Arthritiden die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

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Koinzidenzen chronisch
entzündlicher Darmerkrankungen
mit Erkrankungen aus dem
rheumatischen Formenkreis bei
Kindern und Jugendlichen
Susan Bartik
Universität Leipzig
Literatur

relativ wenig über Arthritiden bei CED
in Literatur zu finden
•
Pädiatrie in Schlagworten, Handbuch der
Diagnostik und Therapie, Hrsg.: Wolfgang
Hoepffner, Johann Ambrosius Barth
Verlag Heidelberg 2000
•
Arthritiden, Hrsg.: U. Sack, 1997
•
Clinacal and Experimental Rheumtology 12, HLA-associations in juvenile arthritis
1994, Fernandez-Vina
•
Mein Kind hat Rheuma – Was kann ich tun ?,Deutsche Rheuma-Liga 2001
•
Checkliste Rheumatologie, Klaus L. Schmidt,2. Aufl. 2000, Thieme Verlag
•
Rheumatische Erkrankungen im Kindes-und Jugendalter, Hrsg.: v.Wahn,
Oppermann, Huppetz, Zepper, Hans Marseille Verlags GmbH München 2001
Arthritiden bei chronisch
entzündlichen Darmerkrankungen
Definition:
• auftreten von nicht infektiösen Arthritiden bei M.
Crohn, Colitis ulcerosa oder Zöliakie
Häufigkeit:
• auftreten der Arthritiden oder nach Beginn der
Darmsymptomatik möglich
Gesamt 5 – 20 %
M.Crohn
im Mittel 11,8 %
C.Ulcerosa
im Mittel 8,6 %
Zöliakie keine
verlässlichen Angaben
Rheumatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter
Hrsg.:v.Wahn,S.Oppermann,H.-I. Huppetz, F. Zepper, Hans Marseille Verlags GmbH München 2001
Ätiologie und Pathogenese
•
Die Ätiologie der CED ist noch immer nicht
bekannt. Deshalb gibt es bislang nur Hypothesen
zum gleichzeitigen Auftreten von Arthritiden !
1.
genetische Disposition (pos. Familienanamnese + Präsenz von HLA-B 27
→ mögliches Auftreten einer Spondylarthopatie neben CED)
2.
Permeabilitätsstörungen des Darmes → Distribution von Antigenen
3.
Primär immunologische Störung (gestörte Balance zwischen
proinflammatorischen und antiinflammatorischen Zytokinen)
4.
Umweltfaktoren wie z.B. Infektionen, diätetische Komponenten
Rheumatische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalte
Hrsg.: v. Wahn, S.Oppermann, H.-I.Huppetz, F.Zepper; Hans Marseille Verlags GmbH München 2001
Gelenkverteilungsmuster
1.
Periphere Arthritiden
-
-
Oligoarthritiden mit asymmetrischem Befall der großen
Gelenke der unteren Extremitäten (evtl. auch Schulter- und Handgelenke)
Arthritiden flüchtig, migrierend, Abklingen nach 2-4 Wochen
häufig mit Aktivität der Darmsymptomatik verbunden
weitere extraintestinale Manifestationen: Uveitis anterior,
Erythema nodosum, selten Pyoderma gangraenosum möglich
M.Crohn (20%) > C.ulcerosa (9%)
2.
Arthritis des Achsenskeletts
-
Sakroilitis (selten auch Spondylitis) + evtl. Entzündung der großen und kleinen
Gelenke
keine Korrelation zwischen Aktivität der Darmsymptomatik und Auftreten der
Arthritiden
Knaben > Mädchen
wenn HLA-B 27 + → Wahrscheinlichkeit 7-10 x höher
-
-
Rheumatische Erkrankungen im Kinder- und Jugendalter
Hrsg.: v.Wahn, S. Oppermann, H.-I.Huppetz, F. Zepper; Hans MarseilleVerlags GmbH Münschen; 2001
Thema der Promotion:
Koinzidenzen CED mit Erkrankungen des rheumatischen
Formenkreises bei Kindern und Jugendlichen
Datenbasis:
Fragestellung:
•
CED – Register Sachsen
(Erfassungsbögen)
•
•
•
•
ambulante Patienten
OA Dr. Borte, Prof. Richter
•
Krankenakten
•
•
•
Gelenkbefallsmuster
Welcher Subtyp der RA ?
Krankheitsverlauf, seit wann
Arthritiden ?
M. Crohn oder C. ulcerosa ?
Korrelation mit Darmsymptomatik?
Welcher Genotyp ?
Subtypen der juvenilen idiopathischen
Arthritis
Systemische
Arthritis
Oligoarthritis
Typ 2
Oligoarthritis
Typ 1
JIA
Polyarthitis
RF neg.
Polyarthritis
RF +
Systemische Arthritis




Beginn meist vor dem 6. Lebensjahr (Altersgipfel 2-4 Jahre),
♀=♂
zu Beginn nur Muskel- und Gelenkschmerzen ohne Schwellung,
später symmetrische polyartikuläre Arthritiden mit Schwellung
systemische Zeichen:
Fieber > 39 °C über mind.
2 Wochen mit Gipfel morgens/
nachmittags, schweres
Krankheitsheitsgefühl und starke
Berührungsempfindlichkeit
Extraartikuläre Zeichen:
Leber-, Milz-, LK-Schwellung,
Perikarditis,Perimyokarditis,
heftige Bauchschmerzen,
kleinfleckiges Exanthem
schubweiser Verlauf
Oligoarthritis Typ1
Beginn meist im Kleinkindalter (Altersgipfel 2-4 Lebensjahr), ♀ >> ♂
„Kleinmädchenform“
 zu Beginn meist monarthritisch, dann meist asymmetrisch
2-4 Gelenke, oft Kniegelenk, Sprunggelenk aber auch Ellenbogengelenk,
Handgelenk u.a.
Extraartikuläre Zeichen:

chron. Iridozyklitis (Gefahr ↑
ANA pos und monart. Verlauf)
- Labor: ANA bei 60 – 80 % pos. !
- teilweise progredient
Oligoarthritis Typ 2

Beginn meist ab Schulalter (>6 Jahre), ♂ >>> ♀

mon-/oligoartikulärer asymmetrischer Befall der großen Gelenke der
Extremitäten (untere > oberere),
Sympt. an LWS und dem ISG mit ischialgiformen Beschwer.,
Zehengrundgelenke, Großzehengrundgelenke,
Sternoclaviculargelenke, Verdickung der Rippenansätze, Enthesis
und Tenositis des Achillessehnenansatzes, Plantaraponeurose

extraartikuläre Zeichen:
bei 10-20 % Iridozyklitis, Uveitis,
Konjunktivitis, gelegentl.
Exanthem

Labor:
80 – 90 % HLA-B 27 pos.
Polyarthritis RF. neg.

bei allen Altersgruppen, ♀ > ♂

zunächst meist mon./oligoartikulär,
später meist symmetrische polyartikuläre (>8)
Arthritis an großen und kleinen Gelenken
Tendosynovititen und Bursititen

Systemische Zeichen:
leichtes Fieber, Müdigkeit,
Morgensteifigkeit,

Labor:
bei 10 % ANA pos., RF neg.

oft stark progredient
Polyarthritis, RF pos.

Beginn meist im Schulalter (>10), ♀ > ♂

symmetrische polyartikuläre Arthritiden der großen und kleinen
Gelenke
oft Rheumaknoten v.a. am proximalen Unterarm und an den
Fingerstreckseiten

systemische Zeichen:
Morgensteifigkeit, Müdigkeit,
verminderte Leistungsfähigkeit

Labor:
bei 40 – 50 % ANA pos, RF pos

stark progredient
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