SOB 04_Kapitel 2.b - Sinnesorgane

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Gesundheits- Krankheitslehre und Hygiene (SOB)
2.Funktionelle Anatomie und Physiologie --- und
Pathologie(Krankheitsbilder)
a)Stütz-und Bewegungapparat
b) Sinnesapparat
Funktionelle Anatomie und Physiologie der Sinnesorgane
Formen von Sinnesbehinderungen
Was ist wichtig :Erkennen-Informieren-Entscheiden-Verändern –Diagnosemethoden
c)Verdaungssystem
d)Urogenitalsystem
e)Blut-Kreislauforgansystem
f)Atemsystem
g)Nervensystem
i) Psychiatrische Aspekte
h) Das vegetative und endokrine Systems
1
Sinnesorgane
2
Sinnesorgane
7.Kapitel
Sinnesorgane
Mit unseren Sinnen stellen wir den Kontakt zur Umwelt her, erkennen und bewerten Situationen und Gefahren
(Kommunikation und Analyse),
nehmen Eindrücke und Erkenntnisse auf (Information) und registrieren Empfindungen.Durch die Sinnesorgane nehmen wir
Eindrücke wahr,die uns aber erst im Gehirn bewußt werden.All das erfolgt durch Verarbeitung von physikalischen und
chemischen Reizen, die durch spezielle Rezeptoren empfunden und umgewandelt werden,damit sie als Nervenimpuls über
die Nervenbahnen und Hirnnerven zum Zentralnervensystem weitergeleitet werden können.
Zu den Sinnesorganen zählen:
Augen als Sehorgane
Nase als Riechorgan
Ohren als Hörorgane(zusammen mit dem Gleichgewichtsorgan)
Haut als Tast- und Fühlorgan(incl.Muskel-und Sehnenspindeln.)
Zunge als Geschmacksorgan
Sinnesorgane sind auf adäquate, paßfähige Reize eingestellt. Das Auge empfindet eletromagnetische Wellen bestimmter
Frequenz als Reiz. Andere Wellen(Magnetfelder, Röngtenstrahlen, radioaktive Strahlen etc.) werden nicht registriert, obwohl
diese objektiv vorhanden sind. Unsere Sinnesorgane spiegeln also nur "ihre" Welt wieder.Das bedeutet,daß z.B.die
(subjektive )Wirklichkeit eines Farbenblinden anders ist als die eines nicht Farbenblinden.Wievielmehr wird sich daher die
subjektiv als wirklich erlebte Welt eines Mehrfachbehinderten von der eines Gesunden unterscheiden.....
Sinneseindrücke sind subjektive Wahrnehmungen objektiver Erscheinungen.
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Augenhöhle
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Mimische Augenmuskulatur
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Augenmuskel
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Strabismus/Schielen
Therapie:Occlusionsverband
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Arterielle Versorgung des Auges
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Tränengang
Tränengang
Nasenmuschel
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Anatomie Auge
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Auge-Schema
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Auge Schema
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• Sehorgan:
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•
•
•
•
Die Tätigkeit der Sinnesorgane ist funktionell sehr eng an das Nervensystem und das Gehirn gekoppelt. Eigentlich sehen wir nicht mit
dem Auge, sondern mit dem entsprechenden Teil der Hirnrinde. Die Verarbeitung der Sinneseidrücke erfolt in mehreren Stufen:
wir sehen (z.B. ein bewegliches Etwas)
wir sehen und erkennen(das bewegliche Etwas ist z.B. einen Hund)
wir sehen, erkennen und reagieren (z.B. wir laufen davon).
Das Auge liegt im Fett der Augenhöhle. Zum Sehorgan gehören der Augapfel,der Sehnerv, die äußeren Augenmuskeln, die Augenlider,
die Bindehaut,die Tränendrüse samt ableitenden Tränenwegen, dazu der Schutzapparat mit Augenbrauen(Schütz vor Stirnschweiß),
Lider und Wimpern(schützen vor Fremdkörpern). Der Augapfel besteht aus drei Schichten: die äußere Schicht besteht aus der
undurchsichtigen, dicken, weißen Lederhaut(Sklera = das Weiße im Auge), die ihm Festigkeit verleiht. Die Sklera hat vorne eine
kreisrunde Öffnung,wo die
durchsichtige nach vorne gewölbte Hornhaut(Cornea) liegt. Die mittlere Schicht, die Gefäßhaut enthält viele Blutgefäße zur Ernährung,
dazu gehören Aderhaut, Strahlenkörper (Nah-Ferneinstellung), und Iris = Regenbogenhaut(Blende für Hell-und Dunkeleinstellung,
Augenfarbe).
Die innere Schicht = Netzhaut selbst besteht aus einer großen Zahl
feinster Nervenenden des Sehnervs, den Stäbchen und Zapfen, die höchst licht-und farbempfindlich sind. Die Stäbchen dienen dem
Schwarzweißsehen, die Zapfen zudem dem Farb und Formsehen. Von Bedeutung ist die Beurteilung des Augenhintergrundes (Fundus)
bei verschiedenen Erkrankungen. (Diabetes, Hypertonus, Hirntu. etc.)Fällt Licht auf das Auge, so durchläuft es zuerst die brechenden
Medien, das sind Hornhaut, Augenkammer und Glaskörper und trifft dann auf die Retina(Netzhaut). In der Netzhaut erfolgt die
Umwandlung (Trans-formation) der Lichtreize in elektrische Erregungen. Von den Stäbchen und Zapfen werden die optischen Reize über
den Nervus opticus (den Sehnerv) dem Gehirn zugeleitet. Das Entwerfen eines Bildes auf der Netzhaut und seine Umformung in
Nervenaktionsströme bilden erst einen kleinen Teil des Sehens im eigentlichen Sinne.
Was über den Sehnerv zum Gehirn geleitet wird,ist gewissermaßen nur der Rohstoff, der bis zum Vorliegen des Endproderukts, des
Bildes der Umwelt als Ganzes, einer vielfältigen Bearbeitung unterzogen wird. Dabei werden Gegenstände ausgeglichen oder Kontraste
überhöht.Stets wird aus der Erfahrung ergänzt; auch
die Meldungen anderer Sinnesorgane werden mitverarbeitet.
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Auge
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Auge
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Katarakt-Linsentrübung
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Augenverletzungen
Augapfelprellung
Hornhautfremdkörper
Bluterguß in Bindehaut
Lidverletzung
Blutung in vord.Augenkammer
Hornhaurtrübung
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Augen-Sehnerv-Sehkreuzung
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Durch die Pupille zur Netzhaut..
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Beispiele für Sehbeeinträchtigung
normal
Hohe Myopie
Grauer Star
Netzhautablösung
Grüner Star-Glaukom
Diabet.Retinopathie
Maculadegeneration
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Weitsichtigkeit-Hyperopie
Stabsichtigkeit-Astigmatismus
Kurzsichtigkeit-Myopie
Strabismus-Schielen
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Myopie
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Lid-Schrägfalte
• Epikantus
• Down-Syndrom
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Conjunctivitis-Bindehautentzündung
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Farbenblindheit-Sehtafel
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Louis Braille Blindenschrift
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Blindenschrift-Braille
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Hilfsmittel
Braille-Zeile wird an einem
Rechner angeschlossen
und der Screenreader liest
den dargestellten Text am
Monitor aus und gibt ihn in
Blindenschrift aus.
Hier die Braillezeile in
Nahaufnahme. In ihr wölben
sich je nach ausgegebenem
Text, die einzelnen
Druckpunkte heraus und
machen sie für den Blinden
erfühlbar.
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Stereo-Raumsehen-Schema
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Hör-Gleichgewichtsorgan:
Mit dem Hörorgan - Aufnahme und Verarbeitung von
Schallschwingungen-ist das Gleichgewichsorgan – Wahrnehmung von Stellung des Körpers im Raum und Auslösen von
Haltungs-und Stellreflexen eng verbunden.
Das Hörorgan besteht aus "äußerem Ohr"
(Ohrmuschel,Gehöhrgang), das durch das Trommelfell vom
"Mittelohr" (Pauken-höhle mit den 3 Gehöhrknöchelchen
(Hammer/Amboß/Steigbügel und Ohrtrompete) getrennt ist. Sie
dienen der Schall-Leitung und Verstärkung. Das "Innenohr"
(Labyrinth mit den 3 C-förmigen Bogengängen und der
Schnecke) liegt in der Felsenbeinpyramide des
Schläfenbeins.Im Schneckengang findet sich das sgn.
Cortische Organ, dessen Sinnes-und Stützzellen der
Aufnahme akustischer Reize dienen. Im Innenohr befindet
sich auch das Gleichgewichtsorgan, wobei in den häutigen
Säckchen des Innenohrvorhofs Sinneszellen für
Hoch/Tiefempfindungen (Verticale), in den häutigen
Bogengängen solche für Seitwärtsverschiebungen vorhanden
sind. Die Sinneszellen des Gehör-und Gleich-gewichtorgans
leiten über Nervenfasern (8.Hirnnerv) dem Gehirn also
akustische und statische Reize zu. Die Schwingungen der
Luft, die das menschliche Ohr als Schall wahrnimmt haben
folg. Frequenz (16-20000 Hz).
31
Hör-Gleichgewichtsorgan:
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Anatomie des Ohres
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Gehörorgan
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Ohr Übersicht
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Gehörorgan
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Mittelohrknochen
• Hammer Amboß Steigbügel
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Innenohr
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Innenohr-Cochlea
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Schallweg
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Schallwellenweiterleitung
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Gleichgewicht-Hirnstamm
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Querschnitt Cortische Organ der Schnecke
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Stereohören
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COCHLEA-IMPLANTAT
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Cochlea Implantat
•
•
Was ist ein Cochlear Implantat?
Das Cochlear Implantat (CI) ist eine elektronische Innenohrprothese, mit der ertaubte und an Taubheit grenzend schwerhörige Menschen
eine deutliche Verbesserung ihres Hörvermögens erzielen können. Das CI stellt derzeit die einzige Möglichkeit dar, bei ausgefallenem
Innenohr mit Hilfe elektrischer Reizung Hörempfindungen und Sprachverstehen zu ermöglichen.
•
Insbesondere bei gehörlosen Kindern mit einer angeborenen oder erworbenen Taubheit gilt heute die Versorgung mit einem CI als
Therapiemethode der Wahl. Die guten Erfolge in Hinblick auf die Hör- und Sprachentwicklung sind maßgebend. Bei ertaubten
Erwachsenen führt die CI-Versorgung in nahezu allen Fällen zu einem verbesserten Sprachverständnis. In vielen Fällen ist es den
Betroffenen sogar wieder möglich, zu telefonieren oder Musik zu hören.
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Aufbau und Funktion des Cochlear Implantats
Das CI besteht aus vier Teilen:
[ 1 ] Mikrofon mit Spachprozessor
[ 2 ] Senderspule
[ 3 ] implantierte Empfängerspule
[ 4 ] Elektroden
•
Ein Mikrofon, das hinter dem Ohr getragen wird, nimmt die akustischen Schallwellen auf und leitet diese zum Sprachprozessor. Dort
werden die Schallwellen in digitale kodierte Signale umgewandelt und an die Sendespule übertragen. Über die Sendespule werden die
Signale an die unter die Haut implantierte Empfängerspule gesendet. Diese wandelt die kodierten Signale in elektrische Impulse um und
leitet sie an den Elektrodenträger weiter. Die Anordnung der Elektroden und ihre Reizung führen zu einer Stimulierung der
Hörnervenfasern in der Hörschnecke – im Gehirn entsteht ein Höreindruck.
•
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Hör-und Gleichgewichtssinn
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Gleichgewichtsorgan
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. Das
Gleichgewichtsorgan und seine Aufgaben
Der Gleichgewichtsinn
(Vestibularapparat) befindet
sich im Innenohr (Labyrinth).
Seine Aufgaben sind:
•Orientierung im Raum
•Wahrnehmen, ob der Körper
steht, liegt, in Bewegung ist
etc.
•Aufrechterhaltung von Kopfund Körperhaltung
Die Bogengänge messen die Drehgeschwindigkeit des
Kopfes
im
Raum.
Utriculus und Sacculus messen die Schwerkraft, also die
Orientierung des Körpers, und die Linearbeschleunigung
des Kopfes im Raum, die bei Bewegungen des Körpers
auftritt.
Die 3 Bogengänge sind in den 3 Ebenen des Raumes
ausgerichtet und haben an ihrer Basis jeweils eine
Verdickung, die als Ampulle bezeichnet wird.
In jeder Bogengangsampulle steht eine Gruppe
Haarzellen, deren Cilien in eine gallertartige Masse ragen,
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die Cupula.
•
•
2. Die Haarzelle
Die Haarzellen (sensorische Nervenzellen) sind in Gruppen angeordnet. Ihre Cilien ragen in die Cupula, die viele
kleine Kalkpartikel (Statoconien) enthält. Diese Partikel sind schwerer als die Endolymphe und legen sich immer
wieder auf den Cilien ab, d.h. es wird ein permanentes Aktionspotential gesendet.
3. Funktionsweise der Bogengänge
Rotatorische Bewegung des Kopfes verursacht entgegengesetzten
Fluss der Endolymphe und damit eine Abbiegung der Cupula.
Eine Veränderung der Kopfposition in Bezug auf die
Gravitationsrichtung hat auch eine Veränderung des Druckes auf die
Haarzellen zur Folge. Dadurch wird auch der Transmitterausstoß
erhöht/erniedrigt und die Impulsfrequenz an das Gehirn verändert.
Im Gehirn wird die Neigung des Kopfes errechnet.
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Die Tiefenwahrnehmung wird auch als Kinästhesiesinn, Körpergefühl oder Tiefensensibilität bezeichnet. Oft findet sich in
medizinischen Büchern auch der Begriff propriozeptive Reizübermittlung oder Propriozeption. Alle diese Begriffe meinen
dasselbe. Das propriozeptive System ist der dritte Sinn, der beim Schwindel von Bedeutung ist.
So wie beim Tastsinn nimmt das propriozeptive System Druck und Spannung wahr, aber nicht an der Hautoberfläche,
sondern weiter im Inneren unseres Körpers. Durch spezielle Rezeptoren werden Informationen über Muskelspannung,
Muskellänge und Gelenkstellung bzw. Gelenkbewegung an das Gehirn weitergeleitet und verarbeitet. So erhalten wir
über die Tiefenwahrnehmung Informationen über Anspannung und Entspannung unseres Körpers, wo und in welcher
Lage sich bestimmte Körperteile befinden. Ohne die Tiefenwahrnehmung könnten wir nicht empfinden, ob wir unser
Hand zu einer Faust geballt haben, oder ob die Finger gestreckt sind. Wir könnten nicht sagen, ob wir auf einem Stuhl
sitzen, oder ausgestreckt auf dem Sofa liegen.
Für die Orientierung im Raum ist das richtige Funktionieren und die Zusammenarbeit dieser drei Sinnessysteme Auge, Gleichgewichtssinn und Tiefenwahrnehmung - von entscheidender Bedeutung. Schwindel entsteht, wenn die
Informationsübermittlung dieser Systeme und ihre Zusammenarbeit an irgendeiner Stelle gestört sind. Solche
Störungen können durch verursacht werden durch:
Störung der Reizaufnahme im Gleichgewichtsorgan
Störung der Reizverarbeitung im Gehirn
Sehstörungen
psychische Störungen
Schwindel kann außerdem Begleitsymptom sehr viele unterschiedliche körperlicher Erkrankungen sein. Dazu gehören
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Durchblutungsstörungen, Stoffwechselerkrankungen und Veränderungen der
Strömungseigenschaften von Körperflüssigkeiten z. B. der Flüssigkeit in Bogengängen des Gleichgewichtsorgans sowie
hormonelle Störungen.
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Typen
Hinter-dem-Ohr-Geräte(hdo)
Hörgeräte
Ein Hinter-dem-Ohr-Gerät
Diese Hörgeräte werden „hinter dem Ohr“ getragen, dafür wird neben dem Hörgerät noch eine nach Maß angefertigte
Otoplastik (Ohrpassstück) mit einem Schallschlauch benötigt. HdO-Geräte sind in der Lage, Hörschäden am vielfältigsten
zu versorgen. Da bei HdO-Geräten mehr Platz für die Elektronik zur Verfügung steht, können bei diesen Geräten
vielfältige technische Optionen sowie hohe Verstärkungsleistungen realisiert werden.
Bei starken Hörschäden wird durch den großen Abstand vom Hörgerätemikrofon zum Schallaustritt nahe am Trommelfell
eine höhere Verstärkung möglich, da sich dadurch die Rückkopplungsanfälligkeit verringert. Die akustische Rückkopplung
führt zu einem lästigen Pfeifen, das bei nicht passendem Ohrpassstück auftritt oder bei schlecht angepassten Geräten
auch schon geschehen kann, wenn der Hörgeräteträger mit dem Hörgerät einer Wand zugewendet ist.
Bei leichten Hörschäden besteht die Möglichkeit, den Gehörgang möglichst offen zu halten. Dieses wird erreicht, indem
die Otoplastik mit einer Belüftungsbohrung (Venting) versehen wird, die einen Druckausgleich möglich macht. Je nach
Verstärkungsbedarf können unterschiedliche Durchmesser zur Anwendung kommen, da aufgrund der individuellen
Rückkopplungsneigung Zugeständnisse an den Durchmesser der Bohrung eingegangen werden müssen.
Für den Träger entsteht dadurch generell ein angenehmeres Hörgefühl, da bei größeren Durchmessern der selbst
erzeugte Körperschall, nicht mehr an der dem Trommelfell zugewandten Seite der Otoplastik reflektiert wird. Durch diese
Reflexionen entsteht ein unangenehmes dumpfes Hörgefühl, da eben dieser tieffrequente Körperschall nicht über den
offenen Gehörgang „abfließen“ kann und somit verstärkt wahrgenommen wird. Hierzu zählen der Grundton der eigenen
Stimme sowie Kau- und Schluckgeräusche.
In den letzten Jahren ist diese „offene Versorgung“ durch Einführung spezieller Mini-HdO-Geräte mit extrem kleiner
Schlauchhalterung groß in Mode gekommen. Diese Spezialgeräte ermöglichen neben der erwähnten Offenheit auch eine
besonders unauffällige kosmetische Hörgeräteversorgung. Aufgrund von Schallreflexionen bei besonders gekrümmten
Gehörgängen ist jedoch auch hier - trotz digitaler Rückkopplungs-Manager - in manchen Fällen eine rückkopplungsfreie
Anpassung nicht möglich, weshalb dann die Anfertigung einer Maßotoplastik mit definierter Zusatzbohrung sinnvoll
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erscheint.
Hörschwellen in Dezibel
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Hörschutz
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Lärm-Schutzmaßnahmen
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Im-Ohr-Geräte
Ein CIC-Im-Ohr-Gerät; die beim Tragen nicht sichtbaren Schalen sind rot und blau markiert um sie leichter dem
rechten und linken Ohr zuzuordnen. Rot entspricht rechts - blau entspricht links
Diese Hörgeräte werden „Im Ohr“ getragen. Die Elektronik des Hörgerätes ist dabei in eine individuell angefertigte
Hohlschale eingearbeitet und wird in den Gehörgang eingeführt. IdO-Hörgeräte können im Gegensatz zu HdOGeräten die anatomischen Vorteile des Außenohres nutzen.
Im-Ohr-Hörsysteme werden in folgende Unterarten gegliedert:
ITE: „In-The-Ear“ Das Gehäuse des Hörsystems füllt die Ohrmuschel (Concha) vollständig aus. Das System ist
deutlich zu sehen. Aus kosmetischen Gründen kann die Oberfläche auch der Hautfarbe angepasst werden und/oder
mit feinen Äderchen versehen werden.
ITC: „In-The-Canal“ Das Gehäuse des Hörsystems schließt mit dem vorderen Knubbel (Tragus) am Gehörgang ab.
Die Ohrmuschel bleibt frei. Das System ist fast nicht zu sehen.
CIC: „Complete-In-Canal“ Das Gehäuse endet innerhalb des Gehörganges und ist dadurch von außen kaum zu
sehen. Diese Geräte haben meistens einen Nylonzugfaden um das System wieder aus dem Gehörgang ziehen zu
können. Dieses ist die kosmetisch unauffälligste Bauart.
Der Nachteil dieser Bauform ist die Lage im Gehörgang. Ein gewisser Durchmesser des Gehörgangs muss gegeben
sein, damit die Bauteile des Gerätes Platz finden. Durch die oftmals geringe Hörgerät-Größe bedingt, besteht
vielfach keine oder nur geringe Belüftungsmöglichkeit (Venting), Schweiß- und Ohrenschmalzbildung wird oftmals
begünstigt, was zu einer höheren Reparaturanfälligkeit führen kann.
Viele Im-Ohr-Geräteträger bemängeln durch die geringere Ventgröße ebenfalls eine unnatürliche eigene Stimme,
abnorme Kaugeräusche und zu starke „Nebengeräusche“. Das Abfließen des Körperschalls ist kaum möglich.
Eine Im-Ohr-Geräte-Versorgung ist nur für leichte bis mittelgradige Hörverluste möglich, bei starken Hörschäden
entstünde durch den geringen Abstand vom Hörgerätemikrofon zum Hörer schnell eine Rückkopplung. In diesem Fall56
wird eine „HdO“-Versorgung vorgezogen (s.o.).
Der Geschmacksinn
Der Geschmackssinn kontrolliert Qualität und
Bekömmlichkeit von Nahrung und mit der
Nahrungsaufnahme zusammenhängende
reflektorische Vorgänge (Speichelsekretion,
Schutzreflexe wie Husten oder Würgen, etc.).
Geschmacksqualitäten und sensorische Signalverarbeitung
Der Mensch kann fünf Geschmacksqualitäten unterscheiden:
Salzig, sauer, bitter, süß und umami.
Jede Geschmackszelle besitzt spezifische Rezeptormoleküle für die
Geschmacksqualitäten. Während die Empfindungen salzig und sauer über
einen ionotropen Mechanismus übertragen werden, unterliegt das
Schmecken von bitter, süß und umami einem komplizierteren
metabotropen Mechanismus.
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Geschmacksorgan:
Die Geschmacksknospen(Sinneszellen) liegen hauptsächlich am
Zungenrücken.
Die 5 Grundformen der Geschmacksempfindung:
süß.........Zungenspitze
sauer.......Zungenrand-undZungenmitte
bitter......Zungenhintergrund
salzig......gesammter Zungenrücken
umami.......gesamter Zungenrücken(wohlschmeckend-vermittelt durch
besonders proteinreiche Kost , Träger ist die Aminosäure Glutamin ,die
industriell auch als Geschacksverstärker verwendet wird !!
An der Feinabstimmung der Geschmackseindrücke ist der Geruchsinn
mitbeteiligt. Weitere Sinneseindrücke,wie Konsistenz und Temperatur runden
den Gesamteindruck ab. Nur gelöste Stoffe können geschmeckt werden.
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. Morphologie der Geschmacksorgane
Der Ort des Schmeckens befindet sich bei Säugern auf der Zungenoberfläche und z.T. auf der Wangen- und
Gaumenschleimhaut. Die Geschmackssinneszellen befinden sich in Geschmacksknospen in den
Geschmackspapillen, die sich in Wall-, Blatt-, Pilz- und Fadenpapillen unterteilen lassen.
Eine Geschmacksknospe umfasst ca. 30-70 Sinneszellen, Stützzellen und an der Basis der Geschmacksknospe
teilungsfähige Basalzellen, die die Sinneszellen ca. alle 2 Wochen erneuern. Am apikalen Ende der
Geschmacksknospe ist eine Vertiefung unter der Epiotheloberfläche zu erkennen, die Geschmackspore. In die
Geschmacks- pore hinein ragen die Mikrovilli der Sinneszellen, feine fingerförmige Fortsätze, die die
Rezeptormoleküle für die Geschmacksstoffe tragen.
umami
sauer
salzig
süß
bitter
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Sicht in die Mundhöhle
60
Die Zunge
61
Geschmacksweiterleitung
Geschmackssinneszellen bilden an ihrem basalen Ende Synapsen mit
afferenten Fasern.
Man weiß inzwischen, dass sowohl Sinneszellen als auch Nervenfasern auf
mehrere Geschmacksqualitäten reagieren können. Zusätzlich verzweigt sich
eine Nervenfaser häufig und kann mehrere Sinneszellen in einer
Geschmacksknospe innervieren.
Aus der Aktivität einer solchen einzelnen Faser kann das Gehirn den
Geschmacksstoff nicht ermitteln, es muss die Aktivität vieler Fasern
vergleichen.
Man nimmt an, dass das Gehirn Standardmuster der Geschmacksqualitäten
gespeichert hat, diese mit den speziellen Mustern geschmacksaktiver Substanz
vergleicht und anschließend einer Qualität zuordnet.
62
Geschmacksweiterleitung
• Zwei Geschmacksnerven übertragen die gustatorischen
Informationen in den Nucleus solitarius im Stammhirn.
• . Zentrale Verschaltung
• Dort werden u.a. Speichelfluss, Schluckbewegung und
Schutzreflexe wie Husten oder Würgen kontrolliert. Die
Geschmacksbahn führt weiter zu Thalamus und Mandelkern, der an
der hedonischen Bewertung des Essens beteiligt ist. Über den
Thalamus verlaufen die Geschmacksbahnen zum gustatorischen
Cortex, wo die Geschmacksstimulation bewusst wird.
63
Haut und Tastsinn
Die Haut des Menschen wiegt ca. 3 ½ kg und hat eine Oberfläche von etwa 1 ½ m². Das unter der Haut gelegene Fettgewebe
ist unterschiedlich dick (bis zu 10 cm) und wiegt zwischen 10 und 20 kg. Die Haut ist nicht nur eine vor physikalischen und
chemischen Einflüssen sowie vor Strahlen und Austrocknung schützende Oberflächenbedeckung, sondern auch das größte
Sinnesorgan des Menschen, indem sie die Rezeptoren des Tastsinnes beinhält. In 1 cm² Haut befinden sich 6 Millionen
Deckzellen, 4 Meter Nervenkabel, 150 Schmerzpunkte und 500 Sinneszellen. Allerdings gibt es noch empfindlichere
Regionen. Die Lippen sind neben der Zunge der empfindlichste Körperteil. Gegenüber der Haut sind die Lippen 10 mal
empfindlicher. Außerdem finden sich in 1 cm² Haut durchschnittlich 15 Talg- und 120 Schweißdrüsen (am Rücken 55/cm², an
der Handfläche 400/m²) . Letztere produzieren unter normalen Bedingungen bis zu einem ¾ Liter Schweiß pro Tag. In den
Tropen steigt die Schweißproduktion auf bis 4 Liter pro Tag; unter schwersten Arbeitsbedingungen und extremer
Hitzebelastung werden bis zu 18 Liter Schweiß täglich ausgeschieden. Diese Flüssigkeitsmengen müssen dann natürlich
durch Trinken ergänzt werden. Auf der Hautoberfläche eines Menschen leben mehr Lebewesen als Menschen auf der
Erdoberfläche. Ein cm² Haut ist von etwa 8 Millionen Mikroorganismen übersät. Die Haut wird auch laufend erneuert. Der
Mensch verliert alle vier Wochen eine vollständige Hautschichte. Auch die Hautanhangsgebilde werden immer erneuert. Der
Mensch verliert täglich 30 - 60 Haare. Bei einer durchschnittlichen Anzahl von 100.000 (bei schwarzem Haar) und 150.000
Kopfhaaren (bei blondem Haar) macht sich das aber nicht bemerkbar. Außerdem wachsen die Haare pro Tag um etwa 1/3
Millimeter, im ganzen Leben also ca. 10 Meter. Am Körper finden sich noch weitere 25.000 Haare, sowie 600 Augenbrauen
und 400 Wimpern
64
Tastsinn-die Haut
65
Die Hautschichten
Die Haut besteht im Prinzip aus drei Schichten: der Epidermis (Oberhaut), der
Dermis (Lederhaut) und dem Subkutangewebe (Unterhaut). Die Epidermis ist
die äußere Hautschicht, die uns vor Hitze und Kälte schützt. Der Zustand der
Epidermis bestimmt darüber, wie Ihre Haut aussieht und ebenso darüber, wie
gut die Haut Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann. Falten bilden sich
jedoch in den unteren Hautschichten. Die Dermis ist die mittlere Hautschicht,
welche die Stützstruktur der Haut bildet. Sie ist die dickste Hautschicht und
besteht aus einem Netz von Kollagen- und Elastinfasern.
66
Die Hautschichten
67
Haarwurzel
68
Tastsinn-Oberflächen-Tiefensensibilität-Körperschema
Tast und Fühlorgan:
Grober Tast-und Drucksinn,Oberflächen-und Tiefensensibilität(feines
Ertasten u Rückmeldung bezüglich Spannung und Dehnung v.Sehnen und
Muskulatur),Schmerz-und Temperatur werden durch entsprechende
Sinneskörperchen(=Rezeptoren) wahrgenommen und über die
sgn.sensiblen Nervenfasern dem Gehirn zugeleitet.Die Rezeptoren für diese
Empfindungen liegen in der Haut bzw.den Sehnen/Muskeln
und Gelenken.Diese Wahrnehmungen dienen und a. der Orientierung(wir
ertasten den Raum - zusammen mit Gesichtssinn für Raumorientierung
verantwortlich) und dem Schutz des Individuums(Schmerzempfindung
löst einen "unbewußten"Schutz/Fluchtreflex aus) und sind elementare
Vorraussetzung für ein funktionierendes und abgestimmtes
Bewegungsspiel.(durch Rückmeldung der Vorspannung von
Sehnen/Muskel und Gelenke erhalten wir die z.B.aufrechte Stellung im
Raum und sind zu sofortiger Bewegungskorrektur bereit ,so hat der 100
m Sprinter maximale Vorspannung)
Als taktile Wahrnehmung (auch Oberflächensensibilität) bezeichnet man
eine Komponente der haptischen Wahrnehmung , durch die das
Erkennen von Druck, Berührung und Vibrationen auf der Haut ermöglicht
wird. Man bezeichnet diese Komponente der haptischen Wahrnehmung
auch als Feinwahrnehmung oder epikritische Sensibilität. Die
Oberflächensensibilität wird auch als Tastsinn bezeichnet, wobei unter
diesen Begriff oft auch Temperatur- und Schmerzwahrnehmung
eingeordnet werden.
Eng verwandt ist die vestibuläre Wahrnehmung, mit der
Lageveränderungen und Lagewechsel bzw. Rotationen wahrgenommen
werden können, und die Tiefensensibilität (Propriozeption).
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Oberflächen-Tiefesensibilität
Als taktile Wahrnehmung (auch Oberflächensensibilität) bezeichnet man eine Komponente
der haptischen Wahrnehmung, durch die das Erkennen von Druck, Berührung und
Vibrationen auf der Haut ermöglicht wird. Man bezeichnet diese Komponente der
haptischen Wahrnehmung auch als Feinwahrnehmung oder epikritische Sensibilität. Die
Oberflächensensibilität wird auch als Tastsinn bezeichnet, wobei unter diesen Begriff oft
auch Temperatur- und Schmerzwahrnehmung eingeordnet werden.
Eng verwandt ist die vestibuläre Wahrnehmung, mit der Lageveränderungen und
Lagewechsel bzw. Rotationen wahrgenommen werden können, und die Tiefensensibilität
(Propriozeption).
Als Tiefensensibilität, Tiefenwahrnehmung oder Propriozeption (von lateinisch proprius =
eigen + recipere = aufnehmen) bezeichnet man diejenige Komponente der Wahrnehmung ,
die Informationen nicht über die Außenwelt, sondern aus dem eigenen Körper bereitstellt.
Sie setzt sich zusammen aus dem
Lagesinn, der Informationen über die Position des Körpers im Raum und die Stellung der
Gelenke und des Kopfes liefert
Kraftsinn, der Informationen über den Anspannungszustand von Muskeln und Sehnen
liefert
Bewegungssinn (oder Kinästhesie, von altgriech. kinein = sich bewegen + aísthesis ( =
Wahrnehmung), durch den eine Bewegungsempfindung und das Erkennen der
Bewegungsrichtung ermöglicht wird.
Bei der Tiefensensibilität geht es also im eigentlichen Sinne um die Eigenwahrnehmung
des Körpers.
Eng verwandt sind die vestibuläre Wahrnehmung, mit der Lageveränderungen und
Lagewechsel beziehungsweise Rotationen wahrgenommen werden können, die taktile
Wahrnehmung (Oberflächensensibilität), sowie die Wahrnehmung der inneren Organe
(Entero- oder Viszerozeption).
70
Körperschema
Aufgrund der anatomisch nachweisbaren somatotopischen Gliederung der sensomotorischen Rindengebiete des Gehirns
stellt sich die Frage, ob die zerebrale Integrationsleistung, die als Voraussetzung für ein intaktes Körperschema angenommen
werden muss, in Analogie zu der sensomotorischen auch als autotopischer Homunculus bezeichnet und nachgewiesen
werden kann. Diese Integrationsleistung ist vielfach an die höchsten Zentren der Hirnrinde gebunden. Bereits die primären
rezeptiven (sensiblen) Rindenfelder (Primärfelder, Primäre Rindenfelder) in welche die sensibel-motorischen Reize aus der
Peripherie projiziert und welche dort zuerst verarbeitet werden, stellen „gewissermaßen ein verkleinertes, aus Hirnsubstanz
bestehendes Modell bestimmter peripherer Körperregionen“ dar. Diese Aufgabe der Integration und Koordination erfolgt
jedoch offenbar in drei verschieden Stufen von den Primärfeldern bis hin zu den tertiären Assoziationsfeldern der dominanten
Hemisphäre (Areae 39 und 40 sowie wahrscheinlich auch Area 37). Bei der Klärung der Frage, ob auch für das
Körperschema ein gegliedertes somatotopisches Substrat besteht, sind eher gewisse Zweifel angebracht. Es bestehen
Gründe für die Annahme, dass es sich hier um ein rein funktionelles Zusammenspiel der verschiedenen nicht topisch
gegliederten Hirnfelder handelt, da diese Funktion bereits bei Übermüdung gestört sein kann. Auch die späte
lebensgeschichtliche Ausreifung der Areae 37, 39 und 40 spricht für diese Annahme. Das Roche-Lexikon Medizin bezeichnet
die Körperfühlsphäre (sensible Rinde) als teilweise somatotopisch gegliedert, da auch die Verbindungen zu dem (primären)
somatotopisch und segmental gegliederten Rindenfeld des Gyrus postcentralis berücksichtigt werden müssen. Gleichwohl
kommt es bei Herden in der (rechten) dominanten Parietalregion zu einer Nichtbeachtung der linken Körperhälfte (Neglect).
Der Kranke nimmt dann z.B. nicht die Lähmung seiner linksseitigen Gliedmaßen oder auch eine Blindheit wahr (Anosognosie,
Antonsches Syndrom). Auch ohne Lähmung können ausgeprägte neuropsychologische Störungen auftreten. Ähnliche
Beobachtungen können auch bei den Ich-Störungen (z.B. Depersonalisation) festgestellt werden. Es gibt offenbar auch hier
für die Repräsentanz eines von der Psychologie geforderten Ichs zwar lokalisatorische neuronale Hinweise, jedoch kein
spezielles Hirnzentrum, da diese Aufgaben offenbar zu differenziert und vielfältig sind.
Störungen des Körperschemas
Beim Ausfall solcher peripherer Informationen, z.B. aufgrund von Lähmungen oder Amputation von Gliedmaßen sind
Körperschemastörungen häufig und auch mit anderen Störungen verbunden so zum Beispiel mit agnostischen Störungen wie
bei der Anosognosie oder mit Phantomschmerzen. Störungen des Körperschemas werden auch als Autotopagnosie oder
verkürzt als Autopagnosie bezeichnet. Klinisch geprüft wird das Körperschema durch sprachliche Zuordnung der Namen und
als Bewegungsgeschicklichkeit. Aufgrund analoger Betrachtung kann der Begriff des Körperschemas in theoretischer Hinsicht
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zur Veranschaulichung psychischer Störungen wie Hypochondrie oder Depersonalisation gebraucht werden.
Körperschema
Das Körperschema ist die neuropsychologische Korrelation der Wahrnehmung
von realem Körper mit der Vorstellung vom eigenen Körper. Sie kann somit
auch als „Orientierung am eigenen Körper“ beschrieben werden, wie dies der
Erstbeschreiber Arnold Pick 1908 tat. Diese Orientierung ändert sich
entsprechend den Informationen aus Körper und Umwelt. Solche Informationen
kommen durch verschiedenste sensible und sensorische Reize aus der
Peripherie des Körpers zustande (Propriozeption), haben jedoch schließlich
einen von sensiblen oder sensorischen Reizen unabhängigen
Vorstellungscharakter, das heißt sie sind - im Gegensatz zu Wahrnehmungen ohne scharfes Gegenstandsbewusstsein. Die Orientierung wird
selbstverständlich auch durch soziale Informationen, so unter anderem auch
durch Namensgebung der Körperteile vermittelt. Auch soziale bzw.
lebensgeschichtliche Faktoren sind dabei bestimmend (agnostische und
amnestische Störungen des Körperschemas).
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Tastsinn-Biorezeptoren
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Sehenspindel
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Muskelspindel
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Biorezeptor
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Krankheitsbilder
Schafblattern-Varicellen
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Krankheitsbilder
Röteln - Rubeola
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Krankheitbilder
Scarlatina-Scharlach
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Krankheitbilder
Ringelröteln
Mumps-Ziegenpeter
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Riechorgan:
Das Riechorgan besteht aus 4 Riechfelder, deren Sinneszellen in der
Schleimhaut der obersten Nasenmuschel liegen. Die Aufnahme des Reizes - es können nur flüchtige Substanzen
gerochen werden - erfolgt bei der Einatmung der Duftstoffe. Die Sinneszellen wandeln den Reiz in elektrische Impulse
um, der "Aktionsstrom" wird in den Riechnerven den Riechkolben des Gehirns zugeleitet. Dort findet die eigentliche
Geruchswahrnehmung statt. Entwicklungsgeschichtlich eines der ältesten Hirnabschnitte. (emotionale Bedeutungvgl.Tiere). Anosmie - Geruchswahrnehmung fehlt vollständig.
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Nasenskelett
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Nasennebenhöhlen
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Riechorgan
• Nase und Nasennebenhöhlen
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Riechorgan-Anatomie
Die Riechsinneszellen (1) bilden Synapsen an den dendritischen Ausläufern der Mitralzellen im Bulbus olfactorius (2). Die
Nervenfortsätze der Mitralzellen ziehen als Tractus olfactorius (3) zu tieferen Hirnregionen. Das Riechsystem hat direkte
Verbindungen zum Thalamus (5) und von dort zum Neokortex sowie zum limbischen System (Mandelkern (7) und
Hippocampus) und zu vegetativen Kernen des Hypothalamus (6).
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Limbisches System-Riechhirn
Alle Stimuli die auf unser Hirn einwirken, egal ob sie exogen (Lärm, Licht...) oder endogen sind (Gedanke,
organisches Gefühl...) werden vom Hippocampus oder Amygdalus analysiert. Ereignisse oder Objekte werden
im Hippocampus unterschieden, beurteilt, systematisch aufgegliedert (Gedächtnis der Fakten) und bei dem
Amygalus mit Gefühlen oder Farben verbunden.
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Anatomische und physiologische Aspekte
Der Geruchsinn ist im Riechepithel der Nasenschleimhaut lokalisiert. Es handelt sich um etwa briefmarkengrosse
Areale von je 2,5 cm2, welche am Dach der Nasenhaupthöhle gelegen sind. Im Riechepithel befinden sich beidseits je
10–20 Millionen bipolare Rezeptorzellen, die sogenannten Riechzellen (Abb. 2). Die nasenwärts gerichteten Fortsätze
(Dendriten) enden mit je 10–20 Zilien (Wimperhaaren) auf der Oberfläche des Riechepithels, wo sie die Duftstoffe
wahrnehmen. Ihre zentralen Fortsätze, die zum Gehirn führen (Axone), vereinigen sich zu grösseren Fäden (Fila
olfactoria), die durch die vordere Schädelbasis treten und zum Bulbus olfactorius, einem kolbigen Gebilde, ziehen
(Abb. 3). Von dort gelangen Geruchsreize zu den sekundären Riechzentren in verschiedenen Hirnbereichen. Diese
sind einerseits in der Hirnrinde lokalisert, wo die Gerüche wahrgenommen werden und Assoziationen zu anderen
Sinneseindrücken entstehen. Andererseits findet im limbischen System am Rande des Grosshirns der Anschluss an
vegetative Zentren statt, wo emotionale Begleiterscheinungen ausgelöst werden.
Wie nehmen wir den Geruch wahr?
Der Geruchsinn ist aussergewöhnlich spezifisch und lässt fast 10 Millionen Duftstoffe auch bei kleinsten
Konzentrationen unterscheiden. Duftmoleküle werden mit Hilfe des Schleimes der Geruchsdrüsen gebunden
und in konzentrierter Form den Rezeptoren der Riechzellen präsentiert. Dabei werden unter anderem
Botenstoffe abgegeben, welche auch die angrenzenden Riechzellen depolarisieren und damit zu einer
potenzierten Fortleitung der Geruchsempfindung führen. Die Duftstoffe werden somit aufgrund ihres
chemischen Aufbaus mit Hilfe von Absorptionsmechanismen erkannt und in spezielle elektrische Nervenreize
umgewandelt.
Die Empfindlichkeit des Riechens ist individuell sehr verschieden, aber trainierbar. Im Gegensatz zum
Geruchsorgan ist das Erkennen und Beschreiben von Gerüchen nicht erbbedingt, sondern eine erworbene
und erlernbare Fähigkeit. Parfumeure können somit viel mehr Duftsorten unterscheiden als andere
Menschen.
Bei den Tieren sind die Riechleistungen in der Regel noch viel besser ausgebildet. Ein Hund mit einem
Riechareal von etwa 150 cm2 und 220 Millionen Riechsinneszellen kann sogar Fettsubstanzen des
Fussschweisses, welche durch die Schuhsohlen dringen, anhand weniger Duftmoleküle als Fährte
identifizieren.
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Klassifikation und Ursachen von Riechstörungen
Normales Riechen wird als Normosmie bezeichnet. Funktionsstörungen des Riechens lassen sich in quantitative und qualitative
Riechstörungen unterteilen. Quantitative Störungen manifestieren sich in Änderungen der Riechschwelle im Sinne einer
Riechverminderung (Hyposmie) oder eines Riechverlustes (Anosmie). Qualitative Störungen werden als Parosmien zusammengefasst
und entsprechen verzerrten oder falschen Geruchsempfindungen. So können Rosen wie Abfall riechen (Kakosmien) oder inexistente
Gerüche wahrgenommen werden (Phantosmien). Parosmien treten oft im Gefolge von Nervenleiden oder bei Hirntumoren auf.
•
Die Ursache der quantitativen Riechstörung lässt sich am besten nach dem Ort der Schädigung einteilen und kann somit im Bereiche des
Sinnesorganes (Riechepithel in der Nase), der ableitenden Nervenfasern oder auch zentral in den Riechzentren des Gehirns liegen. Die
einzelnen Störungen sind im untenstehenden Kasten „Störungen im Riechsystem“ zusammengefasst.
Störungen im Riechsystem
•
Störungen durch behinderte Nasenatmung:
•
Nasenschleimhautschwellungen oder -polypen, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen, Nasenscheidewandveränderungen
Störungen des Sinnesepithel der Riechschleimhaut:
Viren (Grippe) und giftige Substanzen (Gase, Chemikalien)
Neurale Störungen:
Schädelhirntrauma, frontale Schädelbasisfraktur mit Abriss der Fila olfactoria
Zentrale Riechstörungen (Riechbahnen, Riechzentren):
Trauma, Tumor, Neurodegenerative Erkrankung (Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose), Psychiatrische Erkrankungen (Schizophrenie)
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Klassifikation und Ursachen von Riechstörungen -Therapie
• Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten
Beim Riechen unterscheidet man Wahrnehmung, Erkennung und Unterscheidung von Gerüchen. Aufgrund der
grossen individuellen Unterschiede bestehen keine „Normwerte“. Angewandt werden daher vor allem subjektive
Riechprüfungen mit verschiedenen Geruchsproben in standardisierten Testbatterien (Sniffing Sticks,
Schnüffelflaschen, Geruchs- und Geschmacksbonbons). Diese liefern rein qualitative Resultate.
Man unterscheidet reine Riechstoffe, welche ausschliesslich den Riechnerv (N. olfactorius) reizen (Kaffee, Vanille,
Zimt, Lavendel), Riechstoffe mit Trigeminusreizkomponenten (zusätzliche Reizung eines weiteren Hirnnervs) wie
z.B. Menthol sowie Riechstoffe mit Geschmackskomponenten (Chloroform). Bei einem reinen Ausfall des
Riechvermögens werden nur noch Trigeminusreizstoffe (z.B. Senf) und Geschmackskomponenten
wahrgenommen.
Objektive Riechprüfungen sind aufwendig. An grösseren Kliniken werden olfaktorisch ausgelöste, elektrische
Potentiale (elektrische Antworten der Hirnrinde auf Riechreize) gemessen, die an der Kopfhautabgeleitet werden.
Ihre Aussagekraft ist aber trotz hohem Zeitaufwand und grossen Kosten begrenzt. Sie dienen vor allem der
Beantwortung von Fragestellungen bei Gutachten sowie wissenschaftlichen Zwecken. Zum Studium der noch
wenig bekannten zerebralen Mechanismen werden Untersuchungen mit funktionellen Magnetresonanzaufnahmen
und Positronen-Emissions-Tomographien durchgeführt.
Therapiemöglichkeiten
Liegt die Ursache einer Riechstörung in einer behinderten Nasenatmung, kann die Störung chirurgisch behoben
werden. Dabei werden allfällige Nasenpolypen entfernt, Nasennebenhöhlen saniert oder verformte
Nasenscheidewände korrigiert. Eine primäre Störung der Riechschleimhaut, die von Viren oder giftigen Stoffen
herrührt, ist nur unbefriedigend behandelbar, ebenso eine Verletzung der Fila olfactoria bei Schädelhirntrauma. An
erster Stelle in der medikamentösen Therapie werden sowohl lokal wirkende (in Nasensprayform) oder allgemein
wirkende Kortisonpräparate (in Tablettenform) verwendet. Eine kausale medikamentöse Therapie ist lediglich bei
Mangelerkrankungen (Vitamin/Zink) durch Substitution erfolgsversprechend.
Ein Verlust des Riechorganes wird zwar besser akzeptiert als ein Gehör- oder Sehverlust, die entstandene
Einbusse an Lebensqualität ist aber für viele Menschen beträchtlich und kann in manchen Berufen (Köche,
Parfümeure, Degusteure) sogar zur Berufsaufgabe zwingen.
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Allergische Rhinitis
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Pathologie Nase
• Nasenbeinfraktur
• Kieferhöhleneiterung
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