soziale_Gruppen

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Susan Lindenlaub
Agnes Voerkel
Jenny Kriegel
Karoline Kaufhold
Agenda
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Phänomenologie von Gruppen
Analyse auf dem Intergruppenniveau
Intergruppenverhalten
Soziale Kategorisierung
Wahrnehmung zwischen sozialen Gruppe
Theorie der sozialen Identität
Theorie des realistischen Gruppenkonflikts
Oxytocin und seine Bedeutung für
Sozialverhalten
Agenda
1. Phänomenologie von Gruppen
1. Definition von Gruppen
2. Warum Gruppen?
3. Arten und Gruppenentitativität
2. Analyse auf dem Intergruppenniveau
1. Gruppen in ihrer Umwelt
2. Intergruppenkontext und Salienz der
Gruppenmitgliedschaft
3. Vorstellungen von Gruppen und sozialer Einfluss
1.1.Definition von Gruppen
• zwei oder mehrere Einzelpersonen
• Unterschiedliche Gruppen vorhanden
• Gemeinsame Identität
• Wichtig zu erkennen das es Menschen gibt,
die anderen Gruppen angehören
1.2.Warum Gruppen?
• 3 theoretische Auffassungen:
–Soziobiologisch
–Kognitiv
–instrumentell
1.2.Warum Gruppen?
Soziobiologische Auffassung:
• Anlehnung an Darwins Evolutionstheorie
• adaptiver Wert hervorgehoben
• Gruppenbildung:
–
–
–
–
–
Effektivität
Zusammenarbeit
Gesteigerte Überlebenschancen
Zugehörigkeitsbedürfnis
in allen Kulturen und Situationen
1.2.Warum Gruppen?
Kognitive Auffassung:
• Theorie des sozialen Vergleichs
• Wir wollen zutreffende Sicht der Welt haben
– Überzeugungen an der sozialen und physikalischen Realität
überprüfen
• Theorie der sozialen Identität und
Selbstkategorisierungstheorie
• Verhaltensrichtlinien durch Gruppenmitgliedschaft
1.2.Warum Gruppen?
Instrumentelle Auffassung:
• Wir verschaffen uns Vorteile durch Gruppen
• Gruppen fördern den sozialen Austausch zum
gegenseitigen Vorteil
• Austauschtheorie:
– Soziale Beziehungen in Form von
Austauschprozessen: Austausch materieller Güter,
interpersonelle Hilfe, psychologische Güter
1.2.Warum Gruppen?
• Austauschtheorie:
– Effektivere Organisation, wenn die Beteiligten eine
Gruppe bilden
– Soziale Beziehungen sind mit Kosten und Nutzen
verbunden
– Unzufriedenheit bei zu hoher Investition
– Gruppenaustritt wenn Alternativen zur Verfügung
stehen
1.3. Arten und Gruppenentitativität
• Studie: Lickel et al. (2000)
• Unterscheiden Menschen spontan zwischen
unterschiedlichen Gruppen?
• amerikanische und polnische Studenten als
Versuchsteilnehmer
• 40 unterschiedlichen Gruppen auf 8 Dimensionen
und in unterschiedliche Kategorien einstufen
1.3.Arten und Gruppenentitativität
• Daraus ergaben sich vier Arten von Gruppen:
– Gruppen mit Intimität
– Aufgabenbezogene Gruppen
– Soziale Kategorien
– Lockere Verbindungen
1.3.Arten und Gruppenentitativität
- und jetzt ihr! Entitativität = Ausmaß, in dem eine Anzahl von Personen als
miteinander verbundene, kohärente Einheit wahrgenommen
wird
1.3.Arten und Gruppenentitativität
1.3.Arten und Gruppenentitativität
Zusammenfassende Ergebnisse:
• Gruppen mit Intimität:
– Bedeutsam
– hoher Grad an Interaktion
– gemeinsame Ziele und Handlungsergebnisse
– hohes Niveau der Ähnlichkeit
– als klein eingestuft
– große Dauerhaftigkeit
– geringe Durchlässigkeit
1.3.Arten und Gruppenentitativität
• Soziale Kategorien (Frauen):
– Bedeutung der Mitglieder füreinander gering
– geringer Grad an Interaktion
– geringer Grad an gemeinsamen Zielen und
Handlungsergebnissen
– geringe Ähnlichkeit der Mitglieder zueinander
– als groß eingestuft
– von hoher Dauerhaftigkeit
– geringe Durchlässigkeit
1.3.Arten und Gruppenentitativität
• Im Bezug auf die Entitativität:
– Gruppen mit Intimität und aufgabenbezogene
Gruppen hoch eingestuft
– Lockere Verbindungen gering
– Soziale Kategorien mittlere Einstufung
– wichtigster Prädiktor war die Interaktion zwischen
den Mitgliedern  höheres Interaktionsniveau
ging mit höherer Entitativität einher
2.1. Gruppen in ihrer Umwelt
• bestehen nicht allein
• In der Umwelt, in der Gruppen ihre Funktion
erfüllen, sind auch andere Gruppen Bestandteil
• Betrachtung der Intergruppenbeziehung
• Intergruppenkontext hat Einfluss auf Prozesse
innerhalb der Gruppe
2.2. Intergruppenkontext und Salienz der
Gruppenmitgliedschaft
• Gruppenmitgliedschaft nicht bewusst
• Wichtigster Einfluss des Intergruppenkontextes:
saliente Gruppenmitgliedschaft
• Auswirkungen auf die Selbstdefinition
• Selbstdefinition hat Einfluss auf Einstellungen und
Verhalten von Gruppenmitgliedern
• Konfrontation mit anderen Gruppen
2.2. Intergruppenkontext und Salienz der
Gruppenmitgliedschaft
• Studie James und Greenberg (1989)
• Experiment: Lösung von Anagrammaufgaben
durch Studenten ihrer Universität
• Annahme: stärkere Motivation und bessere
Leistung, wenn ihre Zugehörigkeit zu ihrer
Universität durch einen Vergleich zu
Studierenden einer anderen Universität, salient
gemacht wurde
2.2. Intergruppenkontext und Salienz der
Gruppenmitgliedschaft
Experiment:
• Manipulation Salienz der Gruppenmitgliedschaft:
– Zimmer weiß gestrichen  geringe Salienz
– Zimmer rot und blau  hohe Salienz, Farben der Uni
• Leistungsvergleich
• Ergebnis: unter der Bedingung der hohen Salienz
mehr Anagrammaufgaben gelöst, als jene unter
geringer Salienz
2.2. Intergruppenkontext und Salienz der
Gruppenmitgliedschaft
Fazit:
• Gruppenmitgliedschaft muss salient sein um
Einfluss auf Verhalten zu haben
• wobei Kontext Einfluss darauf hat ob und wie
es in Verhalten übersetzt wird
• Im Vergleich, ziehen wir unsere Gruppe vor
und leisten aktiveren Beitrag, damit der
Vergleich für unsere Gruppe positiv ausfällt
2.3. Vorstellungen von Gruppen und
sozialer Einfluss
• Vorstellungen der Gruppenmitglieder beeinflusst
durch:
– Vergleiche der eigenen Gruppe mit anderen Gruppen
– Vorstellungen über seine eigene Gruppe
 abhängig davon was eine Gruppe von anderen
Gruppen unterscheidet
• Merkmalszuschreibungen auf uns und unsere Gruppen
• soziale Vergleichsprozesse
2.3. Vorstellungen von Gruppen und
sozialer Einfluss
• Vergleichsgruppen ändern sich, wenn sich der
Intergruppenkontext ändert und dadurch
unsere Vorstellungen über unsere Gruppe
anders ausfällt
• Veränderungen haben Einfluss darauf, welche
Merkmale der Gruppe salient sind und wie
sich unsere Wahrnehmung für eine bestimmte
Eigenschaft der betreffenden Gruppe ändert
3. Intergruppenverhalten
1. Definition
2. Kategorisierung / Identifikation
4. Soziale Kategorisierung
1. Allgemeine Informationen
2. Kategoriensalienz
3. Selbstkategorisierung
5. Wahrnehmung zwischen sozialen Gruppen
3.1. Definition Intergruppenverhalten
„Intergruppenverhalten findet immer
dann statt, wenn Personen individuell
oder kollektiv im Sinne ihrer
Identifikation mit der Gruppe
interagieren (Sherif, 1966).“
3.1. Definition Intergruppenverhalten
• Ableitung eigener Identität aus Zugehörigkeit
zu bestimmter Eigengruppe, in Beziehung zu
einer Fremdgruppe
• Handeln der Gruppenmitglieder
situationsabhängig, wenn soziale
Kategorisierung von Bedeutung ist
• Kategorisierung in Eigen- und Fremdgruppen
3.2. Kategorisierung und Identifikation
sind zwei grundlegende Prozesse
• haben Einfluss auf Wahrnehmung des Selbst
und Anderer
• haben wichtigen Einfluss auf motivationale
Prozesse und Verhalten
• Regulierung des Intergruppenverhaltens
4.1. Definition Soziale Kategorisierung
• elementare Fähigkeit: Gegenstände,
Ereignisse, Menschen, etc. werden in Gruppen
von Ähnlichen kategorisiert und von
Unähnlichen unterschieden
• zentrale Funktion: Wissen über Dinge
erlangen, die als Elemente einer bestimmten
Kategorie identifiziert werden
• Unterteilung in induktive und deduktive
Prozesse
•vom Besonderen
Induktion zum Allgemeinen
•vom Allgemeinen
Deduktion zum Besonderen
4.2. Kategoriensalienz
• bezogen auf Aktivierung / Hinwendung der Aufmerksamkeit
 Bereitschaft der Wahrnehmenden / Zugänglichkeit
• Ziele und Motivation des Einzelnen innerhalb einer
bestimmten Situation
 Bedingungen im Situationskontext / Übereinstimmungen
mit der Kategorie
• Verwendung verschiedener Faktoren (Ähnlichkeit, Nähe,
gemeinsames Schicksal) um Entitäten im sozialen Umfeld zu
gruppieren
4.3. Selbstkategorisierung
•
•
•
•
wichtiger Bestandteil unseres Selbstkonzeptes
Einfluss auf persönliche und soziale Identität
Kategorien in hierarchischer Form organisiert
können dem Selbst je eine Bedeutung geben
(relevanzabhängig)
Ein kleines Beispiel
FSU Jena
Studenten
Psychologie
Max
Clara
Mitarbeiter
Medizin
Tim
Mensa
Anna
Berta
Marie
URZ
Tom
Marc
4.3. Selbstkategorisierung
•
•
-
Identität
umfasst den Inhalt einer sozialen Kategorie
Identifikation
steht für Beziehung des Selbst zu einer
bestimmten sozialen Kategorie
- Konstrukt mit vielen Komponenten (z.B.
Kategorisierung, Bewertung, Bedeutsamkeit)
- zentraler Aspekt ist Selbstkategorisierung
5. Wahrnehmung zwischen sozialen Gruppen
Fremdgruppenhomogenität
Eigengruppenhomogenität
• Fremdgruppen werden als homogener
wahrgenommen als Eigengruppen
• Repräsentation weniger differenziert
und komplex
• Minderheitsgruppen in Bezug auf
relevante Dimensionen als homogener
wahrgenommen
• Mitglieder von Minderheiten zeigen
eher normkonformes Verhalten
6. Theorie der sozialen Identität
1. Exkurs: minimales Gruppenparadigma
2. Allgemeines
7. Theorie des realistischen Gruppenkonflikts
6. Theorie der sozialen Identität
• Tajfel & Turner (1986)
Theorie der sozialen Identität (SIT)
• Um zentrale Phänomene der
Intergruppenbeziehungen zu untersuchen / erklären
• Das Individuum steht im Fokus
• Grundlage der Theorie:
Analysen von Stereotypen und Vorurteilen &
Experimente zum minimalen Gruppenparadigma
6.1. Exkurs: minimales
Gruppenparadigma
• Vpn Gruppen zugeordnet
• Geld zw. unbekannten Vpn aufteilen
• Einzige Kennzeichnung: ob Person zu EG oder FG
gehört
• Entscheidung:
 Faires Aufteilen des Geldes
 EG Profit maximieren
 Unterschied zw. EG und FG maximieren
• Individuen
 favorisieren Mitglieder ihrer eigenen Gruppe
 Tendieren zur maximalen Differenzierung
6.2. Allgemeines
• Baut auf 4 miteinander zusammenhängenden
Konzepten auf:
1. Soziale Kategorisierung
• Kategorisierung in EG und FG durch Geschlecht,
Religion etc.
• Infos über Position in der Welt erhalten
„wer bin ich?“ „wer bin ich nicht?“
 Schlüssel zum Selbstkonzept
6.2. Allgemeines
2. Sozialer Vergleich
• um pos oder neg soziale Identität zu
entwickeln
 positive soziale Identität hilft für positives
Selbstkonzept
 fällt Vergleich neg aus: Soziale Kreativität
= man versucht die Eigenart des
Vergleichskontextes zu verändern bzw.
Vergleichgruppe zu wechseln
6.2. Allgemeines
3. Soziale Identität
• Summe aller sozialen Identifikationen die man
sich selbst zuschreibt
• Ergebnis des sozialen Vergleichs
 fällt zugunsten der EG aus: Bedürfnis
nach positiver sozialer Identität ist befriedigt
6.2. Allgemeines
4. Positive Distinktheit
• positive Unterschiede zur FG sollen gehalten
oder gar verstärkt werden
Die soziale Identität erklärt, wie das
Streben nach einer positiven sozialen
Identität zu unterschiedlichen
Intergruppenverhaltensweisen führt
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Positive und negative Einstellungen ggü
anderen Gruppen beruhen auf den
Merkmalen der individuellen Persönlichkeit
• Diese Einstellungen haben einen
bestimmenden Einfluss darauf, ob die
Beziehungen zw. der eigenen Gruppe und den
anderen Gruppen positiv oder negativ sind
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Sherif (1966)
• Nicht mehr individuelle Einstellungen, die
dann zu Akzeptanz oder Zurückweisung
anderer führen, als Ausgangspunkt nehmen
• Seine Meinung: dass es vor allem die
besonderen Beziehungen zw. sozialen
Gruppen sind, die das Verhalten ihrer
Mitglieder beeinflussen
• Diese grundlegende Annahme brachte Sherif
dazu seine Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts zu entwickeln
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Positive und negative Interdependenz
• Interdependenz
= eigene Ziele nur in Abhängigkeit davon erreichen,
wie sich andere verhalten
• Positiv interdependent
= Wenn sich die Ziele der EG nur dann erreichen
lassen, wenn die FG ihr Ziel erreicht
• Andere Gruppe ist erforderlich
• Positivere Bewertung und größere Akzeptanz ggü der
anderen Gruppe
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Negativ interdependent
= wenn sich die Ziele der Eigengruppe nur auf
Kosten der Ziele der Fremdgruppe erreichen
lassen
• Andere Gruppe ist Hindernis
• Mitglieder der anderen Gruppe werden
abgewertet, nicht gemocht
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
•
Feldstudien
Sommerferienlager für Jungen (USA)
 Weiße, amerikanische Jungen aus der
Mittelschicht, etwa 12 Jahre alt, keinerlei
Persönlichkeitsstörungen aufweisend, einander vor
dem Lager nicht kennend
•
Einfluss funktionaler Beziehungen
zw. Gruppen auf die
Intergruppeneinstellungen und das
Intergruppenverhalten
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Hypothese
1. Konkurrenz um knappe Ressourcen (neg.
Interdependenz):
entfacht Intergruppenkonflikte und fördert
Ethnozentrismus
2. Gemeinsame übergeordnete Ziele (pos.
Interdependenz):
verringern Konflikt und festigen positive
Intergruppeneinstellungen
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Phase 1: Gruppenbildung
• Jungen in zwei gleiche Gruppen geteilt, waren sich
aber nicht bewusst dass es jeweils noch eine andere
Gruppe gab
• Erlebnisse (Kochen, Kanu… Normentwicklung,
Statushierarchie, Namensgebung der Gruppe,…)
• Entdeckung der jeweils anderen Gruppe: Wunsch
nach Wettkampf
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Phase 2: Intergruppenwettkampf
• VL arrangierten Wettbewerbe (neg. Interdep.)
• Tauziehen, bessere Gruppe kriegt tollen Preis
• Jungen: fühlten sich immer stärker an ihre Gruppe
gebunden, Solidarität nahm zu
• Feindseligkeit und Aggressivität
ggü FG nahm zu (auch außerhalb
des Wettkampfes, bekriegen sich)
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Phase 3: Intergruppenkooperation
• VL machen übergeordnete Ziele (pos. Interdep.)
• Zusammenbruch der Wasserversorgung, Jungen
müssen zus. arbeiten, LKW mit Essen aus Schlamm
ziehen
• Jungen: Herausbildung einer Intergruppenakzeptanz,
wohlwollende Einstellung ggü FG
7. Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts
• Solidarität und Identifikation in EG und negative
Einstellungen ggü FG nahmen mit
Intergruppenkonkurrenz zu
• es waren mehrere gemeinsame und positiv
interdependente Aktivitäten erforderlich, damit die
Intergruppenfeindseligkeit abgebaut wurde
Für die Theorie des realistischen
Gruppenkonflikts sind soziale Gruppen und ihre
Zielbeziehungen die Grundlage für
Kooperationen und Konflikte
8. Oxytocin und seine Bedeutung für
Sozialverhalten
1.Allgemeines
2.Physiologische Wirkung
3. Wirkung auf Verhaltenssteuerung
4. Studie: C. De Dreu et al.( 2011)
8.1. Allgemeines
Oxytocin
• Hormon welches im Hypothalamus gebildet wird
• Ausschüttung von Oxytocin angeregt durch jede Art
von angenehmen Hautkontakt oder durch die
Aktivierung neuronaler Netzwerke im Gehirn
• Häufig mit psychischen Zuständen wie Liebe, Vertrauen
und Ruhe in Verbindung gebracht
• Oxytocinrezeptoren befinden sich in verschiedenen
Körpergewebsarten und auch im Gehirn
Daraus resultieren unterschiedliche Wirkungsarten:
8.2. Physiologische Wirkung
• bewirkt eine Kontraktion der
Gebärmuttermuskulatur während der Geburt
• Milchejektion durch Stimulation der
Milchdrüse
• Babys produzieren Oxytocin nach dem
Nuckeln
• Bewirkt Senkung des Cortisolspiegels im Blut
und wirkt Stress entgegen
(Entspannungsgefühl)
8.3. Wirkung auf Verhaltenssteuerung
• Positive Wirkung auf das Mutter-Kind –Bindung
• Positive Wirkung für Partnerschaftliches Verhalten
• Wirkungen für ganz allgemein soziale Interaktionen:
– Emotionen können besser aus Gesichtern wahrgenommen
werden
– Tendenziell eher deeskalierendes, kooperatives Verhalten
– Mehr Vertrauen und auch höhere Risikobereitschaft
– Abgeschwächte Reaktionen auf aversive (soziale) Reize
– Bevorzugtes verhalten zu Gunsten der eigenen Gruppe
und des Gruppenzusammenhalts
– Defensiv, aggressive Haltung gegenüber Außenseitern und
anderen Gruppen
8.4. Studie: C. De Dreu et al.( 2011)
„ Oxytocin promotes human ethnocentrism“
• Ethnocentrismus =Selbstbezogenheit einer Gruppe
• Hypothesen:
1. Oxytocin unterstützt und motiviert die Bevorzugung der
eigenen Gruppe
2. Es ist nicht auszuschließen, dass Oxytocin Verhalten
gegen andere Gruppen fördert ( auch aggressives
Verhalten)
8.4. Studie: C. De Dreu et al.( 2011)
• Verglich des Verhaltens gegenüber Mitgliedern der eigenen
Gruppe im Gegensatz zu Mitgliedern anderer Gruppen
• Versuchsteilnehmer: Niederländische Männer (Placebo oder
Oxytocin)
• Aufgaben mit unterschiedlichen „Moral Choice Dilemma Tasks“(z.B.
Trolley Dilemma) vermischt mit „Non Moral Judgement Problems“
FILM
• Zwei Gruppen:
1.) In-Group Target Condition: Zielperson hat typisch niederländischen
Namen
2 ) Out-Group Target Condition: Zielperson hat typisch
arabischen/deutschen Namen
In beiden Konditionen ist die Gruppe die durch Opferung der Zielperson
gerettet werden kann, namenlos und die Geschichten sind neutral
geschrieben
8.4. Studie: C. De Dreu et al.( 2011)
Ergebnis:
• Oxytocin verstärkt den Intergroup Bias. „OutGroup Targets“ wurden eher geopfert als „InGroup Targets“
• Bei der Kontrollgruppe mit Placebo war diese
Tendenz nicht zu erkennen
Quellenverzeichnis
• Stroebe, W., Jonas, K., & Hewstone, M. (2001).
Sozialpsychologie. Eine Einführung. Kapitel 12, 14
• De Dreu, C.K.W., Geer, L.L., Van Kleef, G.A., Shalvi, S., Handgraaf
M.J.J.(2011): Oxytocin promotes human ethnocentrism. PNAS USA 108:
1262-1266
• Chen, F.S., Kumsta, G.A., Shalvi S., Heinrichs, M.(2011): Oxytocin and
intergroup relations: Goodwill is not a fixed pie. PNAS USA 108: E45
• De Dreu, C.K.W., Geer, L.L., Van Kleef, G.A., Shalvi, S., Handgraaf
M.J.J.(2011): Reply to Chen et al.: Perhaps goodwill is unlimited but
oxytocin- induced goodwill is not. PNAS USA 108: E46
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