ihrer Flucht und Vertreibung
im XX. Jahrhundert?
Welche Gebiete bewohnten sie vor der Flucht und
Vertreibung vom XX. Jahrhundert?
© Entwurf von Maria
Cristina
Berger
und
© Entwurf von Maria
Cristina
Berger
und Adriano Ceschia
© Entwurf von MariaAdriano
CristinaCeschia
Berger und Adriano Ceschia
5
A 5a
A5b
Aufgabenstellung 2
Arbeitsanweisungen
LANDKARTEN AUS DEM GESCHICHTEATLAS
BESCHREIBEN
HISTORISCHE LANDKARTEN MIT DER HEUTIGEN
GEOPOLITISCHEN SITUATION VERGLEICHEN
A6
FACHINHALT VERSTEHEN:
a) RICHTIG/FALSCH-FRAGEN
b) FRAGEN MIT GELENKTER ANTWORT ZUM INHALT
c) LÜCKENTEXTE
d) ZUORDNUNG VON KURZTEXTEN UND
ENTSPRECHENDEN LANDKARTEN
A7
FAKTEN CHRONOLOGISCH ORDNEN
A8
IM INTERNET RECHERCHIEREN UND NACH
STICHPUNKTEN ERGEBNISSE PRÄSENTIEREN
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Die Siedlungskarte zeigt die osteuropäischen Gebiete, aus denen deutsche
Bevölkerung vertrieben oder ausgesiedelt wurde und Zonen’ wo immer noch
deutschsprachige Bevölkerung lebt .
A 5 a Was zeigt die Landkarte?
M7
http://www.stmas.bayern.de/vertriebene/kulturerbe/index.htm
1.1 „Siedlungsgebiete der sogenannten Volksdeutschen in
Mitteleuropa außerhalb der Reichsgrenzen von
1937“Interaktive Karte:
A 5b BETRACHTET DIE HISTORISCHE LANDKARTE, VERGLEICHT SIE MIT DER HEUTIGEN
GEOPOLITISCHEN SITUATION UND ERGÄNZT DIE TABELLE.
LINK zur Nutzung http://www.z-g-v.de/doku/hintergrund/05_01frameset.htm
M9
Siedlungsgebie
te von
Deutschen
außerhalb der
Reichsgrenzen
von 1937.©
Stefan Walter,
Berlin
A 5b
Länder / Gebiete/Städte
Damals
Länder / Gebiete/Städte
Heute
nur teilweise von Volksdeutschen
besiedelt
überwiegend von Volksdeutschen
besiedelt
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
TEXT 1.2
Ursprünge der deutschen Ostsiedlung.
Die deutsche Ostsiedlung1, geht auf Karl dem Großen zurück, der sein Reich mit „Kreuz
und Schwert „ zusammenhielt und es durch Verteidigungszonen2 , die sogenannten
»Marken« sicherte. Dort brauchte er zuverlässige3 Untertanen, so schickte er z.B. Bauern
aus Bayern in die Ostmark , das heutige Österreich.
In den östlichen Grenzgebieten des Heiligen Römischen Reichs und an der Elbe lebten
damals schon seit der Völkerwanderungszeit 4 slawische Stämme 5. Sie hatten sich hier
niedergelassen 6 h, nachdem die Germanen weitergezogen waren. Dem neugegründeten
karolingischen Reich mussten sie Tributen zahlen, standen deswegen und durch den regen
7 Handel 8 unter deutschen (damals fränkischen) Kultureinfluss. Als sie von deutschen
Herrschern erobert wurden, vermischten sie sich mit der germanischen Bevölkerung.
Zur Christianisierung unterstützte auch die Kirche die Ausdehnung 9 des germanischen
Reichs vom Westen nach Osten, der Impuls zur deutschen Besiedlung 10 kam aber auch
vom Osten. Um die religiöse und politisch-gesellschaftliche Lage zu stabilisieren, lockten 11
die ersten christianisierten slawischen Fürsten deutsche Bauern, Handwerker und
Kaufleute in ihre Länder, und gewährten 12 ihnen Sonderrechte.
So schrieb1176 Herzogs Sobieslaus I. von Böhmen in seinem Freiheitsbrief 13 für die Prager
Deutschen:
»Ich, Sobieslaus, Herzog der Böhmen, tue14allen Gegenwärtigen und Zukünftigen15 kund,
daß ich in meine Gnade und meinen Schutz nehme die Deutschen, die in der Prager
Vorburg wohnen, ….Ich räume 166also diesen Deutschen ein, nach dem Gesetz und Rechte
der Deutschen zu leben, …«
Die Deutschen waren in Hinblick auf die Entwicklung der Länder im Osten willkommen . Im
Nordosten Europas begegneten sie den finnougrischen Esten, den baltischen Letten und
Litauern, die mit den Ahnen17 der Preußen, den Pruzzen verwandt waren. In
Ostmitteleuropa lebten sie mit slawischen Völkern zusammen. In Mittel-, Ost- und
Südosteuropa gab es also damals keine klaren Volks- oder Sprachgrenzen. Überall
entstanden multiethnische Dörfer und Städte.
1e
Ostsiedlung < Siedlung im Osten
e Verteidigungszone = e Schutzzone
3 zuverlässig = ehrlich und treu
4 e Völkerwanderungszeit= Migrationszeit
5 r Stamm = Volksgruppe
6 sich niederlassen = Quartier nehmen
7 rege = aktiv, lebhaft
8 r Handel = Kauf u.Verkauf von Waren
9 Ausdehnung = die Expansion
10 e Besiedlung = e Kolonisierung
2
locken = durch einen interessanten Angebot
herbeirufen
12 gewähren = genehmigen, zugestehen, zulassen
13 der Freiheitsbrief = eine Schrift zu einem Privilegium
14tue….kund, = teile ..mit
15 die Gegenwärtigen und Zukünftigen = den Lebenden
und ihren Nachkommen, den Kinder der Kinder
16 einräumen = ja sagen zu …
17 die Ahnen = die Stammväter, die Großväter der
Großväter
11
Aufgabe 6a
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
zu TEXT 1.1 Ursprünge der deutschen Ostsiedlung
A 6a Was ist richtig? Kreuzt an
R
F
Die deutsche Ostsiedlung begann nach der Zeit
der
. Karolinger
Man brauchte treue Leute in den
Verteidigungszonen des Deutschen Reiches
waren
Die deutschen Zuwanderer kamen unter
slawischen Einfluss
Die Kirche war gegen die Erweiterung des
deutschen Reiches nach Osten
Man brauchte deutsche Bauern, Handwerker
und Kaufleute aus dem Reichsgebiet, um die
Ostgebiete zu stabilisieren.
in den Siedlungen in Ostmitteleuropa erhielten
die Deutschen keine Rechte
Die
. Deutschen lebten mit slawischen Völkern
in Dörfern und Städten zusammen und
vermischten sich mit ihnen
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A 6 b TEXT 1. 3
Die Baltendeutschen und die Deutschen in Preuβen und Pommern
Die Ostdeutschen Preuβens und Pommerns
stammten von der Bevölkerung ab, die ab dem XII.
Jahrhundert in die Gebiete jenseits der Elbe zogen. Die
Eroberungen des Deutschen Ritterordens wurden
nämlich von deutschen Kolonisten begleitet, die die
Länder der baltischen Volksstämmen besiedelten. In
Pommern, Polen, Schlesien, Böhmen, Mähren und
Meklenburg gründeten die deutschen und slawischen
Fürsten für die Zuwanderere Dörfer und Städte nach
dem deutschen
Stadtrecht (ius teutonicum oder
Magdeburger Recht). Fast alle schlossen sich später
zur Hanse1 zusammen. Die Deutschen lieβen sich aber
auch in slawischen Bauerndörfer nieder. Hier trat
neben dem Slawischen auch das Deutsche Recht in
Kraft2 .Kaiser Lothar von Supplinburg (1125-37)
unterstützte die Kolonisierung
mit
Missionen ,
3
Lehnsherren und Bauern. Die deutsche Kultur wurde
auch von den Mönchsorden
der
Augustiner ,
Benediktiner, Zisterzienser und Prämonstratenser
verbreitet, allerdings spielte bei der Ostsiedlung der
Deutsche Ritterorden die wichtigste Rolle.
M 10
1
2
3
M 11
Beide Landkarten aus
http://www.z-gv.de/doku/hintergrund/0
5_02frameset.htm
e Hanse = Vereinigung von Kaufleuten
in Kraft treten = gelten
der Lehnsherr = ein Fürst mit Aufsicht über einen oder mehrere
Vasallen
A 6 b TEXT 2 BEANTWORTE DIE FRAGEN.
1. Ab wann gibt es deutsche Bevölkerung in den Gebieten an
der Ostsee?
2. Warum zogen sie dorthin?
3. Wer gründete Dörfer und Städte für sie?
4. Welches Recht trat dort in Kraft?
5. Wer verbreitete die deutsche Kultur in Osteuropa?
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
TEXT 1.4 Der Deutsche Ritterorden in Preuβen und Pommern
A 6c ERGÄNZT DEN TEXT MIT DEN VOKABELN AUS DER LISTE
Deutschen Ordens – Eroberung – Hauptstadt –Heimatrecht - ihre Hilfe -neuen Sitz –
unabhängigen –unter –unterwerfen
1191 verlieβen die Deutschen Ritter ihre letzte
Hochburg im Heiligen Land und suchten
nach einem neuen Sitz in Europa. Als Lohn für
ihre Hilfe im Feldzug1 gegen die Cumanen
erhielten sie von Andreas II. dem König von
Ungarn
1211
das
Heimatrecht
in
Siebenbürgen. Als sie etwa zehn Jahre später
den
Versuch
machten,
hier
einen
unabhängigen
Ordensstaat
aufzubauen,
wurden sie
vom ungarischen Herrscher
vertrieben (1225).
1226 half Hermann von Salza, der
Hochmeister 2 des Deutschen Ordens, dem
polnischen König Konrad I. von Masowien die
heidnischen Pruzzen zu unterwerfen. Darauf
verlangte er diesmal sowohl vom deutschen
Kaiser Friedrich II., - durch die Goldenen Bulle
von Rimini ,- als auch vom Papst Gregor IX., M 12 Der Ordensstaat. (Blaugrau)
durch die Goldenen Bulle von Rieti ,- die
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Orden
Herrschaft über die eroberten baltischen
sland1410.png
Gebiete.
1230 musste der polnische König das Recht des Deutschen Ordens auf die
Stadt Culm ( heutige Chełmno in Polen) und das Culmer Land anerkennen
3.Nachdem Königsberg
(polnisch Królewiec, und litauisch Karaliaučius )
eingenommen und zur Hauptstadt des Ordenstaates Preuβen, des Herzogtums
Preuβen und schlieβlich der Provinz Preuβen ernannt worden war, erfolgte die
Unterwerfung Ostpommerns und die Eroberung von Gebieten in Livland und
Litauen. Erst nach der Niederlage gegen die polnischen und litauischen Fürsten
(1410) ging die Macht der Deutschen Ritter langsam unter. Nachdem sie 1466
Pommerellen verloren hatten, musste sie 1466 das Culmer Land und Pomerellen
mit den Städten Danzig, Thorn, Elbing, Marienburg (Westpr.) an Polen abtreten.
1
r Feldzug
akzeptieren
= e Militäraktion
2
r Hochmeister = der Generalsuperior
3
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
anerkennen =
A 6d Welcher Text gehört zu welcher Landkarte?
[Baustein 2, TEXTE 1.5 -1.9, Landkarten M 13 - ]
1TEXT 1.5
1163 begann die deutsche Kolonisierung Schlesiens. Nach dem
Österreichischen Erbfolgekrieg (1740–1748) wurde der
Friedensschluss in Aachen (1748) das Land Friedrich II. von
Preußen zugesprochen. Die Eroberung Schlesiens bedeutete
groβe Vorteile für Preuβen. Bei derselben Einwohnerzahl
(500.000) hatte es eine halb so groβe Fläche und bei weitem
besseres Ackerland als das sandige Preuβen. Das Bild zeigt
die Grenzen nach 1994 (rot); die Grenzen des preuβischen
Schlesiens 1871 (gelb); Schlesiens Grenzen vor der Abtretung
an Preuβen 1740 ( hellblau)
TEXT 1.6 Als Sudetendeutschen (auch Deutschböhmen, oder deutsche
Sudeten- Altösterreicher) wurden die Deutschen Zuwanderer
bezeichnet, die ab dem XIII. Jahrhundert in Böhmen, Mähren
und Schlesien ins “Böhmische Viereck“ einwanderten. In diesen
slawischen Gebieten, die bis 1806
Teil des Heiligen
Römischen Reichs, und ab 1804 auch Teil
des
österreichischen Kaisertums waren ,
lebten sie mit slawischer
Bevölkerung relativ friedlich zusammen. Mit dem Aufkommen
des Nationalgefühls und des Anspruchs auf die auf die Bildung
von Nationalstaaten brachen
ethnische Konflikte aus. Ohne
Rücksicht auf die
hier ansässige slawische Bevölkerung
trat 1938 die Tschechoslowakei das 28.946 km2 groβe
Sudetenland, mit 3.064.000 Sudetendeutschen an das Deutsche
Reich ab.
TEXT 1.7 Bis 1945 war Böhmen mit Hauptstadt Prag das Land der
Tschechen und der Sudetendeutschen. 1930 waren 39,65% der
Bevölkerung deutsch. Mähren war als ehemaliges Land der
Böhmischen Krone bis 1918 Teil des österreichischen Reichs.
Nach der Volkszählung 1930 lebten hier 800.000 Deutsche
und 2.600.000 Tschechen.
Aufgabe 6d
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
-
A 6d Welcher Text gehört zu welcher Landkarte?
[Baustein 2, TEXTE 4-8, Landkarten M 13-17 ]
TEXT 1.8
- 2-
Die Masuren sind ein ausgedehntes Hügelland mit vielen Seen im
südlichen Ostpreußen, das nach 1945 unter polnische Verwaltung
kam. Vor diesem Zeitpunkt lebten hier 1,332 Millionen zweisprachige
Menschen. Sie wurden nach dem 2. Weltkrieg als »Autochthonen«
(Alteingesessenen) erklärt, obwohl 97,9% davon sich bei der
Volksabstimmung am 11. Juli 1920 für Deutschland entschieden
hatten.
TEXT 1.9 Nach dem 1. Weltkrieg lebten im 11. 11.1918 neu gegründeten Polen
4 Millionen Ukrainer, 1.1 Millionen Deutsche , 1.1 Millionen
Weißruthenen und 2.1 Millionen Juden. Diese nationalen
Minderheiten bildeten etwa 31% der Bevölkerung. Um die
polnische politische und wirtschaftliche Macht zu den
Nachbarländern Deutschland und Russland zu verstärken ,
sprachen die Alliierten im Versailler Vertrag (1919/20) den größten
Teil Westpreußens - Pomerellen ( bis auf die Freie Stadt
Danzig) , das Culmer Land und einen Zugang zur Ostsee Polen zu.
Die neue deutsch -polnische Grenze sowie den „polnischen
Korridor“, der Ostpreußen vom deutschen Reichsgebiet trennte,
wurden jedoch vom nationalsozialistischen Regime nie anerkannt.
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A 6d TEXTE 4-8 .
Welcher Text [Baustein 2, Texte 1.5-1.9 ]
gehört zu welcher Landkarte?
M 13 Bild A
http://www.z-gv.de/doku/hintergrund/05_02fram
eset_sudetenland.htm
M 16 Bild D erarbeitet aus
http://www.studienreisen.de/img/reise/thumblandkarte%20-11657-datum08-03-25.gif
M 14 Bild B
Erarbeitet au s
http://it.wikipedia.org/wiki/Immagine:Silesi
a_(Now).pngs WIKIPEDIA
M 17 Bild E
Frei erarbeitet aus
http://www.studienreisen.de/img/r
eise/thumb-landkarte%20-11657datum08-03-25.gif
M 15 Bild C
http://www.digam.net/dokumente/
964/1.jpg
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
TEXT 1.9 Das deutsch-polnische Danzig
Pommerellens Hauptstadt Danzig ( poln.
Gdańsk) war im 13. Jahrhundert eine
multiethnisch bewohnte Hafenstadt mit
deutschem Recht am Weichseldelta und
Mitglied der Hanse. Hier lieβen sich deutsche
Handels- und Kaufleute nieder. 1308 kam es
in den Besitz des Deutschen Ritterordens.
1454 machte sich die Stadt an der Seite des
Preußischen Bundes vom Orden frei, um sich
dem polnischen König zu unterstellen. Als
1795 sich das polnische Königreich endgültig
auflöste, kam Danzig zum
Königreich
Preußen. Nachdem es unter Napoleon erneut
als Freie Stadt anerkannt worden war, wurde
es nach dem Wiener Kongress Preußen
zurückgegeben.
M 18
http://www.z-gv.de/doku/hintergrund/05_02frameset_sudete
nland.htm
Gegen den Willen der überwiegend deutschen Bevölkerung (97,82 % , nach der
Volkszählung von 1910) wurde es mit dem Versailler Vertrag 1920 vom Deutschen
Reich getrennt und zur unabhängigen Freien Stadt unter dem »Schutz des
Völkerbundes» erklärt. Polen sollte es jedoch auβenpolitisch vertreten. Polen
versuchte sie in den folgenden Jahren mit allen Mitteln unter vollständige Kontrolle
zu bringen. 1921 genehmigte der Völkerbund die Errichtung eines polnischen
Stützpunktes auf der strategisch wichtigen Danziger Westerplatte. Die deutschpolnische Hafenstadt wurde somit zum Zankapfel.
A 7 AUS DER CHRONIK VON DANZIG. Finde die richtige chronologische Folge
Freie Stadt unter dem Schutz des
Völkerbundes
Gebiet des Deutschen Ritterordens
Mitglied der Hanse
Teil des polnischen Königreichs
Im Ausland von Polen vertreten
Freie Stadt
Anschluss an das Deutsche Reich
Teil des preuβischen Königreichs
Stadt mit deutscher ethnischer Mehrheit
Freie Stadt
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A 8 Internet Recherche
Recherchiert in vier Gruppen über folgende Deutsche Ost- und
Siedlungsgebiete
Baltikum
Banat
Batschka
Bessarabien
Böhmen
Bosnien
Bukowina
Danzig
Dobrudscha
Estland
Galizien
Gottschee
Kaukasien
Kirgisien
Lettland
Litauen
Mähren
Masuren
Schlesien
Oberschlesien
Kaukasus
Kirgisien
Lettland
Litauen
Mähren
Masuren
Memelland
Oberschlesien
Ofener Bergland
Ostbrandenburg
Sudetenschlesien
Ostpreußen
Pommern
Schlesien
Schwäbische Türkei
Schwarzmeergebiet
Siebenbürgen
Slawonien
Sudetenland
Syrmien
Usbekistan
Westpreußen
Westungarn
Wolgagebiet
Wolhynien
Zentralpolen
Zips
LINK ( http://www.z-g-v.de/doku/hintergrund/05_02frameset.htm )
und berichtet mit einer PowerPoint Präsentation oder mit OverHead Folien
nach folgenden Fragen:
1. Wo liegt das Gebiet und wo lebte hier deutsche Bevölkerung?
2. Wie wurden die deutschen Besiedler hier benannt?
3. Wann kamen sie hierher? Leben sie noch heute hier?
4. Zu welchem Land gehörte das Gebiet und wo liegt es heute ?
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
2. Wie und wann erfolgte die Vertreibung
der Deutschen aus Osteuropa?
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
5
Aufgabenstellung 3
Arbeitsanweisungen
FACHSPRACHLICHE KOMPTENZ
A9
INFORMATIONEN AUS LANDKARTEN VOM
GESCHICHTEATLAS INTERPRETIEREN,UND
CHRONOLOGISCH WIEDERGEBEN
A 10
URSACHEN UND FOLGEN ERKENNEN/NENNEN
A 11
ANGABEN NACH DEN “LEGENDA” DER
LANDKARTE MÜNDLICH WIEDERGEBEN
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A 9 Betrachte die Landkarte, beantworte die Fragen und ordne
dann chronologisch.
1. Welche Volksgruppen werden zur Zwangsarbeit nach
Deutschland geholt? Wann?
2. Aus welchem Land gibt es Zwangsumsiedlungen? Wann und
wohin?
3. Aus welchem Land werden Menschen deportiert? Wann und
wohin?
4. Wer flüchtet vor wem? Wann und wohin?
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A 10
TEXT 2.1 Das Aufeinanderprallen der Nationalismen
M 20
http://www.planetwissen.de/pw/showdocument,,,,,,,,,,,,,,,,,,,F635F01F9D8B4D8B
E0340003BA5E0905,,,.html
Die tragische Vertreibung
der Deutschen aus Osteuropa
hängt grundsätzlich1 mit dem
Zusammenbruch des Nationalismus
zusammen .
Aus dem mittelalterlichen Impuls zur
Kolonisierung Osteuropas hatte sich
nämlich die Idee zum deutschen
Recht auf Lebensraum in Osteuropa
und zugleich auf die Vertreibung oder Versklavung der dort angesiedelten1
Slawen herausgebildet. Dies stand im Gegensatz zum wachsenden
Nationalgefühl aller Nachbarvölker und besonders zum Anspruch der Polen
und der Tschechen auf die Gründung ihrer Nationalstaaten .
Die deutsche Niederlage 1918 und die darauffolgende Neuentstehung
Polens, das Ende 1700 aufgelöst und im XIX. Jahrhundert zwischen
Deutschland und Russland aufgeteilt worden war, hatte den Drang des
Nationalsozialismus nach dem Expansionismus in Osteuropa verschärft.
Obwohl die internationalen Abkommen Volksabstimmungen beschlossen, um
zu möglichst gerechten Grenzen zu kommen, ergaben sich nach dem 1.
Weltkrieg
neue Konflikte, zumal
verschiedene ethnische Gruppen
nebeneinander wohnten, und in den neuen Nationalstaaten weiterhin
beträchtliche2 deutsche Minderheiten lebten. Bei der Verwirklichung seiner
Utopie zum Groβgermanischen Reich deutscher Nation begann Hitler gerade
mit der brutalen Bevölkerungsverschiebung3 der Polen, die den
"Volksdeutschen„ aus Osteuropa Platz räumen sollten.
angesiedelt = wohnhaft 2 beträchtlich = bedeutend
3 Bevölkerungsverschiebung3 = Bevölkerungsverlegung
1
1 grundsätzlich
2
= generell
r Anspruch auf etwas haben = etwas verlangen
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A 10 zu Text 2.1
ORDNE DIE URSACHEN DEN ENTSPRECHENDEN FOLGEN ZU ( Es kann
auch mehr als eine Ursache geben). ÜBE DANN IN PARTNERARBEIT DIE
MÜNDLICHE KOMMUNIKATION MIT DEN UNTENSTEHENDEN REDEMITTELN.
Ursache
Folge
1.
a. Brutale Verschiebung der Polen
Misserfolg des modernen
deutschen Nationalismus
2. Niederlage Deutschlands1918 und
darauffolgende Neugründung
Polens
b.Idee zum Recht auf Lebensraum in
Osteuropa,
3. Mittelalterliche Impuls zur deutschen
Kolonisierung
c. tragische Vertreibung der
Volksdeutschen aus Osteuropa
4. verschiedene ethnische Gruppen
wohnten nebeneinander
d. Verschärfung des nationaldeutschen
Expansionismus nach Osteuropa
5. Hitlers Utopie zum
Groβgermanischen Reich deutscher
Nation und zur Neuordnung
Europas
e. nach dem 1. Weltkrieg neue Konflikte
f.Vertreibung oder Versklavung der dort
angesiedelten Slawen
Redemittel
Konjunktionen ( kausal)
•Weil/da/zumal/ + Nebensatz (Endstellung) , denn + Grundstellung
•Daher/darum/deshalb/deswegen/
Präpositionen
Wegen/aufgrund + GEN
Wendungen (kausal)
•Aus diesem Grunde
•Das ist die Ursache dafür, dass……
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
M
21 http://www.obersalzberg.de/cms_e/content/popup/besetztes5_2.jpg
A 11 Was zeigt die Landkarte?
Redemittel
Die Landkarte zeigt ….
Die Landkarte schildert, wo / den / die / das …..
……ist/sind in Blau/in Grau/in Pfirsich/ in Hellbraun, in Khaki
Die blau/roten Streifen entsprechen dem/der/den
Die roten Punkte bezeichnen ….
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Aufgabenstellung 4
Arbeitsanweisungen
5
LERNEN LERNEN
A 12
A 15
HAUPTINFORMATIONEN TABELLARISCH
ZUSAMMENFASSEN
FACHLEXIKON ZU EINEM GEWISSEN BEREICH
ALS LERNKARTEI ERSTELLEN
INTERKULTURELL E GESCHICHTSERZIEHUNG
A 13a
A 13b
A 14
DIACHRONISCHE VERGLEICHE VON LANDKARTEN
AUS DEM GESCHICHTSATLAS
SCHULBÜCHER ZU EINEM GEWISSEN THEMA
INTERNATIONAL VERGLEICHEN
UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN IM
INTERNATIONALEN VERGLEICH ERKENNEN UND
BESCHREIBEN
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A 12 TEXT 2.2 Der Generalplan Ost
Mit dem Generalplan Ost (GPO) aus den Jahren 1941-42 wollte Hitler die
besetzten Gebiete Osteuropas endgültig germanisieren und durch die
“ethnische Säuberung” über 50 Millionen Slawen vernichten oder jenseits
des Urals verschieben. Die 3 bis 4 Millionen überlebenden Polen sollten als
Sklaven für die Deutschen Kolonisten ohne ärztliche Versorgung arbeiten
und durch den Verbot der Heirat im Laufe einer Generation aussterben .
Der GPO erfolgte in drei Schritten:
1) die Abtretung des Sudetengebiets von der Tschechoslowakei an das
Deutsche Reich in Kraft des Münchners Abkommens zwischen dem
Deutschen Reich und der Tschechoslowakei (
30. September 1938 ) Die deutsche Besetzung des Sudetengebiets erfolgte
aber als die Grenzen noch nicht genau festgelegt waren.
2) Der Einmarsch in Polen im September 1939, der den Beginn des
2.Weltkriegs verursachte. Polen deutscher Abstammung mussten sich zur
Zeit entweder als Deutsche oder als Polen erklären
3) Der Einmarsch in die Sowjetunion im Juni 1941.
In das südöstliche Polen, wurden eine halbe Million Polen aus dem
ehemaligen Korridor Westpreußen und Posen deportiert, 2 Millionen
polnische Zwangsarbeiter in das deutsche Reich verschleppt. Am 22. Juni
1941 überfielen deutsche Wehrmachtsverbände ohne Kriegserklärung die
Sowjetunion mit 3.600 Panzern sowie 600.000 Soldaten aus verbündeten
Ländern . Ihr Ziel war „ die Ausrottung des asiatischen Einflusses im
europäischen Kulturkreis„ Acht Millionen Polen, Ukrainer, Weißrussen und
Balten mussten fliehen oder wurden von der Wehrmacht vertrieben.
Insgesamt 5,5 Millionen Osteuropäer versklavten die Nazis als
Zwangsarbeiter ins Deutsche Reich.
AUFGABE 12 LERNEN LERNEN: Fasse die Hauptinformationen
tabellarisch zusammen
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
Aufgabe 13
a ) Aus dem Deutschen Schulatlas 1942.
M22
http://www.halat.pl/Europa_als_Lebe
nsraum_Oktober_1942.jpg
M 23 http://halat.pl/drang_nach_osten.html#
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
AUFGABE 13
b) AUS DEM GESCHICHTSBUCH „Landvolk im Werden“1941
Die idyllische bunte Karte aus Konrad
Meyer , „Landvolk im Werden“,1941 ,
stammt, propagiert mit dem Titel „DER
NEUE OSTEN“ eine neue heitere
Heimat im Kontrast zur tragischen
Realität von Vertreibung und
Massenmord
M 24
http://www.dfg.de/aktuelles_presse/aus
stellungen_veranstaltungen/generalplan
-ost/zoom/z_planung_1_3.html
AUFGABE 13 a
Vergleiche mit den Landkarten in deinem Geschichtsatlas:
1) Was merkst du im Titel der Landkarten ?
2) Welche politische Anschaung erkennst du hier ?
AUFGABE 13 b
1) Suche nach italienischen Landkarten aus den Jahren 1930-1945 und
vergleiche die Angaben, die Titel und die Inschriften . Was fällt dir auf?
4) Zeige deinen Eltern und Groβeltern die beiden Landkarten und frage
nach ihrem Schulatlas: Wurde dort der Lebensraum erwähnt? Wenn ja,
wie?
5) Gab es dort ähnliche Landkarten wie M 22 M 23 M 24?
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
TEXT 2.3
„Heim ins Reich“ oder die Politik der Zwangsumsiedlungen
Die nationalsozialistische Aktion Heim ins Reich 1939-1944 hatte zum Ziel , die
Deutsch-Ethnischen Volksgruppen, ( die sogenannten Volksdeutschen) aus den
Ländern, wo sie als Minderheit lebten, in Deutsche Reichsgebiete umzusiedeln,
sowohl um den deutschen Bevölkerungsanteil der annektierten Gebieten zu
erhöhen, als auch männliche Bevölkerung zum Kriegsdienst herbeizurufen.
Infolge von Verträgen mit vielen ost- und südosteuropäischen Staaten darunter auch Italien- mussten 1939-1944 Deutsch-Ethnische Minderheiten
gegen ihren Willen aus ihrer Heimat abwandern.Dieses Schicksal betraf die
Wolgadeutschen (214.000), die Deutschen aus Wolhynien (136.000), Galizien (
137.000), Bessarabien (92.000), aus der Bukowina (97.000), aus Estland
(16.000), Lettland ( 61.000), Litauen ( 51.000), aus der Dobrudscha ( 15.000),
aus Bulgarien (2.000), Kroatien und Serbien ( 21.000), aus der Krain 15.000
sowie aus Südtirol (80.000). Neben den Balten- und Wolhyniendeutsche
wurden auch Deutsche aus Rumänien vertrieben , weil die UdSSR und
Bulgarien beziehungsweise die Gebiete der Bukowina und der NordDobrudscha annektierten ( 1940)
Während die Flucht der Juden die Donau stromabwärts ging, zogen die
Ostdeutschen stromaufwärts. Die NS-Propaganda dokumentierte die Aktionen
durch Fotos und Plakate, die angeblich gutorganisierte Planung und
Durchführung der Transporte illustrierten. Nach der Parole „HEIM INS REICH“
hatten die Menschen die Hoffnung , in den Gebieten des alten Deutschen
Reichs eine neue Heimat zu erreichen: Die meisten mussten jedoch nach der
tragischen Zwangsemigration noch monatelang in Lagern verbringen, und
wurden dann in den von Deutschland annektierten Gebieten angesiedelt (z.B.
im polnischen Warthegau oder in Böhmen und Mähren ). Im Sommer 1945
beschlossen die Alliierten auf der Potsdamer Konferenz die „Überführung der
deutschen Bevölkerung [...] nach Deutschland, “ für die Flüchtlinge und
Vertriebenen bedeutete dies eine erneute Tragödie.
A 14 Interkulturelle Vergleiche:
Findest du Informationen zur Aktion HEIM INS REICH und zum GPO in deinem
Geschichtsbuch? Wenn ja , berichte zu den Unterschieden und
Gemeinsamkeiten mit Hilfe der Redemittel von A 15
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
A UFGABE 15 a
LERNEN LERNEN
Fasse den Text 2.3 nach Stichpunkten
zusammen
Gegensätze
Während ………………,………………..
……………….., dagegen……………….
Gemeinsamkeiten/Entsprechungen
Sowohl……… als auch ………………
Gründe
…………………………….., weil ……………….
Da……………….,……………………………….
………………….., deshalb…………………….
Ziele
……………………………..., um ……………….zu
Zum Zweck ……………….., …………………..
Folgen
Da……………………………,
Infolge von ………………….
Angaben zu Orten und Menschen
Angaben zur Zeit der Ereignisse
Angaben zu r Zahl der betroffennen
Volksgruppen
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
TEXT 2. 4 Die Potsdamer Konferenz und die
Vertriebenen aus Ostdeutschland.
Nach der Kapitulation Deutschlands fand die Potsdamer Konferenz (Juli 1945) statt ,
an der
• der amerikanische Präsident Harry S. Truman
• der sowjetische Josef Stalin
• der Premierminister Winston Churchill, und später sein Nachfolger Clement Attlee
teilnahmen .
Die Hauptalliierten beschlossen im Potsdamer Abkommen die Aufteilung
Deutschlands , das ein Viertel seines Staatsgebietes verlieren musste, in vier von
den Alliierten kontrollierten Besatzungszonen und den „geordneten und humanen
Transfers“ deutscher „Bevölkerungsteile“ aus Polen, aus der Tschechoslowakei und
aus Ungarn, um zukünftige deutsche Revanchismen vorzubeugen. Alle Nachfolger
der Ostdeutschen, die sich seit dem im Mittelalter in den osteuropäischen Gebieten
jenseits der Oder –Neiße Linie niedergelassen hatten, schickte man nach
Deutschland , was aber erneut zu einer grausamen „ethnischen Säuberung” führte.
Nicht nur die Volksdeutschen sondern auch diejenigen, die sich nach der politischen
Neuordnung Europas nicht mehr auf „deutschem“ Boden befanden, wanderten aus
Furcht vor Misshandlungen ab oder wurden durch Dekrete enteignet und mit Gewalt
vertrieben.
Die tragische Bilanz der Nationalsozialistischen Politik war die gröβte
Völkerwanderung des 20. Jahrhunderts.
AUFGABE 16 FACHSPRACHE LERNEN
Sammle aus den Texten 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 alle spezifischen Vokabeln der
Fachsprache Geschichte zu diesem Bereich und Thema, erstelle damit eine
Lernkartei zum Wortschatz Geschichte der Flucht und Vertreibung.
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
AUFGABE 17.
VERKNÜPFUNGEN ZU SCHON BEKANNTEM AUFSTELLEN.
Zu welchen Informationen aus diesem Baustein passen diese Materialien?
M 25
Achtung! Schlesier!
Handgeschriebenes Schild
,mit der Bitte um Hinweise
über den Aufenthaltsort
einer Familie aus Schlesien
Karton49,6 x 32,1 cm
Leipzig, um 1945 DHM,
Berlin
http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/
d2c00488/index.html
M 26 Hitlers Ansprache
22. August 1939
http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ju001
176/index.html
"Unsere Stärke ist unsere Schnelligkeit und
unsere Brutalität. …Ich habe den Befehl
gegeben – und ich lasse jeden füsilieren, der
auch nur ein Wort der Kritik äußert – daß
das Kriegsziel … in der physischen
Vernichtung des Gegners besteht. So habe
ich, einstweilen nur im Osten, meine
Totenkopfverbände bereitgestellt mit dem
Befehl, unbarmherzig und mitleidslos Mann,
Weib und Kind polnischer Abstammung und
Sprache in den Tod zu schicken. Nur so
gewinnen wir den Lebensraum, den wir
brauchen. Wer redet heute noch von der
Vernichtung der Armenier?„
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
M27
http://www.expolis.de/sc
hlesien/texte/ruchniewic
z.jsp
"Die Stadt Schweidnitz soll sofort geräumt werden. An den zu bildenden Fußtrecks dürfen nur
Frauen mit Kindern und Männer über 60 Jahre, soweit sie nicht in Betrieben tätig sind, teilnehmen.
Abmarsch über Oberweistritz nach Neurode morgens früh 6 Uhr. Sammelplatz Sedanstraße und
Sedanplatz. Lebensmittel für einige Tage mitnehmen - Gepäck nur für das Notwendigste. Frauen
mit nicht marschfähigen Kindern sollen auf Wagen befördert werden. Wegen Übernachtung
unterwegs wird gesorgt werden".
(zit. nach J. Mann: Geschichte der Stadt Schweidnitz. Reutlingen 1985)
M28 Nach dem Überfall der deutschen
Armee am 1. September 1939 wurde
Polen zwischen Deutschland und der
Sowjetunion aufgeteilt.
Auf den Konferenzen von Teheran, Jalta
und Potsdam willigten die Westmächte in
die von der Sowjetunion vorgeschlagene
Westverschiebung Polens ein und
beschlossen die Vertreibung der
deutschenBevölkerung aus Polen
Eingescannt : Karte und Text:
Benz/Graml/Weiß, Enzyklopädie des
Nationalsozialismus,
Berlin 1997, S.641–642
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
M 29
http://www.kreisgemeinschaftwehlau.de/Ostpreu%DFen%20Alt/900336%20Flucht%20und%20Vertreibung
%20von%20Deutschen%20und%20Pole
n..html
SONDERBEFEHL
für die deutsche Bevölkerung der
Stadt Bad Salzbrunn…
Laut Befehl der Polnischen Regierung wird
befohlen:
1. Am 14.Juli 1945 ab 6 bis 9 Uhr wird eine
Umsiedlung der deutschen Bevölkerung
stattfinden
2. die deutsche Bevölkerung wird in das Gebiet
westlich des Flusses Nei βe umgesiedelt
3. Jeder Deutsche darf höchstens 20 kg
Reisegepäck mitnehmen
4. Kein Transport ( Wagen,Ochsen, Pferde , Kühe
usw) wird erlaubt
5. Das ganze lebendige und tote Inventar in
unbeschädgtem Zustande bleibt als Eigentum
der polnischen Regierung
6.Nichtausführung des Befehls wird mit
schärfsten Strafen verfolgt, einschlieβlich
Waffengebrauch………………………………………………
…………….
11. Alle Wohnungen in der Stadt müssen
offenbleiben….
M 30
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
http://www.geschichtsatlas.de/~gf5/schlesie.html
•
M 31 Bericht eines Zeitzeugens
"Erst in letzter Minute bekamen wir Nachricht, dass wir fliehen
mussten. Vater bekam eine Panzerfaust in die Hand
gedrückt, dann sahen wir ihn nie wieder. Mutter und ich
waren mit den kleinen Kindern allein. Tag und Nacht ging
die Fahrt. Sie hatten uns gesagt, über das Eis ginge es
schneller. Am dritten Tage lag die ungeheuere Fläche des
Frischen Haffs vor uns. Wir hörten die feindlichen Jäger von
weitem und waren ihnen hilflos ausgeliefert. Der dunkle
Treck auf dem hellen Eis war für sie ein Scheibenschießen.
Die Szenen, die sich dabei abspielten, sind nicht zu
schildern. Ein ungeheueres Durcheinander, Todesschreie
von Menschen und Vieh, in Brand geschossene Wagen, von
Splitterbomben geborstenes Eis, eingebrochene und
verwundete Pferde. Ich hieb auf meine Pferde ein, bis ihre
Rücken blutig waren, und es half. Doch als wir uns von dem
Überstandenen erholt hatten, kam das größere Unheil.
Denen, die es sahen, versagte die Stimme. Wir fuhren in vier
bis sechs Reihen nebeneinander, und dann versanken
plötzlich hinter uns und neben uns die Wagen; ohne Schrei,
völlig ohne Krachen und Bersten, als nähme eine
unsichtbare Hand sie weg. Diejenigen, die durchkamen,
hatten verzerrte Gesichter, die niemand mehr kannte.„
http://www.geschichtsatlas.de/~gf5/flucht.html
© Entwurf von Maria
Cristina Berger und
Adriano Ceschia
3. Abschlusstest.Fragebogen.
1. Was versteht man unter deutscher Besiedlung Osteuropas?
2. Mit welchem Kaiser beginnt die deutsche Kolosinierung
Osteuropas?
3. Welche Gebiete Osteuropas kolonisieren die Deutschen?
4. Welche christliche Orden haben eine Rolle in der Koloniserung?
5. Welche Aufgabe gibt sich der Deutsche Ritterorden und
wann/wie/wo wechselt sein Einflusses und sein Sitz?
6. Welche Rechte erlangte Hermann von Salza?
7. Wann und wie erreicht die territorialen Expansion der Deutschen
Ritter ihrenHöhepunkt?
8. Was verursacht den Rückgang der Macht der Deutschen Ritter?
Wen müssen sie anerkennen?
9. Wann beginnt die Siedlung von Ostdeutschen in Schlesien?
10. Wann und durch wen kam Schlesien zu Preuβen?
11. Warum war Schlesien wirtschaftlich bedeutend?
12. Wann findet die Kolonisierung der Sudeten statt?
13. Wann beginnen die politischen Probleme für die
Sudetendeutschen?
14. Wann werden sie zu einer Minderheit’
15. Was versteht der deutsche Nationalismus unter “Lebensraum”?
16. Welche Folgen des 1.Weltkrieges verstärken den deutschen
Nationalismus in Hinblick auf Osteuropa?
17. Was ist der Generalplan Ost (GPO)?
18. Was unternimmt Hitler um den GPO zu konkretisieren?
19. Wann findet die Potsdamer Konferenz statt und welche
Entscheidungen trifft man zur ethnischen Regelung in Osteuropa?
20. Welches tragische Schicksal verbindet die Polen mit den
Volksdeutschen?
21.Wohin kamen die Ostdeutschen?
© Entwurf von Maria Cristina Berger und Adriano Ceschia
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