Klima und Energie: Wissen kompakt Programmträger Ein Programm des Klima- und Energiefonds Dieser Foliensatz wurde von der Österreichischen Energieagentur im Auftrag des Klima- und Energiefonds erstellt (Stand November 2014). Inhaltsverzeichnis • • • • • • Klimaschutz Internationale Vorgaben Nationale Pläne Energie global Energie in Österreich Volkswirtschaftliche Betrachtung des Umstiegs auf Erneuerbare • Erneuerbare Energie Inhaltsverzeichnis • • • • • • Energieeffizienz Mobilität Atomenergie Rucksack und Fußabdruck BürgerInnenbeteiligung Energiebuchhaltung Klimaschutz • Treibhauseffekt • Entwicklung des CO₂-Gehalts • Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) • Auswirkungen der globalen Erwärmung • Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Österreich Klimaschutz Treibhauseffekt Treibhauseffekt (TH-Effekt) • Speicherung der Sonnenstrahlung durch die Atmosphäre und den Erdboden in Form von Wärme; Erdoberfläche gibt wiederum Wärmestrahlung in den Weltraum ab. • Wärmestrahlung wird in der Atmosphäre teilweise von Treibhausgasen wie Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid, Methan und Ozon absorbiert und wieder auf die Erdoberfläche reflektiert; • Verringerung der Abkühlung: ohne den natürlichen THG-Effekt läge die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde unterhalb des Gefrierpunktes von Wasser; • Anthropogene Emissionen: aufgrund menschlicher Tätigkeiten Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre so hoch, dass zusätzlicher TH-Effekt erzielt wird globale Erwärmung und Klimawandel. Treibhauseffekt Quelle: 4. IPCC Sachstandsbericht Klimaschutz Entwicklung des CO₂-Gehalts Entwicklung des CO₂-Gehalts • • • • • CO₂: natürlicher Bestandteil der Luft; entsteht bei Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen; CO₂-Gehalt der Luft: 395 ppm (2014), 280 ppm (vorindustrielle Zeit); Vergleichbar hohe CO₂-Konzentration wie heute gab es zuletzt vor 5,2 und 2,6 Mio. Jahren; Ursachen: Vulkanausbrüche, Verschiebungen der Kontinente, veränderte Sonneneinstrahlung; Ursachen heute: Verbrennung fossiler Energieträger, Rückgang Permafrostböden (Freisetzung Methan) beschleunigt Erderwärmung zusätzlich; Temperaturanstieg von bis zu 5,4°C bis 2100 erwartet, Erholung könnte 100.000 Jahre dauern; Entwicklung des CO2-Gehalts Klimaschutz Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) IPCC • Intergovernmental Panel on Climate Change = Weltklimarat • Vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie ins Leben gerufen; Sitz in Genf • Aufgaben des IPCC: – Untersuchung des Risikos der von Menschen verursachten Klimaveränderungen – Darstellung des Wissenstandes zu Aspekten des menschengemachten Klimawandels – Abschätzung der Folgen der globalen Erwärmung für Umwelt und Gesellschaft – Formulierung realistischer Vermeidungs- und Anpassungsstrategien – Förderung der Teilnahme von Entwicklungs- und Schwellenländern an den IPCC-Aktivitäten • IPCC selbst keine Forschungseinrichtung, publiziert Ergebnisse der Forschung in den so genannten IPCC Sachstandsberichten Klimaschutz Auswirkungen der globalen Erwärmung Auswirkungen der globalen Erwärmung • Tendenzen aus der Klimaforschung: – Erhöhung der bodennahen Weltmitteltemperatur zwischen 1,5 – 5,4°C bis 2100 (1880-2012: 0,85°C); – Anstieg des Meeresspiegels um weitere 26 bis 82 cm möglich, (1901-2010: 19 cm); – Großflächige Landverluste in Küstenregionen durch Anstieg des Meeresspiegels; – Gletscher: Verlust von bis zu 85% der Eismassen bis 2100 möglich; – Zunahme von Wetterextremen: Orkane, Sturmfluten, sintflutartige Niederschläge, Dürrekatastrophen; – Ausbreitung von Wüstengebieten; – Zunehmende Versauerung der Ozeane und damit Beeinträchtigung der Lebenswelt der Ozeane. – Zunahme von Umweltflüchtlingen, v.a. aus Entwicklungsländern starke Bevölkerungsbewegungen in die „Klima-Gewinner-Länder“; Auswirkungen der globalen Erwärmung Quelle: 4. IPCC Sachstandsbericht Klimaschutz Klimawandel in Österreich Klimawandel in Österreich • • • • • • • • Temperaturanstieg in Österreich in den letzten 150 Jahren mit knapp 2 °C mehr als doppelt so hoch wie im globalen Mittel (0,8 °C); Anstieg besonders seit 1980. Klimawandel wirkt in Österreich regional unterschiedlich Ökonomische Auswirkungen durch erhebliche Schäden aufgrund der Zunahme extremer Wetterereignisse. Auch graduelle Temperatur- und Niederschlagsänderungen bedingen ökonomische Auswirkungen z.B. in Form sich verändernder Ertragspotenziale in der Land- und Energiewirtschaft. Gebirgsregionen: Zunahme von Rutschungen, Muren, Steinschlag z.B. durch veränderten Niederschlag, auftauenden Permafrost und Rückgang von Gletschern. Zunahme des Risikos der Waldbrandgefahr durch sommerliche Trockenperioden. Direkte und indirekte gesundheitliche Probleme durch Hitze: Zunahme an Herz- und Kreislaufproblemen, vermehrte Schlafstörungen, weiters gesundheitliche Probleme durch Luftverschmutzung. Zunahme der Biomasseproduktivität in niederschlagsreichen Gebieten, Abnahme in trockenen Lagen. Ausbreitung wärmeliebender Schädlinge bedrohen Land- und Forstwirtschaft. (Quelle: Erster Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel 2014) Internationale Vorgaben • • • • Kyoto 2020-Ziele der EU EU-Gebäuderichtlinie 2050-Ziele der EU Internationale Vorgaben Kyoto Kyoto • Kyoto-Protokoll: von 191 Staaten ratifiziert; gibt völkerrechtlich verbindliche Zielwerte vor weltweite Reduktion der THG-Emissionen bis 2012 um 5,2% gegenüber 1990 – Reduktionsziel EU (2008-2012): -8 % (Österreich -13%); Übererfüllung: -11,8% gg. 1990 – Reduktionsziel EU (2013-2020): -20% gegenüber 1990 (alle EU-Mitgliedstaaten) • Kyoto-Mechanismen: – Emissionshandel: nationale Allokationspläne legen Gesamtmenge an Emissionszertifikaten und deren Zuteilung auf Emissionshandelsbetriebe fest; seit 2013: verstärkte Zuteilung durch Versteigerung – Gemeinsame Umsetzung (Joint Implementation): Maßnahme eines Industrielands wird in einem anderen Land, das einer Reduktionsverpflichtung gemäß Kyoto-Protokoll unterliegt, durchgeführt. – Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism): Maßnahmen zur CO₂-Reduktion werden von einem Industrieland in einem Entwicklungsland durchgeführt. • Kyoto II: Beschluss bei UN-Klimakonferenz in Doha (2012), Kyoto-Protokoll bis 2020 fortzuführen Internationale Vorgaben 2020-Ziele der EU 2020-Ziele • Energiepolitische Ziele der EU bis 2020 – Reduktion der THG-Emissionen um 20% gegenüber 1990 (bis 2030 einigte man sich beim EU-Klimagipfel im Oktober 2014 auf eine 40%ige Reduktion der THG-Emissionen bis 2030 gegenüber 1990) – Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger auf 20% am Endenergieverbrauch – Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger auf 10% der im Verkehr eingesetzten Energie – Reduktion des Energieverbrauchs um 20% gegenüber Trendentwicklung • Geregelt in: – THG: Effort Sharing Decision (406/2009/EG) sowie Emissionshandelsrichtlinie (2009/29/EG); – Erneuerbare und Biokraftstoffe: Erneuerbaren Richtlinie (2009/28/EG); – Energieeffizienz: Energieeffizienzrichtlinie (RL 2012/27/EU) Internationale Vorgaben EU-Gebäuderichtlinie EU-Gebäuderichtlinie • Dez. 2002: Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (RL 2002/91/EG) – Rahmenvorgabe für die Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden – Anwendung von Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz neuer Gebäude sowie großer Renovierungen – Erstellung von Energieausweisen für Gebäude – Regelmäßige Inspektionen von Heizkesseln und Klimaanlagen in Gebäuden sowie Überprüfung der gesamten Heizungsanlage • Mai 2010: Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie (RL 2010/31/EU) – Ab Jänner 2021: alle neuen Gebäude in Niedrigstenergiehausstandard – Ab Jänner 2019: alle neuen Gebäude des öffentlichen Sektors in Niedrigstenergiehausstandard als Vorbild – Energieausweispflicht für öffentliche Gebäude ab 500m² & ab 9. Juli 2015 ab 250m² – Angabe der Energieeffizienz-Indikatoren in Verkaufs- und Vermietungsanzeigen • Dez. 2012: Energieausweis-Vorlage-Gesetz (EAVG): Energieausweis rechtsverbindlich Internationale Vorgaben 2050-Ziele der EU 2050-Ziele • „Fahrplan für den Übergang zu einer wettbewerbsfähigen CO₂-armen Wirtschaft bis 2050“ der EU-Kommission mit dem Ziel, die CO₂-Emissionen bis 2050 um 80-95% in der EU zu senken. • Inhalt aus dem Fahrplan: – Elektrizität: Dekarbonisierung der Stromwirtschaft bis 2050, vermehrte Nutzung von Strom für Mobilität und Heizen – Anteil CO₂-armer Technologien am Strommix soll auf knapp 100% im Jahr 2050 steigen – Mobilität: verbesserte Fahrzeugeffizienz, neue Kraftstoffe und Antriebssysteme, bessere Nutzung von Netzen und sicherer Betrieb durch Informations- und Kommunikationssysteme – Gebäude: Senkung der Emissionen um 90% bis 2050 durch Verbesserung der Gesamtenergieeffizienz und Einsatz von wenig CO₂-intensivem Strom und erneuerbaren Energieträgern – Industrie: Verminderung der Emissionen um 83-87% bis 2050 durch ressourcenschonende und energieeffiziente Prozesse, mehr Recycling etc.; CO₂-Abscheidung und –Speicherung – Landnutzung: CO₂-Reduktion von bis zu 49% bis 2050 möglich, Maßnahmen umfassen nachhaltige Effizienzsteigerungen, effizienter Einsatz von Düngemitteln, Bio-Vergasung organischen Düngers, bessere Dungbewirtschaftung, etc. Nationale Pläne • • • • Energiestrategie Österreich Studie zur Energieautarkie BMLFUW Weitere Studien zur Energieautarkie Treibhausgasentwicklung in Österreich – Entwicklung – Kosten Nationale Pläne Energiestrategie Österreich Energiestrategie Österreich • Legt die strategischen Schwerpunkte der österreichischen Energie- und Klimapolitik dar; • Baut auf den drei Säulen Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien und Sicherstellung der Energieversorgung auf; • Zeigt den Weg auf, wie der österreichische Anteil an den europäischen Energie- und Klimazielen bis 2020 erreicht werden kann: – THG-Reduktionsziel: - 16% in Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen; - 21% in den Emissionshandelsbetrieben – Erneuerbaren-Ziel: 34% Erneuerbare am Bruttoendenergieverbrauch • Handlungsfelder: Gebäude, Produktion und Dienstleistungen in Industrie, Gewerbe und Kleinverbrauch, Mobilität, Energiebereitstellung und Energieversorgungssicherheit, übergreifende Maßnahmen; • Ziel: Stabilisierung des Endenergieverbrauchs im Jahr 2020 auf dem Niveau des Basisjahres 2005; Zielwert 2020: 1.100 PJ Nationale Pläne Energieautarkie Energieautarkie: Machbarkeit für Österreich 2050? • Autor: Prof. Streicher, Universität Innsbruck, 2011, im Auftrag des Klimaund Energiefonds • Frage: Ist Energieautarkie in Österreich 2050 technisch machbar? • Ergebnis: Ja, unter folgenden Bedingungen: 1. Senkung des Endenergiebedarfs 2050 gegenüber 2008 um 40-50 % • Mobilität: Verbrauchsreduktion um 60-70 % durch – Verlagerung auf öffentlichen Verkehr und Fuß/Rad – Verbleibender PKW-Verkehr fast vollständig elektrisch – Güterverkehr und Flugverkehr weitgehend auf Schiene • Gebäude: thermische Sanierung 3 % Rate, Wärmepumpe und Solarthermie • Produktion: Effizienzverbesserung von 1 % p.a. 2. Erhöhung der erneuerbaren Energieerzeugung um ca. 50 % • Biomasse und Wasserkraft leichte Erhöhung • Windkraft (x5), Photovoltaik (x500), Solarthermie (x10), Wärmepumpen (x8 gegenüber 2008) & Tiefe Geothermie Energieautarkie als multiplizierbares Modell klimaaktiv Prinzipien 1. Energieautarkie als Leitbild ist das Bestreben einer Gemeinde oder Region, die Energieversorgung in den Bereichen Wärme, Strom und Verkehr von Importen sowie von fossiler Energie weitgehend unabhängig zu machen. 2. Aufgrund der begrenzten Ressourcen ist Energieautarkie ohne Energieeffizienz nicht denkbar, d.h. Energieautarkie bedingt: – Energieverbrauch senken – Anteil erneuerbarer Energien steigern 3. Energieautarkie auf Gemeindeebene ist vernetzt mit anderen Gemeinden der Region zu betrachten. 4. Der Weg ist das Ziel: Bei jedem Schritt in Richtung Energieautarkie sollten wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien (inkl. Nahrungsmittelproduktion) beachtet werden. 5. Gemeinsam zur Energieautarkie: Werde Teil eines der Energie- und Klimaschutzprogramme! Nationale Pläne Treibhausgasentwicklung in Österreich und Kosten durch Treibhausgase in Österreich Entwicklung der THG in Österreich Quelle: Umweltbundesamt Quelle: Umweltbundesamt • Seit 2005 sinkender Trend bei THG-Emissionen durch verstärkten Einsatz von Erneuerbaren, Energieeffizienzmaßnahmen und Wirtschaftskrise. • Unter Berücksichtigung der Beiträge aus den flexiblen Instrumenten, der Bilanz aus Neubewaldung und Entwaldung erreichte Österreich sein Kyoto-Ziel von 344 Mio. Tonnen THG-Emissionen im Zeitraum 2008-2012 bzw. von 68,8 Mio. Tonnen THGEmissionen pro Jahr. THG-Emissionen in Österreich nach Sektoren Quelle: Umweltbundesamt, 2014 Kosten durch THG in Österreich • Treibhausgasreduktion gemäß Kyoto-Verpflichtung nicht ausschließlich auf nationalstaatlicher Ebene erzielbar Zukauf von Emissionsreduktionseinheiten im Rahmen der Flexiblen Mechanismen • Ursprüngliches Ankaufsziel: 45 Mio. Tonnen; Kyoto-Bilanz über den Zeitraum 2008-2012 zeigt, dass Österreich Emissionsreduktionseinheiten in Höhe 69,6 Mio. Tonnen erworben hat. • Gemäß Umweltförderungsgesetz wurden 551 Mio. EUR für den Ankauf von Emissionsreduktionseinheiten budgetiert. • Flexible Mechanismen: JI/CDM Programm: – JI (Joint Implementation): Implementierung von Klimaschutzprojekten in Ländern, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben und Emissionsreduktionsverpflichtung eingegangen sind; – CDM (Clean Development Mechanism): Implementierung von Klimaschutzprojekten in Entwicklungsländern; Energie global • Verbrauch nach Energieträgern 2012 • Weltweite Stromerzeugung nach Energieträgern 2012 • Verbrauch nach Sektoren 2012 • Produktionsmaxima von fossilen Energieträgern Energie global Verbrauch nach Energieträgern 2012 Energie global – Verbrauch nach Energieträgern Globaler Endenergieverbrauch 2012: 375.933 PJ (= 343-fache des Endenergieverbrauchs Österreichs) Quelle: Daten Internationale Energieagentur, Darstellung Österreichische Energieagentur Energie global Stromerzeugung nach Energieträgern 2012 Energie global – Stromerzeugung nach Energieträgern Quelle: Daten Internationale Energieagentur, Darstellung Österreichische Energieagentur Energie global Verbrauch nach Sektoren und Energieträgern 2012 Energie global – Verbrauch nach Sektoren und Energieträgern Quelle: Daten Internationale Energieagentur, Darstellung Österreichische Energieagentur Energie global Produktionsmaxima von fossilen Energieträgern Energie global – Produktionsmaxima von fossilen Energieträgern • • • Peak Oil, Peak Gas sind die weltweiten Produktionsmaxima von fossilen Energieträgern Peak Oil USA von Hubbert, Shell-Ölexperte, 1956 für 1970 richtig vorausgesagt Globaler Peak Oil: Absinken globaler Erdölförderung – – • Zeitpunkt? – – – • deutlicher Preisanstieg und Konsumdrosselung Systembruch: auf billigen fossilen Energien basierendes Wirtschaftssystem nicht mehr aufrechtzuerhalten Peak Oil konventionelles Öl war 2008! neues Preisniveau! Seitdem Förderung teuren, unkonventionellen Öls möglich, gleicht Rückgang konventionellen Öls noch aus Absolutes Fördermaximum laut IEA : nicht vor 2035, aber bis dahin schrittweiser Preisanstieg auf 128 Dollar pro Barrel Wie wirtschaftliche und soziale Risiken reduzieren? – – Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energien Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien wirken sich mittelfristig preisdämpfend aus Vergangene und zukünftige Ölfunde sowie Ölförderung Quelle: ASPO Energie in Österreich • • • • • Verbrauch nach Energieträgern 2012 Entwicklung nach Energieträgern 1970-2012 Verbrauch nach Sektoren 2012 Verbrauch nach Anwendungen 2012 Energieflussbild Österreich 2005 Energie in Österreich Verbrauch nach Energieträgern 2012 Energie in Österreich – Verbrauch nach Energieträgern 2012 Endenergieverbrauch Österreichs 2012: 1.096 PJ Quelle: Daten Statistik Austria, Darstellung Österreichische Energieagentur Energie in Österreich Entwicklung nach Energieträgern 1970-2012 Energie in Österreich – Entwicklung nach Energieträgern 1970-2012 Quelle: Daten Statistik Austria, Darstellung Österreichische Energieagentur Energie in Österreich Verbrauch nach Sektoren 2012 Energie in Österreich – Verbrauch nach Sektoren 2012 Quelle: Daten Statistik Austria, Darstellung Österreichische Energieagentur Energie in Österreich Verbrauch nach Anwendungen 2012 Energie in Österreich – Verbrauch nach Anwendungen 2012 Quelle: Daten Statistik Austria, Darstellung Österreichische Energieagentur Energie in Österreich Energieflussbild Österreich 2005 Energieflussbild Österreich 2005 Das Energieflussbild zeigt auf, welchen Weg die importierten und in Österreich gewonnenen Energieträger durch das Energiesystem nehmen, d.h. wo bzw. in welchen Stufen (z.B. Raffinerien oder Kraftwerken) Energie umgewandelt und wofür Energie schlussendlich verbraucht wird. Volkswirtschaftliche Betrachtung des Umstiegs auf Erneuerbare Volkswirtschaftliche Betrachtung des Umstiegs auf Erneuerbare - Wertschöpfung und Arbeitsplätze Volkswirtschaftliche Betrachtung des Umstiegs auf Erneuerbare – Wertschöpfung und Arbeitsplätze • • Europaweiter Umsatz der im Bereich erneuerbarer Energieträger tätigen Industrie: 130 Mrd. EUR; 1,2 Mio. Arbeitsplätze gesichert (Daten 2012); Wirtschaftliche Bedeutung der österr. Umwelttechnikindustrie 1997-2011 (Berechnungen des WIFO): – Umsatz: Vervierfachung des Umsatzes von 1,5 auf 8 Mrd. Euro – Exporte: Anstieg von 1,5 auf 6 Mrd. Euro – Beschäftigung: Anstieg von 11.000 auf 28.600 Beschäftigte • Volkswirtschaftliche Bedeutung von Erneuerbaren in Österreich (Berechnungen der Energy Economics Group): – Betrachtete Energieträger: feste Biomasse, Biotreibstoffe, Biogas, Geothermie, Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe, Wasserkraft und Windkraft; – Umsatz aus Investitionen und Betrieb: 5,9 Mrd. Euro im Jahr 2012 (größter Beitrag durch feste Biomasse); – Primäre Arbeitsplatzeffekte: 38.789 (Vollzeitäquivalente), davon arbeitet knapp die Hälfte im Bereich feste Biomasse; Erneuerbare Energien • • • • • Stromerzeugungskosten Wärmeerzeugungskosten Wirkungsgrade Energierücklaufzeit und Erntefaktor Photovoltaik – Kostenentwicklung – Zelltypen • Windkraft – Großwindkraftanlagen – Kleinwindkraftanlagen • • • • • Wasserkraft Solarthermie Biogasanlagen Biomasseanlagen Geothermie Erneuerbare Energien Stromerzeugungskosten Erneuerbare Energien - Stromerzeugungskosten • Generell sind brennstoffunabhängige Technologien (Windkraft, mittlerweile auch PV) gegenüber Strommarktpreisen (Börse EEX) wesentlich wettbewerbsfähiger als brennstoffabhängige Technologien; • Bei brennstoffabhängigen Technologien steigt die Wettbewerbsfähigkeit bei langfristig (auch preislich) gesicherter Biomasseversorgung (z.B. Inhouse Abfälle) und bei möglichst hoher Wärmenutzung und indexgekoppelten Wärmeerlösen; • Bei Windkraft- und PV-Anlagen werden vergleichsweise große Kapazitäten jährlich neu am Weltmarkt installiert. Hier finden Technologieentwicklung und Effizienzsteigerungen statt, die den InvestorInnen zugute kommen. Auch mittel- bis langfristig sind bei diesen Technologien weitere Kostenreduktionen zu erwarten. Die Anlagenpreise werden stark von Angebot und Nachfrage und von weiteren Rahmenbedingungen bestimmt (z.B. hat die EU Importzölle auf PV-Anlagen aus China eingeführt, was zu einem leichten Preisanstieg führte). Stromerzeugungskosten Quelle: Österreichische Energieagentur Erneuerbare Energien Wärmeerzeugungskosten Erneuerbare Energien - Wärmeerzeugungskosten • Ein Vergleich von Wärmeerzeugungskosten sollte auf Basis von Vollkosten (lfd. und Kapitalkosten) erfolgen, nicht alleine auf Basis von Brennstoffkosten; • Zentralheizungsanlagen auf Basis fossiler Brennstoffe sind in der Anschaffung deutlich günstiger als Systeme auf Basis erneuerbarer Energieträger. Bund und Bundesländern geben durch Förderungen Anreize zur Anschaffung klimafreundlicherer Anlagen; • Anlagen auf Basis erneuerbarer Energie haben tendenziell deutlich geringere Brennstoffkosten. Preissteigerungen bei Brennstoffen wirken dadurch weniger stark (vermindertes Brennstoffpreis-Risiko); Quelle: Regionalenergie Steiermark, 15 kW Heizlast, Stand 36. Kalenderwoche 2014 Erneuerbare Energien Elektrische Wirkungsgrade Erneuerbare Energien – Elektrische Wirkungsgrade Elektrische Wirkungsgrade von marktreifen, typischerweise installierten Standardsystemen (exkl. thermische Wirkungsgrade bei Verbrennung) Quelle: Österreichische Energieagentur, Modulwirkungsgrade von PV nach EPIA 2011 Erneuerbare Energien Energierücklaufzeit und Erntefaktor Energierücklaufzeit und Erntefaktor Energierücklaufzeit (energetische Amortisation), Anlagenlebensdauer und Erntefaktor (Output/Input bezogen auf kWh über die Lebensdauer) verschiedener Stromerzeugungstechnologien Quelle: IPCC 2011, Special Report on Renewable Energy Sources and Climate Change Mitigation (Table 9.8). * Solar Generation 6: Solar Photovoltaic Electricity Empowering the World, EPIA 2011 Erneuerbare Energien Photovoltaik Erneuerbare Energien – Photovoltaik • • • • • • Rasante Entwicklung des PV-Marktes in den letzten Jahren - Anstieg der globalen Produktion auf ca. 39 GW im Jahr 2013 (2009: ca. 7,5 GW); Größte Produzenten: China und Taiwan; früher Deutschland und Japan Preise Dachparallel- und Aufdach-installierter PV-Komplettsysteme bis 10 kWp in Deutschland seit 2006 um rund zwei Drittel auf rund 2.000 Euro/kWp (inkl. Ust.) gefallen (Österreich: ca. 2.000 bis 2600 Euro/kWp, inkl. Ust.) Stromerzeugungskosten bei einem Kalkulationszeitraum von 25 Jahren in Deutschland: 13,0 Cent/kWh; Österreich: 15,0 Cent/kWh. Bei Anlagengrößen von 3 bis 5 kWp können in einem Haushalt etwa 20% bis 30% des erzeugten Solarstroms zeitgleich selbst verbraucht werden. Je nach Marktentwicklung könnten PV Anlagen mit hohem Eigenverbrauch auch in Österreich in wenigen Jahren wirtschaftlich werden. Eigenverbrauch ist in der Regel mehr wert als Überschusseinspeisung ins öffentliche Stromnetz. Der Wert des Eigenverbrauchs entspricht den Strombezugskosten (rund 20 Cent/kWh), der Wert von Überschussstrom entspricht etwa dem Energiepreisanteil an den Strombezugskosten (7 Cent/kWh, netto) Photovoltaik - Kostenentwicklung • Im bisherigen europäischen Leitmarkt Deutschland sind die durchschnittlichen Preise Dachparallel- und Aufdach-installierter PVKomplettsysteme bis 10 kWp vom 2. Quartal 2006 bis zum 1. Quartal 2014 um rund zwei Drittel auf 1.640 Euro/kWp (exkl. USt.) gefallen. Quelle: BWS-Solar 2014 Photovoltaik - Zelltypen • Zell- und Modulwirkungsgrade sowie spezifischer AufdachFlächenverbrauch kommerzieller PV-Anlagen. Quellen: Solar Generation 6: Solar Photovoltaic Electricity Empowering the World, EPIA 2011; Photon international 2010 • In den letzten 10 Jahren konnte der Modulwirkungsgrad von siliziumbasierten Modulen von durchschnittlich 12 % auf durchschnittlich 15 % gesteigert werden. Im gleichen Zeitraum gelang bei CdTe basierten Modulen eine Steigerung von 7 % auf durchschnittlich 11 %. Jährliche Installation an PV-Anlagen nach Regionen in GWp * *) Aktuellen Daten zufolge (REN21, 2014) betrug der Ausbau im Jahr 2013 rund 39 GWp. Quelle: JRC 2013 Globale industrielle Produktion von PV-Anlagen nach Regionen in GWp Quelle: JRC 2013 Entwicklung der kumulierten Installation von PVAnlagen nach Regionen in GWp * *) Aktuellen Daten zufolge (REN21, 2014) stieg die kumuliere Leistung im Jahr 2013 auf rund 140 GWp. Quelle: JRC 2013 Entwicklung der jährlichen PVInstallationen in Österreich bis 2013 Quelle: Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2013, BMVIT 2014 Entwicklung der kumulierten installierten PVAnlagenkapazität in Österreich bis 2013 Quelle: Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2013, BMVIT 2014 Kostensenkung durch Verringerung der Scheibendicke von Siliziumzellen Quelle: Fraunhofer ISE 2014 Die Preise von PV-Modulen sind mit jeder Verdoppelung der Kapazität um 21% gesunken Quelle: Fraunhofer ISE 2014 Typische Preise von PV-Komplettsystemen mit 5 kWp in Österreich Quelle: Erhebung Technikum Wien, aus Innovative Energietechnologien in Österreich, Marktentwicklung 2013, BMVIT 2014 Typische Preise von PV-Komplettsystemen mit 10 kWp und mehr in Österreich Quelle: Erhebung Technikum Wien, aus Innovative Energietechnologien in Österreich, Marktentwicklung 2013, BMVIT 2014 Entwicklung der globalen PV-Produktion nach eingesetzter Technologie Quelle: Fraunhofer ISE 2014 Anteile der in den Jahren 2010 bis 2013 installierten Solarzellentypen in Österreich Quelle: Erhebung Technikum Wien, aus Innovative Energietechnologien in Österreich, Marktentwicklung 2013, BMVIT 2014 Die Modulwirkungsgrade von PV-Modulen sind deutlich gestiegen Quelle: Fraunhofer ISE 2014 Jahresverläufe von PV-Strom und Windstrom im Vergleich zum Energiebedarf in verschiedenen Bereichen Quelle: Fraunhofer ISE 2014 Stromproduktion in der KW 29 des Jahres 2013 – PV deckt in Deutschland die Mittagsspitzenlast Quelle: Fraunhofer ISE 2014 Erneuerbare Energien Windkraft Erneuerbare Energien - Windkraft • Verschiedene Arten der Windkraftnutzung: – Integration in ein urbanes Umfeld inkl. Gebäudeintegration durch Kleinstanlagen (typischer Leistungsbereich: 300 W bis rund 1 kW); Anlagen können ins Netz integriert werden – Freistehende Kleinwindkraftanlage mit/ohne Netzanbindung (typisch: 3 kW bis 20 kW) – Moderne Großanlage (3 MW) mit Netzanbindung an hochrangiges Leitungsnetz – Windpark - teilweise Leistungen wie „klassische“ Kraftwerke, Anschluss an ein hochrangiges Leitungsnetz mit ausreichender Kapazität notwendig (sonst kommt es zu Ertragseinbußen, sog. „Curtailment“) – Off-Shore-Windpark: keine Relevanz für Österreich Erneuerbare Energien - Windkraft • Daten und Fakten zur Windkraftnutzung: – Gesamte in Österreich installierte Windleistung beträgt 1.648 MW (Stand Ende 2013) – 2013 wurden Windkraftanlagen mit über 300 MW Leistung installiert – noch nie wurde in Österreich in einem Jahr soviel Windleistung installiert. – Einspeisetarife für Neuanlagen sinken um 1% pro Jahr (2014: 9,36 Cent/kWh) – Europa: Windkraft summierte sich Ende 2013 auf 117 GW. – Weltweit waren Ende 2013 Windkraftanlagen mit über 318 GW ans Stromnetz angeschlossen. China, aber auch Deutschland und UK waren 2013 die stärksten Märkte. Erneuerbare Energien Wasserkraft Erneuerbare Energien - Wasserkraft • Kleinwasserkraftwerke sind solche mit einer Engpassleistung unter 10 MW, zwischen 10 MW und 20 MW spricht man von mittleren Wasserkraftwerken, darüber von Großwasserkraftwerken. • Kleinwasserkraftwerke lassen sich in die lokale Landschaft gut einpassen und auch für touristische Zwecke nutzen (Schaukraftwerk, kleine Speicherseen,…), dafür ist aber sensible Planung notwendig. • Wasserkraft ist ein österreichischer Technologieschwerpunkt, ein sehr hoher Teil der Errichtungskosten verbleibt im Inland. • Wie alle Erneuerbaren vermindert die Stromproduktion aus Wasserkraft Treibhausgasemissionen und den Import von Strom, und sie stärkt die lokale Wirtschaft. • Die Errichtung von kleinen und mittleren Wasserkraftwerken wird in Österreich durch Investitionszuschüsse gefördert. Wirkungsgrade von Turbinen für die Wasserkraftnutzung im Zeitverlauf Quelle: Hydro Equipment Association, 2013 Erneuerbare Energien Solarthermie Erneuerbare Energien - Solarthermie • Mit solarthermischen Anlagen produziert man warmes bzw. heißes Wasser – im Gegensatz zur Photovoltaik, mit der man elektrische Energie produziert. • Österreich ist einer der weltweit bedeutendsten Anwender von solarthermischer Energie – Deshalb gibt es auch zahlreiche österreichische Hersteller von Solarkollektoren und Anbieter von Planungsleistungen • Es gibt verschiedene Typen von Solarkollektoren. Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen: – Flachkollektoren: eignen sich für die Produktion von Warmwasser für Haushalte und Gewerbe; – Vakuumkollektoren: sind auch für die Produktion höherer Wassertemperaturen für die Heizungsunterstützung und die Prozesswärmeproduktion geeignet; • Die Installation von Solarkollektoren wird von den Bundesländern im Rahmen der Wohnbauförderung und vom Klimafonds gefördert. In Betrieb befindliche thermische Kollektorfläche bzw. installierte Leistung in Österreich 1975-2013 nach Kollektortyp Quelle: Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2012, BMVIT 2013 Erneuerbare Energien Biogasanlagen Erneuerbare Energien - Biogasanlagen • Umwandlung organischer Stoffe wie Mais, Getreideganzpflanzen (Energiepflanzen) oder biogener Abfälle in ein methanhaltiges Gas; • Dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken (BHKWs) oder • Aufbereitung auf Erdgasqualität und Einspeisung ins Gasnetz/Verwendung als Kraftstoff („Biomethan-Anlagen“); • Ausbringung des ausgefaulten Materials (Gärrest) auf landwirtschaftliche Flächen (Nährstoffkreislauf); • Durchschnittliche Leistung der österr. Biogas-BHKWs: ca. 300 kWel • Installierte Leistung von Biogas-BHKWs in Österreich: ca. 80 MWel • Jährliche Stromeinspeisung: ca. 550 GWhel • 9 Biomethan-Anlagen mit einer gesamten Einspeiseleistung von ca. 1.800 m3/h (17,5 MW) in Österreich in Betrieb; • Theoretisch großes Potenzial vorhanden (Nutzung von Zwischenfrüchten, Grünlanderträgen, biogene Abfällen, Gülle etc.), wirtschaftliches/praktisch realisierbares Potenzial jedoch wesentlich geringer Entwicklung der in Österreich installierten elektrischen Leistung von Biogas-BHKWs sowie der eingespeisten Strommenge Quelle: E-Control, 2014 Erneuerbare Energien Biomasseanlagen Erneuerbare Energien - Biomasseanlagen • • • • • • • Anlagentypen: Kleinfeuerungsanlagen (Einzelöfen und Kessel), Heizwerke, KraftWärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen); KWK-Technologien: Dampfturbinenanlagen, Vergasungsanlagen (Holzgasanlagen), ORC-Anlagen, Biomassekessel mit Stirlingmotor etc.; In der Regel gute Wirtschaftlichkeit der Wärmeerzeugung mit Biomasse; Wirtschaftlichkeit von Biomasse-Nahwärmesystemen abhängig von regionalen/lokalen Rahmenbedingungen (Brennstoffpreise, Wärmebedarfsdichte) und optimaler Auslegung; Biomasse-KWK-Anlagen hingegen in der Regel nur unter Inanspruchnahme von Einspeisetarifen wirtschaftlich (Ausnahme: Anlagen der Holz verarbeitenden Industrie); Laut Waldinventur 2007/09 werden derzeit ca. 85% des jährliches Holzzuwachses genutzt (für stoffliche oder energetische Zwecke); Zukünftiges Potenzial auch wesentlich von Entwicklungen in der Holz verarbeitenden Industrie abhängig, da die energetische Nutzung von Sägenebenprodukten (Rinde, Späne, Hackgut etc.) eine große Rolle spielt; Räumliche Verteilung der Biomasseheizwerke und KWK-Anlagen in Österreich (Stand 2010) Quelle: Landwirtschaftskammer Niederösterreich, 2012 Entwicklung des Bestands von Ökostromanlagen auf Basis von fester Biomasse * Quelle: E-Control, 2014; Statistik Austria, 2013, Berechnungen Österreichische Energieagentur (Für den Zeitraum vor 2005 sowie für 2013 sind bislang keine Daten für „Nicht-Ökostromanlagen“ verfügbar; gegenüber dem Vorjahr ist für 2013 allenfalls von geringen Änderungen auszugehen) *Nicht-Ökostromanlagen: Anlagen außerhalb des Ökostrom-Förderregimes Erneuerbare Energien Geothermie Erneuerbare Energien - Geothermie • • • • • • • • • Oberflächennahe Geothermie bis zu ca. 400 m Tiefe (Wärmepumpe); Tiefe Geothermie ab ca. 400 m bis zu mehreren Kilometern; Hydrothermale Systeme: Heißwasser ohne Einpumpen von Wasser; Petrothermale Systeme: Einpumpen von Wasser erforderlich; Geothermiesystem besteht aus Förder- und Reinjektionsbohrung („Dublette„); In Oberösterreich 6 Anlagen mit 43,1 MW (Geinberg, Altheim, Simbach/Braunau, Haag, Obernberg, St. Martin/Innkreis), 2012 Inbetriebnahme einer Anlage in Mehrnbach für Fernwärme in Ried/Innkreis; in der Steiermark 3 Anlagen mit 17,9 MW (Bad Waltersdorf, Bad Blumau, Fürstenfeld) in Betrieb Potenziale für Österreich zwischen 350 MWth (Umweltbundesamt BE006, 1994), 430 MWth und 11,3 MWel (Goldbrunner, mittelfristig erschließbar) und 600 MW Leistung bzw. 894 GWh (Götzl); Neuere Studien für Wien: 300 bis 600 MW Einsatzmöglichkeiten: für Heizzwecke (z.B. über Fernwärmesysteme) und zum Teil auch zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung (ORC-, Kalina-Prozess) ORC in Altheim und Bad Blumau. Bisher reine Fernwärmeheizwerke eher wirtschaftlich darstellbar als Heizkraftwerke. Hohe Fündigkeits- und andere Risken. Geothermiepotenziale in Österreich Quelle: Forschungsprojekt REGIO Energy; http://regioenergy.oir.at/ Energieeffizienz • • • • • • • • Definition Mögliche Maßnahmen Potenziale Leuchtmittel Stand-by Verluste Haushaltsgeräte KMU Passivhausstandard – – – – Dämmung und Fenster Wohnraumlüftung Luftdichtigkeitstest Sanierung Energieeffizienz Definition und mögliche Maßnahmen Energieeffizienz - Definition • Energieeffizienz misst, in welchem Ausmaß die eingesetzte Energie ausgenutzt wird. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist ein möglichst geringer Energieeinsatz bei möglichst großem Output/Nutzen wünschenswert. • 3 Arten von Indikatoren: – Wirtschaftlicher Indikator/Energieintensität: Energieverbrauch pro ökonomischer Leistungseinheit (kWh/EUR) – Technische Indikatoren: • Energieverbrauch pro physisch produzierter Einheit (kWh/Tonne, Liter, m² etc.) • Spezifischer Energieverbrauch (kWh/Anwendung, kWh/Wohnung, Liter/km, etc.) – Diffusionsindikatoren: Verbreitung von effizienten Geräten, effizienten Praktiken (z. B. Verbreitung von Energiesparlampen, A++ Geräten, Solaranlagen, Anteil öffentlicher Verkehr etc.). Energieeffizienz – Mögliche Maßnahmen • Primärenergie: – Verstärkter Einsatz von Kraft-Wärme-Koppelung bei der Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme • Endenergie: – Anschaffung effizienter Haushaltsgeräte, Bürogeräte, Beleuchtungskörper – Technische Maßnahmen zur Reduzierung von Stand-by-Verlusten – Thermische Sanierung von Gebäuden: Fassadensanierung, Fenstertausch, Dämmung der obersten/untersten Geschoßdecke – Effiziente Heizsysteme: Wahl der jeweiligen Technologie und des Energieträgers hängt von den besonderen Anforderungen des Gebäudes ab. Grundsätzlich ist den auf erneuerbaren Energieträgern basierenden Technologien der Vorzug zu geben – Energieeffiziente Straßenbeleuchtung – Verbesserung des Angebots öffentlicher Verkehr samt Schnittstelle zum Individualverkehr; verbesserte Rahmenbedingungen für RadfahrerInnen und FußgängerInnen Energieeffizienz Energieeffizienzpotenziale Energieeffizienz - Potenziale • Technisches Potenzial: gibt Potenzial auf Basis der verfügbaren Technologien und Ressourcen an; • Wirtschaftliches Potenzial: berücksichtigt vom technischen Potenzial nur jene Teile, die sich unter Annahme konstanter Preise auf heutigem Niveau wirtschaftlich rechnen. • Studie über Energieeffizienzpotenziale in der EU zeigt auf: – Technisches Energieeffizienzpotenzial: 29% bis 2020 bzw. 44% bis 2030 (Einsparung gg. Entwicklung ohne Maßnahmen) – Wirtschaftliches Potenzial: zw. 15 und 22% bis 2020 bzw. zw. 22 und 33% bis 2030. – Mobilitätsbereich mit 45 % Energieeffizienzpotenzial, Haushaltsbereich 28%, Industrie 16% und Dienstleistungen 11%. Energieeffizienz Leuchtmittel Energieeffizienz - Leuchtmittel Quelle: Österreichische Energieagentur Produktinformation auf Lampenpackung Energieeffizienz Stand-by Verluste Energieeffizienz – Stand-by Verluste • EU-Vorgaben für Standby-Limits gemäß EU-VO Nr. 1275/2008 – „Bereitschaftszustand“ (Standby): max. 0,50 Watt bzw. max. 1,00 Watt, sofern eine Information bzw. Statusanzeige angeboten wird. – „Aus-Zustand“: max. 0,50 Watt • Zustand, in dem das Gerät mit dem Netz verbunden ist, aber keine Funktion bereitstellt. • Praktische Tipps zur Vermeidung von Standby-Verlusten – Mit Steckerleiste ganze Gerätegruppe einfach vom Stromnetz trennen (z.B. PC, Monitor, Modem bzw. TV + DVB-Receiver); – Nutzung beim Kauf von Bürogeräten des unabhängigen Online-Service topprodukte.at zur Auswahl von Geräten mit geringem Standby-Verbrauch; – Einstellung von optimalen Energieoptionen für PC und Drucker; – Keine Bildschirmschoner nutzen, sondern Monitore ganz abschalten; – Handwarme Netzteile bei nichtgenutzten Geräten sind ein Indiz für vermeidbaren StandbyVerbrauch. Energieeffizienz Haushaltsgeräte Energieeffizienz - Haushaltsgeräte Konzept des neuen EU-Effizienzlabels: • • • • • Einführung der Effizienzklassen A+, A++ und A+++ Darstellung von grundsätzlich nur 7 Energieeffizienzklassen (A-G bzw. A+++ - D) Neue Berechnungsmethode: Bewertung des hochgerechneten Jahresenergieverbrauchs statt Energieverbrauch pro Zyklus Sprachneutral (einheitlich in der gesamten EU) Angabe der Energieklasse in Werbungsanzeigen Energieverbrauch unterschiedlicher Geräte und Effizienzklassen im Vergleich Quelle: Österreichische Energieagentur Energieeffizienz KMU Energieeffizienz – KMU • Managementsysteme nach ISO 50001, ISO 14001 oder EMAS – Die Einführung von Umwelt- und Energiemanagementsystemen führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Energieeffizienz und der Umweltauswirkungen; – Einmal erreichte Einsparungen bleiben bestehen, da Wartungs- und Überwachungsprozesse implementiert sind; – Bei Anschaffungen spielen Lebenszykluskosten und Umweltschutz eine Rolle. Es gibt Beschaffungsvorlagen. – Die Energie- und Ressourcenkosten können langfristig gesenkt werden. Energieeffizienz - KMU Kostenverlauf bei Anwendung von Energiemanagementsystemen Kosten +5% 0 -5% -10% -15% -20% -25% 0 Unternehmensbeschluss zur EnergiemanagementImplementierung Steigender Energieverbrauch Investition (z. B. Kauf energieeffizienter Maschinen) Sinkende Energiekosten durch einfache Energiesparmaßnahmen Weitere Investitionen (z. B. 3 technische Verbesserung von Anlagen) Weitere Energieeinsparungen aufgrund der Verbreitung von effizienter Energieverwendung Jahre Energiesparen wird Teil der Unternehmenskultur Quelle: IEE-Projekt „BESS – Benchmarking and Energy Management Schemes in SMEs“ (www.bess-project.info) Energieeffizienz Passivhausstandard Energieeffizienz – Passivhaus-Standard • Energieeffizient, energieoptimiert & umweltfreundlich; • Behagliches Klima im Sommer wie im Winter; • Nutzung bestehender Energiequellen wie Sonne, Menschen und Geräte; • Verwendung geeigneter Materialien, Bauteile, Maßnahmen für Beschattung: Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Passivhaus 31.10.2014 – Sehr gute Wärmedämmung & Fenster – Lüftungsanlage mit hocheffektiver Wärmerückgewinnung – Luftdichte Gebäudehülle • Optimale Lage & Orientierung des Gebäudes Dämmung und Fenster • Sehr gute Wärmedämmung und Fenster: wichtige PH-Komponente; • Dicke der Dämmung abhängig von Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes (ca. 20 cm); • Orientierung der Hauptbelichtungsflächen nach Süden; • Glasanteil in der Fassade <30% = keine sommerliche Überhitzung; • Fenster müssen zu öffnen sein, um z.B. überschüssige Wärme im Sommer nachts abführen zu können; • Gesamt U-Wert des Fensters deutlich unter 1W/m²K; • Vermeidung von Wärmebrücken; Wohnraumlüftung • Minimierung der Lüftungs- & Transmissionsverluste – Durch kompakte & dichte Gebäudehülle • Hygienische Raumluftqualität durch Wohnraumlüftung – Lüftungsgerät mit sehr effizientem Wärmetauscher Quelle: http://www.heizungsfinder.de/heizung/wohnraumlueftung/mit-waermerueckgewinnung, 31.10.2014 Luftdichtigkeitstest • n50 Drucktest – z. B. „Blower Door Test“ • Entweichung maximal 60% der Raumluft in der Stunde mit 50 Pascal Druck Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Porte-Soufflante.jpg, 31.10.2014 Sanierung mit Passivhaus-Komponenten (1) • Sehr gute Wärmedämmung – Mind. 20 cm • Fenster mit geringem U-Wert – U-Wert 0,8 W/m²K • Vorsehung der luftdichte Ebene in der Gebäudehülle – Luftdichte Ausführung der Anschlüsse in dieser Ebene • Wärmebrückenfreiheit in Bereichen: – Aufgehendes Mauerwerk (Außenwand, innenliegende tragende Wand) – Bauteil- und Installationsanschlüsse – Balkone • Verlängerung des Wärmeabflusses z.B. Kellerwand & -decke • Vermeidung der unbeabsichtigten Hinterlüftung der Dämmung • Diffusionsoffene Dämmung auf der Bodenplatte Sanierung mit Passivhaus Komponenten (2) • • • • Luftheizung ergänzen durch zusätzliche Heizkörper Verzicht auf Luftheizung ist möglich Wärmeerzeuger in der thermischen Gebäudehülle Gewährleistung der Fensterlüftung, wenn Einbau der mechanischen Be- & Entlüftung nicht möglich • Lüftungsgeräte für einzelne oder Gruppen von Räumen, eventuell eine mechanische Abluftanlage – Achtung: keine Wärmerückgewinnung mehr möglich – Nutzung der Wärmepumpe zur Nutzung der Restwärme möglich Kapitalisierte Gesamtkosten als Funktion des Jahres Heizwärmebedarfs Quelle: http://www.passiv.de/de/02_informationen/05_ph-mitteleuropa/05_ph-mitteleuropa_mehr.htm, 31.10.2014 Mobilität Mobilität Mobilität • 27 % der Treibhausgase werden vom Verkehr verursacht. • Ein Haushalt mit Auto gibt etwa 16% der Haushaltsausgaben für Mobilität aus – ein Haushalt ohne Auto ca. 5%. • 2013 gab es in Österreich 546 Pkw pro 1.000 Einwohner. • Rund 50 % der Wege werden mit dem Pkw zurück gelegt. • Knapp die Hälfte der Pkw-Wege ist kürzer als 5 km. Individualverkehr braucht viel Platz • 12 Fahrräder können auf einem Pkw-Parkplatz abgestellt werden. • Dieses Autobahnkleeblatt nimmt eine Fläche in Anspruch, auf der man die ganze Altstadt von Salzburg unterbringen könnte. Mobilität und Gesundheit Fitness-Studio Alltagsmobilität Eine halbe Stunde moderate körperliche Aktivität am Tag, zum Beispiel Gehen oder Radfahren, reduziert das Risiko eines Herzinfarktes um 50%. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben bis zu achtmal mehr Menschen an den Folgen von Bewegungsmangel als bei Verkehrsunfällen, und viermal so viel wie durch Luftverschmutzung. Klimafreundliches Mobilitätsverhalten • Zu Fuß gehen und Radfahren für alle kurzen Wege, • Nutzung des öffentlichen Verkehrs, • Carsharing, • Spritsparendes Fahren, • Einsatz von erneuerbaren Treibstoffen (Biodiesel, Biogas) • Umstieg auf Elektromobilität, …sparen CO₂ und Energie! Regionales Mobilitätsmanagement „Mobilitätsmanagement versucht, Mobilität zu ermöglichen, aber zugleich die Belastungen durch den entstehenden Verkehr zu verringern. Es setzt direkt bei der Verkehrsnachfrage an und stellt Mobilität, nicht Verkehr(-sleistung) in den Vordergrund. Ziel ist die nachhaltige, also effiziente, sozial- und umweltverträgliche Mobilität.“ (RVS, Wien 2007, *) *Wörterbuch Straßenwesen, Begriffsbestimmungen der RVS, Österreichische Gesellschaft Straße – Schiene – Verkehr, Wien 2007 THG-Emissionen 1990-2012 Wohnen ohne Auto senkt den Energieverbrauch Quelle: Frey 2010, VCÖ 2013 Kraftfahrzeuge nach Bundesländern und Antriebsart Quelle: Statistik Austria, 2014 Kfz-Bestand ab 1948 Motorisierung in Österreich und den Bundesländern Quelle: Statistik Austria 2013, Österreichische Energieagentur 2014 Werktägliche Weglängenverteilung in NÖ und Vorarlberg Quelle: Verkehr in Zahlen 2011 Wegzwecke und Verkehrsmittelwahl in Österreich Modal Split nach Bundesländern Quelle: Statistik Austria, Studie Radfahren und Einkaufen 2010 Jahreskilometer pro Fahrrad nach Bundesländern 2013 Quelle: VCÖ, 2013; Statistik Austria ,2011, 2013; FGM , 2013 Beispiel für Platzverbrauch von Pkw Quelle: Wiener Linien 2008 Spritspartipps Quelle: Spritsparinitiative klimaaktiv mobil Vergleich Energieinhalt nach Rohstoff Quelle: Ausstellung klimafreundlich mobil, TMW, 2008 Einsatzmöglichkeiten von verschiedenen Rohstoffen Quelle: Ausstellung klimafreundlich mobil, TMW, 2008 Atomenergie Atomenergie Atomenergie • • • • • • • • • • Erzeugung von Wärmeenergie durch Spaltung von schweren Atomkernen wie Uran oder Plutonium; Nutzung der erzeugten Wärme zur Stromerzeugung ähnlich einem Kohlekraftwerk; Atomenergie trägt derzeit zu 30% zur europäischen Stromerzeugung bei; Verwendung in 14 EU-MS; sowohl Ausstiegs- als auch Einstiegs- und Ausbautendenzen; Hauptausbau außerhalb der EU bzw. Europas; Kosten: Kosten sind in den Jahren seit der Erstnutzung gestiegen statt gesunken, Umkehr dieses Trends noch immer nicht eingetreten; Klimaschutz: gesamter Lebenszyklus hat CO2-Emissionen, die in Zukunft wahrscheinlich steigen werden; Sicherheit: Betrieb erfordert Einhaltung rigoroser Sicherheitsstandards und -vorschriften, da sonst die Freisetzung radioaktiver Stoffe droht (z.B. Fukushima 2011, Tschernobyl 1986); Atommüll: Radioaktivität und Toxizität des Abfalls erfordert sichere Lagerung für Jahrtausende bis Jahrzehntausende; Nukleare Proliferation: Gefahr der Verbreitung von Material und Wissen zur Entwicklung von Atomwaffen; Baukosten von fertig gestellten Reaktoren und veranschlagte Kosten von neuen Reaktoren in 2009 USD/kW (Barwert) Quelle: COOPER (2011): Nuclear Safety and Nuclear Economics: Historically accidents dim the prospects for nuclear reactor construction; Fukushima will have a major impact, Institute for Energy and Environment, Vermon Law School, December 2011, Vermont Angaben zu den spezifischen Investitionskosten der Kernkraftwerksprojekte in Olkiluoto und Flamanville, die zwischen 2004 und 2014 veröffentlicht wurden 6.000 Olkiluoto (€/kW) Spezifische Investitionskosten in €/kW installierter Kraftwerkleistung Flamanville (€/kW) 5.000 Linear (Olkiluoto (€/kW)) Linear (Flamanville (€/kW)) 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Sep.02 Jän.04 Mai.05 Okt.06 Feb.08 Jul.09 Nov.10 Apr.12 Aug.13 Dez.14 Quelle: TVO, Areva, EdF, div. Medienberichte, Darstellung Österreichische Energieagentur Mai.16 Reaktoren weltweit (Stand: Oktober 2014) Reaktoren weltweit - Oktober 2014 Westeuropa Zentral- und Osteuropa Mittel- und Südasien In Betrieb Ostasien Abgeschaltet Nordamerika In Bau Lateinamerika Afrika 0 20 40 60 80 100 120 140 Quelle: http://www.iaea.org/PRIS/, 15.10.2014, Darstellung Österreichische Energieagentur CO2-Emissionen unterschiedlicher Energiequellen Quelle: Jacobson, M. Z. (2009): Review of Solutions to Global Warming, Air Pollution and Energy Security, in: Energy & Environmental Science 2, 148-173. Rucksack und Fußabdruck Ökologischer Rucksack Ökologischer Rucksack • • Menge an Ressourcen, die bei der Herstellung, dem Gebrauch und der Entsorgung eines Produktes oder einer Dienstleistung verbraucht werden; Verbrauch natürlicher Ressourcen: – – – – • Pro-Kopf Konsum von Ressourcen im globalen Vergleich (pro Kopf): – – – – • 1980: 40 Mrd. Tonnen 2010: 60 Mrd. Tonnen 2030: 100 Mrd. Tonnen bei Weiterführung des gegenwärtigen Trends Verstärkte Umweltprobleme und Verschärfung von Knappheiten erneuerbarer und nicht erneuerbarer Rohstoffe NordamerikanerInnen: EuropäerInnen: AfrikanerInnen: Richtwert für zukunftsfähige Entwicklung: 90 kg Ressourcen/Tag 45 kg Ressourcen/Tag 10 kg Ressourcen/Tag 20 kg Ressourcen/Tag CO₂ -Rucksack: Verbrauch von Rohstoffen führt zur Produktion von Abfällen und Emissionen: Verbrauch fossiler Energie führt zu CO₂ -Emissionen und Klimawandel. 2012: 66% des weltweiten Energieverbrauchs entfiel auf fossile Energieträger. Rucksack und Fußabdruck Ökologischer Fußabdruck Ökologischer Fußabdruck • Menge an produktiver Land- und Wasserfläche, die notwendig ist, die Ressourcen die Menschen konsumieren, bei gegebener Technologie bereitzustellen und ihren Abfall aufzunehmen je größer der Fußabdruck, umso stärker beeinflusst der Lebensstil das ökologische Gleichgewicht. • CO₂-Fußabdruck: Teil des ökologischen Fußabdrucks; definiert sich als Größe der Waldfläche, die benötigt wird, um alle CO₂-Emissionen abzüglich der Emissionen, die von Ozeanen aufgenommen werden, aufzunehmen. Quelle: Daten Global Footprint Network, Darstellung Österreichische Energieagentur Ökologischer Fußabdruck im Ländervergleich 2007 Quelle: Daten Global Footprint Network, Darstellung Österreichische Energieagentur BürgerInnenbeteiligung BürgerInnenbeteiligung BürgerInnenbeteiligung • Zentrale Elemente – Einbindung der BürgerInnen – Gemeinde oder Region als Initiator der Anlage – Anteile für BürgerInnen, Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg der Anlage – Kooperation mit weiteren regionalen Akteuren (Energieversorger, Banken) • Zusätzliche Beratung unerlässlich – Technische Beratung bei der Installation der Anlage – Kapitalmarktrechtliche Fragen: Rechtsberatung durch ausgewiesene ExpertInnen – Allgemeine Fragen: Regionale Energieagenturen und Beratungsstellen Energiebuchhaltung Energiebuchhaltung Energiebuchhaltung Energiebuchhaltung bedeutet • • die regelmäßige Erhebung und Aufzeichnung des Energieeinsatzes bei Objekten (Liegenschaften, Gebäuden, Anlagen) aufgeschlüsselt nach Energieträgern und/oder Nutzungsart. die Auswertung und Darstellung der eingesetzten (End-)Energie, aufgeschlüsselt auf Anwendungsbereiche, die jeweilige Fläche (oder andere Bezugsgrößen) und Zeit. Energiebuchhaltung ist • • • • eine Grundvoraussetzung für das Monitoring und die Bewertung der energetischen Qualität eines Gebäudes und dessen energietechnischer Anlagen. ein wichtiges Controlling-Instrument bei der Evaluierung von erfolgten Energiesparmaßnahmen. hilfreich bei der Auswahl von Objekten, die für Contracting-Projekte (Drittfinanzierungsprojekte) geeignet sind. Planungsinstrument für Gemeinde-Budgets, eine Hilfe für die Erstellung von Energieberichten, Emissions- und Energiebilanzen sowie ein Anreiz für den effizienten Umgang mit Energie (Bewusstseinsbildungsprozess/Benutzerverhalten). © Ringhofer/Klimafonds Die Vielfalt der Klima- und Energie-Modellregionen