2011 11 24

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WHY THE RULE OF LAW MATTERS
Guillermo O‘Donnell
FREEDOM AS THE FOUNDATION
David Beetham
Michael Bouda
0705181
S
WHY THE RULE OF LAW
MATTERS
Guillermo O‘Donnell
S Argentinischer Politikwissenschafter; *1936
S Professor an der University of Notre Dame
S Forschung zu Demokratiequalität v.a. über Demokratien in
Südamerika
S WHY THE RULE OF LAW MATTERS
S Journal of Democracy, Vol. 15, Nr. 4, Okt. 2004, S. 32-46
Rule of Law/Rechtsstaatlichkeit
S eine der grundlegenden Säulen jeder Demokratie
S niedergeschriebenes Recht; jedeR ist vor dem Gesetz gleich; zuvor
festgelegte Abläufe; Grundsatz des rechtlichen Gehörs
S Voraussetzung: formelle Gleichheit durch
1. „valid legal rules“ und 2. deren Universalität
S Positive Beschreibung schwierig, zumindest:
S Hierarchische Struktur des Rechtssystems
S Das Rechtssystem als Aspekt der sozialen Ordnung
Aspekte der Rechtsstaatlichkeit
Zusammenhang mit Demokratie
S Rechtsstaatlichkeit als die gesetzlich verankerte
Rechtsordnung einer Demokratie
S Daher muss Rechtssystem selbst demokratisch sein, durch:
S 1.: Aufrechterhaltung der politischen Rechte und Freiheiten
S 2.: Aufrechterhaltung der Grund- bzw. Bürgerrechte
S 3.: Etablierung von Netzwerken von Verantwortlichkeit
S  „democratic rule of law“
Aspekte der Rechtsstaatlichkeit
Verantwortlichkeit
S Zwei Eigenschaften des demokratischen Rechtssystems:
S 1. Rechte, die mit einer Demokratie verbunden sind, werden
erlassen und geschützt  damit auch die Freiheiten
S 2. Organe und Institutionen werden verantwortlich gehalten
 Niemand steht über dem Recht
Aspekte der Rechtsstaatlichkeit
Verantwortlichkeit
S Drei Arten von Verantwortlichkeit:
S 1. vertikal in Form von fairen, institutionalisierten Wahlen
S 2. vertikal in gesellschaftlicher Hinsicht, indem Gruppen oder
Individuen rechtliche Schritte gegen Staatseinrichtungen oder
Amtsträger etc. einleiten können
S 3. horizontal durch entsprechende staatliche Institutionen, die
die Amtsträger etc. für gesetzwidrige Handlungen haftbar
machen bzw. solche verhindern
Aspekte der Rechtsstaatlichkeit
Effektivität des Rechtssystems
S Netzwerk von staatlichen Institutionen garantiert
zusammen Effektivität
S Interinstitutionell
S Horizontal
S Territorial
S Soziale Gliederung
S In vielen Demokratien wie in Südamerika fehlt es an
Effektivität
Aspekte der Rechtsstaatlichkeit
Individuum
S BürgerInnen sind Quelle und Rechtfertigung bestimmter
Rechte
S Demokratie heute weniger „by the people“ als mehr „of the
people“ und deshalb sollte sie auch „for the people“ sein
S Träger einer Reihe von Rechten, wodurch es auf rechtlicher
Basis mit allen anderen gleichgestellt ist und auch gleich
berücksichtigt und respektiert werden soll
S  Gleichheit
Mängel in der Rechtsstaatlichkeit
S 1. im vorhandenem Recht
S 2. in der Rechtsanwendung
S 3. in der Beziehung zwischen staatlichen Behörden und
BürgerInnen
S 4. im Zugang zur Justiz und zu einem fairen Prozess
S 5. in Hinblick auf schiere Gesetzlosigkeit/-widrigkeit
 „brown areas“
Dimensionen der Rechtsstaatlichkeit
Um die Rechtsstaatlichkeit als Faktor für die Demokratiequalität
messen zu können bzw. wie demokratisch der Rechtsstaat ist
S 1. Rechtssystem: „brown areas“?, Gleichheit?, Verassungsrecht?
S 2. Staat und Staatsgewalt: Effektive Kontrolle?, Verantwortlichkeit?
S 3. Gerichte und deren Hilfsinstitutionen: Gewaltenteilung?
S 4. staatliche Institutionen allgemein
S 5. sozialer Kontext: Sicherstellung der vertikalen Verantwortlichkeit
S 6. Bürger- und Menschenrechte: Verletzung von Rechten?
FREEDOM AS THE
FOUNDATION
David Beetham
S Britischer Sozialtheoretiker
S Emeritierter Professor an der University of Leeds
S Arbeiten zur Messung von Demokratie und im Bereich der
Menschenrechte
S FREEDOM AS THE FOUNDATION
S Journal of Democracy, Vol. 15, Nr. 4, Okt. 2004, S. 61-75
Freiheit
S Freiheit als Voraussetzung für jede Art von Demokratie
S Demokratie ohne Freiheit ist ein Widerspruch in sich
S Ideen dazu seit antikem Griechenland
S Seit der Moderne: Freiheiten in Form von persönlichen
Rechten verfassungsrechtlich garantieren
 Verbindung zur Rechtsstaatlichkeit
Rechte, Gleichheit und Demokratie
S Kernfrage: Diskrepanz zwischen verfassungsrechtlich
garantierten Freiheiten und deren faktischer Ausgestaltung
S Freiheiten bedürfen einer gesetzlichen Verankerung
S Freiheiten nur gesichert, solange Gerichte unabhängig
S Einschränkungen der Freiheiten  Überprüfung durch
Gerichte
Rechte, Gleichheit und Demokratie
S enge Verbindung zwischen Rechten und Gleichheit
 Rechte begründen Gleichheit, weil für alle gleich
S Forderung, dass Bürger- und politische Rechte nicht
getrennt von wirtschaftlichen und sozialen Rechten sein
sollten
S Garantie der bürgerlichen und politischen Freiheiten ist ein
notwendiges Fundament für alle anderen Dimensionen von
Demokratie  Rechtsstaatlichkeit als Teil dieser Garantie
Vier Stufen, um
Demokratie(qualität) zu messen
S 1. Festmachen der Voraussetzungen für eine Demokratie;
hier bestimmte Rechte, die für demokratische Freiheit
notwendig sind
S 2. Identifizierung der relevanten internationalen Standards
als „best practice“ um die einzelnen Rechte zu erreichen
Demokratie ist weniger eine Frage von „ganz oder gar
nicht“ als eine Frage des Ausmaßes
 konkrete Orientierungspunkt notwendig für Messung
Vier Stufen, um
Demokratie(qualität) zu messen
S 3. Auflistung typischer Formen von Subversion, die
demokratische Standards oder deren Anwendung gefährden
oder beeinträchtigen
nicht nur relevante Gesetze finden, sondern auch
untersuchen, wie effektiv diese angewendet werden
Beeinträchtigung kann sowohl vorsätzlich, als auch
unbeabsichtigt erfolgen
S 4. Spezifizierung und Effektivität typischer Institutionen
zum Schutz der Rechte
Bürgerrechte
S 1. Fundamentale Rechte, die eine Demokratie schützen
soll: Recht auf Leben, persönliche Freiheit und Sicherheit,
Schutz vor Diskriminierung; Gedanke-, Gewissens- und
Religionsfreiheit, etc.
S 2. Quellen für „standards of best practice“: relevante
internationale Übereinkommen samt dazugehöriger
Rechtsprechung
Bürgerrechte
S 3. Typische Formen der Subversion
S Missstände im Justizwesen beim Beschützen der Rechte
S willkürliche und repressive Exekutive
S Gebrauch von Not- oder Anti-Terror Gesetzgebung
S systematischer Auschluss bestimmter Gruppen
Beeinträchtigung spezifischer Rechte:
S Recht auf Leben und Sicherheit
S unzumutbares Ausmaß an physischer Misshandlung und
Todesopfern in Haft
S Meinungs-, Versammlungs-,Vereinigungs- und
Informationsfreiheit
Bürgerrechte
S 4. Typische Behörden und Institutionen:
S spezielle Gerichte als Kontrollorgane
S Ombudsmann, der Beschwerden von BürgerInnen bezüglich
S
S
S
S
staatlicher Behörden nachgeht
nationale Menschenrechtskommission mit ausreichenden
Untersuchungsbefugnissen und Gehör bei der Legislative
aktive öffentliche Kontrolleinrichtungen, z.B. Organisationen, die
investigativen Journalismus schützen, Rechtshilfe
unabhängige Beschwerde- und Inspektionsmöglichkeiten für alle
Exekutivbehörden
supranationale Menschenrechts-Gerichte wie der EGMR
Politische Rechte
S 1. Drei fundamentale politische Rechte:
S 1. für die Wahl von öffentlichen Ämtern anzutreten
S 2. Wählen der wichtigsten politischen Ämter
S 3. Volksabstimmung über wichtige Materien
S 2. Internationale Maßstäbe für die meisten Aspekte des
Wahlprozesses
aber wichtige Punkt fehlen
Politische Rechte
S 3. Gefährdungen und Beeinträchtigungen
S physische Gewalt, Einschüchterung, Sabotage
S Verletzung anderer (Bürger-) Rechte
S alleinige Entscheidungsbefugnisse der Regierung(sparteien) bei
Verfassungsrecht
S Fehlen von Regeln zur Parteienfinanzierung
S systematischer Ausschluss bestimmter Gruppen vom
Wahlprozess
S Wahlbetrug
Politische Rechte
S 4. Im Bereich der Behörden und Institutionen
S 1. eine unabhängige, personell und finanziell ausreichend
ausgestattete Wahlkommission, die jeden Aspekt des
Wahlprozesses kontrolliert
S 2. nationale und interantionale Wahlbeobachter von NGOs,
politischen Parteien, vertrauenswürdigen Organisationen
Fazit
S Für eine Demokratie notwendige Freiheiten werden in
Form von Rechten Teil des Rechtssystems
S Damit kommt der Rechtsstaatlichkeit durch den Schutz
dieser Rechte elementare Bedeutung in einer Demokratie zu
S Trotzdem sind auch andere Aspekte zu beachten:
z.B. soziale und wirtschaftliche Faktoren, Toleranz, etc.
Ende
Danke für die Aufmerksamkeit
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