Strahlendosis • Erinnerung an die Wechselwirkung der Strahlung mit Materie • Messgrößen • Gesetzliche Grenzwerte Gefährdung durch ionisierende Strahlung • Absorption durch kohärente Streuung: – Die Röntgenstrahlung regt benachbarte Oszillatoren zu gleichphasigen, „erzwungenen Schwingungen“ an • Absorption durch inkohärente Streuung – Photoeffekt – Compton-Effekt – Paarbildung Absorption von Röntgenstrahlen I I 0e x n Ko Photo Compton Paar Joule/ Intensität 2 (sm ) 1/m Schwächungskoeffizient Streu1 m2 querschnitt pro 1 barn Teilchen x 1m Eindringtiefe n 1/m3 Anzahldichte der Teilchen Absorption von Röntgenstrahlen Photoeffekt 106 Paarbildung 103 1 Kohärente Streuung 0,1 1 10 100 1000 1.000.000 Compton-Effekt Beliebiges Zerfalls-Ereignis Begriff Aktivität Einheit Definition Quotient: Zerfallszahl dividiert 1 Becquerel [Bq] durch die Beobachtungszeit Dosis und Dosisleistung Dosis Dosisleistung Quotient: Energie dividiert durch Masse Quotient: Energie 1 Gray/s= 1J/(kg.s) dividiert durch Masse und 1 Gy/s Bestrahlungszeit 1 Gray= 1J/kg 1 Gy Dosis und Dosisleistung in biologischer Materie 1 Sievert = 1 Gray . ρ Dosisäquivalent 1Sv Produkt Dosis mal Bewertungsfaktor Dosisäquivalent- 1 Sv/s leistung Quotient: Dosis mal Bewertungsfaktor durch Bestrahlungszeit Bewertungsfaktor für unterschiedliche Strahlungsarten Strahlungsart Röntgen- und γ Strahlung -Strahlung Sv Gy 1 (Definition) 1 Energie Reichweite in organischem Gewebe 20 keV 6,4 cm 1 MeV 65 cm 20 keV 10 μm 1 MeV 7 mm Schnelle Neutronen 10 Langsame Neutronen 5 0,3 eV 20cm 20 5 MeV 40 μm -Strahlung Berufslebensdosis Die Summe der über alle Kalenderjahre ermittelten effektiven Dosen darf 400 mSv nicht überschreiten Anmerkung zur Berufslebensdosis • Wird von 100 Personen die Berufslebensdosis ausgeschöpft, dann erkranken im Mittel 2 von ihnen an durch die Strahlenbelastung ausgelöstem Krebs – Zum Vergleich: Von 100 Rauchern erkranken im Mittel 10 an Lungenkrebs • Die Belastung durch natürliche Radioaktivität beträgt 2 bis 4 mSv pro Jahr Beispiel für die Strahlendosis bei einer therapeutischen Anwendung: Bestrahlung zur Vermeidung von unerwünschter Knochenbildung nach Hüftgelenksoperationen • Nach mehreren Wochen und Monaten können so genannte periartikuläre Ossifikationen auftreten. Dabei handelt es sich um eine Neubildung von Knochen in der unmittelbaren Umgebung des neuen Hüftgelenkes. Je nach Ausmaß dieser Knochenneubildung können erneut Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen auftreten. • Zur Vorbeugung periartikulärer Ossifikationen hat sich die einmalige Bestrahlung der Hüftgelenksregion mit Hilfe ionisierender Strahlung, meist mit Hilfe eines Linearbeschleunigers, mit einer Dosis von 7 Gy bewährt. • Diese prophylaktische Bestrahlung kann sowohl unmittelbar vor der Operation (am besten innerhalb von 4 Stunden vor der Operation, etwas ungünstiger innerhalb von 24 Stunden vor der Operation) oder bis zu 72 Stunden nach der Operation durchgeführt werden. ….. • Durch die prophylaktische Bestrahlung kann das Risiko für die Bildung periartikulärer Ossifikationen teilweise von 80 % auf ca. 10 % reduziert werden! Zitat aus http://www.mww.de/enzyklopaedie/diagnosen_therapien/hueftgelenk.html Grenzwerte in mSv/Jahr Einheit in dieser Tabelle: 1 mSv/Jahr BelastungsKategorie Belastete Organe, Gewebe A B Ganzkörper 20 6 1 Hand, Unterarme, Füße, Knöchel 500 150 50 Augenlinse 150 45 15 Unbelastet, „Public“ Und: Die Summe der über alle Kalenderjahre ermittelten effektiven Dosen darf 400 mSv nicht überschreiten Grenzwerte in μSv/h Einheit in dieser Tabelle: 1 μSv/h BelastungsKategorie Belastete Organe, Gewebe A B Ganzkörper 12 4 0,6 312 94 31 94 28 9 Hand, Unterarme, Füße, Knöchel Augenlinse Errechnet aus der zulässigen Dosis pro Jahr bei 200 Arbeitstagen und 8 h täglicher Arbeitszeit Unbelastet, „Public“ Grenzwerte am Forschungsreaktor ILL Dosisleistung in der Nutzstrahlung Höchste Dosisleistung? Dosisleistung in der Nutzstrahlung nach Anwendung spezifischen Filtern Transmission von 2,5 (3,0) mm Aluminium in Abhängigkeit von der Energie der Röntgenstrahlung IdurchI0 A 0,25 Durchlässigkeit: I/I0 0,20 0,15 0,10 0,05 0,00 5 10 15 20 Energie der Strahlung [keV] 25 Transmission von 0,4 mm Beryllium in Abhängigkeit von der Energie der Röntgenstrahlung I/I0 1,0 Durchlässigkeit I/I0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 4 6 8 10 12 14 16 18 Energie der Strahlung [keV] 20 22 24 Transmission von Al 0.1 -10 mm Stärke, Energie 1-120 keV 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Transmission I/I0 1,0 0.1 mm 1 mm Al -S tä rk e 5 mm 10 mm 20 40 60 80 Energie keV 100 120 Transmission von Pb 0.1 -10 mm Stärke, Energie 1-120 keV I/ I/ I/ I/ I/ I/ I/ I/ I/ I/ I/ Transmission I/I0 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 100 120 ke 80 är 60 St 40 Energie keV Pb 20 0,0 E F G I/I0 (0.1mm) H I/I0 (1 mm) I I/I0 (2 mm) J I/I0 (3 mm) K I/I0 (4 mm) L I/I0 (5 mm) M I/I0 (6 mm) N I/I0 (7 mm) O I/I0 (8 mm) I/I0 (9 mm) I/I0 (10 mm) Zusammenfassung • Strahlenbelastung von ca. 1 mSv/Jahr ist Teil unserer natürlichen Umwelt • Zusätzliche Belastung ist zu vermeiden – Jedes energiereiche Strahlungsquant kann biologisch wirksam sein und Mutationen auslösen • Überwachung der Dosisleistung am Arbeitsplatz ist die wichtigste Maßnahme – Optimal: Instrumente mit akustischem Signal bei Auftreffen eines Strahlungs-Quants • Äußerste Vorsicht beim Umgang mit Feinstruktur Röntgenanlagen, denn die Röntgenstrahlung wird ungefiltert verwendet Warnung! • Die Strahlung aus Feinstrukturröhren ist zur Durchleuchtung biologischer Objekte völlig ungeeignet • Die harte Komponente > 30 keV führt zwar zur Abbildung, in der Zeit der Aufnahme verbrennt aber die weiche, intensitätsreiche charakteristische Strahlung ( 8keV) die oberen Gewebeschichten in - unter Umständen irreparabler Weise