Präsentation von Nadjeshda Pradel

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Individualisierung und Wertewandel
Einstieg in das Thema
• „Ich habe keine Hoffnung mehr für
die Zukunft unseres Volkes, wenn
sie von der leichtfertigen Jugend
von heute abhängig sein sollte.“
(Hesiod)
• „Die Jugend liebt den Luxus, hat
schlechte Manieren, missachtet die
Autorität und hat keinen Respekt
vor dem Alter.“ (Sokrates)
• „Mit einer Weisheit, die nicht zu
lachen versteht, einer Philosophie,
die keine Tränen kennt, und einer
Größe, die sich nicht vor Kindern
verneigt, wollen wir nichts mehr zu
tun haben.“ (Graffiti am Giebel de
Hamburger Gymnasiums Blankenese)
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Individualisierung und Wertewandel
Einstieg in das Thema
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Individualisierung und Wertewandel
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Definition Werte/Wertewandel
• In der empirischen Einstellungsforschung
gelten Werte als Vorstellungen von
gesellschaftlich Wünschenswerten, im
Unterschied zu Normen, die
Verpflichtungscharakter besitzen und deren
Nichtbefolgung also sanktionierbar ist.
• Werte werden funktional als
Steuerungsmechanismen für individuelle
Einstellungen und Verhaltendispositionen
definiert.
• Bei Veränderungen im Wertehaushalt, die
sowohl auf Verlust alter Wertorientierungen
als auch auf Gewinn neuer, sowohl auf
Veränderungen als auch auf Synthesen
unterschiedlicher Werthaltungen beruhen
können, spricht die Sozialforschung vom
Wertewandel.
Individualisierung und Wertewandel
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Definition Werte/Wertewandel
• Die traditionellen Richtwerte:
Leistung, Effizienz, Hierarchie,
Gehorsam, Qualifikation,
Produktivität, technische Perfektion,
Disziplin, Lustaufschub, Karriere,
Macht und Status.
• Die neuen Werte: Partizipation,
Humanverträglichkeit, Solidarität,
Lebensqualität, Selbstbestimmung,
Kreativität, Mitmenschlichkeit,
Persönlichkeitsentfaltung.
Individualisierung und Wertewandel
R. Inglehart: „Stille Revolution der Werte in
modernen Gesellschaften
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Schlüsselhypothesen der Theorie des
Wertewandels:
– Mangelhypothese. Die Prioritäten eines
Menschen reflektieren sein
sozioökonomisches Umfeld: den größten
subjektiven Wert misst man den Dingen
zu, die relativ knapp sind.
– Sozialisationshypothese. Wertprioritäten
ergeben sich nicht unmittelbar aus dem
sozioökonomischen Umfeld,
Wertvorstellungen eines Menschen
spiegeln weithin die Bedingungen wider,
die in seiner Jugendzeit vorherrschend
waren.
Das impliziert, dass jüngere Altersgruppen
ihrer ökonomischen und physischen
Sicherheit viel weniger Wert zumessen als
ältere Menschen. Menschen der jüngeren
Generation weisen den nichtmateriellen
Bedürfnissen eine höhere Priorität zu.
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Individualisierung und Wertewandel
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Folgen des Wertewandels: J.S.Coleman, M.Miegel,
S.Wahl
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Auf sich selbst orientierte Individuen in
modernen Gesellschaften seien weniger
bereit sich zu engagieren.
Sie stellten ihre private Glücks- und
Lebenserfüllung in den Vordergrund und
fänden sich immer seltener bereit, die
Verantwortung gegenüber der
nachwachsenden Generation wahrzunehmen.
Sie interpretieren auch ihre
zwischenmenschlichen Beziehungen als
beliebig, nutzenorientiert und unverbindlich,
was zur Konsequenz habe, dass die Zwänge
der Ehe und Familie weniger akzeptiert
würden und die Bereitschaft für andere zu
sorgen schwinde.
Die individualistische Wertorientierung könne
in letzter Konsequenz sogar zu einem
Erlöschen der europäischen Kulturen führen,
weil langfristig deren Träger aussterben.
Individualisierung und Wertewandel
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Emile Durkheim (1858-1917): Utilitaristischer oder
kooperativer Individualismus
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Individualistische Wertorientierungen sind eine
notwendige Konsequenz der Modernisierung
und Differenzierung von Gesellschaften.
Der moderne Individualismus prägt sich
unterschiedlich aus:
– nutzorientierter oder „utilitaristischer
Individualismus“, in dem das Individuum
ohne Rücksicht auf die Interessen anderer
nur den eigenen Nutzen als Maßstab des
Handelns gelten lässt,
– „kooperativer Individualismus“, in dem das
Individuum zwar ebenfalls auf der Basis
eigener Vorstellungen handelt, aber auch
Interessen anderer reflektiert. Es hat
eingesehen, dass die Komplexität modernen
Gesellschaften nur in Kooperation mit
anderen bewältigt werden kann.
Ein Individualismus, der die Selbstentfaltung
des Einzelnen zum Ausgangspunkt des
Handelns nimmt und gleichzeitig die
Beziehungen mit anderen reflektiert, ist eine
notwenige Voraussetzung für erfolgreiches
Handeln.
Individualisierung und Wertewandel
H.Klages, Soziologe: Neue Orientierung als Folge
von Modernisierungsprozessen
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„Symptome“ des Wertewandels - Beispiele
– das Bedürfnis, sich als autonome Person zu
verwirklichen
– die Inanspruchnahme des Rechts auf ein
Verhalten, das nur eigener Entscheidung
entspricht
– die stark anwachsende Neigung, öffentliche
Entscheidungen auf der Grundlage
persönlicher Nutzwertgesichtspunkte zu
beurteilen
– die Neigung zur Ablehnung formaler
Rollenanforderungen
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Die veränderte Motivlage führt zur Bildung neuer
Wertetypen bei Individuen:
– (ordnungsliebende) Konventionalisten
– (nonkonforme) Idealisten
– (aktive) Realisten
– (hedonistische) Materialisten
– (perspektivlos) Resignierte
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Individualisierung und Wertewandel
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Alles schon mal da gewesen
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